Ich kann niemanden mehr leiden

Guten Morgen Ihr Lieben,

ich habe schon seit längerem das Gefühl das ich mit Niemandem mehr kann. Ich muss dazu sagen mein Umfeld ist nicht gerade unschuldig daran. Ich bin eine die sich immer Gedanken um andere macht, sich deren Probleme anhört, sich kümmert. Überall hinfährt aber selbst nie Besuch bekommt (wohne unglaubliche 150 km entfernt)

Momentan renne ich 2 Freundinnen hinterher in der Hoffnung Teile meiner Erstlingsausstattung noch zurück zu bekommen. Die Eine sucht noch, die andere meldet sich einfach nicht zurück :-(. Hatte aber schon den Verdacht, dass sie die Sachen zu Geld gemacht hat. Obwohl sie von Meinem erneuten KiWu wusste #aerger

Da ich im Bv bin wurde ich bei den Weihnachtsfeiern einfach übergangen, habe eine Woche später mtbekommen, dass die schon waren. Meine liebe Nachbarin, auch Arbeitskollegin die immer so getan hat als wären wir Freunde wäscht ihre Hände diesbezüglich in Unschuld und sagt sie hätte ja mit den Einladungen nichts zu tun gehabt. Und ich denke mir nur "Na Dankeschön" Aber wenn sie was will oder Hilfe benötigt, steht sie vor meiner Tür.

Silvester haben wir nur mit Freunden verbracht weil wir der totale Notnagel waren.

Na wenigstens meine Schwiegermutter halte ich mir gekonnt vom Hals, ist mir auch fast jedes mal wenn wir uns gesehen haben total auf die Füsse getreten.

Oh Mann das können doch nicht die Hormone sein, dass die Welt so scheisse ist. Ich dachte immer wir sind alle erwachsen und würden vernünftig miteinander umgehen.

Mein Mann sagt immer, ich bin viel zu lieb und hilfsbereit und soll auf stur schalten. Nehm ich mir ja auch vor, vor allem weil ich so ne Wut im Bauch habe. Aber wenn der nächste sich wieder einschleimt oder Probleme hat, bin ich nicht der Mensch der ihm die Türe vor der Nase zu knallt, obwohl ich es doch schon gerne würde. Ach so ein Mist, dachte immer wenn ich für andere da bin würde ich nicht alleine dastehen und nun ist es genau so. Und so schmoll ich vor mich hin. Sorry fürs Gejammer!

Hat vllt jemand ähnliche Erfahrungen oder fühlt sich total im Stich gelassen? Wie geht ihr damit um?

LG von der itsysue, 29 Ssw, die wenigstens gleich zu Vorsorge darf #huepf

Ja natü

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Liebe itsysue, ich kann dich verstehen und wie... vor allem auch, dass man sich immer wieder breit schlagen lässt. Ich kenne das und mich nervt es auch tierisch wenn keiner mal im ansatz sagt "ne, du als schwangere nicht" oder wenigstens ein ehrliches wie gehts euch rüber kommt. Eine bekannte ist ebenfalls schwanger und hat so ziemlich den gleichen Freundeskreis wie wir. Sie plappert ungefragt drauf los wiiiiiie schlecht es ihr doch geht wie schlimm alles ist und alle heucheln Mitleid und Verständnis. Wehe ich bin dabei wird sie generell zu mir abgeschoben und ich darf mir die leier anhören. Der rest dreht sich weg und ich hab keinen mehr. Kaum einer sieht mich noch als Tina mit der man sich über alle Themen unterhalten kann. Nein die allermeisten sehen nur noch dass es zwei schwangere gibt. Und die sollen mal hubsch ihren BabyClub machen... soweit zu den nicht so guten tagen und das sind meine Hormone. Wenn ich jetzt alle anderen als "böse" sehe fühle ich mich nur noch schlechter. War ich dir damit sagen will, ist dass es wohl ehrlich gesagt schon immer so war, dass wir uns ausnutzen haben lassen. Meine bekannte war vor der Schwangerschaft schon die größte Mitleidshascherin im ganzen Freundeskreis und ich war schon immer die, zu der die anderen sie abgeschoben haben. Und ab und an fragt trotzdem der eine oder andere mal interessiert nach wie die Schwangerschaft so läuft oder es in der Arbeit ist. Mach dir keinen zu großen Kopf darüber und genieß deine Schwangerschaft. Klar gibt es immer Tage, an denen einen das übliche deutlich mehr stört als sonst. Aber die gibt es immer...

was natürlich nicht heißt, dass das was die anderen da mit dir abziehen, fair ist. Gerade das mit der Weihnachtsfeier würde mir zu denken geben. Wie wäre es wenn deine Kollegin die auch deine Nachbarin ist, zunächst keine Nachricht über die Landung von eurem Baby bekommt? Immerhin kannst du dann sagen "sorry, ich war für den Versand der SMS nicht verantwortlich"... :-D

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Vielen lieben Dank für deine Antwort :-) doch jemand dem es (leider) ähnlich geht.

Ja du hast wirklich Recht! Es war anscheinend schon immer so nur jetzt kann man mit den Menschen so wie sie sind einfach nicht mehr umgehen. Und ich bin auch total unzufrieden mit der Tatsache sie alle nicht zu mögen. Kann mich aber nicht dagegen wehren

Was mich am meisten wurmt ist eigentlich die Tatsache das ich mich um schwangere Freundinnen immer gekümmert und bemüht habe, obwohl ich selbst bereits 2 kleine Kinder habe und das alles schon kenne und trotzdem immer ein riesen Interesse aufgebracht und mich für sie riesig gefreut habe. Wenn ich wenigstens meine Sachen wiederbekommen würde :-(

Ja, die Idee es nur unseren Eltern und den Paten mitzuteilen wenn das Baby da ist kam mir auch schon ;-) Zwar nimmt man so den Leuten die Möglichkeit sich mit einem zu freuen, aber ärgert sich wenigstens nicht wenn sie es ohnehin nicht getan hätten.

Oh Mann, ich wollte wirklich nicht so vergrätzt werden /sein.

Dir wünsche ich auf jeden Fall auch alles Gute und dass sich vllt auch noch was ändert. Nur als "schwanger" abgestempelt zu werden ist auch gemein. Als wenn man keine eigene Persönlichkeit mehr hat. Kenn das aus meiner ersten SS noch. ;-)

Kopf hoch, kann wohl nur besser werden

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Hey!

Mir gehts ähnlich und das schon seit Jahren. Bei mir hat das aber nichts mit einer Schwangerschaft zu tun, sondern einfach, dass ich das Gefühl habe mit fortschreitendem Alter (bin jetzt 32*g*) einfach immer weniger Menschen zu mögen! Eine "beste Freundin" habe ich seit einigen Jahren schon nicht mehr. Die Interessen gingen nach Abi und Studium mit den jeweiligen Mädels immer so weit auseinander, dass man einfach immer weniger unternommen hat und die Freundschaften dann nach und nach eingeschlafen sind. Mein bester Freund, Lieblinggesprächspartner und einfach die Person, die mich IMMER versteht und bedingungslos liebt, ist mein Partner. Wir sind seit fast 10 Jahren zusammen, kennen uns aber schon seit der 5. Klasse. Momentan erwarten wir unser erstes Kind.
Umfasste mein engerer Freundeskreis mit Anfang 20 noch zehn bis 15 Personen, sind es heute noch zwei bis fünf mit denen ich mich regelmäßig (ca. ein Mal im Monat) oder auch unregelmäßig (ca. ein bis zwei Mal im Jahr) treffe. Und es ist absolut in Ordnung so. Ich habe Hobbies, ich unternehme viel mit meinem Mann. Auch mit meiner Mama bin ich viel unterwegs. Und ich vermute, dass, wenn erst mal ein Kind da ist, automatisch neue Kontakte zustande kommen. Allerdings vermute ich auch, dass die nicht sehr tiefgehend sein werden, aber das ist in Ordnung. Die Hoffnung, eine seelenverwandte Freundin zu finden, habe ich nicht (mehr).;-) Wenn man sich all dieser Tatsachen erst einmal bewusst geworden ist und diese auch akzeptiert, dann lebt es sich echt super. Ich hab keine Schuldgefühle mehr, wenn ich die eine oder andere Freundin mal wieder ne Woche nicht angerufen habe und fühl mich einfach freier.

Ich wünsch dir, dass du dass alles geregelt bekommst mit deinem Umfeld. Mach dir bewusst, dass du es in der Hand hast. Du kannst steuern, wie du dich fühlst, wenn du an die eine oder andere Person denkst. Ich habe Freundschaften beendet, bei denen ich das Gefühl hatte, dass sie mich nur runterziehen. Und mir gehts besser damit, auch wenn ich nicht merh jede Woche einen "Mädelsabend" habe.;-)

LG
gundel

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Vielen Dank für Eure Antworten!

Eure Worte haben echt gut getan. Vor allem einfach zu wissen da draussen gibt es noch wen dem es ähnlich geht.

Auch die Tatsache das es wohl zwischenmenschlich eher schwieriger als einfacher wird. Gute Freundschaften, ja selbst Bekanntschaften scheinen sich nicht mehr so leicht zu finden. Irgendwann fängt man ja wirklich an zu Denken, was stimmt da mit einem selbst eigentlich nicht ;-)

Ich wünsche euch alles Gute #blume