Weißkittelsyndrom/ Bluthochdruck

Hallo Leute,

ich bin jetzt langsam fertig mit den Nerven. (Ssw 35)
Wann immer ich beim Arzt bin, ist mein Blutdruck viel zu hoch. Habe dann in Absprache mit dem Arzt 3×täglich zu Hause gemessen und die Drücke waren immer ok.
Vorgestern beim Arzt dann 180/110. Er vermutet auch, dass ich das Weißkittelsyndrom habe; aus Angst bat ich ihn aufgrund dieses Wertes dann aber doch, mir was aufzuschreiben, was ich dann bei Bedarf zu Hause nehmen würde, wenn der Druck wieder so hoch wäre.
Bei mir zu Hause ist wenn, der diastolische erhöht. Aber immer unter 100.
Er hat mir Nepresol mitgegeben, was nicht das Mittel der 1. Wahl ist und bei Embryorox auch als grau eingestuft wird. Will seine Entscheidung nicht in Frage stellen, weiß nur aber, dass dieses Medikament tachykard macht (neben einiger anderer, vermeidbarer Nebenwirkung). Da ich ohnehin oft tachykard bin und sowieso unter Angst leide, würde ich das gerne vermeiden.

Nun gerade, als ich mir wieder ne Birne machte, war der diastolische bei 100. Ich hadere nun mit mir ne halbe Tablette zu nehmen.

Im Grunde habe ich zwei Fragen:

Wer hat von euch das Weißkittelsyndrom und wer hat da Tipps?

Ab welchen Werten habt ihr begonnen, Medikamente zu nehmen?

CTG war vorgestern ok.

Liebe Grüße
Anna

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In der Schwangerschaft gilt ein diastolischer Wert über 90 als Bluthochdruck. Der systolische ist laut meines Gyns zweitrangig. Du wärst da also schon häufiger drüber, wenn ich deinen Wert so richtig interpretiere. Versuche dich zu entspannen und miss noch einmal. Entscheide dann. Wenn du wirklich immer unter 90 bist und nur selten (heute) drüber, würde ich kein Medikament nehmen.
Geh am Montag zu deinem Gyn oder deinem Hausarzt, und frag nach einem anderen Medikament, was bei Embryotox ggf. sogar grün ist.

Eiweiß im Urin und sonstige Anzeichen hast du nicht, oder?

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Wenn du dir Sorgen machst, geh am besten morgen zum Notdienst.

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Danke für Deine Antwort. Die Hochdruckgrenzen sind mit bekannt aber bei diesen wird ja nicht sofort eine Medikation gestartet.
Laut Leitlinie beginnt man hier wohl frühestens bei 100 diastolisch, mehrfach gemessen. Ansonsten läuft man eben Gefahr, dass der Druck zu weit sinkt, was wiederum plazentare Unterversorgung verursachen könnte.
Das Theoretische ist das Eine, würde so gerne praktische Erfahrungen hören.

Urin ist ok, Wassereinlagerung praktisch nicht vorhanden.

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Obwohl ich selbst Ärztin bin habe ich bei egal welchem Kollegen immer extrem hohe rr werte. Ich habe also in meinen Schwangerschaften zu Hause gemessen. In der ersten ging auch der häusliche rr irgendwann kontinuierlich höher. Meine fä erklärte mir dann dass man in der Schwangerschaft den Blutdruck bei wirklich einzelnen Ausreißern nach oben nicht behandeln würde. Also keinesfalls würde ich an deiner Stelle das nepresol nehmen. Da wäre mir die Gefahr je nach Dosis zu hoch, dass der Blutdruck plötzlich in den Keller rauscht. Entweder gehört er vernünftig mit einer dauereinnahme in richtiger Dosis eingestellt oder er ist nicht Behandlungsbedürftig. Das müsste aber dein fa entscheiden.

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Vielen Dank.
Ab welchem Wert findest Du oder hattest Du eine Medikation? Kann man natürlich schwerlich vergleichen, aber alle anderen Parameter sind bei mir wohl ok.
Hab nun seit gestern und meiner permanenten Auseinandersetzung mit dem Thema 2 höhere diastolische Drücke gehabt (95-100) und hab die Pillenpackung nun schon bereit gelegt.
Bin total unsicher. In die Klinik will ich jetzt auch nicht, den Druck da sehe ich schon vor meinem geistigen Auge ...

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Medikation (allerdings Presinol) gabs bei mir ab 140/90. da waren aber die Drücke auch wirklich fast immer drüber.

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Zur ersten Frage: ich. Beim Arzt immer 140-150/80-90. schon immer. Bei Fä war jetzt auch schlimm weil es heisst ah geben sie Urin ab, jetzt Blut, jetzt messen wir...und dann weiss ich nicht wo der Kopf steht und sass keine 2 min. Ich bestehe neuerdings immer darauf dass sich nach ctg oder während ctg messen. Muss es zwar 5x sagen aber seit dem war ich nicht über 140/85. mich hat da schon das wissen nervös gemacht dass der Wert wieder hoch wird... Ich messe deswegen seit 16 ssw 2x täglich daheim und gebe die Protokolle ab. Meine FÄ ist glücklich, die Werte hier gut. Trotzdem habe ich jetzt diese Werte im Mutterpass... Wrde zum Kh-Geburtsplanung die letzte 2-3 Protokolle wohl mitnehmen.

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Ich hatte auch diese Werte und das hat im Krankenhaus niemanden interessiert, zumal dort der Blutdruck ständig neu gemessen wird und das, im Gegensatz zu meinem FA, dort in Ruhe gemacht wird. :) Habe davor keine Angst.

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Also nicht nur bei mir jagen die einem durch die gegend und dann wundern sich über 155/88?
Ich habe da manchmal das Gefühl ich sitze auf so ein Karussell...

Das ist beruhigend. Ich habe mich zu spät gemeldet und habe erst Anfang 38 ssw Geburtsplanungsgespräch (ist ja auch keine Notwendigkeit aber ich wollt gern damit ich die abläufe grob kenne) und bis dahin weiss ich es halt nicht, wie die das sehen. Bin ja aktuell in der 36 ssw.

Da ich aber wirklich seit Monaten 2x täglich messe und bisher keine Überschreitungen hatte, ist auch meine Ärztin total entspannt damit. Heute hatte ich aber 139/88.. Das geht noch gerade so. Eine Stunde später war aber unter 85. Ich muss mich melden wenn ich 2-3 Tage hintereinander über 145 oder über 85 oder beides bin. Das würde aber auch nicht heissen, was nehmen, sondern wohl eher dann 6x am Tag messen oder so. In MuSchu hat man ja Zeit😅

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Hallo,

das Problem bei Ärzten ist, dass ich mich nicht entspannen kann: Wartezimmer, anstehen, Karte abgeben, was ausfüllen, sitzen und warten, dann aufgerufen werden, Fragen beantworten...das sorgt schon für einen gewissen emotionalen Stress. Würde man mich einfach in Ruhe einige Minuten sitzen lassen, wäre mein Blutdruck ideal. Denn zu Hause ist alles okay, aber in Arztpraxen nicht.

LG

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Ja, so geht's mir auch. Und das ist ja ein Teufelskreis: Je höher der Wert, desto größer die Angst vor der nächsten Messung.
Bin jetzt abends vor dem Termin schon immer fertig mit den Nerven. Ich beneide Leute, die gerne zum Arzt gehen und dort normale Werte haben, weil sie sich dort sicher fühlen. Bei mir ist das Gegenteil der Fall.

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Habe das auch, wobei sich das gebessert hat, je öfter ich da war. Auch warten sie immer einen Moment bis sie wirklich bei mir messen. Ich musste dann zuhause immer messen und da war immer alles in Ordnung. Von daher brauchte ich keine Medikamente nehmen.
Bitte doch die Schwester mit dem Messen zu warten und nicht gleich nah Ankunft. Da ist man in der Regel schon ruhiger.

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Ich habe solch eine Angst, wenn ich beim Arzt bin, da werde ich nicht ruhiger bevor ich die Praxis wieder verlassen habe. 😣 Aber ich jetzt zumindest darum bitten, 5 Minuten in Ruhe zu sitzen bevor sie messen. Das ist ja meist nicht der Fall. Vielleicht bringt das schon etwas.

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Das bringt auf jeden Fall was. Bei mir ist es inzwischen fast normal. Denn wenn du merkst, dass es langsam auch beim Arzt nicht mehr so hoch ist, bist du beim nächsten mal noch ruhiger. Und dann wird es immer besser. 😉. Ich drück die Daumen

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Ich bin zwar nicht schwanger, aber mein Blutdruck ist bei Ärzten auch immer viel zu hoch. Ich merke schon wie mein Herz klopft und dann ist der Druck natürlich zu hoch. Zu Hause sind meine Werte auch in Ordnung. Ich würde niemals auf die Idee kommen, dagegen etwas zu nehmen.

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Wenn ich nicht schwanger wäre, wäre ich gar nicht so oft beim Arzt, so dass pathologische Drücke dort bemerkt würden. Und ich hätte da auch nicht so viel Angst, dass etwas nicht in Ordnung ist wie jetzt.
Ich würde nicht-schwanger wohl auch keinen Senker nehmen, aber schwanger befürchte ich um Auswirkungen auf mein Baby.