Pränatale Depression SSW 8

Hallo Ihr Lieben,
Hat bzw. Hatte jemand von euch Depressionen in der Frühschwangerschaft und hat dies wieder in den Griff bekommen? Ich kann mich so gar nicht freuen uns hab einfach nur unglaublich viele Ängste und Panik vor der ganzen Verantwortung, der Schwangerschaft, der Geburt, dem danach, sodass ich nur noch unsicher bin ob ich das überhaupt will 😭 ich war am Freitag beim Facharzt, der meinte, ich hätte eine pränatale Depression, ich solle Antidepressiva nehmen. Nachdem ich mir die ganzen Nebenwirkungen durchgelesen habe, habe ich nun noch mehr Angst, ich hab noch eine große Tochter, um die ich mich kümmern muss und will, da kann ich nicht durch solche Tabletten ausgeknockt werden. Kennt das jemand und hat das wieder in den Griff bekommen, sodass die Freude auf die Schwangerschaft und das Baby kam? Und wenn ja wie? Ich freue mich über Tipps, ich bin so schrecklich traurig 😢

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Ich leide seit vielen Jahren an Depressionen und nehme dagegen Antidepressiva. Ohne ginge es für mich nicht.

Antidepressiva knocken dich nicht zwangsläufig aus und verändern dein Wesen nicht. Es gibt auch Medikamente, die man während der Schwangerschaft nehmen kann.

Bitte lass dich beraten und versuche einen Termin bei einem Psychiater zu bekommen. Es gibt in Bonn z. B. auch eine Forschungsgruppe zum Thema psychische Erkrankungen in der Schwangerschaft.

Es ist das beste für dein Kind und das Ungeborene, wenn es dir gut geht.

Ich wünsche dir alles Gute!

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Ich war bei einem Psychiater, er hat mir Escitalopram und Lorazepam verschrieben, aber die Nebenwirkungen davon sollen sehr stark sein, das möchte ich nicht, ich habe Angst, mich dann nicht mehr kümmern zu können 😢

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Escitalopram ist ein Antidepressivum, was aber in der ss nicht gut erprobt ist. S. Embryotox.de. Wenn man nicht schwanger ist, wirkt es aber gut und macht nicht abhängig.
Bei schweren Depressionen können (andere) Antidepressiva unter Abwägung des Risiko Nutzen Verhältnisses auch in der Schwangerschaft eingesetzt werden.
Was du schreibst klingt allerdings nach leichten bis allenfalls mittelschweren Depressionen und ich würde dir dringend raten, mit jemandem zusammen sprechen..leider ist die Wartezeit auf Therapie Plätze sehr lang, also wende dich am besten zunächst an eine Beratungsstelle wie pro familia oder eine Frauenberatungsstelle. Google einfach.

Dringend abraten würde ich vom Lorazepam! Ich bin keine Ärztin aber arbeite im Gesundheitswesen, und Lorazepam ist ein Benzodiazepin, was stark abhängig macht!! Es sollte nur im Notfall (zB in einer Klinik bei Suizidalität) eingesetzt werden und vor allem nur kurzfristig!! Der Entzug ist furchtbar und vor allem riskant, das habe ich schon bei einigen Patienten mitgemacht. Vor allem hilft es nur für wenige Stunden, danach sind die Ängste genauso oder schlimmer wieder da.

Bei akuten Krisen kannst du dich auch immer an die nächst gelegene Psychiatrie wenden. Man muss nicht immer direkt aufgenommen werden. Manchmal hilft reden. Sprich doch auch mit deinem Gynäkologen/in!

Alles Gute!

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Hallo, fühl dich gedrückt. In meiner letzten SS 2016 hatte ich auch Depressionen in der Früh SS. Ich habe es ohne Tabletten geschafft nur mit Gesprächstherapie. Und irgendwann war es einfach weg und ich konnte den Rest der SS genießen. Alles Gute

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Hattest du überhaupt nichts genommen? Auch nichts pflanzliches? Hattest du dich auf dein Baby gefreut? Wann waren die Depressionen weg? Schonmal danke für deine Erfahrungen

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Das wichtigste ist reden, reden, reden. Ich würde auch eher eine Psychotherapie bei einem Psychologen empfehlen. Wenn das alleine nichts bringt, dann ggf auch Tabletten.

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Ich hatte auch schon mit prä und postnatalen Depressionen zu kämpfen. Beide Male habe ich es ohne Medikamente geschafft.
Unterstützung vom deinem Umfeld, ein offener Umgang mit der Krankheit und gezieltes Wahrnehmungstraining im Rahmen einer Gesprächstherapie haben mit geholfen.

Ich habe unter anderem auch mit Medikamenten gegen Depression zu tun beruflich. Die Mittel sind lange nicht immer so schlimm wie es die Packungsbeilage vermuten lässt. Allerdings weiß man heutzutage auch dass eine "neue/junge" Depression gut ohne Medikamente zu behandeln ist. Solange das Gleichgewicht der Botenstoffe im Hirn nicht nachhaltig gestört ist, kann man es evt. mit positiven Reizen und den zugehörigen Botenstoffe wieder ins Lot bringen.
Solltest du aber bereits länger mit Depressionen Probleme haben, sind Medikamente Mittel der Wahl um deine Botenstoffe im Hirn wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Bist du eine Gefahr für dich selbst und/oder das Kind in deinem jetzigen Zustand, dann bitte überlege dir nochmal genau, ob du mit den Schubs in eine positive Richtung mit den Medikamenten nicht doch brauchen könntest.

Eine simple Wahrnehmungsübung ist übrigens ein Tagebuch mit ganz selektiven Einträgen.
Ich habe anfangs nur positives aufgeschrieben und später eine Tabelle mit positiven und negativen Ereignissen und meinen Gefühlen dazu. Schnell habe ich festgestellt, dass die Gefühle oft nicht zur eigentlich positiven Situation gepasst haben und ich habe mir überlegt wie ich mich stattdessen fühlen will und auch dass dazu vermerkt. Am Ende hat es meine Wahrnehmung soweit geschult, dass ich in entsprechenden Situationen auch "passende" bzw von mir als passend empfundene Gefühle hatte. Ich habe mich gefreut wenn eine Freundin einen Erfolg feierte, statt mich klein,mies oder eifersüchtig zu fühlen, wenn es keinen Grund dazu gab und ich war ein wenig traurig wenn Trauer angebracht war. Z.B als der Nachbarshund krank wurde.

Dazu helfen Gespräche. Am besten mit einem ausgebildeten Therapeuten aber eigentlich kann jede einfühlsame Bezugsperson für dich ein guter Gesprächspartner sein. Was viele nicht wissen: Hebammen können auch bei sowas helfen und unterstützen. Selbsthilfegruppen sind auch eine gute Adresse.
Wichtig ist auch aus dem Haus zu kommen! Rausgehen unter Menschen und sich nicht verkriechen!!
Rede mit deinem Partner darüber und nimm jede Hilfe an die du bekommen kannst und die dir gut tut.

Es gibt ein Licht am Ende des Tunnels!

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Hallo,
ich habe vor der Schwangerschaft mühsam meine Psychopharmaka (immer in ärztlicher Begleitung) ausgeschlichen über ein Jahr. Es waren zwar keine Antidepressiva, sondern Neuroleptika, aber ich habe mich mit dem Thema Psychopharmaka schon sehr lange beschäftigt. Und meine Medikamente hätten bei der Geburt evtl. zu Anpassungsstörungen führen können.
Ich finde es ehrlich gesagt nicht gut, dass Hausärzte oder dein Frauenarzt dir mal eben Antidepressiva verschreiben. Das sollte nur ein Psychiater tun, wenn es einen Grund gibt. Außerdem gibt es Nebenwirkungen, aber es sagt einem auch keiner, wie schwer man die Medikamente wieder los wird. Viele Betroffene haben beim Absetzen Absetzsymptome, die dann wieder mit der Krankheit in Verbindung gebracht werden.
Also, ich würde mir vielleicht eher eine Überweisung zum Facharzt Psychiatrie holen und dann klärt sich eher, ob du Medikamente brauchst. Vielleicht hilft auch eine Therapie und oder Sport und oder Freunde/Familie. Johanniskraut Tee wäre ein natürliches Antidepressivum, da müsst du dich aber auch informieren, ob das in der Schwangerschaft geht.

Grundsätzlich für Arzneimittel ist Embryotox in Berlin eine gute Website, es gibt auch eine App von Embryotox, wo du das Arzneimittel eingibst und die derzeitige Erfahrung in der Schwangerschaft dazu lesen kannst. Oder es gibt auch eine Hotline bei denen.

Grundsätzlich bin ich nicht völlig gegen Psychopharmaka, aber ich würde sie nie unkritisch einfach so mal nehmen. Das sind keine Vanilledrops😂

Und grundsätzlich sind Stimmungsschwankungen in der Schwangerschaft normal, das darf man auch nicht vergessen.
Was mir noch einfällt, ist der Verein Schatten und Licht e. V., die helfen deutschlandweit beim Thema Wochenbett Depression und ähnliches.

Alles Gute

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Lieben Dank, die Medikamente hat ein Psychiater verschrieben, nichts desto trotz habe ich unglaubliche Angst die zu nehmen 😢

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Huhuuu!
Mich hat es diesmal auch sehr getroffen. Übelkeit, Depression, Rückenschmerzen... Ich war jetzt am Anfang der Schwangerschaft total gelähmt, hatte keine Lust mehr überhaupt irgendwas zu tun, hab meinen Haushalt nicht mehr richtig geschafft, hab viel geweint, wollte eigentlich nur liegen und nichts tun. Ist natürlich blöd, wenn man schon einen 4 jährigen Sohn hat. Ich hab vor der SS Antidepressiva genommen, ganz leichte, die ich aber abgesetzt habe. Ich habe selbst schon Citalopram genommen und fand die Nebenwirkungen nicht erträglich.
Ich hab mit meinem Arzt gesprochen und er hat gesagt, die ersten Wochen sind so wichtig in der Entwicklung, ich sollte definitiv versuchen da nichts zu nehmen. Die Hormone schlagen so ein, dass das natürlich zu einer Depression führen kann, was aber nach den ersten 3 Monaten besser werden kann.
Du bist jetzt fast am Höhepunkt des HcG Spiegels, da ging es mir auch am schlechtesten.
Ich versuche es weiterhin ohne Medikamente, nehme jetzt Vitamin D und K2 ein (in der dunklen Jahreszeit ja oft empfehlenswert) und jetzt in der 12.SSW geht es mir tatsächlich schon etwas besser.
Meine letzte Schwangerschaft hab ich auch komplett ohne Medis geschafft.

Lg 🙃

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Ich habe bislang noch keine Tabletten genommen, ich wehre mich wirklich mit Händen und Füßen dagegen 😢 Freut du dich denn auf dein Kleines? Ich wünsche mir nichts sehnlicher, wie dass ich mich freuen kann 😢

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Zu der Zeit hab ich mir ehrlich gesagt nur gewünscht, dass es mir endlich wieder besser geht. Freuen konnte ich mich da "kaum", aber wie auch, wenn einem oft hundeelend ist? Generell freu ich mich aber schon auf ein zweites kleines, auch wenn ich natürlich Ängste und Sorgen habe. Hab es mir ja auch von Herzen gewünscht.
Dir geht es jetzt schlecht, natürlich denkst Du jetzt gerade, dass du das nicht schaffst, aber wenn es dir wieder besser geht, ändert sich das womöglich.
So so viele Frauen haben am Anfang der SS Probleme mit Stimmungsschwankungen etc.

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