Cerclage oder muttermundverschluss

Hallo erstmal tut es mir leid was du mitmachen musstest!
Ich habe am 29.6 meine Tochter in der 20ssw verloren aufgrund eines aufsteigenden infekt....Der Muttermund war aufgegangen und nach 6 tagen war mir die Fruchblase geplatzt und die kleine kam....Jetzt bin ich erneut schwanger In der 7ssw und durfte gestern das Herz schlagen sehen.....Jetzt soll ich ca in der 13ssw eine cerglage mit kompletten Muttermund Verschluss bekommen.....also meine Ärztin sagt das wird zusammen gemacht.....Die Cerglage zur Unterstützung des Gebärmutter Halses und der Verschluss um Infektionen zu verhindern....
Ich bin jetzt total auf das Gespräch im Krankenhaus gespannt.....dauert aber leider noch ein wenig....erstmal müssen die 12 Wochen überstanden werden...Ich wünsche dir viel Kraft.....und das alles gut wird

Hi wasislos,

Es tut mir ganz arg leid was dir passiert ist!
Warum hat man das nicht davor feststellen können, oder geht das garnicht?

Wünsche dir ganz viel Kraft!

Fühl dich gedrückt

Luli

Hallo, erst einmal es tut mir sehr leid, dass Du das auch erleben musstest... Ich habe unserem Sohn in der 24. ssw verloren... Gebärmutterhalsverkürzung ab der 19. ssw, Trichterbildung, Keime wurden nachgewiesen, Blutungen und vorzeitige Wehen.

4 Ärzte haben mir zu einer Cerclage geraten bei einer neuen ss und zwar in der 12. Woche (2 Ärzte aus 2 Kliniken in denen ich ab der 19. Woche war sowie 2 FÄ - alle unabhängig voneinander - parallel mit striktem Liegen).

Dann waren wir in einer Risikoschwangerenambulanz in einer Frauenklinik und dort hat uns dieser Arzt mitgeteilt, dass eine Cerclage mir vielleicht psychisch helfen kann, also mir ein besseres Gefühl gibt für das "halten" der ss - aber laut Studien nachgewiesen wurde, dass es keine prozentualen Unterschiede gibt bei Frauen mit und ohne Cerclage bezüglich Frühgeburtsraten in diesen ss. Und ich soll mich schonen, darf aber auch Rumlaufen wenn es mir gut tut! Ich war erstmal etwas pampig und meinte wem ich jetzt glauben soll... 4:1... Er hat alles sehr anschaulich erklärt, auch dass bei mir trotz der Vorgeschichte nicht sofort von einer GMH-Schwäche ausgegangen werden kann. Und dass man auch noch viel später in der ss bei Bedarf eine Cerclage setzen kann, falls diese gebraucht wird..... Was soll ich sagen: mein Mann und ich haben auf unser Bauchgefühl vertraut: ich habe keine Cerclage, kein striktes Liegen, 29. ssw, GMH: unglaubliche 5 cm lang!!!

Ich kann nur jedem raten: eine Expertenmeinung einholen - und das soll jetzt nicht böse klingen, aber mit Experte meine ich nicht einen Frauenarzt, sondern jemanden der jeden Tag Risikoschwangere betreut und berät... FA UND Spezialist wechseln sich beide ab mit den 2-wöchentlichen Untersuchungen - ich fühle mich sehr gut aufgehoben...

Ich will damit nicht sagen, dass das der richtige Weg ist, es war aber richtig für uns, alles kritisch zu hinterfragen und so lange mit einer neuen ss zu warten, bis wir uns sicher waren, wie es laufen soll.

LG!

Man muss in einem Fall wie bei Dir unterscheiden: Lag eine Infektion vor und ist es deshalb zur vorzeitigen Geburt gekommen oder hast Du eine 'echte' Muttermundschwäche.

Bei einer echten Muttermundschwäche wird ein Verschluss empfohlen. Bei einer vorangegangenen Infektion nicht, weil ein Verschluss in Kombi mit einer Infektion die vorzeitige Geburt nicht aufhalten kann/wird.

Der Verschluss ist auch nur ein Versuch. Da jegliche Manipulationen am Muttermund wiederum auch zu Wehen führen können. Das Ergebnis wäre dasselbe. Die Geburt ist u. U. nicht aufzuhalten.

Bei Deiner ganzen Vorgeschickte würde ich es aber, sofern ich an Deiner Stelle wäre, versuchen!

LG! Und alles erdenklich Gute für Dich!

Erstmal mein herzliches Beileid. Ich weiß leider genau was du gerade durchmachst.

Ich habe meinen Sohn aus dem selben Grund vor 2,5 Jahren in der 22 ssw verloren.
Der Grund für die vorzeitige Mm-Öffnung waren wahrscheinlich hochsteigende Bakterien, aber auch eine Zervixinsuffizienz schloss man nicht aus.

In meiner aktuellen Schwangerschaft habe ich mich für die Cerclage mit Muttermundverschluss entschlossen und ich bereue es nicht. Ich habe 2 Jahre zu dem Thema recherchiert mehrere Ärzte befragt und die meisten rieten mir dazu den Eingriff machen zu lassen. Ich habe dann nach der renommiertesten Klinik in der Region gesucht und es dort machen lassen.
Es war richtig so, denn von Anfang der Schwangerschaft habe ich immer wieder mit Infektionen zu kämpfen. Ich werde engmaschig von der Gyn und der Klinik kontrolliert. Musste auch schon die ein oder andere Antibiose machen aber die Gewissheit, dass die Bakterien nicht aufsteigen können ist enorm beruhigend. Wir haben es so mittlerweile in die 28. Ssw geschafft!

Es gibt natürlich auch Risiken bei der Op aber mir wurde versichert je eher der Eingriff desto risikoarm ist es und natürlich sollte man es in einer Klinik machen, die sich routinemäßig damit befasst.

Ich hoffe das hilft dir weiter!
Liebe Grüße
Cocobutter