Hebamme Erstgespräch

Huhu ihr lieben,
Ich bräuchte mal euren Rat, möchte aber auch keine Grundsatzdiskussion los treten...

Es geht um Folgendes:
Ich hatte vorhin in der 13 SSW mein Erstgespräch mit einer Hebamme. Sie soll die Nachsorge bei uns durchführen. Die Frau war total nett. Da kann ich nix sagen.
ABER, im Laufe des Gesprächs meinte sie, dass sie vom Kaiserschnitt nix hält. Es sei den es ist medizinisch notwendig. Ein geplanter Kaiserschnitt ist für sie reine Faulheit. Ich habe es unkommentiert gelassen.
Irgendwann danach fragte sie, wie ich meinen Sohn entbunden habe. Da habe ich geantwortet, per Wunschkaiserschnitt, aus reiner Faulheit... das hat sie dann unkommentiert notiert. Sie drängte aber zur natürlichen Entbindung und zu einem Geburtsvorbereitungskurs in ihrem Haus.

Jetzt im Nachhinein frage ich mich, ob das nun die besten Vorraussetzungen für uns sind.
Ich habe damals lange überlegt, ob ich es natürlich versuche oder mit Kaiserschnitt. Ich habe eine pro und kontraliste gemacht die natürlich für mich war und nicht auf jede Frau zutrifft. Jeder sieht seine vor und nachteile da ja anders... Faulheit stand damals leider nicht auf meiner Liste...

Ich bin jetzt völlig verunsichert. Ich war mit meinem Kaiserschnitt damals total glücklich und würde es wieder so machen wollen (es sei den es geht früher los... dann würde ich es versuchen...)
Ich bewundere alle Frauen, die eine Geburt natürlich gemeistert haben und ziehe den Hut.

Aber ist das jetzt eine gute Grundlage oder sollte ich besser nochmal jemand anderes anrufen? Wahrscheinlich haben Hebammen auch alle die gleiche Meinung dazu... es ist ja ihr Beruf den sie da ja auch irgendwie verteidigen...

Was soll ich tun? Augen zu und durch?

Lg

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Hi 👋,

mhm schwierig, einerseits kann ich die Hebamme verstehen, denn ganz ehrlich, wer vorher noch nie ein Kind bekommen hat und auch kein Geburtstrauma oder ähnliches erlitten hat, frage ich mich ernsthaft, warum Frau es nicht auf natürlichem Wege versucht...denn ein Kaiserschnitt ist nun mal nicht der Weg einer natürlichen Geburt. Und ohne medizinische Gründe (vorherige Kaiserschnitte, Geburtstrauma, wahrhaftig zu enges Becken etc) braucht man keinen Kaiserschnitt. Da hat die Hebamme Recht. Bin mir aber sicher, dass sie dich trotzdem hinterher gut betreuen wird. Trotzdem solltest du vielleicht doch noch mal darüber nachdenken es vielleicht, wenn es keine Einwände von den Ärzten gibt, auf natürlichem Weg es zu versuchen.

Lg und alles Gute, Sternchen

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Hallo,
was nützt dir eine Hebamme mit der du nicht auf einer Wellenlänge bist?
Ich mein,man muss nicht immer einer Meinung sein,war ich mit meiner auch nicht,aber die "Chemie"zwischen euch sollte stimmen.
Wenn du schon schreibst"Augen zu und durch",such dir noch eine andere und Triff dann deine Entscheidung!

LG Simone

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Ich würde an deiner Stelle nochmal nach einer anderen Hebamme schauen. Ich finde weder dass sie recht noch dass sie unrecht hat. Es gibt einfach Gründe und jede Frau ist anders. Es ist auch nicht die Aufgabe einer Hebamme, eine Frau zu etwas zu überreden. Beim Thema Stillen sehe ich es genauso. Es gibt solche und solche Meinungen und da sollte man sich nicht reinreden lassen!

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Ich finde die Einstellung deiner Hebamme ziemlich anmaßend aber leider auch unter Hebammen weit verbreitet.

Allerdings: In Deutschland gibt es eh keine Wunschkaiserschnitte, ja es gibt Krankenhäuser die andere Maßstäbe an die Begründung haben als andere, aber ich denke die wenigsten Frauen treffen die Entscheidung leichtfertig.

Wenn du mit deiner Entscheidung im Reinen bist, kann dir die Meinung der Hebamme egal sein und wenn ihr euch besser kennen lernt wird sie auch deine Gründe sicher anerkennen.

Was mich an der Aussage "Faulheit" so stört ist dass da mitschwingt dass man unter einer Geburt leiden muss und das ist für eine Hebamme eine fatale Einstellung. Zur selbstbestimmten Geburt gehört auch seine Grenzen zu kennen und das die von anderen akzeptiert werden.

Ich habe im Rückbildungskurs nach dem ersten Kind eine gute Freundin gefunden die kurz nach mir entbunden hat. Sie hatte zuerst eine andere Hebamme, ist dann aber durch Urlaubsvertretung etc bei der gleichen wie ich gelandet. Die war auch gegen Kaiserschnitte und pro Stillen, Tragen usw. Meine Freundin hatte einen Wunschkaiserschnitt, anschließend nie versucht zu stillen sondern hat direkt die Abstilltabletten genommen, sie kam überall mit ihrem 1000€ Kinderwagen an der dann in den Füßen rumstand und hat mit Einwegportionsflaschen gefüttert, also auf den ersten Blick jedes Klischee erfüllt gegen das meine Hebamme scheinbar immer war. Und sie hat sich trotzdem von ihr auch in der 2. Schwangerschaft betreuen lassen weil sie bei der Nachsorge und Rückbildung nach der ersten so rundum zufrieden war. Das erfordert zwar eine gewisse "Größe" von der Hebamme aber gehört zum Job einer guten Hebamme einfach dazu.

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Hallo.
Wenn du jetzt schon zweifelst dann solltest du dir eine andere Hebamme suchen. Das wird sonst immer ein Problem sein.
Ansonsten findet ich, gehört das zur Professionalität dazu, dass man die Frauen in ihrer Meinung unterstützt. Ich bin Kinderkrankenschwester und ich bin auch gegen einen Wunschkaiserschnitt. Aber aus den Grund, dass es für Mutter und Kind nicht gut ist. Genauso bin ich der Meinung, dass man alles versuchen sollte um einem Kind Muttermilch zu geben. Aber ich würde meine Meinung niemals einer anderen Mutter aufzwängen, ich informiere sie über Vor- und Nachteile und die Entscheidung trifft sie.
Und ich hoffe die Hebamme kann das auch unterscheiden!
Vielleicht kannst du sie auch einfach nochmal drauf ansprechen.
Wünsch dir alles Gute.
Lg Momo (24. SSW)

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Die würde ich nicht nehmen. Nach soöxhe einer dummen Aussage hätte ich scjon keine Lust mehr aif die Hebamme. Ich würde dir raten, die einen zu suchen, mit der du auf einer Wellenlänge bist.

LG Sonja

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Welche Hebamme ist denn pro Wunschkaiserschnitt?!
Ein Widerspruch in sich, findest du nicht??

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Sie muss nicht pro WKS sein, es reicht ja schon, dass sie es nicht lästerlich als Faulheit betitelt.

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Ich glaube schon, dass wir im guten und ganzen auf einer Wellenlänge sind. Was das Thema Stillen betrifft und so, finde ich alles super was sie gesagt hat.
Und dass jeder da eine andere Einstellung hat zum Thema Kaiserschnitt... das war mir auch klar und ist ja auch völlig normal.
Was mich aber stört, ist das Wort "Faulheit!".

Ich möchte wirklich nichts schön reden. Ich habe mir damals bis zu einer endgültige Entscheidung viel Zeit gelassen und habe die Pro- und Kontra Liste sehr Gewissenhaft gemacht, hatte aber wochenlang, wo die Entscheidung noch nicht getroffen war schlimme Albträume gehabt, da war alles dabei, von totem Baby, schlimmsten Schmerzen, Notkaiserschnitt mit Vollnarkose... einfach alles... in meinen Träumen war es der Horror...
Dann habe ich das Problem, dass ich unter Schmerzen ohnehin schon sehr sensibel bin und schnell wird mir Schwarz vor Augen, selbst aufm Klo (sorry) kipp ich manchmal fast um und habe Schweißausbrüche, und das nur wenn ich Bauchschmerzen bekomme...

Dazu kamen damals die Horrorgeschichten anderer Mütter, die Wochenlang nicht sitzen konnten, weil sie so dermaßen gerissen waren...

Ich wollte daher nichts dem Zufall überlassen (ich hatte damals auch das Gefühl, dass ich alles schon durch die Träume durchlebt hatte)...

Dann habe ich mich entschieden... die TRäume waren weg und ich habe mich richtig auf den Kaiserschnitt gefreut. Der war auch ganz toll (ich weiß, kann nicht jeder verstehen), ich war am nächsten Tag schon wieder mobil und 1 Woche später war alles fast wie immer... Für mich war es damals die richtige Entscheidung.

Ich fand die Hebamme heute auch total nett... nur das Wort... Faulheit... Ich habe es nicht aus Bequemlichkeit gemacht und verbeuge mich mit der Nasenspitze bis zum Boden vor Frauen die den Arsch in der Hose haben und das einfach so durchziehen... ja vielleicht bin ich Feige... aber Faul?

Ich bin halt irgendwie... verwirrt...
Ich weiß auch nicht...
Vielleicht sind es auch die Hormone...

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Es ist halt vieles auch eine Auslegungssache. Du hast ja förmlich Angstzustände und Panikattacken bezüglich einer natürlichen Geburt erlitten, ich persönlich würde das nicht wirklich als WKS definieren. Vielleicht deine Hebamme auch nicht?

Und bitte, bitte, ziehe nicht den Hut oder verneige dich vor Frauen, bloß weil sie eine natürliche Geburt hatten. Damit machst du dich selbst ganz klein und das musst du nicht.

Nicht die Art der Geburt macht eine tolle Mutter aus, sondern das was danach kommt.

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Oh Danke, das ist schön geschrieben.
Da hast du wahrscheinlich auch Recht. Nicht die Art der Geburt sagt etwas darüber aus, ob man eine Gute Mutter ist. Ich bewundere trotzdem die Frauen, die es natürlich versuchen und "überleben".
Ja, meine Angstzustände waren damals absolut nicht schön.
Ich habe auch vergessen zu erwähnen, dass in unserer Familie schon leider ein trauriger Fall war. Es war eine natürliche Geburt... das Kind hatte scheinbar zu lange zu wenig Sauerstoff... und ist heute Schwerbehindert. Natürlich wird dieser Fall sehr selten sein oder evtl auch vertuscht (so war es nämlich in dem Fall, das Krankenhaus hat scheinbar die Tatsache vertuscht, dass da irgendwie irgendwo zu spät gehandelt wurde...)
Naja, wenn ich den armen Jungen anschaue, der heute zwar glücklich und zufrieden ist, dann gruselt es mir schon... da war scheinbar der Glücksengel sehr lange Kaffee holen...
Vielleicht hat mich das in meinen Angstzuständen und Panikattacken damals auch beeinflusst und sie wurden dadurch bestärkt... ich weiß es nicht.
Ich weiß nur eins... ich möchte wieder einen Termin zum Kaiserschnitt.
Sollte ich vorher Wehen bekommen, dann hat das Kind "entschieden" und ich werde versuchen es durchzustehen... egal wie es dann kommt und ausgeht und hoffe auf gute Ärzte, gute Hebammen und das mein Kreislauf mich nicht hängen lässt. :-D

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Sehe ich genauso wie die Hebamme, Sorry!

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Hallo,
Ich würde sagen versuche es und schildere ihr das du dich mit dem Wort“Faulheit“ unwohl fühlst. Jeder sagt mal Sachen die unglücklich formuliert sind. Wenn du sonst ein gutes Gefühl hast, wie z.b mit dem stillen dann ist es doch ok. Zumal die Hebamme kommt ja nicht vor der Geburt, sondern erst danach und wie du dein Kind gerne gebären möchtest geht sie so eigentlich nichts an. Da sie damit nicht in Berührung kommt. Wie die anderen schon gesagt habe, jeder trifft seine eigene Entscheidung. Und jede Frau geht anders damit um. Einige habe panische Angst vor der Geburt und die anderen haben aber einen größeren drang es auf natürlichem Weg zu machen, jeder wie er mag.
Wir sind alle nur Menschen und machen Fehler.

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Danke für deine Lieben Worte.
So werde ich es auch machen.
Ich werde mir keine andere Hebamme suchen, da es ja nunmal auch der Job einer Hebamme ist, Kinder auf natürlichem Wege auf die Welt zu helfen. Wären alle so "Faul" wie ich #schein, gäbe es wohl keine Hebammen mehr sondern nur noch OP-Teams.
Wie sie es ausgedrückt hat, ist gemein. Geht sie aber nix ab. Es fließt ja auch noch viel Wasser den Rhein hinab.
Ich lege es jetzt nicht auf die Goldwaage und am Ende ist sie ja nur für die Nachsorge zuständig und da wird sie wohl ihre Meinung auch nicht mehr kindtun müssen, da das Kind dann, auf welchem Wege auch immer, schon da ist. #herzlich

Ich danke euch allen für die ehrlichen Antworten.

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Glückwunsch zur Entscheidung. Schön wenn ich dir helfen konnte