Verunsichert durch Geburtsvorbereitungskurse?

Hallo zusammen, normalerweise war ich immer nur stille Mitleserin, heute möchte ich aber gerne mal etwas, was mich bewegt, mit euch teilen. Und zwar geht es darum, dass ich glaube, dass mittlerweile viele junge werdende Mütter zunehmend verunsichert aus Kursen wie geburtsvorbereitung etc. Herausgehen. Viele werdende Mütter haben heutzutage bis zur Niederkunft noch keinen Bezug zum Thema Baby und Babypflege gehabt, es ist durch fehlende Geschwister oder Mehrgenarationenhaushalte quasi Neuland für diese Frauen, deshalb besuchen Sie etliche Kurse um sich optimal vorzubereiten, als ginge es um ein Studium oder Lernprojekt. In den Kursen wird den Frauen erklärt, dass nur eine vaginale Geburt, im Tragetuch tragen und co-sleeping im familienbett förderlich für die Bindung zum Kind sei und eine Frau, die nicht stillt, ihrem Kind gesundheitliche Nachteile zuträgt und vieles mehr. Die Quintessenz aus dem ganzen ist, dass junge Frauen noch viel verunsicherter in die Geburt gehen und auch in den Alltag mit Baby. Liebe Mamas, ich bitte euch daher, hört auf euer Herz, denn alleine dort kommt die liebe her und ja, ihr seid auch eine gute Mutter, wenn ihr den Kinderwagen schiebt, das Baby ein eigenes Bett hat und ihr ein Fläschchen gebt oder einen Kaiserschnitt hattet. Das Herz alleine zählt und das spüren auch eure babies. Mama sein ist kein Wettbewerb sondern eine Herzensangelegenheit. Liebe Mamas, bitte lasst euch nicht verunsichern. Und alle, die gegen meinen Post sind, ich bin eine tragemama, die auch manchmal mal den Kinderwagen schiebt, die voll stillt und ohne PDA spontan gebärt hat. Was meint ihr?

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Hallo,

vielleicht war mein Geburtsvorbereitungskur ja eine Ausnahme, aber in meinem Kurs war die leitende Hebamme nicht belehren. Sie hat viele Fakten mitgeteilt und erklärt was einem bei der Geburt erwartet. Hat sowohl die Vor- und Nacheile und Risiken der natürlichen Geburt und des KS erklärt. Sie hat auch immer betont, dass es die Entscheidung der Eltern ist wie entbunden wird. Wir hatte eine Frau im Kurs, die auf keinem Fall stillen wollte. Die Hebamme hat es akzeptiert und dann erklärt was für Mengen an Flaschen, Saugern etc. sie besorgen würde und wie man die geeignete Pre - Nahrung findet.
Ebenso ging es auch bei den anderen Themen. Neurale Informationen wurden vermittelt und kleine Tipps und Tricks mitgeteilt. Hin und wieder erzählte sie eine Anektote aus ihre 25 jährigen Erfahrung.

Ich finde einfach, dass sich viele Frauen einfach von ihrer Umgebung zu sehr beeinflussen lassen und sich nicht mehr auf ihren Instinkt und den gesunden Menschenverstand verlassen. Viele Frauen haben kein richtiges Selbstvertrauen, um einfach zu ihren Entscheidungen zu stehen, sobald es um ein Baby geht. Ich denke, dass kommt auch daher, dass heutzutage um die Ss, Geburt, Ernährung etc. so ein Hype/Hysterie gemacht wird.

Ich hatte keine Hebamme weder in der Vorsorge noch in der Nachsorge. Viele in unserem Umfeld haben mich für verantwortungslos gehalten. Aber ich wollte einfach nicht, dass mir jemand meint Vorschriften machen zu müssen, wie ich mit keinem Kind umgehen soll. Ich bin Mitte dreizig und stehe mit beiden Beinen im Leben und weiß was ich tue. Es ist mein erstes Kind und ich haben mich völlig auf meinen Instinkt verlassen und habe ein entspanntes Baby.

LG Morgain

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Ich finde auch, dass man einen natürlichen Mutterinstinkt hat, wenn das Baby dann da ist. Man macht dann intuitiv das richtige. Und wenn man diesen Instinkt nicht hat, dann sollte man sich Hilfe holen. Es sich aber dann eingestehen, dass man es erst lernen muss.

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Vielen Dank für deinen Beitrag. Ich habe es genauso erlebt wie du schreibst.
Schon im Geburtsvorbereitungskurs galt ich als Rabenmutter, weil klar war, dass ich einen Kaiserschnitt kriege. Wieso ich meinem Kind das antue war eine der Frage, die ich mir gefallen lassen musste.
Nach der Geburt ging es dann fröhlich weiter. Zum Großteil von wildfremden Leuten, die meinten, dass sie mir erklären müssten, wie ich mit meinem Kind umzugehen habe.
Pekip war auch so eine Katastrophe. Weil ich meiner Tochter verboten habe an den Rucksack einer anderen Mutter zu gehen hieß es von der Leiterin, dass das für das Kind ein Liebesentzug wäre.
Mich beeindruckt das ja inzwischen nicht mehr, aber viele andere Mütter waren sofort verunsichert, weil sie ihren Kindern ja auch schon mal was verboten hatten.

Es ist echt schade, wie schwer es einem als Mutter gemacht wird. Oft gerade auch von anderen Müttern.
Ich würde mir wünschen, dass es da mehr Toleranz gibt und jede Mama einfach auf ihre Art eine tolle Mama sein darf.

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Das kenn ich. Bei uns war der Kaiserschnitt auch verteufelt. Ich hätte ehrlich gesagt lieber einen gehabt im Nachhinein, spontan endete im massiven Blutverlust, Kreislaufschock und meine Kleine ist auch nur knapp an der Intensivstation vorbei geschrammt. Mit den Verletzungen hatte ich lange Ärger. Ums stillen hab ich wochenlang gekämpft, bis es voll ging. Bedingt durch solche Kurse hätte ich mit der Flasche noch mehr Probleme gehabt.
Delfi geht mir genauso auf den Keks. Nur noch Schwanzvergleicherei und Angeberei. Wenn bei Babys schon ne kleine Speckrolle kommentiert wird, ist irgendwo Schluss mit lustig. Und man das Gefühl haben muss sich für unruhige Nächte bei einem sonst ziemlich entspannten Baby rechtfertigen muss.
Zum Glück hab ich aus nem anderen Kurs ne Gruppe normaler Mamas, wo es viel entspannter zugeht.

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Dass das dann echt miese GVK sind. Das ist meine Meinung.

Meine Hebamme ist soooo toll und ihr Kurs war super.

Hauptziel war immer uns darin zu bestärken, auf UNS zu hören. Für uns einzustehen. Es so zu machen, wie es für uns passt.

Sie hat viel erklärt, wie es in der Klinik abläuft und dass man sich ruhig dagegen wehren kann und sagen, was man NICHT will. Das war so gut zu wissen, denn ich hatte als erstgebärende keine Ahnung, was auf mich zu kommen wird und konnte so trotzdem genau sagen, was ich NICHT will.

Meine Motte ist 5 Monate und ich habe mich bisher im Umgang mit ihr noch nie verunsichern lassen (obwohl wir sie viel tragen, nie weinen lassen, nach bedarf stillen -> durfte mir viel anhören; ohne meine Hebamme und ihren Kurs hätte ich das nicht durchgezogen).

Ich hoffe, dass das bald überall so toll ist ❤️

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Hebamme und Kurs waren bei mir ein himmelweiter Unterschied- Kurs nervig, Hebamme tiefenentspannt, top pragmatisch und eben genau das vermittelnd, dass wir die Dinge intuitiv richtig machen. (Tragen, stillen nach Bedarf, nicht schreien lassen etc - darüber hatte ich mir nie Gedanken gemacht)- und mich im Familienbett bestärkt, als die Kleine partout nicht in ihrem Bett schlafen wollte („ja ich bin Hebamme und müsste dir sagen, dass sie ins eigene Bett muss, aber das haben meine Kinder auch nie gemacht. Mach es wie es für euch passt.“)

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Ich denke, so einige haben meinen Post falsch verstanden. Ich bin weder gegen das tragen, stillen, familienbett oder für das Schreien lassen. Habe selbst geschrieben, dass ich eine Tragemama bin und voll stille. Ich wollte einfach nur sagen, dass auch die Eltern gute Eltern sind, wo das Baby im beistellbett schläft, wo die Mama nicht stillen kann und auch kein Tragetuch benutzt. Man kann auch auf dem Sofa oder einer krabbeldecke viel mit dem Baby kuscheln, es auf dem Arm tragen und ihm gut zureden und es trösten. Es gibt immer wieder Situationen, in denen diese Romantik nicht funktioniert, Schreibaby, Handicap der Mama, Lebensgefahr für Mutter oder Kind bei der Geburt. Und ich finde es falsch, dass in den Kursen vermittelt wird, dass dann ein sogenanntes Bonding zerstört wird. Es gibt tragemamas, die stillen, die Rabenmütter sind, auf deutsch gesagt und Kinderwagen Mamas, die Fläschchen geben, die unendlich viel Liebe für ihr Baby haben. Einzelfallbetrachtung ist wichtig. Und wie gesagt, euer baby spürt eure Gefühle, egal, wie ihr es macht

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Wow, du verallgemeinerst ja ganz schön! Viele junge Mütter haben deiner Meinung nach keinen Bezug zur Babypflege aber das Kursbesuchen ist auch falsch??

Es ist soo toll, dass es diese Kurse gibt, gerade weil ja vieles was noch so in der älteren Generation als Ratschlag rumgeistert total veraltet ist. Ich bin durch den GVK total selbstbewusst in die Geburt gegangen, eben weil ich wusste, was passiert.

"Die Quintessenz aus dem ganzen ist, dass junge Frauen noch viel verunsicherter in die Geburt gehen und auch in den Alltag mit Baby."

Ähm nein, ein guter Kurs zeigt verschiedene Möglichkeiten und bestärkt einen als Mutter!

So romantisch das auch klingt, ein Baby braucht eben nicht nur ausschließlich Liebe!
Natürlich ist man auch dann eine gute Mutter wenn man nicht Familienbett, Tragen, Stillen etc. betreibt, das bestreite ich gar nicht. Aber um den eigenen Weg zu finden, hilft es ungemein gut informiert zu sein!

LG

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Natürlich ist nicht jeder Kurs gleich und nicht jede Hebamme gleich. In unserem Kurs wurde von Anfang an schlecht geredet, wer nicht stillt, trägt oder normal gebärt. Sogar die Geburtseinleitung über dem Termin wurde verteufelt. Was ich mit meinem Post ausdrücken wollte ist, dass diese Dinge vielen verunsicherten jungen Frauen, die sich vielleicht gar nicht mehr anderweitig austauschen können, ja, so wirken kann wie eine Gehirnwäsche. Und wenn es dann, weil das Leben nun mal kein Wunschkonzert ist, nicht planmäßig verläuft, ja, es gibt Notkaiserschnitte, Geburtseinleitungen, Frauen und oder Babies, wo das Stillen nicht klappt. Viele Frauen machen sich Vorwürfe, Schuldgefühle und fühlen sich wie eine Versagerin und dann nach einem Kaiserschnittgeburt im Hinterkopf haben, dass das Bonding zerstört ist und das Kind Anpassungsschwierigkeiten hat. Und ja, auch das schöne Tragen will nicht bei jeder Mama oder auch nicht bei jedem Baby funktionieren. Ich las oft hier schon im Forum, wie Mütter, die tragen, andere Mütter kritisierten. Und nein, liebe Mamas, ihr seid nicht die schlechteren Mütter, man kann auch liebevoll sein Baby in den Schlaf wiegen, es liebevoll im Kinderwagen streicheln und küssen und etwas schönes singen. Ich benutze Kinderwagen und tragetuch und mein Baby ist in beiden glücklich. Besonders wenn wir als Familie einen Ausflug machen ist sie sehr glücklich und strampelt fröhlich, wenn mein Mann den Kinderwagen schiebt. Also bitte liebe Mamas, keiner ist besser, weil das eine oder andere wie stillen oder tragen bei euch funktioniert und bei anderen nicht. Sprecht euch Mut zu, und überlegt vielleicht mal, dass eine Kinderwagenmama vielleicht auch besondere Stärken hat. Liebe ist ein Gefühl, das von Anfang an da ist, egal ob man oben oder unten raus kommt.

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Welche Kurse?

Ich denke, dass viele Kurse aufsuchen, weil sie bereits verunsichert sind.

Meine Mutter berichtete aus den 70ern, dass ihr erzählt wurde, dass stillen schädlich sei und sie im Krankenhaus direkt nach der Geburt als erstes Abstilltabletten bekommen hatte.

Kurse gab es nicht wirklich. Zeitschriften allerdings schon. Ich habe einige Zeitschriften aus der Zeit wiedergefunden, die die Umzugskisten überlebt hatten. Diese berichten heute was ganz anderes.


Im Geburtsvorbereitungskurs fühlte ich mich sehr gut aufgehoben. Die Hebamme ging auf unsere Situation ein, beriet zum Stillen, akzeptierte aber auch, wenn eine Mutter nicht stillen wollten.
Ihr bester Tipp: hört auf euer Bauchgefühl!

Gut gestärkt, las ich fast keine Bücher (nur eines, das mir gut getan hat).

Kurse hätte ich aufgesucht, wenn ich verunsichert gewesen wäre.
Diese hätte ich mir dann zu dem Thema herausgesucht, die mich beschäftigen.


Ein pauschales "lass dich nicht verunsichern" ist oft schwierig. Das hat mich erst recht verunsichert und ich fühlte mich klein und "zu doof nicht mal das hinzubekommen"

Hilfreich fand ich immer konkrete Tipps zur Situation. Wenn ich bereits verunsichert war, mit dieser angenommen werden, ernst genommen zu werden, wenn ich Angst hatte, vorsichtig war.
Oft ist es auch so, dass man selbst etwas möchte und sich ärgert, dass man es selbst nicht hinbekommt. Auch das spielte oft eine Rolle bei mir.

Konkrete Tipps, in konkreten Situationen, ein offenes Ohr haben mir da viel geholfen.

Beste Wortwahl war dabei OHNE "lass dich (nicht)" "mach doch" "warum machst du (nicht)"

Sinnvoller: Was hast du schon versuchst? Was könnte dir helfen? Was brauchst du? und eben reflektieren, welche Infos schon gegeben wurden , was könnte man ausbauen,....

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Hallo,
Du hast natürlich vollkommen Recht!!

Aaaaaber ich habe auch einen GVK besucht und unsere Hebamme war super toll und hat uns viele Möglichkeiten genannt, ein Kind zu gebären und zu ernähren.
Sie hat uns darin bestärkt, dass zu tun was wir für richtig halten und was unser Bauchgefühl uns sagt!
Sie ist eine Pro still und trage Hebamme, aber sie hat Frauen nie ein schlechtes Gefühl einreden wollen, wenn es anders gemacht wurde...
Es hat auch etwas mit dem. Selbstbewusstsein zu tun, denn meine Familie und Freunde haben immer Tipps parat 😜 habe nett aber deutlich klar gemacht, dass ich es so handhabe wie ich es will :)

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Mein Geburtsvorbereitungskurs war zum Glück super und es wurde vollkommen ohne Wertung über Stillen, Säuglingsnahrung, PDA, Kaiserschnitt etc informiert.