Passivrauch bei der Arbeit

Hallo, folgendes Problem habe ich beruflich:
Ich bin in der 6. ssw, arbeite als Sozialarbeiterin in der ambulanten Behindertenhilfe. Das bedeutet, ich gehe täglich in die Wohungen von Menschen mit einem Hilfebedarf. Die meisten meiner Klienten rauchen, während ich zum. Hausbesuch bin, das hat mich bisher auch recht wenig gestört.
Aktuell kämpfe ich sehr mit der Übelkeit. Hab echt Sorge, einem vor die Füße zu ko...
Darüber hinaus stellt sich natürlich die Frage, wie schädlich der Passivrauch für das Ungeborene ist.

Ich weiß, dass mein AG eine Gefährdungsbeurteilung ausfüllen muss, nach Bekanntgabe der SS. Ich weiß aber auch, dass die letzten beiden Kolleginnen bist fast zum Schluss gearbeitet haben. Ist mir ein Rätsel, wie die das durchgehalten haben.

Bitte versteht mich nicht falsch, ich liebe meinen Job, aber unter den neuen Bedingungen, fühle ich mich nur bedingt arbeitsfähig.

Habt ihr eine Idee, was ich tun kann?

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Hey du. Du könntest deine Klienten bitten nicht mehr in deiner Gegenwart zu rauchen.

Passiv rauchen kann schön sich auswirken, je nachdem wie dicht du dran stehst etc.

Aber aus diesem Grund würde ich meinem AG jetzt mitteilen, dass du schwanger bist, dann greift das Gesetz für dich und du könntest zum Beispiel im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung neue Klienten bekommen, die nicht rauchen (ich weiß, gerade in der Sucht- und Behindertenhilfe eher schwierig😅)

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Dass ist schwierig, denn ich habe es bisher auch geduldet. Einigen Klienten wäre dann sofort klar, dass ich ss bin und das möchte ich nciht. Ist mir aktuell zu privat.

Auch Klientenwechsel gestaltet sich schwierig, rein sachlich gesehen, haben unsere Klienten ein Anspruch auf die Leistung und es ist egal, wer kommt. Aber wir arbeiten mit Menschen, es gibt da schon eine Bindung. Und ein Wechsel für 4-5 Monate ist mehr Aufwand als Nutzen für alle :(

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Aber es werden ja nicht alle deine Klienten rauchen, dann darfst du halt nur noch zu denen, die nicht rauchen.

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Hallo,

ich würde mit der Frauenärztin drüber sprechen. Für mich wäre es ein Grund nicht mehr in die Raucherwohnungen zu gehen. Ich habe selber vor der Schwangerschaft geraucht... aber schwanger/Baby und rauchen - das geht nicht zusammen. Ich finde du solltest dein Baby auf jeden Fall vor dem Rauch schützen, auch vor dem passivem. Ich würde mich auch nicht davon beeindrucken lassen, dass deine Kolleginnen bis zum Ende gearbeitet haben - du solltest nur an euch denken!

Meine persönliche Meinung.. ;)

LG und ich hoffe es findet sich eine Lösung für euch!

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Mich persönlich würde es auch stören. Weiß dein AG schon von deiner SS? Deine Frage kannst du direkt nochmal deinem FA stellen und kannst damit auch vor deinem AG argumentieren falls er sich quer stellt.

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Hey, du solltest mit dem AG und evtl Betriebsarzt sprechen. Hast du die Schwangerschaft bekannt gegeben? Der AG darf sich keine Zeit mit der Gefährdungsbeurteilung lassen.
Geht von den Klienten selbst unter Umständen auch eine Gefährdung aus oder eher nicht?
Vielleicht kann dich dein AG anders einsetzen, sodass du nicht dort in die Wohnungen gehen musst?

LG

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Also, ich würde auch sofort den AG informieren. Bei dem Job bezweifle ich ohnehin stark, ob das mit dem Mutterschutz gesetz zu vereinbaren ist. Besteht nicht auch durch die Klienten selbst Gefahr? Auch durch Infektionsgefahr oder sowas? Und Rauchen geht natürlich erst gar nicht, auch nicht als Passivrauch. Da würde ich an deiner Stelle schnell handeln!

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Warum denken immer alle, dass behinderte Menschen gemeingefährlich sind?

Und was für eine Art Infektion haben solche Menschen denn deiner Meinung nach.
Sorry, aber da werde ich echt sauer.

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Bitte entschuldige! Ich kenne selbst eine Betreuerin, die mehrfach körperlich angegriffen wurde und schlussendlich ihren Job aufgeben musste. Und bei der Infektionsgefahr habe ich ein erhöhtes Risiko für Grippe usw. gemeint. Als Schwangere ist das Immunsystem nicht so stark. Das war überhaupt nicht böse gemeint. Ich persönlich versuche nur alle möglichen Risiken auszuschließen aus Sorge um mein Kind.

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Du solltest mit deinem Arbeitgeber und FA drüber sprechen.. passiv Rauch ist schädlich fürs ungeborene kannst du aber von deinen Klienten nicht verlangen da es ihre Wohnung ist und du kein Hausrecht hast..

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Verlangen nicht, aber lieb fragen 😉
Meistens hat man ja gerade zu den länger Betreuten ein gutes Verhältnis mit Vertrauen. 😊

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Ich habe meine KlientInnen direkt gebeten etwa 20 Minuten bevor ich mit ihnen los fahre nicht mehr zu rauchen, weil ich sonst den Bus vollgekotzt hätte.
Da ich allerdings zuvor selbst hie und da geraucht habe, konnte ich vorgeben, dass diese Bitte mit meinem "Entzug" zusammen hing...

Auf mein Bitten wurde eingegangen, keiner hat gemurrt.

Im häuslichen Rahmen ist das natürlich was anderes, vor allem weil der Dunst ja auch nicht so einfach aus der Bude zu bekommen ist. Bei uns werden regulär auch viele Termine außerhalb gemacht - wäre das bei dir vielleicht eine Möglichkeit? Bei dem Wetter würde es ja schon reichen sich in den Park zu setzen.

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Naja, die genau Bezeichnung ist Ambulant betreutes Wohnen, der Schwerpunkt liegt häufig wirklich in den Wohnungen, da wird die Post bearbeitet oder auch beim Aufräumen und Putzen angeleitet und unterstützt. Von meinen 12 Klienten macht es nur bei zwei Sinn, sich draußen zu treffen und die sind beide Nichtraucher #rofl

Ein Teil kann die Wohnung gar nicht mehr verlassen...

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Vielen Dank für die vielen Gedanken und die rege Diskussion ;-)

Ich habe heute inoffiziell mit meinem Chef gesprochen.Sobald ich die Bescheinigung vorlege, wird er aktiv. Da kommt dann aber schon das nächste Problem. Er ist nur noch bis Monatsende mein Vorgesetzter, dann kommt eine "Neue". Da frag ich mich auch, warte ich ab bis er geht und lege es der Neuen vor, oder soll sich mein jetziger Chef noch darum kümmern?

Zum Thema Infektionsgefahr...das ist bei meinem Job nicht ganz von der Hand zu weisen. Ich bin zum Teil wirklich in verwahrlosten Wohnungen, ich sehe ich rieche Dinge...ich bin da etwas abgehärtet, auch mein Immunsystem. Aber das ist tatsächlich nicht meine Sorge. Ich hab mir ja die letzten Jahre auch nichts "eingefangen".

Das Gewaltpotential ist überschaubar und nicht existent, da ist das Risiko von jemanden in der Öffentlichkeit angegriffen zu werden höher. Meine Klienten schimpfen oder vergreifen sich im Ton, aber nicht an mir.

Am Donnerstag habe ich den Termin beim meiner FA, ich werde es mal ansprechen.

Was kann denn der Betriebsarzt tun? Und (Achtung, blöde Frage...) darf ich da einfach hingehen ohne einen Auftrag vom AG zu haben? Musste da bisher nur zur Blutkontrolle und ggf. Auffrischung von Impfungen hin. Aber das war quasi immer angeordnet.

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Dein Chef muss JETZT handeln. Dafür benötigt er keine Bestätigung! Sobald du ihn mündlich über deine Schwangerschaft unterrichtet hast muss er das Mutterschutzgesetz einhalten. Also geh am besten direkt nochmal hin