Beschäftigungsverbot schwer zu bekommen

Hallo! Ich habe da mal eine Frage, bzw. benötige wohl etwas emotionalen Aufbau. Ich bin 35J.alt, arbeite normalerweise Vollzeit als Ergotherapeutin/Sozialarbeiterin in der ambulanten Psychiatrie. Gruppentherapien, Einzelgespräche, Hausbesuche, uvm. stehen auf meinem Programm. Ein Job den ich immer gern gemacht habe und in dem ich mich sehr engagiere. Die Patienten sind zwar nicht gefährlich, aber sie beanspruchen die volle Energie und Aufmerksamkeit von einem. Um meine Arbeit gut zu machen muss ich emotional stabil sein und mich gut abgrenzen können. Etwas, das einem in der SS schon mal verloren gehen kann, oder? In der 24. SSW habe ich also meine FÄ um ein teilweises Beschäftigungsverbot gebeten. Sogar mein Chef stand total hinter meinem Wunsch nach einer Stundenreduzierung auf halbtags. Trotzdem musste ich mir dieses Verbot von der FÄ richtiggehend "erbetteln". Sie hat mich sogar noch ein paar Stunden die Woche "hochgehandelt" auf 65%. Bin mit einem sehr schlechten Gefühl aus der Praxis gegangen, ein Jammerlappen zu sein und dieser blöde Spruch "schwanger sein ist keine Krankheit" breitete sich in mir aus und gab mir das Gefühl mich rechtfertigen zu müssen.

In den letzten Wochen wurde die Situation in der Arbeit noch schwieriger für mich, viele Kollegen krank oder im Urlaub. (Ich nicht einen einzigen Tag krank- denn ich fühle mich ja nun schon "faul" genug). Trotz der Stundenreduzierung weiterhin immer wieder bei Bedarf auch Überstunden... Heute habe ich meine FÄ nun gefragt ob ein vollständiges Beschäftigungsverbot für mich ab der 30.SSW in Frage käme, weil ich es einfach nicht mehr packe. Davor würde ich noch meinen Urlaub legen. Sie wirkte wieder irgendwie genervt, schenkte mir auch kein kleines Lächeln, das ich so gebraucht hätte. Sagte dann zähneknirschend "na gut". Zum Abschied schimpfte sie noch über meinen Freund, da ich ihr erzählt hatte, dass der sich auch schon über meine Überstunden aufgeregt hätte. Es seien immer die Männer, die wollten, dass die Frauen ein Beschäftigungsverbot erhielten auch wenn es den Frauen in der Arbeit gut geht. Hm, hatte ich ihr nicht gerade erzählt, dass es mir dort NICHT gut geht?

Liege ich völlig falsch in meiner Einschätzung? Dachte eigentlich immer ich könne mich selbst ganz gut einschätzen. Oder bin ich vielleicht doch nur "faul"? Freu mich eure Erfahrungen und Meinungen zu lesen!
Lg, munky

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Sorry aber ich sehe keine Gefährdung für dich oder das Baby.
Deine FA hätte beim Nein bleiben sollen, meiner Meinung nach :/
Wenn dein Chef das doof findet, dass du noch arbeitest, hättest du ihn danach fragen sollen.

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Muss meiner Vorschreiberin Recht geben....ich sehe auch keinen Grund für ein BV vom FA. Warum gibt dir dein AG keines?

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Faul bist du sicher nicht! Aber auch ich habe kein beschäftigungsverbot bekommen noch nicht mal eine stundenreduzierung! Weder von meinem gyn noch von Meinem Betriebsarzt und ich bin Krankenschwester in einer Notaufnahme! Bei mir wurden nur lediglich die Aufgaben an das mutterschutzgesetzt angepasst! Das hieß ich durfte nicht an infektiöse Patienten kein Blut abnehmen und keine viggos mehr legen! Ich hab hab viel Büroarbeit gemacht und Verbände gewickelt! Und ich habe bis zur 33 Woche gearbeitet und hatte dann noch resturlaub! Ich muss sagen im Nachhinein bin ich froh das ich arbeiten konnte es hat mir gut getan und das obwohl es auch Tage gab an denen es beschwerlich war! Liebe Grüße Marie. Parie 39 Ssw

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Ich finde auch dass in diesem Fall das BV von deinem AG und nicht deinem FA hätte ausgesprochen werden müssen.

Ärzte tun sich oft schwer mit dem BV und in deinem Job besteht keine Gefahr für Leib und Leben, weder für deins noch das deines Kindes.

Also statt dich über deinen FA zu ärgern, solltest du mit deinem Chef sprechen.

Alles Gute!

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Ich verstehe nicht ganz, warum du ein BV haben möchtest? Ein Bv wird von Ärzten sehr ungern ausgestellt, weil es sein kann, dass es überprüft wird! Ein BV wird meines Wissens ausgestellt, wenn eine MEDUZINISCHE Gefahr für Mutter oder Kind vorliegt und der AG nicht in der Lage ist eine angemessene Beschäftigung zu gewährleisten ( Büroarbeit z.b.). Und nur weil du DENKST, dass du es emotional nicht schaffst? ? Oderverstehe ich das falsch? Soll nicht böse gemeint sein. Ansonsten ist es Sache deines Arbeitgebers, dich frei zu stellen! und wenn er bestimmte Regeln nicht einhält, geht man weiter zum Regierungspräsidium, so kenne ich es.

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Hey,

Leider hat tigermiez recht...

Deine Fa hätte dir kein Bv aussprecgen dürfen, nicht weil du übertreibst (das glaub ich garnicht mal) sondern weil ein Arzt dir nur ein medizinusch indiziertes BV aussprechen darf! Soll heissen, nur wenn Leben von Mutter ubd/oder Kind gefährdet sind, DARF ein FA ein BV ausstellen.

Ich habe eins bekommen wegen wehenartiger Bauchkrämpfe seid der 12.Woche...und ich glaub ehtlich gesagt auch das ist grenzwertig.

In deinem Fall kann dein Chef dich schonen, besonders wenn er hinter dir steht und es gern so hätte, kann er dir das Bv ausstellen!

Ach noch was...Überstunden im BV sind rechtlich nicht vertretbar und verboten!

Lg cyra 32.woche

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Huhu, ich habe diese Problem ebenfalls. Ich wurde zunächst gekündigt und nach erfolgreicher Klage wieder eingestellt. Klar, bin ja schwanger! Bin aufgrund der Schwangerschaftsübelkeit aktuell krank geschrieben. Ich weiss noch nicht wie es dann weitergehen soll. Die Firma ist eine einzige Katastrophe, die Firmenleitung eine richtige Psychoterror Gruppe. Es gibt Emails die das beweisen als auch eine Strafanzeige gegen die Firma wegen paar Dinge. Ich war dort im kfm. Bereich tätig und will natürlich keinen Stress jetzt in der Schwangerschaft. Ich will damit nix zu tun haben und mich auch nicht mehr anbrüllen lassen. Interessiert aber keinen Arzt. Habe auch mehrmals nachgefragt, die Ärzte haben Angst in Regress genommen zu werden! Obwohl das alles sehr wohl ein Grund ist für ein Verbot. - Ich bleibe dennoch dran, vielleicht findet sich ein Weg. Denn mich bis zum MuSchu krank zu melden geht auch nicht, der beginnt erst im Dezember.

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Bei mir war die gleiche Situation wie bei dir und meine Gyn hat mir das BV von alleine angeboten und erklärt. Bei mir sind aber auch 3 FG voran gegangen und der psychische Stress auf der Arbeit wäre Gift für das Baby....

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Also leider muss ich den meisten Vorschreiberinnen hier zustimmen. Ich sehe absolut keinen Grund für ein BV vom FA.

Ich finde es fast sogar unverschämt von dir, dass du hier auf deine Ärztin schimpfst, weil sie es dir nur ungern gegeben hat, statt dankbar zu sein, dass sie es getan hat, weil ich sehe hier gar keinen Grund für sie und hätte an ihrer Stelle nicht mal das eingeschränkte BV ausgesprochen.

Die Probleme liegen ja offenbar am Arbeitsplatz und demnach wäre es die Aufgabe von deinem Chef gewesen sich darum zu kümmern, dass du entweder gerecht eingesetzt wirst oder aber eben von ihm dann ins BV geschickt.

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Hallo,

ich kann gut verstehen wie du dich fühlst! Und ich finde es sehr anmaßend von den Userinnen hier, so auf dir rumzuhacken wenn du meinst dir geht`s einfach nicht gut genug um psychisch labilen die nötige Unterstützung geben zu können.

Das Verhalten deiner FÄ ist empathielos. Aber, ich an deiner Stelle wäre dann eben zum Betriebsarzt gegangen und der hätte deinem AG dann geraten dir das BV zu geben.

Ich wünsche dir eine schöne Rest Schwangerschaft! Lass dich nicht ärgern und genieß dein Baby!

VG

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Ich bin echt schockiert wie hier einige der Meinung wären so negativ zu schreiben!

Jede Schwangerschaft ist unterschiedlich und wenn es einem nicht gut geht, dann hat man das recht zuhause zu bleiben!

ich selbst bin krankenschwester und habe seit frühs ein Beschäftigungsverbot!
Ich zb. leide an einem viel zu niedrigem Blutdruck, mir ist die erste zeit nur übel gewesen und ich kam überhaupt nicht mehr aus dem Bett!

Jede Schwangerschaft verläuft anders und ich könnte keine 8 Stunden auf Station stehen!

Es gibt schwangere die sind total fit und es gibt nunmal auch das Gegenteil, das hat nichts mit anstellen zu tun!

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"Jede Schwangerschaft ist unterschiedlich und wenn es einem nicht gut geht, dann hat man das recht zuhause zu bleiben!"
Hat man, aber mit einer AU und nicht einem BV!

Denn nichts davon ist eine Gefährdung für Mutter und Kind, sondern nur eine Arbeitsunfähigkeit, also kein Grund für ein BV!

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