BV zur Konfliktvermeidung

Hallo Urbianerinnen!

Mir fällt immer wieder auf, dass das BV oft zur Konfliktvermeidung benutzt wird.

Manchmal ist es die mangelnde Abgrenzungsfähigkeit gegenüber bestimmten Tätigkeiten, die Tatsache schon lange bestehende Konflikte bei der Arbeit nicht bewältigt oder angesprochen zu haben und dann die fehlende Stärke Konflikte am Arbeitsplatz auszuhalten und zu lösen.
Oder es ist die mangelnde Fähigkeit die Ängste in der Schwangerschaft nicht selbst regulieren zu können & diese dann übermäßig werden.

Ich habe dein Eindruck einige können es zb nicht aushalten sich auch Mal unbeliebt zu machen & für sich einzustehen.

Das tut mir irgendwie total leid:
Grade all diese Fähigkeiten sind doch so wichtig als Mutter!

Damit meine ich aber ganz sicher nicht alle mit BV: sicherlich gibt es auch andere Gründe.
(Meinetwegen könnten auch alle ein BV haben die das wollen, ich kann es nur oft nicht verstehen und hab da schon Mitleid!)


Bin ich zu hart mit meiner Meinung?

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Finde die Meinung sehr hart! Solang ein Arzt über ein individuellen bv oder ein AG für ein bv ausspricht, kann es mir , xy und dir überhaupt egal sein weswegen die Person es bekommen hat! Abgrenzung fängt damit an, auch nicht alle über einen Kamm zu scheren und so einen Text zu schreiben ( der ist sehr provozierend gerade bei dem thema) ...manchmal denk ich immer da sitzt jemand der gerade ganz viel Wut hat und nun schön die Menge aufheizen muss, damit er/sie sich selbst nicht mit eigenen Problemen befassen muss- sorry für soviel Ehrlichkeit!!!


Also jedem das seine, keiner muss hier den Zeigefinger heben und jemanden erklären „das man gerade diese Stärke als Mutter haben sollte“ sorry aber ganz ganz frech sowas...

Alles Gute dir 👋

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Ich sehe das ja auch so wie du. (Oben geschrieben)
Hab schon jetzt Angst vor der Mütterspielplatzmafia die alles und jeden beurteilen und verurteilen. 😉 Ironie Off

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Gerade dieses Thema hat ja letztens hier für so viel Unruhe gesorgt... Stimme dir in allen Punkten zu. 🤓

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Ich denke jeder hat da andere Erfahrungen sammeln dürfen. Leute bei denen es scheinbar gerechtfertigt ist und bei anderen nicht.
Aber bin ich diejenige, die darüber urteilt?! Nein, bestimmt nicht. Wenn es so entschieden wird, wird es einen Grund haben, welchen auch immer. Nachvollziehbar oder nicht.

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Das stimmt, ich will auch wirklich nicht darüber urteilen & bin ja auch mehr als froh diese Probleme nicht zu haben!!

Ich bin überrascht über meinen Eindruck & es tut mir leid, dass viele so wenig für sich einstehen können & vermeiden statt sich durchzusetzen.

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schließe mich beiden bisherigen Kommentaren an.

Hört sich für mich an, als ob jemand bewusst dieses thema zur Polarisierung nutzt.

Hoffentlich steigt keiner drauf ein.

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Wieso? Ist doch gut sich auch über unterschiedlichen Meinungen auszutauschen?
Ich lasse mich gern überzeugen!

Ich schreibe das doch, da ich merke anders zu denken als viele hier. Und wollte euch Mal meine (andere) Meinung mitteilen.

Ich behaupte ja nicht das Recht gepachtet zu haben, vielleicht liege ich ja völlig falsch!

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Alleine bist du garantiert nicht mit dem Thema, dass siehst du schon alleine an den x-Beiträgen hier.
Mir soll es auch echt egal sein, aber ich finde es auch sehr auffällig, denke aber, das liegt daran, dass hier alles "gesammelt" wird, ist ja schließlich ein Forum für Fragen etc. Es gibt genügend Frauen, die ein BV wirklich dringend benötigen, aber ich sehe es genauso wie du, wenn man nach den meisten Beiträgen hier geht, dann geht es wirklich darum, sich nicht mit seinen Konflikten auseinandersetzen zu müssen und das finde ich auch total unangebracht und traurig. Und jaaa! ich finde schon, dass das BV dann dafür "missbraucht" wird und das ist MEINE Meinung.
Verstehe eh aber nicht, warum man bereits länger vorhandene Probleme als Erwachsener Mensch nicht lösen will und eher lieber wegläuft, denn so oder so scheinen doch die meisten fast täglich mit Bauchschmerzen zur Arbeit zu gehen, auch unschwanger, also kann es damit ja wenig zu tun haben, dass man dort das "gute Klima" wahren will.
Wie gesagt, ICH kann es nicht verstehen, aber jeder hat ja eine andere Denk-/Sichtweise und Meinung, was ja auch eigentlich gut ist.
Ich fände es nur schade, wenn es genau deshalb in x-Jahren wirklich kein BV mehr geben wird.

Das soll jetzt auch kein stichelnder Beitrag meinerseits sein, sonder ist wie bereits gesagt, NUR MEINE Meinung.

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Ich bin da ganz bei dir.

Die Frauen, die du meinst heulen rum, wenn jemand ihnen was "antut", was gegen das Gesetz ist, aber sich selber an Gesetze halten wollen sie dann auch nicht, weil es eben zu Konflikten kommen kann.

Diese Doppelmoral nervt ziemlich.


Und an alle, die denken, dass die Ausnutzung eines BVs zur Konfliktvermeidung sie ja nix angeht:

Ich hoffe ihr seid alle durch mit der Kinder Planung, denn wenn das hier in Deutschland weiter solche Ausmaße annimmt, dann haben wir bald kein BV mehr. Dann darf man brav weiter arbeiten gehen oder von Krankengeld leben.

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Hallo,
ich verstehe, was du meinst und hatte diesen Gedanken auch schon bei dem einen oder anderen Beitrag hier im Forum. Manchmal ist das Arbeitsverhältnis schon lange angeknackst und da kommt die Schwangerschaft oder das BV als willkommene Fluchtmöglichkeit aus der Misere gerade recht, so scheint es.

Oft wird nur vergessen, dass die Probleme nach der Elternzeit nicht weg sind und man dann wieder genauso leidet wie vor der Schwangerschaft, wenn man seine Sorgen und die Misstände nie anspricht. Es sei denn man wechselt den Job.
Mir ist es auch oft unangenehm, Probleme anzusprechen. Trotzdem schaffe ich sie lieber aus dem Weg, anstatt sie jahrelang mit mir rumzuschlepoen, denn das belastet auf Dauer doch sehr. Das musste ich allerdings erst lernen; ich war nicht schon immer so mutig.

Anders als du denke ich jedoch, dass man diese Problematik auch unabhängig von der Mutterrolle betrachten kann. Wer Konflikte bei der Arbeit scheut, muss nicht automatisch alle Konflikte im Leben scheuen. Da kommt es manchmal auch auf das Zusammenspiel von Umständen, Abhängigkeiten und Charakteren an.

Abgesehen davon gibt es durchaus Menschen, die erst durch die Elternschaft und die damit verbundenen Aufgaben und die Verantwortung wachsen und lernen, besser mit Konflikten, Herausforderungen oder Problemsituationen umzugehen. Das, was vorher fehlte, funktioniert durch die neue Rolle und Liebe zum Kind viel besser.
Man wächst mit seinen Aufgaben. Das trifft sicher nicht auf jeden zu, aber manchmal eben doch auf einige.

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Mh, muss man sich denn wie eine Kampfkuh vor alles und jeden stellen, und seine Meinung durchboxen und vertreten? Das ist doch genau das traurige an unserer heutigen Gesellschaft, dass jeder zu jedem seinen Senf zugibt und immer Recht behalten möchte.
Entschuldige, mein Kampfgeist ist nicht so ausgeprägt und sowas möchte ich auch niemals meinem Kind bei bringen. Manchmal ist es doch besser, wenn man über andere lächeln kann, als mich in das Boot des Feindes zu setzen und den Fluss abwärts zu fahren.
Ich habe ähnliches durchlebt auf der Arbeit in Bezug auf mein BV. Und sowas ist nicht schön. Wieso erwarten andere, dass ich mich für die Entscheidung meiner Frauenärztin rechtfertigen muss? Oder ist es bei dir eher der Neid? Ich kann leider nicht nachvollziehen, wieso du dich darüber aufregst?

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Nein, mich regt das nicht auf. Es beschäftigt mich, da ich es bemerkenswert finde und ich verfolge das interessiert.

Und es geht mir nicht darum dass sich jmd für sein BV rechtfertigen muss. Auch da beginnt nämlich für mich die Abgrenzung: dies nicht zu tun, auch wenn andere das hinterfragen! Ich würde doch auch nicht sagen warum, wenn ich zb krank geschrieben wäre.

Wir sollten uns mehr für uns einsetzen und stark machen finde ich.

Und soziale Kompetenzen kann man üben. Dann fühlt es sich eben auch nicht an wie ein Kampf, sondern wird einfacher.
Das gehört doch dazu im Leben.

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Hallo,

Ich sehe es ähnlich wie du.
Viele Konflikte bestehen schon vor einer Schwangerschaft und keimen dann oft auch erst richtig auf.
Wenn ein Chef sich leider nicht an geltendes Gesetz hält, sollte man sich dafür einsetzen, dass es eingehalten wird. Kann man den Konflikt vielleicht nicht persönlich austragen, weil man "weicher" ist, kann man auch den Betriebsrat einschalten und diesen für einen das geltende Recht einfordern lassen.
So wie eine Dame hier schrieb mit bereits bevorstehenden psychischen Problemen, die auch somatisch sind, ist ein individuelles BV sicherlich angebracht.
Es ist wirklich schade, wie teilweise leichtfertig BVs, auch von AGs, ausgesprochen werden.
Es wäre zu traurig, wenn BVs irgendwann einfach gänzlich abgeschafft werden, wie es in vielen Ländern ist.

Und bevor wieder jemand schreibt, dass es Neid ist, der zu solch einer Meinung führt: Nein, das ist es nicht. Ich bin selber im allgemeinen BV, da ich mit infektiösem Material, chemischen Substanzen arbeite, regelmäßig über 10 Kilo (weit über) heben muss, gebeugt und gestreckt arbeiten, Lärm und Wetter ausgesetzt bin. Ach ja, Wochenenden und nachts arbeiten ist auch im Angebot.
In meinem zweiten Job arbeite ich nach wie vor und ich freue mich darüber. Mache dann halt etwas langsamer, lass schwere Dinge einen Kollegen tragen und wechsle Stehen und Sitzen ab. Klappt tatsächlich sehr gut.

LG
Bella

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Hallo,

Ich finde da gibt es sehr unterschiedliche Geschichte und zu unterschiedliche Persönlichkeiten um das pauschal zu sagen.
Ich muss dazu gestehen, dass ich mich beim Thema BV komplett rausnehme, da ich bei vielen die Vermutung habe, dass die einfach kein Bock haben zu arbeiten 😲🙈😅

Selber habe ich aber auch schon ein BV gehabt, auch irgendwie zur Konfliktvermeidung.
Ich war ein Jahr zuvor sogar in der Reha, bei mir wurde eine Panikstörung diagnostiziert. Ich lag davor leider öfter mit einem Ruhepuls von 180 im Krankenhaus und wurde mit Betablocker vollgepumpt.
Meine Arbeit habe ich gehasst, was es nicht besser machte. Ich habe mich also anderweitig beworben, sogar eine tolle Stelle gefunden, den Vertrag hatte ich gerade bekommen da hatte ich einen positiven Sst in der Hand. Ich habe der neuen Stelle ehrlich mitgeteilt das ich schwanger bin. Also bei der alten Arbeit notgedrungen geblieben, mit Bauchschmerzen hingefahren, dort oft Herzrasen bekommen was eben auch Kreislaufprobleme mit sich zieht. Es hat nicht lange gedauert und ich hatte ein BV. Somit musste ich auf der damaligen Arbeit bekannt geben dass ich schwanger bin, leider ist es vor der 12ten Woche zuende gegangen und zwei Wochen war ich nach der Ausschabung noch Zuhause, dann gab es tatsächlich die "betriebsbedingte" Kündigung.

Heute habe ich eine tolle Arbeit, auch mit viel Stress (Baubranche), aber normaler, angenehmer Stress. Gehe gerne arbeiten und versuche so lange wie möglich durchzuhalten 🤗

Manche Konflikte bzw psychische Belastungen können nunmal auch körperliche Symptome hervorrufen. Der Frauenarzt muss dann natürlich abwegen inwiefern dieses gefährlich ist.

Aber wie gesagt, habe oft auch das Gefühl das Kleinigkeiten genutzt werden um bloß Zuhause zu bleiben, daher enthalte ich mich oft.