Irgendwie will ich es noch niemandem sagen?

Hei Leute,

ich bin irgendwie von mir selbst ein bisschen verwirrt und naja, wollte euch einfach mal nach euren Erfahrungen und Meinungen fragen, wie es euch so ging.

Ich bin jetzt 26, habe mein Staatsexamen fertig gemacht, im Ausland direkt zum Umzug eine Stelle 40% als Lehrkraft gefunden, da mein Freund Norweger ist und arbeite noch zusätzlich im Café, damit ich ein bisschen mehr verdiene und unabhängig bin.

Ich habe schon 5 Fehlgeburten hinter mir, davon haben zwei auch unsere Eltern mitbekommen, da sie im 5. Monat mit Gendefekt und 9. Woche im Krankenhaus geendet haben. Von den drei frühen Abgängen wissen nur meine Eltern. Jetzt bin ich in der 17. es wird ein Mädchen und alles sieht gut aus und mein Freund will es unbedingt seinen Eltern und meinen Eltern sagen und ich bin absolut nicht bereit dafür. Ich weiß nur einfach nicht warum. Ich habe keine Lust auf das Bauchgestarre und alles und stelle mich total blöd und irgendwie vielleicht auch kindisch an, aber ich kann es nicht ändern. Ich will nicht. Ich muss es allerdings jetzt in zwei Wochen meinen Eltern sagen, da wir sie nur dann sehen und es sich halt persönlich anbieten würde.
Ich bin in Momenten sehr glücklich, aber nach allem was war auch extrem vorsichtig mit Emotionen und manchmal fühle ich mich auch nicht wohl schwanger zu sein. Da hab ich dann Angst vorm Bauchwachsen etc. ... Ich nerve mich selber, aber weiß mir nicht zu helfen. Sorry für den langen Text, freu mich auf eure Antworten#blume

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Hallo und erstmal alles Liebe zur Schwangerschaft 💚

Ich denke, deine eher negativen Gefühle sind auf deine Vorgeschichte zurückzuführen. Du hast Angst und willst deswegen die Freude nicht so richtig zulassen. Ich kann das nachvollziehen, auch wenn ich mir die Gefühle bezüglich der Fehlgeburten nur in Ansätzen ausmalen kann. Es tut mir sehr leid, dass du sowas erleben musstest, aber versuch, deinem Körper zu vertrauen und darauf zu bauen, dass alles gut gehen wird. Danach sieht es ja auch aus, also ist die 17. Woche vielleicht eine gute Zeit, eure Familien und Freunde einzuweihen. Je mehr Leute davon wissen, desto "normaler" kommt dir die Schwangerschaft vielleicht auch vor und desto mehr nehmen deine negativen Gefühle ab.

Alles Gute 🙂

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Huhu,

nach fünf Fehlgeburten kann ich das sehr gut verstehen. Ich würde da meinem Buchgefühl vertrauen. Wenn es nur eine Möglichkeit gibt, es Deinen Eltern persönlich mitzuteilen, dann würde ich die wahrscheinlich auch nutzen, wenn ich die Nachricht auch eigentlich lieber für mich behalten würde...

Bei mir war es ähnlich, wenn auch noch deutlich früher. Ich glaub in der 9. ssw hatte die Oma von meinem Mann ihren 90. Geburtstag. Da haben wir es verkündet, obwohl es sich für mich noch viel zu früh angefühlt hat. Zum Glück geht's dem kleien Wunder aber noch immer blendend und ist laut Gyn schon 6 Tage weiter entwickelt, als berechnet.

Wichtig ist nur, dass Dein Freund sich da nach Dir richtet und an Deiner Seite steht. Auch wenn Du Dich doch gegen die Bekanntgabe entscheidest. Letzten Endes ist es Dein Körper und spätestens wenn Dein Babybauch unübersehbar ist, können sich alle ja alle mit euch freuen :-)

Egal, wie Du Dich entscheidest - alles Gute!!

LG
Anka, 14. SSW

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Ich verstehe das völlig. Einerseits hast du natürlich eine extrem schwere Vorgeschichte, da wäre jeder vorsichtig und ängstlich. Andererseits ist gerade dieses "Bauchgestarre" etwas, was mich auch zunehmend in den Wahnsinn treibt. Seitdem man es sieht, ist das Thema auch permanent "Baby" in der ganzen Familie, ich kann es kaum noch hören #augen Das versteht auch keiner, alle meinen, dass werdende Mütter doch total glücklich sein müssten, sich nur darüber zu unterhalten :-D

Insofern: Nein, du bist nicht blöd und auch nicht kindisch, jeder hat da einen anderen Wohlfühlbereich. Wenn du es in zwei Wochen deinen Eltern sagen musst, würde ich es auch zeitgleich den anderen sagen. Wir haben das auch extra so gelegt, weil wir nicht wollten, dass jemand dann enttäuscht ist - wäre bitter, wenn die einen es eben zufällig sehen können und die anderen aufgrund von Ortsabwesenheit nicht. Das könnte schmerzlich sein. Vielleicht könnt ihr euch bis dahin überlegen, wie ihr es so kommunizieren könnt, dass es für dich einfacher wird.

Und lass dir nichts einreden...sehr viele Frauen fühlen sich nicht permanent wohl damit, schwanger zu sein ;-) Das reale Leben ist nun mal keine fleischgewordene Hipp-Penaten-Alete-Werbung.

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Ich kann es auch total nachvollziehen! Ich habe bis zur 20 Woche nix erzählt. Bzw gezwungenermaßen musste ich es auf Arbeit erzählen. War aber nicht weiter schlimm, da es nur meine direkte Chefin wusste.
Sonst habe ich es nur einer Freundin sofort erzählt, weil sie auch von meiner FG wusste und das wars....und in der 20 Woche hat mein Mann es nicht mehr ausgehalten und wir haben es den Eltern erzählt...seit dem Verbreitet sich das ganze von der Seite der Eltern wie ein Lauffeuer....was mir persönlich auch egal ist (man kann es nicht ändern).
Aber ich habe die Zeit bis zur 20 Woche so genossen und bis heute wissen einige auch gute Freunde von mir die mich nicht live sehen dass ich Schwanger bin und ich finde es auch gut so.

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Bei uns weiß es auch noch jemand ausser natürlich mein Mann.

Die restlichen Menschen wird es erst nach der 12 Woche erzählt.

Auf der Arbeit musste ich es natürlich erzählen, weil ich sofort ins BV geschickt wurde.

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Hey,

ich bin selbst nach einem für mich schlimmen Verlust (14+0) mit unserem Regenbogenbaby schwanger.

Mein Mann hätte gerne schon früh was gesagt. Ich wollte jedoch diese Hürde, die 14+0, unbedingt abwarten. Das hat er akzeptiert, Problem war nur der wachsende Bauch, da es die 6. Schwangerschaft ist. Weite Kleidung und eine entsprechende Körperhaltung haben uns geholfen, dass wir es 14+2 dann den Kindern sagen mussten. Wäre es nach mir gegangen, hätte ich weiter gewartet.

14+3 haben es dann zwei Außenstehende auch von sich aus gesehen, ansonsten hatte ich noch oft die Winterjacke bei Terminen usw. an, so dass es nicht sooo auffällig war. Denn sagen mochte ich trotz erreichen unseres Meilensteins noch nichts. Ich wollte nicht.

Ein Elternabend in der 17./18. Woche hat das Geheimnis dann dort platzen lassen und in mir kam dabei so eine Angst auf. Nun wussten es etwa 16-18 weitere Menschen, was wenn nun der nächste Arzttermin nicht gut ist? Wenn ich da wieder diese schlimmen Worte hören muss? #zitter

Aber so nach und nach haben es nun andere eben auch gesehen... Manche waren echt enttäuscht bis sauer, hatten null Verständnis, dass sie es 22. Woche oder später erfahren haben, aber ich denke ohne diese Erfahrung ist es auch schwieriger, diese Gefühlslage zu verstehen. Meine Familie hat es 27. Woche erfahren und erst dann war ich auch so weit, dass ich es "öffentlich" machen konnte.

Jede Frau ist da anders. Jede Frau fühlt und empfindet anders. Die einen möchten lieber früh viele einweihen, die anderen brauchen Zeit. Wenn du sagst, du willst noch nicht, dann bist du noch nicht so weit und wenn du es dann trotzdem sagst, muss es sich nicht zwangsläufig danach besser anfühlen.

Wenn du es gerne persönlich sagen möchtest, versuche nochmal tief in dich zu gehen, ob es in zwei Wochen okay für dich ist. Wenn es wirklich gar nicht geht, bleibt wohl nur die schriftliche Info (Brief vom Storch z.B.). Schau, was sich für dich besser anfühlt.

Alles Liebe und Gute!

LG erdbeerchen mit 4 Kindern an der Hand, #stern fest im Herzen und Ü-Ei (33+1)