Jung, schwanger & psychisch krank - ich habe Angst.

Hallo ihr lieben :)

Ich werde leider ein bisschen ausholen müssen, bitte verzeiht mir!
ACHTUNG: für jemanden mit psychischen Problemen könnte meine Geschichte triggernd wirken. Ich beschreibe nichts graphisch, aber manchmal reicht es ja schon, das Wort Suizidalität zu hören, also bitte dann nicht lesen <3

Ich bin Lea. Ich bin 19 Jahre alt, psychisch krank - und schwanger.
Ganz kurz zu meinem Krankheitsverlauf: Ich bin durch Vernachlässigung seitens meiner Eltern schon seit meiner Kindheit depressiv, leide unter einer Sozialphobie und seit einer Vergewaltigung auch PTBS. Nach einem gescheiterten Suizidversuch war ich 2017/18 8 Monate in der Psychiatrie und seitdem geht es mir sooo viel besser! Allerdings bin ich natürlich nicht gesund. Ich schneide mich nicht mehr, und gebe mir wirklich viel Mühe, zur Therapie zu gehen und mich um mich selbst zu kümmern, aber natürlich funktioniert das nicht immer, und ich nehme noch immer Medikamente und habe schwere depressive Episoden.

Vor 5 Wochen habe ich erfahren, dass ich schwanger bin. Ungeplant, natürlich - ich bin gerade erst mit dem Abi fertig - aber nicht unerwünscht, wie ich in den letzten Wochen festgestellt habe. Mein Umfeld schrie natürlich sofort laut "Abtreibung!" und ich habe viele Vorwürfe bekommen, mich aber trotzdem dagegen entschieden.

Nun suche ich Gleichgesinnte, mit denen ich mich über psychische Krankheiten in der Schwangerschaft austauschen kann.
Vielleicht ist ja auch noch jemand hier früh schwanger geworden und musste das alles allein machen. Ich bin glücklich, aber die Details machen mir Angst. Beispielsweise wird es, selbst mit Geld vom Jobcenter und Profamila finanziell knapp - ich habe das durchgerechnet und z.B. ein guter Kinderwagen kostet selbst gebraucht noch unfassbar viel (eBay Kleinanzeigen lässt grüßen :) ).

Ich fühle mich zur Zeit sowieso sehr allein, da durch mein Alter noch keiner meiner Freunde schwanger ist und meine Entscheidung und Ängste deshalb nicht nachvollziehen können. Dazu kommt, das psychische Gesundheit generell oft ein wenig unter den Tisch fällt - bin ich die einzige, die diese Entscheidung getroffen hat? War sie falsch? Macht es mich zu einem schlechten Menschen, dass ich mich für das Kind entschieden habe? Schade ich ihm damit?? Wie soll ich das alleine schaffen? Wie komme ich mit den Ängsten klar?

Ich würde mich so sehr über ein paar warme Worte freuen, und jemanden der mir sagt dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe.

Vielen lieben Dank schonmal für's Lesen, das bedeutet mir unfassbar viel!

Liebe Grüße,
Lea und die Bohne (10.SSW)

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Hallo Lea,

wenn du magst, dann können wir privat schreiben. Liebe Grüße, Rina

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Hallo liebe Lea,

erst mal Herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft. Toll, dass du dich für das Baby entschieden hast. Es wird dir so viel Liebe geben, dass du deine Entscheidung nicht bereuen wirst. Es wird auch Phasen geben, die nicht so einfach sind, aber auch das bekommst du hin. Vielleicht gibt dein Kind, dir auch einfach ein neues Lebensgefühl. Klar, bist du noch jung, aber du bist nicht die erste junge Mutti und in Deutschland gibt es wirklich viel Unterstützung. Um andere Mamis kennen zu lernen, kannst du zum Beispiel zur Schwangerschaftsgymnastik gehen. Da übernimmt aufjedenfall ein Teil die Krankenkasse. Wie es mit sonstiger Unterstützung aussieht, weiß ich leider nicht. Aber dafür gibt es ja Beratungsstellen. Was sagt denn der Kindsvater? Er ist immerhin Unterhaltspflichtig. Und bezgl Kleidung gibt es echt immer Schnapper auf Flohmärkten etc. Bekommt man nicht vom Amt auch was für die Erstausstattung? Wenn du vor hast noch eine Ausbildung später zu machen, informiere dich rechtzeitig nach Betreuungsplätzen.
Ich wünsche dir alles erdenklich Gute!! Ich hoffe, dass dein Kind dein Leben neu bereichern wird.

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Deine Worte sind zwar sehr nett gemeint, aber leider absolut nicht hilfreich bzw. verklären die ganze Sache doch enorm.

Kennst du denn Leute mit psychischen Erkrankungen?
Wahrscheinlich nicht. Denn sonst würdest du nicht schreiben "Du wirst es nie bereuen" oder "auch das bekommst du hin"

Es mag sein, das ihr ein Baby den Auftrieb gibt, einen gewissen Halt oder eine Richtung in Ihrem Leben.

Aber eine psychische Erkrankung ist vergleichsweise einschränkend wie wenn man im Rollstuhl sitzt. Sicher ist es machbar, aber nicht ohne weiteres und braucht definitiv Unterstützung.

Und in schweren depressiven Phasen, gibt es Tage da geht einfach gar nichts. Manchmal kann man nicht mal aufstehen, geschweige sich um ein Kind kümmern. Dann alleine, so jung, durchgemachte Nächte, die ganze hormonelle Umstellung. Wie kann man da schreiben "Alles gut, das kriegst du hin, du wirst es nie bereuen"?

Die Frage ist nicht, ob sie es bereuen wird, sondern wie sie sich überhaupt um ihr Kind kümmern KANN.

Ich bin nicht psyisch krank, habe einen Mann und ein stabiles Umfeld und trotzdem gibt es Tage, da will ich am liebsten alles hinschmeissen.
Das ist meiner Meinung nach völlig normal. Aber wie soll man sich wieder sammeln wenn man selber nicht sicher im Leben steht?

So gesehen sollte man vorsichtig sein mit solchen Aussagen.


Grüße

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Liebe Lea,


herzlichen Glückwunsch!
Vielleicht findest Du im Geburtsvorbereitungskurs Frauen, mit denen Du Dich verstehst und die auch im Schwangerschaftsmodus sind. Auch wenn sie vielleicht älter sind als Du, kann man sich trotzdem gut verstehen. Alter ist nur ein Faktor, ich habe auch viele jüngere Freundinnen. Ich war z.B. beim Schwangerschaftsyoga, dort habe ich auch nette Frauen kennengelernt.
Die Gedanken, die Du Dir machst, zeigen, wie reflektiert Du bist und dass Du das sicher schaffst!
Alles Gute!

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Eine Freundin von mir hat mit Depressionen ( war medikamentös gut eingestellt) eine Tochter bekommen die inzwischen ein toller aufgeweckter Teenie ist. Ich hoffe Du bekommst die Unterstützung die Du brauchst. Dann kann alles super laufen. ( und achte besonders auf Wochenbettdepression

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Hallo Lea. Du kannst mir gerne per PN schreiben. :)

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Zunächst mal herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft und natürlich zu deiner erfolgreichen Therapie. Wenn ich auch nicht aus eigener Erfahrung “mitreden” kann und auch sehr viel älter bin, kann ich mir aus dem Freundes und Verwandtenkreis vorstellen, was für eine Achterbahnfahrt du vermutlich gerade psychisch machst.

Du klingst aber sehr sehr reflektiert und wenn ich deine Zeilen lese, denke ich du wuppst das schon! Finanziell kann ich verstehen, dass du dir Sorgen machst, aber dieKleinen brauchen angangs nicht viel und du hast ein Anrecht auf Unterstützung sowohl vom Amt als auch vom Erzeuger/Vater. Versuch am besten schon jetzt regelmäßig kleine Beträge zurückzulegen.

Wie ist denn deine berufliche Situation? Machst du eine Ausbildung oder studierst?

Was ich in jedem Fall nicht außer acht lassen würde, ist eine geregelte weitergeführte Therapie, dass hat sich in meiner Familie bei Schwangerschaftsdepression als sehr wichtig erwiesen.

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Liebe Lea,

meine Cousine ist auch depressiv und medikamentös in die Schwangerschaft gestartet. Mit dem positiven Test hat sie die Medikamente abgesetzt und fährt damit ganz gut. Mutter zu werden war aber auch immer ihr großer Lebenstraum, der immens dazu beigetragen hat, dass es ihr jetzt auch ohne Medikamente gut geht (in Bezug auf die Depression). Das kam ich dazu sagen.

Dann möchte ich dir die finanzielle Sorge etwas nehmen. Lass dich bitte nicht verunsichern (hab ich am Anfang auch), was es alles gibt und was man alles „braucht“. Ich habe für die zukünftige Oma einen super Hartan Kombikinderwagen inkl. Babyschale fürs Auto für 60 (!)€ gebraucht bekommen. Du hast jetzt 30 Wochen Zeit, du musst nicht das erstbeste nehmen, du kannst in Ruhe schauen, was du wirklich brauchst und nach ein paar Schnäppchen schauen. Ja Kinder sind teuer, aber wir leben in Deutschland, wir sind sehr gut sozial abgesichert, besonders wenn es um Familie geht. Lass dich einfach mal bei der Schwangerenberatungsstelle beraten, es gibt tatsächlich diverse Zuschüsse, man muss sie nur kennen 😉 jeder Landkreis bzw. jede Stadt bietet so eine kostenlose Beratung an.

Ansonsten kann ich dir nur sagen, dass auch ich als nicht depressive, voll im Saft und mitten im Leben stehende Schwangere die gleichen Sorgen und Ängste hatte wie du 😉

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Hey, erst einmal Respekt für deine tolle Entscheidung, das Baby zu behalten. Ich finde das sehr mutig und stark von dir, dass du dich gegen alle "Empfehlungen" gestellt hast und dich für den Krümel entschieden hast.
Ich würde in erster Linie mal auch mit dem Psychologen und dem FA sprechen, wie es denn zwecks Medikamente und Therapie weiter geht. Laut deinem Text wirkst du relativ sicher mit deiner Meinung, deshalb denke ich, dass du die richtige Entscheidung getroffen hast.
So ein Baby kann alles im Leben verändern und eventuell wird es die beste "Therapie" für dich. Bleibe mit Deinem Therapeuten in Kontakt. Beratungsstellen können dir auch weiterhelfen.
Du kannst ja auch mal auf Mamikreisel schauen, da gibt es meist auch super günstige Babysachen. Ich bin selbst seit dem 10.11.18 Mutter einer wundervollen Tochter und bis jetzt gibt es kaum/wenig Ausgaben. Sollte es mit dem stillen nicht funktionieren, gibt es auch günstige und ebenso gute pre Nahrung.
Vom Jobcenter müsstest du auch die erstausstattung bekommen, bzw das Geld dafür. Es sei denn der Vater verdient gut.

Ich drücke dir die Daumen für die kommende Zeit und wünsche dir eine tolle Kugelzeit 💕🤰

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Hallo liebes herzlichen Glückwunsch du kannst mir ruhig privat schreiben :) bin in der 13ssw also fast Gleichheit:)