Kurz vor Geburt und so viele blöde negative Gedanken

Ich wünsche euch einen schönen Abend,

hab noch etwas mehr als drei Wochen bis zum ET und seit ein paar Tagen hab ich ständig so ganz blöde Gedanken über Sachen, die wahrscheinlich nie eintreffen werden. Ich werde die Gedanken, aber einfach nicht los. Heute ist es so schlimm, dass ich das Gefühl habe, dass sich innerlich alles in mir zuschnürt. Kann da auch mit keinem wirklich drüber reden, weil man mich nicht bei allem verstehen würde.

Ich habe Angst, dass meinem Baby irgendwas passiert, obwohl bisher immer alles gut war und immer noch ist oder es zu irgendwelchen Komplikationen kommt.

Ich hab Angst, die Schmerzen nicht auszuhalten, obwohl ich ganz genau weiß, dass man einiges dagegen tun kann und es ja alle anderen Frauen vor mir auch geschafft haben. Die Angst hat als Ursache, dass ich zwei FG hatte und bei der zweiten diese Cytotec bekommen habe, damit es abgeht. Innerhalb von 10 Minuten nach der Einnahme, bekam ich solche Schmerzen, wie ich sie noch nie hatte, dass ich schier wahnsinnig geworden bin, ich sogar mehrmals Erbrechen musste und die erst aufgehört haben, nachdem ich 3!!! 600 Ibuprofen intus hatte. Da frag ich mich nun, ob die Schmerzen bei der Geburt auch so sein werden und wie ich das mehrere Stunden durchhalten soll. Ich weiß ja, dass es Wehenpausen gibt und es ja ein Grund ist, sich zu freuen, weil man bald sein Kind im Arm hält,

Meine blödeste Angst ist aber, dass ich von der Familie meines Mannes ständig kontrolliert werde, ob ich auch ja alles richtig mache. Als ob die nichts besseres zu tun haben, als den ganzen Tag bei mir rum zu
sitzen. Ich habe auch bereits eine Nichte und einen Neffen und kann behaupten, dass ich nicht ganz unerfahren im Umgang mit Babys bin. Meine Schwester hat mir ihre Kinder immer ohne Vorbehalte anvertraut, wenn wir zusammen unseren Vater besucht haben und beide haben sich bei mir bisher immer sehr wohl gefühlt. Meine Nichte hat sogar, als sie noch ein Baby war und mein Vater sie auf dem Arm hatte, immer ihre Ärmchen nach mir ausgestreckt, wenn meine Schwester nicht im Raum war, weil sie Angst vor Opa hatte und sie lieber zu mir wollte.
Jetzt hat sie schon lange keine Angst mehr und liebt ihren Opa.
Die Eltern meines Mannes wohnen gleich um die Ecke. Wir haben alle ein sehr gutes Verhältnis zueinander. Sie behandeln mich so, als wäre ich ihre Tochter und ich hab auch alle echt sehr lieb. Ich unternehme auch ganz viel mit meiner Schwiegermutter. Nur meine Schwiegermutter hat, ich kann es leider nicht anders ausdrücken, gerne immer alle Fäden in der Hand und möchte alles kontrollieren und mit bestimmen. Bzw sie versucht es immer. Aber nicht aus Boshaftigkeit, sondern, weil sie sich einfach sehr einsetzt. Nur leider mag man das nicht generell. Mein Mann auch nicht. Man muss ihr dann sagen, dass man das nicht möchte und sie akzeptiert es auch. Nur ich trau mich das leider meistens nicht, weil ich mich nicht unbeliebt machen möchte Bzw ich denke, sie könnte es falsch verstehen. Sie meinte schon, dass sie ihr Enkelchen jeden Tag sehen will, wenn sie da ist. Damit hab ich auch eigentlich kein Problem. Abgesehen davon, dass mein Vater sie ja auch hin und wieder sehen möchte und ich auch mal mit meinem Mann und Kind alleine sein will. Ich hab einfach nur Angst, dass mir jeden Tag bei allem, was ich mache, über die Schulter geschaut wird und man es mir dann aus der Hand nimmt, wenn ich es nicht so mache, wie sie es sich vorstellt. Auch wenn ich denke, dass mich das nicht stören sollte, macht mich schon der Gedanke daran total nervös und lässt mich seit Tagen nicht schlafen und ich schlaf eh schon schlecht genug.


Ich will gar nicht so blöde Gedanken haben. Es wird wahrscheinlich eh nichts davon wirklich eintreffen.

Sind das die Hormone, die mir da einen Streich spielen?

Warum kommen solche Gedanken jetzt so kurz vor der Geburt? Ich will mich doch nur einfach auf mein Baby freuen.

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Hey,
mach dir nicht all zuviel sorgen und Gedanken...Lasse die Menschen um dich herum nur soviel in deinem Leben mitwirken und bestimmen soviel wie du es auch möchtest...Sprich du kannst ihr auch höflich einfach sagen das es aufgrund der Umstellung mit dem Baby die erste Zeit ganz viel Zeit für dich und das Baby brauchst und dabei auch deine Ruhe brauchst und falls du Hilfe brauchst dan gerne auf Sie zurück kommst...Aber erstmal dich alleine lassen soll...probiere es einfach aus und kläre es am besten vor Geburt damit du nach Geburt Ruhe hast...viel Glück

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Danke für deine liebe Antwort. Ich weiß ja, dass ich mir viel zu viele Gedanken mache und es wahrscheinlich gar nicht so sein wird.

Ihr sagen, dass sie mich bitte machen lassen soll und ich auf sie zukomme, wenn ich Hilfe brauch, müsste gehen. Dass ich aber meine Ruhe brauch, sie also praktisch gar nicht kommen soll und ihr Enkelchen nicht sieht, kann ich nicht machen. Da wir aber so nah beieinander wohnen, lässt es sich immer einrichten, dass man sich sieht, auch wenn es manchmal vllt nur kurz ist. Hier ist man als Familie halt sehr eng. Ich bin ja mit der Kleinen eh den ganzen Tag alleine und werde auch froh über Gesellschaft sein. Ich will nur nicht von morgens bis abends bevormundet werden, wie ich jetzt Haushalt und Baby unter einen Hut stecke, auch wenn sie es nur gut meint. Was ich ja gar nicht weiß, ob sie es macht. Aber warum sollte sie sich ändern, wenn ein Kind da ist? Da wird sie erst recht helfen wollen. Dann muss ich wohl wirklich meinen Mund auf machen.

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Hallo,
ich würde gerne sagen: Mach dir nicht so viele Gedanken, aber ich weiß ja, dass man das nicht immer willentlich steuern kann. Und ich denke, kurz vor der Geburt (wo man eh nicht so einen tiefen Schlaf hat) ist das ein Stück weit normal...
Zu den Schmerzen bei der Geburt: Klar sind die nicht ohne, aber ich denke nicht, dass du die Schmerzen bei der FG mit einer Geburt vergleichen kannst. Die Natur hat es ja so eingerichtet, dass die Hormone dir helfen, das alles besser zu verarbeiten, während du bei der FG unter künstlichen Kontraktionen und ohne Hormoneinfluss bist und darüber hinaus wahrscheinlich auch psychisch angeschlagen.
Ich habe manchmal sehr heftige Darmkrämpfe und kippe dann vor Schmerzen auch um wie ein gefällter Baum, wenn ich mich nicht sofort hinlege. Damit verglichen war der Wehenschmerz sicher nicht geringer, aber er hat mich weder aus den Latschen gehauen noch habe ich psychisch so darunter gelitten.
Bei der Situation mit der Schwiegermutter ist ja schon mal positiv, dass ihr generell ein gutes Verhältnis habt. Gerade, wenn ihr gar nicht bewusst ist, dass sie dich ein bisschen bevormundet, wäre es wichtig, in solchen Situationen ganz freundlich seinen Standpunkt zu vertreten. Wahrscheinlich sieht sie in deinem Mann (und damit mit in dir) noch "ihr Kind". Ihr seid aber erwachsen und trefft eure Entscheidungen selbst, das muss ihr wohl noch klar werden. Man muss sich deshalb sicher nicht streiten, aber aus Harmoniestreben nie den Mund aufzumachen ist auch nicht im Sinne des Gegenübers. Sonst kann es zu der Situation kommen, dass man seinen Frust nur in sich hineinfrisst und irgendwann das gute Verhältnis belastet wird.
Vielleicht schaust du dir erst mal an, wie es in der Realität läuft, und dann (falls deine Befürchtungen tatsächlich eintreffen) redest du ganz offen und ohne Vorwürfe mit der Schwiegermutter über deine Gefühle. Auf Augenhöhe. Ich weiß, dass das nicht immer so leicht ist (bin nämlich auch so eine Harmoniesüchtige), aber wenn man es ein paarmal gemacht hat, wird es besser.
Wenn die blöden Gedanken wieder kommen, dann sag dir innerlich "Stop!" und denk bewusst an was Schönes (zB dein Baby). Das hat alles noch Zeit und du kannst die Situationen erst "lösen", wenn sie da sind.
LG

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Auch dir danke für die liebe Antwort.
Ich hoffe ja, dass das mit den Schmerzen so ist. Meine Schwester hat mir halt auch etwas Angst gemacht. Sie hatte schon zwei Geburten und meinte, die Schmerzen sind so schlimm, dass ich im eine PDA betteln werde. Ohne werde ich es auf keinen Fall aushalten. Und das sagt sie mir als Schwangere ein paar Wochen vor dem Termin. Klar, damals mit den Tabletten wurden ja nicht die Hormone ausgeschüttet, die während der Geburt ausgeschüttet werden und psychisch ging es mir auch nicht gut. War ja totunglücklich. Ich werde es einfach auf mich zukommen lassen müssen.

Du beschreibst die Situation in der Familie perfekt. Wir sind halt noch ihre Kinder. Der Freund meiner Schwägerin hätte das nicht aushalten können und wollte auf keinen Fall in der Nähe wohnen. Mir gefällt es ja auch nicht immer, aber es hat auch seine Vorteile, in der Nähe zu wohnen. Man kann sich halt schnell treffen und muss nicht extra erst ins Auto steigen. Ich mag meine Schwiegermutter ja wie gesagt auch und wir machen auch sehr viel zusammen. Bisher ist sie noch immer der Meinung, bei allem mitreden zu müssen. Wir setzen uns dann halt durch und das akzeptiert sie auch. Wir dürfen dafür auch sagen, ob wir was gut finden oder nicht. Ich finde aber, dass mir das nicht immer zusteht.

Wenn man was alleine entscheiden will, darf man ihr nichts davon erzählen. Sie wollte sogar mit entscheiden, was ich meiner Nichte und meinem Neffen zu Weihnachten schenken soll. Bei Ihnen hat man nur 15 Euro geschenkt und so soll ich es auch machen. Nur dass mir das einfach zu wenig vorkam und ich so nichts Rechtes finden konnte. Bzw ich mich nicht auf einen festen Preis festlegen kann. Ich finde dann nichts. Hab für meine Nichte dann ein Set von Playdoo gekauft und nochmal ein Pack mit Klitzerknete dazu. Spiele würdigt meine Nichte nicht und Kleidung hat sie leider schon genug. Wollte ihr was schenken, womit sie kreativ sein kann. Hab das meiner Schwiegermutter dann irgendwann gezeigt und als sie fragte, was das gekostet hat und ich 20 Euro sagte, meinte sie, aber du wolltest doch nur 15 Euro. Nein, sie will das. Da ich für meinen Neffen dann noch immer nichts hatte, meinte sie dann, dann sagst du, der kleine Pack ist eigentlich für den Kleinen, aber der kann ihn ja noch nicht benutzen. Klitzerknete für einen Jungen, der erst 6 Monate alt ist, nur um kein Geld mehr ausgeben zu müssen -.-. Das fand ich dann schon etwas lächerlich. Sie hat aber einen übertrieben Sparzwang. Hab dann auch gesagt, dass ich sowas nicht machen werde. Sie hat ja selber zwei Neffen, wo sie dann ja auch 30 Euro ausgeben hat. Ich will mich aber beim Preis nicht festlegen. Hab auch gesagt, wenn man was schönes findet, kommt es nicht auf ein paar Euro hin oder her an. Sah sie dann auch ein.


Sie meint das nicht böse, aber ich glaube das ist bei ihr wie ein Zwang. Erst wenn sie mit gedacht hat oder drüber geschaut hat, ist es gut. Sie denkt halt oft auch, sich in allem auszukennen, was aber ja nicht stimmt. Sie denkt sich aber rein. Sie ist nur einfach total perfektionistisch. Mein Vater kennt sie und mag das an ihr gar nicht. Er meinte demletzt sogar, dass sie schon gucken wird, dass sie bei der Geburt dabei ist und dann wird sie die Hebamme auf die Seite schubsen und das Baby selber holen. Das ist natürlich total übertrieben. Sie hatte auch nie gesagt, dass sie dabei sein will. Dürfte sie auch gar nicht, da nur eine Begleitung erlaubt ist und das ist mein Mann.

Ich hab den Frust halt bisher oft in mich rein gefressen, weil ich nichts gesagt hab. Bzw wenn ich meinem Mann was sage, heißt es nur, steh da doch drüber. Du änderst sie nicht mehr. Wegen dem Baby kennt er meine Ängste. Da meinte er, wird er zu mir stehen. Ich hoffe das stimmt auch.

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Ich kann dich da sehr gut verstehen, habe ein ähnliches Problem mit meiner Schwiegermutter. Sie gibt bei jeder Entscheidung freche Kommentare ab und kann es überhaupt nicht haben nicht gefragt zu werden.
Für mich ist allerdings klar, dass ich da eine besondere Schutzfunktion für mein Kind entwickeln musste, sonst hätte ich es ihr direkt nach der Geburt abtreten können, und ich blocke nun ihre Aufdringlichkeit ab und weise sie auch verbal in ihre Schranken. Ich gehe auch nur noch extrem selten hin, finde ich zwar schade aber bevor es mir schlecht geht soll es doch lieber ihr schlecht gehen, denn ich habe oft genug gezeigt bis wo hin es in Ordnung ist und wohin.

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