Der Mythos "Entbindungstermin"

Hallo liebe Mitschwangeren,

ich bin bereits seit 2008 in diesem Forum unterwegs, während ich meinen ersten Sohn erwartete. Mittlerweile bin ich in der 39. Ssw mit dem dritten Buben unterwegs und mir ist eines aufgefallen:
Immer und immer wieder lese ich diese Fragen, sie häufen sich und kehren immer wieder, was auch verständlich ist, im Anbetracht der körperlichen Zustände.
"Morgen ET und nichts tut sich"
"Jetzt 39. SSW und nichts passiert"
"Bin jetzt 4 Tage drüber, wie kann ich nachhelfen"

Als ich damals mit meinem 1. Sohn schwanger war und jemand hätte mir bei 38+0 gesagt, dass ich noch 4 Wochen schwanger sein werde, wäre ich ganz anders an die Sache herangegangen, als wie es der Fall war. Ich war eine von euch, die dachte, dass es bei 38+0 ja nur noch 2 Wochen sind und es bald geschafft ist. Aber das war weit gefehlt. Ich trug den letztlich 3900 g schweren und 56 cm großen Buben noch 2 weitere Wochen mit mir herum und er machte sich am ET + 11 ganz von allein auf den Weg.

Nein, es hatte sich natürlich in der 39. SSW noch überhaupt nichts getan, im Gegenteil. Ich hatte nur ganz leichte Senkwehen in der 36. SSW und bemerkte ansonsten überhaupt nichts. Keine Vorwehen, kein Durchfall, kein abgehender Schleimpfropf, kein leicht eröffneter oder weicher Muttermund, kein verkürzter Gebärmutterhals und das bis zu den Wehen am Abend vor der Geburt. Nichts davon ist notwendig, um eine völlig normale und mit 10 h normal lang dauernde Geburt zu haben.

Der Entbindungstermin ist ein Mythos. Ein fiktives Datum, das auf einer Annahme beruht, die den Ärzten nur dazu dient, einen zeitlichen Rahmen für etwas festzulegen, das keinen zeitlichen Rahmen hat. NIemand weiß genau, wann der Eisprung war und selbst wenn ihr den genauen Tag der Zeugung wisst und den ET daraus berechnet, ist es Glückssache, wenn Baby an diesem Tag geboren wird. Nur 9% aller Babys kommen am ET und 3% an dem Tag davor und danach.

Lasst Euch von diesem Datum nicht so verrückt machen, das möchte ich euch gern raten. Ihr könnt nichts anschubsen, was noch nicht losgehen will, das entscheidet das Baby und der Körper.

Bei meiner zweiten Schwangerschaft bin ich am ET total krank geworden. Auch das ist ein aufschiebendes Ereignis, denn der Körper will sich für die Strapazen bereit fühlen. Dieser kleine Mops ist damals dann an ET+7 geboren, als die Erkältung schon etwas abgeflaut war.
Diese Geburt startete mit einem Blasensprung und war Intuition. Ich saß am Abend auf der Couch, streichelte den Bauch und sagte "So, Bub, morgen hat die Tante frei und kann auf deinen Bruder aufpassen. Ich wäre dann jetzt soweit". In der Nacht dann der Blasensprung und wieder normale 10 h Geburtsverlauf.

Bei 39+0 muss sich also rein gar nichts tun, Mädels :-D Es genügt, wenn sich was tut, wenn die Geburt startet und das merkt ihr dann auch. Die Natur weiß, was sie tut und was sie zu tun hat, auch wenn Ärzte uns vorher immer gern ein bisschen Angst machen. Ich persönlich würde niemals einer Einleitung zustimmen, wenn es nicht absolut unumgänglich wäre.

Genießt die Zeit, die ihr noch habt, danach wird alles anders, schöner sicher, aber auch anstrengender und das wird es über viele Jahre sein :-)

Liebe Grüße
- Khazi, 38+1, bei der sich auch nichts tut ;-)

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Sehr schön geschrieben! Dem ist nichts hinzuzufügen.
Ausser: Ärzte verdienen am Einleiten eben etwas mehr;-)

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Nein, das ist nicht so.

Just saying.

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Eine medizinische Intervention bei Übertragung kann abgerechnet werden

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Meine Schwester war ET+20, als sich der Kleine auf dem Weg gemacht hat. Es wurde unnötig Stress gemach, von wegen Einleiten. Und der Kleine hat am Ende selbst entschieden. Er war einfach noch nicht bereit.

Meine türkischenOma war sehr entspannt. Sie sagt, dass es damals im Dorf weder TV, Telefon noch sonstwas gab und auch keine Kalender an der Wand hingen ;) sie hatten Null Ahnung vom Tagesdatum. Konnten sich nur an Jahreszeiten und täglich an der Sonne orientieren.

Blöder Termin echt.

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Hallo...

Also grundsätzlich gebe ich dir absolut Recht.

Aber ich denke man braucht ein eindeutiges Datum.

Also als Mythos finde ich ihm überhaupt nicht.

Aber diesem Datum sinkt nun mal. Auch die Versorgung und muss so denken bei auch beobachtet werden.

Mein drittes Kind haben ich Wege ss diabetes genau an Termin entbunden. Weil man da eben auf Nummer sicher geht.

Es war alles gut und der kleine mit 4500kg doch recht schwer.

Man ist einfach schrecklich aufgeregt und gespannt und froh wenn es los geht.

Ich habe alle meine Kinder übertragen und ich fürchte auch dieses kommt nicht "pünktlich"

Ist leider so...

Aber wenn ich etwas tun kann um nachzuhelfen dann würde ich es auch machen und wenn nur für meinen kopf.

Auch habe ich ein Kind schon auf eigenen wunsch 7 Tage nach et entbunden.

Mag auch jeder anderer Meinung sein.

Diesmal werde ich es ganz tapfer aussitzen und warten bis es alleine losgeht.

Aber ich weiß auch was es für nerven bedeutet .

Eine baldige Geburt und alles Gute

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Ich denke wir Frauen halten uns so an diesem Datum fest weil wir einfach so neugierig sind.

Ich war auch so aufgeregt bei meiner Tochter, 2 fg's vorher und dann will man natürlich so schnell wie möglich sein ersehntes Baby sehen und erleben wie es ist Mama zu sein.

Ich konnte es auch nicht abwarten, so wie mein Mann der ständig Sex wollte um die Geburt zu provozieren. :'-D und zu unserer Überraschung kam sie genau eine Woche vor er, wobei ich mir so sicher war ich übertrage damit meine Geduld provoziert wird.

Allen Freundinnen die nach mir ihre Kinder bekamen sagte ich dann gutgemeint den Satz den ich ständig hörte "genieße lieber noch jeden Tag den du Ruhe hast, bald wünscht du sie dir und hast sie kaum.."
Jetzt bin ich morgen in der 19ssw mit unserem zweiten. Und es ist eine typische nicht erstlingsschwangerschaft. Die Zeit vergeht wie im Flug, man zählt nicht jeden Tag. Natürlich freue ich mich auf unser zweites Kind, keine Frage, aber ich freue mich auch über die letzten Monate mit unserer Tochter alleine. Spric, ich kann dieses mal besser abwarten, und bin voll der Meinung es kommt wann es will.

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Der Termin ist ja nur grobe Orientierung. Meine Mutter bekam alle drei Kinder 2-3 vor ET und alle gesund und putzmunter.

Mein Sohn kam in der 39ssw, Fruchtblase geplatzt. Wie bei meiner Mutter übrigens.
Und das ist auch gut so. Mein Körper hat von selbst die Notbremse gezogen. Laut meinen werten und Blutdruck hätte es 2 Wochen später eine SS Vergiftung werden können.
Deshalb hoffe ich auch bei der nächsten SS, dass es vor ET passiert, länger muss ich es auch nicht haben, wenn man mit dicken Füßen kaum noch laufen kann.;-)
Aber die Frauen, die drüber sind machen sich einfach sorgen, was mehr als natürlich ist.

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2-3 Wochen vor ET meinte ich