Total verunsichert... Plötzlich Kaiserschnitt?!

Ich bin heute 40+4 und war zur Kontrolle beim Frauenarzt. Meine Frauenärztin ist im Urlaub, also war ich bei meinem Krankenhaus Belegarzt.

Der hat mich untersucht: Muttermund noch sehr sehr weit hinten, alles zu, CTG gut, keine Wehen. Im Ultraschall hat er das Kind vermessen: ca. 4000g, das sei aber nicht so wichtig, aber der Durchmesser vom Kopf lag bei 9,8cm und er würde mir dringend dazu raten, einen Kaiserschnitt machen zu lassen, da dieser Kopf nicht durch mein Becken passen wird. Außerdem läge das Kind noch ganz weit oben, hätte keinen Bezug zum Becken. Er hat unsere erste Tochter vor 1,5 Jahren mit entbunden. Sie war 2500g leicht und hatte einen Kopfumfang von 33cm, musste wegen Gestose eingeleitet werden und per Saugglocke geholt werden (hatte aber auch eine Hand an der Wange). Er meint, wenn die Kleine schon nicht durchgefunden hat, wird der "Brocken" das niemals schaffen. Ich würde mich nur quälen, um dann doch nicht um einen Kaiserschnitt drumherum zu kommen.

Mein Becken wäre nun mal nicht breiter, eher schmaler, weil ich selbst kräftig gebaut wäre und der Speck auch Platz im Becken nimmt.

Ich möchte wirklich ungern einen Kaiserschnitt, für mich ist das die Katastrophe schlechthin. Hatte von einer ambulanten Geburt geträumt und brauche das Geburtserlebnis auch irgendwie.

Am Samstag soll ich in die Klinik zur Kontrolle und soll mir bis dahin überlegen, was wir machen. Er könne mich ja nicht zwingen, aber würde mir davon abraten mich unnötig zu quälen.

Was mache ich denn jetzt? Hatte sowas schon mal jemand von euch? Ich weiß einfach nicht weiter... ich wünsche mir so sehr eine natürliche Geburt!

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Ja, ich hab sowas ähnliches erlebt und das beste was ich tun konnte war die Klinik zu wechseln. Solche Ärzte werden immer einen Grund finden dich in den OP zu schieben. Hat der Arzt ein MRT gemacht oder wenigstens eine Röntgenaufnahme von deinem Becken? oder hat er einfach in seine Kristallkugel geguckt?

Ich persönlich würde mir eine andere Klinik suchen und es spontan angehen. Solche Ärzte werden immer einen Grund finden dich in den OP zu schieben.

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Bisher hatte ich nicht den Eindruck, dass dieser Arzt zu denen gehört, die schnell schneiden wollen. Bei meiner Tochter wurde ich 3 Tage eingeleitet, an Tag 4 kam sie dann endlich, jedoch war es eine schwierige Geburt. Ein Arzt hat geschoben, der andere mit der Saugglocke gezogen und das obwohl sie so klein war. Da war nie das Wort Kaiserschnitt in den Mund genommen worden. Auch ist die Kaiserschnittrate in dieser Klinik mit Abstand die niedrigste in unserer Stadt.

er sagt auch, wenn ich mich dagegen entscheide, geht er mit mir den Weg und versucht er. Er ist sich allerdings 95%ig sicher, dass es im Kaiserschnitt enden wird, das würde ihm seine Erfahrung sagen... Ich bin einfach so verunsichert.

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Hallo,

also unser 1. hatte auch 39,5 und dazu 4,9 kg - wir haben uns gemeinsam mit dem Arzt für einen KS entschieden und als ich dieses riesige Kind gesehen habe, war ich mir sicher, daß wir das richtig entschieden haben.

Ich fidne es schon nicht völlig verachtenswert, daß das Kind noch keinen Bezug zum Becken aufgenommen hat - unser 2. war auch so groß und hat sich 2 Tage vor dem geplanten KS aus der Schädellage raus in Querlage gedreht - ich fand das für mich bedeutsam - auch wenn das jetzt doof klingt. Als ob er wußte, daß es unten nichts wird.

Bei uns war der größte Bedenkenspubkt seitens der Ärzte immer die Schultern des Kindes - also kopf paßt viell und geht zumidnest ins Becken rein und dann geht es nicht weiter - dann müßten sie wirklich schnell sein und es ist nicht so einfach, so ein Kind da wieder rauszubekommen....

Grundsätzlich bleibt die frage, wie sicher die Messungen sind - unsere wurden vom "Haus"gyn immer 1,5 kg weniger gemessen und im Kh auf das Gramm genau...

LG,
Anne

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Wenn du es spontan versuchen willst - klar, mach das! Aber ich würde nicht jedem Arzt gleich unterstellen, einem eine OP aufzuzwingen. Das Problem vieler Frauen ist, dass viele innerlich sich so stark gegen KS wehren, dass dieser echt zur Tragödie wird. Dabei ist ein KS gar nicht so schlimm, ich hatte selber zwei. Klar ist eine spontane Geburt eben natürlicher, aber ein KS kann manchmal echt gut tun. Falls der Arzt tatsächlich recht hat (und nicht nur dir eine OP aufzwingen will, um von der KKsse mehr geld zu kassieren) kann es dazu kommen, dass du dich stundenlang in dem wehen quälst, das baby nicht rauskommt, es doch zu einem KS kommt und du bist frustriert.

Dabei hat mir persönlich bei einem geplanten KS überhaupt nicht dad Geburtserlebnis gefehlt, sogar umgelehrt: ich fand es viel überwältigender, als bei meiner ersten spontanen Geburt ( die auch sehr traumatisch war). Bei einem geplanten KS bidt du voll wach und kriegst alles mit. Nur ein Not-KS wird oft unter Vollnarkose gemacht.

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Ich unterstelle dem Arzt doch gar nichts. Ich versuche herauszufinden, was sinnvoll ist in meiner Situation :-(

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Ich würde mir in dem Fall eine zweite Meinung einholen.

Meine Frauenärztin sagte mir vor meiner ersten Entbindung, dass es nur in absoluten Ausnahmefällen vorkäme, dass ein Kind wirklich nicht durchs Becken passt. Als Beispiel nannte sie eine zierliche Asiatin, die von einem 1,90 m Europäer ein Kind erwartet. ;-)

Ich hätte da nämlich auch Sorge, ich bin nur 1,60 m klein, mein Mann 1,90 m. Und trotz wirklich großem Kind (KU 37 cm) gab es keine Probleme.

Wie gesagt, ich würde da wohl nochmal einen anderen Arzt und vielleicht auch eine Hebamme um ihre Meinung fragen.

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Meine betreuende Ärztin meinte bisher immer nur, das Kind würde deutlich größer als meine Tochter. Sie selbst hat jedoch 2 Kinder mit über 4kg geboren und sieht da erst einmal überhaupt kein Problem.

Der Vertretungsarzt ist der Meinung, dass es bei mir ganz sicher zum Problem wird, weil es bei meiner Tochter schon nicht leicht war. Allerdings hatte sie auch eine Hand an der Wange und es war eine tagelange Einleitung, Eipollösung, Fruchtblasensprengung vorausgegangen. Das sind doch dann auch ganz andere Voraussetzungen, oder? :-(

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Also so Pie x Daumen x Paddelboot würde mich das auch nicht überzeugen, dass das Kind angeblich nicht durchs Becken passen soll. Das ist ja doch eher die absolute Ausnahme. Die Natur hat uns nicht so perfekt erschaffen und lässt dann die Kinder reihenweise im Geburtskanal stecken.

Frag mal lieber deine Hebamme!

Hast du mal was in Richtung Hypnobirth gelesen? Ich meine wegen der Informationen darüber, dass Geburtskomplikationen vor allem durch Angst und Stress ausgelöst werden. Durch die ganze moderne Geburtsmaschinerie. Die Geburt deiner Tochter war sicher auch sehr stressig und alles andere als natürlich, so wie du es beschreibst. Vermutlich sogar im Vorwege mit Verunsicherung verbunden wegen der Gestose, Einleitung, erste Geburt usw... Unter Stress und Angst und Verspannung können auch kleine Kinder "steckenbleiben". Das sind komplexe Prozesse, die da im Körper ablaufen.

Vielleicht noch als Anhaltspunkt. Ich bin 1,58m groß und auch zierlich und meine Tochter kam mit 4300g als Sternengucker und mit dem Arm neben dem Kopf (also Hand zuerst) durch mein Becken. Die diensthabende Ärztin sagte mir als ich in den Kreißsaal mit Geburtswehen kam, meine Tochter sei absolut geburtsunmöglich. Aber ich habe den Kaiserschnitt verweigert. Abgesehen von ein paar inneren Rissen hat die Hebamme das super gemanaged und wir haben den Brocken gewuppt ;)

LG und lass dich nicht gleich entmutigen#liebdrueck
Julchen

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Also, wenn der Arzt der ja schon Erfahrung hat dir den Rat gibt das du einen KS benötigst, dann wird das schon so richtig sein. Ich finde es schlimm, das hier Laien die keine Ahnung haben auf Biegen und Brechen eine natürliche geburt erzwingen wollen und gleich jedem Arzt schlechtes unterstellen. Natürlich gibt es schwarze Schafe aber der Arzt hat auch gesagt das er Sie unterstützt, sollte Sie sich für eine natürliche Geburt entscheiden.

Ich denke viel schlimmer wird es für dich sein, wenn du es auf Biegen und Brechen erzwingen willst und es dann doch vielleicht sogar zum Notkaiserschnitt kommt weil es dem Kind schlecht geht.
Das wirst du dir eher vorhalten als einen geplanten KS. An die anderen möchte gern Ärzte hier; Wegen Frauen wie euch die keine Ahnung haben entscheiden sich Frauen aus Angst zur natürlichen Geburt, diese führt oft zu Komplikationen und traumatischen Geburten. Ihr seid doch keine Ausgebildeten Ärzte die wissen was durch passt und und was nicht. Nur weil die Ausnahme die Regel bestätigt heisst das nicht dass das Kind auch bei Ihr durch passt!!!!

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Du hast keine Hebamme oder? Die wäre jetzt nicht schlecht...

An und für sich ist es egal wie groß/schwer das Kind ist. Mit der richtigen Technik bekommt man sie so gut wie alle normal raus. Klar winzige Thaidamen die riesen Kinder von Europäern erwarten haben eventuell das nachsehen...

Wichtig ist, dass unter der Geburt Positionen eingenommen werden die viel Platz im Becken schaffen. Das Becken ist kein starrer Bereich, es passt sich auch unter der Geburt noch an. Nicht im liegen/sitzen versuchen zu gebären, das kostet wertvolle cm. Ab besten im 4 Füßler, Hockend oder Kniend. Auch stehend kann man es versuchen.

Von diesem Arzt halte ich nichts. Hört sich sehr unseriös an seine "Kristallkugel"-Prognose.

Wenn du einen KS willst, lass ihn machen. Aber überleg dir vorher gut welche weitreichenden Folgen das für den Rest deines Lebens haben kann. Wenn nicht, dann such dir eine Klinik bzw eine Hebamme die sich damit auskennt.

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Vielleicht kannst du dir eine weitere Meinung/Klinik holen/ansehen, oder noch besser mit deiner Hebamme sprechen!

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Ich habe mit meiner Hebamme telefoniert. Sie macht "nur" die Nachsorge. Sie meinte sie würde es in jedemFall versuchen und findet es schade, dass mich der Arzt so stark verunsichert hat. Ich denke ich versuche es auf natürlichem Weg, schneiden können Sie immer noch, wenn es nicht passt :-(

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Hallo,

Wieso ist ein Kaiserschnitt die Katastrophe schlechthin?

Vertraust du dem Urteil deines Arztes? Wenn nicht hol dir bitte eine weitere fachliche (!) Meinung ein!

Ich habe es hinter mir dass mein Baby stecken blieb. Nicht weil mein Becken zu klein war oder sie ewig viel zu groß (wobei sie lang und schmal mit rel großem Kopf war) sondern weil sie sich verkeilt hat.

Wenn man das verhindern kann dann verhindere es. Ich möchte dir keine unnötige angst machen aber hier lief es so ab: 2 std presswehen, 9 Ärzte und Hebammen anwesend zum Schluss, fast jeder hat versucht sie unter den wehen zurück zu schieben (mit zwei händen) damit sie sich erneut versuchen kann ins Becken zu drehen. Dazu us untersuchungen um zubschauen wo es hakt. Das war sehr unangenehm und ich habe leichte Verletzungen (schürfungen) im intimberrich davon getragen. Dann ging es in den OP unter wehen. Ich war wach, alles kein Thema. Es hat sie erst der 3. Arzt beim ks rausbekommen, die Frauen waren zu schwach zum ziehen. Der chefarzt zog mit beiden händen an ihr und von unten wurde mit zwei Händen gedrückt. Es war ziemlich brutal und was ich mitbekam war "sie atmet nicht" "hier her schnell" und schwupps war sie weg. Es ging alles Gott sei dank gut, sie hatte das kindspech eingeatmet und sobald das abgesaugt war wars gut mit dem atmen. Mein erster Gedanke als ich meine Tochter sah "gott sei dank nr.1 hats überlebt jetzt muss nur noch ich da heil durch".

Folgen für uns weil sie feststeckte:
- verformter Kopf, jetzt mit 2 immer noch zusesehen wenn man es weiß
- Untersuchungen am Gehirn also us, mrt und co. es stand im Raum dass sie durch Quetschungen einen Schaden/geistige behinderung hätte davon haben können (alles ok)
- kein bonding was bei geplantem ks gang und gebe ist
- wir lagen beide zur Beobachtung auf unterschiedlichen Stationen
- mein Becken hat darunter gelitten, bei ner röntgenaufnahme ein jahr später sah man immer noch feinste Risse. Aufstehen und co ging trotzdem aber ich darf einige Sportarten wie Rollschuh fahren oder ski fahren nicht mehr betreiben
- unser baby war ein schreikind
- ich hatte viel gesprächsbedarf

Also bei jedem Respekt, dass man eine natürliche Geburt anstrebt (tu ich übrigens auch unter den Umständen dass alles passt): wenn das Risiko das was passiert berechtigt hoch ist, dann bitte gewichte die Meinung von Ärzten und Hebammen mehr als von anonymen schwangeren in einem Forum, die was von kristalkugelbeckengröße erzählen. Denn "ich probiers erstmal so und schneiden können sie ja immer noch" kann schrecklich enden mit geistiger Behinderung oder schlimmstenfalls dem kindstod. Und die Vorwürfe wünsche ich auch keinem.

Da wäre ein geplanter ks stressfreier und risikoärmer.

Also bitte eine zweite Meinung einholen um das Risiko richtig abschätzen zu können und dann entscheiden.

Alles Gute
Puravida