Geburtsplanung bei BEL. . . Erfahrungen?

Hallihallo :-)

Ich habe nächste Woche den Termin zur Geburtsplanung im KH. Baby liegt in BEL. Habe mich noch nicht entschieden, wie ich entbinden möchte.

Was wurde bei euch besprochen? Wurde untersucht? Baby schon vermessen? Welche Fragen sollte ich stellen? (Hab natürlich auch schon eine Fragenliste)

Ach ich hab echt Angst diese Entscheidung treffen zu müssen. . .

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Unser Oberazt ist mit uns die genaue Lage des Kindes durchgegangen, hat uns erklärt, dass das Risiko bei einer Spontangeburt erhöht ist und hat mir persönlich aus anatomischen abgeraten. Dann haben wir ein paar Wochen später eine Äußere Wendung versucht - das war nicht schlimm, aber auch nicht erfolgreich. Eine Woche später hatten wir einen KS.

Ich würde nach der Statisk fragen, wie oft spontane Geburten trotz BEL durchgeführt werden, wieviel Prozent dennoch im KS enden und wie die Vergleichswerte zu SL-Geburten sind. Wie erfahren das Klinikum mit BEL-Geburten ist - trauen sich auch nicht viele bei Erstgebärenen zu und welche Vor- und Nachteile sie sehen.

Ich wünsch Dir viel Erfolg und vlt. dreht sich der Bauchzwerg ja noch...

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Bietet das KH überhaupt BEL Geburten an? Ist es dein erstes Kind?

Bei mir war die "Planung" ein schlechter Schertz;-)
Ich habe das KH gewechselt und eine äußere Wendung versucht (ausführliche Aufklärung, Ultraschall ... usw - leider nicht erfolgreich).

Da ich schon im Vorfeld geäußert habe eine BEL Geburt nicht ganz auszuschließen konnte ich gleich zum MRT. Dort wurde mein inneres Becken vermessen, ob mein Kind durchpasst. Auch ein US wurde nochmal gemacht und das Baby genau vermessen.
Anschließend wartete ich auf dem Gang auf das MRT Ergebnis.
Da kam die Ärztin vorbei und sagte im Vorbeigehen:

"Super, das Becken ist innen sehr groß, also das passt locker! Wir sehn uns dann zur Geburt! Wäre gut, wenn das Kind bei 38+x kommt, aber bitte nicht an Ostern, da haben wir nicht genug Personal für eine BEL Geburt, dann wirds eben doch ein KS."

Das war mein Vorbereitungsgespräch! Konnte grad eben noch einhaken, ob man eine PDA bekommt oder in einer bestimmten Position entbinden muss, aber das wars dann auch schon?????

Trotzdem lief es gut:-)
Ich habe dort an 39+6 meine Tochter aus BEL zur Welt gebracht und würde es immer wieder so tun. Sie wog 3530g, 36cm Kopfumfang und 56cm lang.

Ich hatte eine PDA und darum gar keine Schmerzen während der Geburt.
Sie hatte einen super Apgar wert, war auch gleich munter und fit!
Ich habe mir immer gesagt, dass der KS nicht "davonläuft". Gerade bei BEL Geburten wird da nicht lange gefackelt sondern eher zu früh als zu spät eingegriffen.
Mir hat es aber auch sehr viel Mut gemacht, dass ich wusste, dass mein Becken groß genug ist, und zumindest theoretisch das Kind durchpasst!
Ich glaub sie haben sogar direkt vor der Geburt nochmal mit US die Lage und Größe kontrolliert.

Also ich würde fragen:
- Gibt es Erfahrung mit BEL Geburten? Ist immer ein erfahrener Arzt da bzw. wird herbeigerufen? Oder wird es sonst ein KS?
- Kann ein MRT gemacht werden um das Becken zu vermessen? (Ist bei Erstgebärenden schon sehr sinnvoll!!! )
- Wann sollst du dich wieder vorstellen? (Ich hätte an 40+0 wieder kommen sollen, dann wäre evtl. eingeleitet worden.)
- Stimmt das Kopf - Bauch Verhältnis bei deinem Baby?
- Wahrscheinlich sollst du bei einem Blasensprung liegend transportiert werden (gibt es da einen Schein oder so?)
- Falls ein KS empfohlen wird würde ich vor allem bzgl. Bonding fragen und versuchen den KS Termin spät zu legen!!!

Ich wünsche dir, dass du nach dem Gespräch schlauer bist und eine gute Geburt hast (ob KS oder spontan!).
Wenn du meine Geburt ausführlich lesen willst kannst du gern in meine VK schauen oder mir Fragen stellen!

LG lattemachiatto mit Emilia, #stern (8.ssw), #stern (6.ssw) und #schwanger (4+6)

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Danke für die ausführliche Anwort :-) Habe mir gleich noch paar Fragen notiert.

Ich hoffe, ich werde gut beraten und nicht so abgespeist ; -) Es gibt aber auch noch weitere Kliniken bei uns, die BEL entbinden. Ich habe also die Wahl :-)

Ja es ist das erste Kind und die Klinik ist auf solche Geburten spezialisiert. Na mal schauen, was die so meinen nächste Woche.

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Habe Deinen Geburtsbericht gelesen, der wirklich Mut macht!

Ich hoffe, meine Geburt wird ähnlich wie Deine.

Danke dafür #herzlich

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Hallo,

unsere Bel-Entbindung ist fast zehn Jahre her, hat sich vielleicht seitdem einiges geändert.
Ich war im KH zur Beratung und dachte, eine äußere Wende zu bekommen (weil meine Mutter auch eine hatte bei meiner Schwester, erfolgreich).
Die OÄ hat mein Baby vermessen, Lage geprüft (Po war unten aber Füße oben an den Ohren). Dann sagte sie, dass in meinem Fall eine spontane Entbindung risikoärmer sei als eine Wendung weil mein Junge recht klein sei und das Verhältnis Kopf-Rumpf vorteilhaft (also Kopf nicht zu groß oder so). Außerdem war ich schon ein wenig geburtsreif bei der Untersuchung (37+0) und sie sagte wir würden uns wohl in ein paar Tagen sehen. Sie hatte recht, 37+3 Blasensprung um halb eins nachts, ab zwei regelmäßige Wehen und um 12 Uhr mittags war er schon da ohne größere Beschwerden. PDA wurde damals routinemäßig angeraten, da im Fall eines evtl. doch nötigen KS schon mal der Zugang liegt. Fand ich aber auch ganz angenehm, so konnte ich mich unter der Geburt etwas ausruhen, habe sogar kurz geschlafen :-)

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PS, die wichtigen Daten habe ich vergessen ;-)
3145g, 51cm, 36 cm KU.

Und es war vorteilhaft, dass ich im Vierfüßer bzw. im Knien entbinden durfte, Rückenlage ist immer kontraproduktiv und bei BEL völlig ungeeignet.

Meine OÄ sagte damals dass in dieser Klinik BEL-Entbindungen zu etwa 60 Prozent spontan klappen, in den anderen 40 Prozent würde auch nicht lange gewartet werden mit dem KS, das gab mir sehr viel Sicherheit.

Gruß
danii2016

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Danke für die Antwort :-)
Das mit dem Vierfüßlerstand hab ich auch schon gehört. Der fällt mir nur sehr schwer, da ich durch Wassereinlagerungen Schmerzen in Händen, Knien und Füßen habe. . . Aber das fällt mir dann unter der Geburt sicher gar nicht mehr auf ;-)

Mit einem KS kann ich mich eben irgendwie auch nicht so richtig anfreunden. Wurde auch noch nie operiert und lag noch nie im KH. Wenn er dann sein müsste, wäre es eben so.

Ach naja. . . schwierig. Ich hoffe so sehr, die Ärzte beraten mich gut und ich treffe dann die richtige Entscheidung :-)

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Hallo!

Ich habe damals nicht wirklich Fragen gestellt. Für mich war nur wichtig ob das Krankenhaus Erfahrung darin hat.

Bei mir stand damals die Entscheidung von Anfang an fest. Ich wollte spontan entbinden. Man bot mir aber trotzdem eine äußere Wendung an die ich ablehnte.

Man hat mir gesagt, dass das Kind für die spontane Geburt nicht zu groß sein darf und hat mich über Risiken aufgeklärt. Gut, die hat man ja immer.

Ich bekam damals keine PDA, sondern einen Wehenverstärker verabreicht und es wurde ein Dammschnitt gemacht. (Ist aber nicht überall so) Die Geburt verlief ohne Probleme und wenn ich mich beim nächsten Mal entscheiden müsste würde ich es wieder so machen.

Viele liebe Grüße,

Sabrina

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Hey, ich war bei 36+1 das erste mal zum Gespräch im Krankenhaus.

Es wurde ctg geschrieben und ein Ultraschall gemacht. Der Oberarzt hat mich über das erhöhte Risiko einer BEL-Entbindung informiert, mir aber eher Mut gemacht und von einigen BEL Geburten berichtet und die beste geburtsposition erklärt (Vierfüßlerstand).
Hatte dann 1 woche Bedenkzeit und dann den nächsten Termin.
Ich wollte noch wissen, wie erfahren Sie sind, ob sie das Risiko der unterversorgung abschätzen können oder sehen können, ob das Kind evtl. in der Nabelschnur verheddert ist oder diese gar zu kurz ist, sodass es daher nicht normal geboren werden kann.
Hab mich auch über den Kaiserschnitt informiert, wie dieser abläuft und ob ich auf normale wehen warten kann.

Ich hab mich gegen eine spontane BEL-Entbindung entschieden, aber mir warmes wichtig, nicht zu einem von den Ärzten festgelegten Termin zu entbinden, sondern wehen zu haben, was zum Glück auch klappt.

ICH wünsche dir viel Erfolg bei deiner Entscheidung. Hör auf jeden Fall auf dein Bauchgefühl, dann wird alles gut :-)

Liebe Grüße, Cera

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Meine Kleine liegt leider auch in BEL. Bin heute 38+2.
Ich möchte auch keinen Kaiserschnitt, obwohl mich die Entscheidung wirklich fix und fertig macht. Ich denke jeden Tag darüber nach, mal tendiere ich zur natürlichen Geburt, mal zum KS - je nach Gefühlslage. In mir herrscht echt totals Chaos! Ich kann jedenfalls gut verstehen, dass Du auch Angst hast, diese Entscheidung treffen zu müssen.
So, nun zu meinen Terminen im Krankenhaus bisher:

Zum ersten Gespräch war ich an 35+1 im Krankenhaus. Dort wurde schomal ein Ultraschall gemacht und dann ein Termin für die äußere Wendung. Die fand bei 37+2 statt, leider erfolglos. Ich fand sie sehr sehr schmerzhaft und war natürlich sehr enttäuscht, dass es nichts gebracht hat. Trotzdem würde ich es wahrscheinlich wieder machen, weil es so viel vereinfacht hätte, wenn es geklappt hätte.

Am nächsten Tag (nach der äußeren Wendung), also bei 37+3 wurde nochmal ausführlich geschallt und Kopfumfang, Bauchumfang, Lage, Gewicht etc. gemessen.

Ich bin nun für 38+5 nochmal zum Ultraschall eingeladen. Dort wird das Wachstum nochmal überprüft, damit man sehen kann, ob es sehr stark zugelegt hat etc.

Das Gespräch selber bzw. die Aufklärung zur BEL Geburt fand ich ehrlich gesagt enttäuschend, bzw. hat es mir die Entscheidung nicht ein bisschen leichter gemacht. Die Ärzte halten sich aus Angst vor rechtlichen Konsequenzen mit Empfehlungen absolut zurück. Es werden nur die Risiken aufgezählt und dann hieß es, "sie müssen selber entscheiden". Ich habe mir da ehrlich gesagt etwas mehr von den Ärzten erhofft.

Hier sind die Fakten, die ich aus dem Gespräch mitgenommen habe:
- das Baby sollte bei der Entbindung unter 3800g wiegen
- der Kopfumfang sollte unter 38cm sein
- der Kopfumfang darf nicht mehr als 3cm größer sein als der Bauchumfang
- eine Einleitung wird bei BEL nicht gemacht. D.h. wenn man weit über ET geht, wird es wohl ein Kaiserschnitt (vor allem, weil das Baby dann ja wahrscheinlich auch noch größer und schwerer ist)
- eine PDA wird schneller gegeben (habe ich auch nichts dagegen, ist OK für mich)
- ein Dammschnitt wird leider auch etwas schneller gegeben
- ein Kaiserschnitt wird auch schneller gemacht (was einen ja am Ende beruhigt, dass man es somit erstmal spontan versuchen kann)
- Vierfüßlerstand ist die Position der Wahl

Wie habe ich mich nun entschieden? Noch gar nicht. Ich warte den weiteren Ultraschall bei 38+5 ab. Wenn dort alle Maße des Babies stimmen, werde ich auf die Wehen warten und dann ins Krankenhaus gehen - mit dem Wissen im Hinterkopf, dass eine ca. 50%ige Wahrscheinlichkeit besteht, dass es doch ein Kaiserschnitt wird.
Ein paar Nachteile, die mir genannt wurden, wenn man keinen terminierten Kaiserschnitt hat:

- es ist vielleicht nachts oder Wochenende, das OP Team ist nicht "ausgeschlafen" - es ist dann eben spontan.

- hat die Gebärmutter schon lange über mehrere Stunden starke Wehen erlebt, ist die Haut /das Gewebe wohl dünner und es könnte dann auch eine dünnere Narbe geben (die nicht so fest ist)
- die Gebärmutter ist mit Wehen besser durchblutet, so dass man evtl. mehr Blut bei der OP verliert.

Aber ich denke dieses Risiko gehe ich ein. So kann meine Tochter wenigstens entscheiden, wann sie bereit ist, auf die Welt zu kommen.

Jedenfalls habe ich eine riesen Angst vor allem was jetzt kommt. Und ob ich die richtigen Entscheidungen treffe.

Ich drücke Dir die Daumen, dass Dein Geburstplanungs-Gespräch Dir weiterhilft und Du damit vielleicht eine Entscheidung für Dich treffen kannst.

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Vielen Dank für die vielen Infos!! Ja eigentlich is das ne gute Option auf die Wehen zu warten und dann schauen was passiert. Mich nervt das auch total das überhaupt entscheiden zu müssen. Das raubt mir jede Nacht den Schlaf :-( Und ich schwanke auch jeden Tag. Aber es nützt ja nix - müssen wir durch.

Ich wünsche dir auch alles Gute und eine schöne Geburt (in welcher Form auch immer) :-)