Ojeeee... die Schwiegermutter

eigentlich habe ich mich immer super mit meiner Schwiegermutter verstanden, aber seitdem Ihr Mann verstorben ist, klammert sie unheimlich und möchte uns am Liebsten immer um Sie herum haben. Das ist natürlcih verständlich, aber wir haben ja auch unser eigenes Leben. Manchmal habe ich das Gefühl, dass alles was wir für Sie tun in Ihren Augen nicht genug ist... heute z.B. hat sie vor der ganzen Verwandschaft angefangen zu weinen, weil Sie dieses Jahr ganz alleine Weihnachten verbringen wird, da unser Baby um diese Zeit auf die Welt kommen sollte und sie somit alleine zuhause sein wird.... und hinzugefügt, dass wenn das Baby mal da ist, Sie uns nicht mehr zusehen bekommt. Ich kann ihre Trauer nachvollziehen, aber finde es dennoch egoistisch so zudenken, da ich kann ja Auch nichts dafür, dass das Baby um die Weihnachtszeit kommt. Und zudem muss ich mich auch erstmal von der Geburt erholen, bevor ich Besuch empfangen kann!

naja musste mal raus..

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Nein, es ist nicht egoistisch - es ist Trauer. Und nein - niemand anderes (wir du zB) bestimmt, wie lange jemand trauern darf. Du kannst die Trauer nicht nachvollziehen. Könntest du nichtmal, wenn dir annähernd das gleiche passiert wäre, denn jeder empfindet anders.

Vielleicht war es von ihr nicht "passend" es so zu sagen, aber natürlich hat sie ein Recht traurig zu sein, dass sie alleine ist. Das ist sicher kein Vorwurf an euer Baby, das empfindest vermutlich nur du so.

VG

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Weisst Du, ich und mein Mann trauern auch, sieht aber keiner! Wir versuchen für Sie stark zu sein. Aber Sie und auch wir müssen mit dieser Trauer leider weiterleben. Mein Schwiegervater ist verstorben, als ich in der 15 ssw war und das war ganz schwierig für mich. Ich musste alles wegstecken.

Wir haben meine Schwiegermutter für 10 Tage zu uns genommen, jetzt fahren wir 2x wöchentlich zu ihr, gehen für Sie einkaufen. ich koche für Sie, wenn Sie Besuch bekommt, ich versuche Sie psychisch zu unterstützen, aber scheint nicht genug zu sein.

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Jetzt weißt du wo das Problem her kommt... "Wir haben meine Schwiegermutter für 10 Tage zu uns genommen, jetzt fahren wir 2x wöchentlich zu ihr, gehen für Sie einkaufen. ich koche für Sie, wenn Sie Besuch bekommt, ich versuche Sie psychisch zu unterstützen," .... DARAN würde ich mich auch gewöhnen und klammern!

Ihr habt sie bis jetzt von ihrer Trauer durch eure stetige Anwesenheit abgelenkt... und jetzt wird ihr bewußt, wie das aussehen wird, wenn ihr nicht mehr verfügbar sein werdet.

Es ist eine Vermischung aus beiden... die Trauer um den Verlust und die damit verbundene Angst vor der Einsamkeit und Eure (ich nenne es mal so lapidar) "Verhätschelung"
Dieses Verhätscheln würde euch auch bitter aufstoßen, wenn sie jetzt nicht plötzlich allein wäre. Man gewöhnt sich schnell daran, dass jemand immer da ist und sich um einen sorgt. Hier gibt es oft genug Threads über "Mütter und Schwiegermütter die nicht verstehen wollen, dass bald jemand neues da ist der die volle Zuwendung braucht".

Es wird sich legen.... wenn euer Zwerg dann da ist und Oma da die Betreuung übernehmen darf und sich "gebraucht" fühlt, dann wird das werden.

Ich kann Dir nur raten, aufzuhören Sie wie ein einsames kleines Kind zu behandeln und ihr den Alltag zu nehmen. Bezieht sie anders ein... beim Babyschoppen zum Beispiel. Oder wenn ihr das Zimmer einrichtet ... oder wenn du Checklisten anfertigst. Frag sie, ob sie auch Ideen hat oder eine Meinung hierzu oder dazu! Vielleicht mag sie ja beim Aufbau einiger Möbel helfen ... zumindest die Bauanleitung lesen oder sowas :-)
Dann kommt sie wieder in die Situation selber die Initiative zu ergreifen und sich nicht immer auf andere zu verlassen. Dadurch wird der Alltag auch irgendwann wieder "normal" ... denn das ist er jetzt definitv nicht.

Ach ja... und Trauern darf sie gerne, auch mal nur so für sich und auch mal vor allen Leuten! Das muss raus und darf auch ausgesprochen werden .... es ist ein ganz normaler Prozess und dauert halt ein wenig. #winke

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oweia... ich kann das irgendwie nachvollziehen... ich versteh nmich auch super mit meinen Schwiegereltern. ... aber da wir fast haustür an haustür neben einander wohnen, steht meine smutter oft unangemeldet vor der Tür. ich habe auch schon blanke panik das sie zur Geburt am kreissaal steht und mich anschließend rund um die Uhr zu hause besuchen kommt. sie kann auch nicht gut alleine sein, obwohl ihr mann da ist aber der wenigstens noch seinem Leben nach geht. meine smutter hat leichte depris und Ängste ohne ende... ich bin jetzt schon schlecht gelaunt wenn die familie glaubt das unser baby die Hauptbeschäftigung der mutter wird. da werde ich definitiv einen riegel vor schieben. und ein schlechtes gewissen solltest du auf keinen fall haben... sie haben doch all das was wir erleben schon erleben dürfen. da können sie uns das mal ruhig gönnen...

aber Ich verstehe dich zu gut...

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das Problem ist, dass Sie für mehrere Tage zu uns will (sie wohnt weiter weg und hat kein Auto). Mein Mann müsste Sie abholen und zu uns bringen. Das kann ich mir direkt nach der Geburt im Anschluss nicht ganz vorstellen. Zwar haben wir eine grOsse Wohnung, aber nach der Geburt Môchte ich, dass wir erst mal zu Dritt sind. Weihnachten können wir ja nachfeiern...

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Ja geht mir auch so. ... ich weiß nur noch nicht wie ich das meinem Mann beibringen soll. ... verstecken geht ja schlecht. wahrscheinlich müssen wir es gerade aus sagen und dann ist gut. Ich will auch nicht das die familie jeden Tag an meinem Wochenbett hängt. da möchte ich mich ausruhen. wie regelst Du das?

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An erster Stelle kommt es auf das Verhältnis an.

Meine Schwiegermutter wird nie meine beste Freundin werden aber ich habe sie sehr gerne. Sie hilft mir wo sie kann, WENN ich sie frage (was mir sehr lieb ist anders hätte ich sie darauf hingewiesen)

Auch wenn sie manchmal aufdringlich ist bin ich doch schnell wieder beruhigt.
Und gerade nach dem Tod des geliebten Ehemannes würde ICH meine Schwiegermutter sehr gerne über Weihnachten bei uns haben wollen. Ich selbst hätte ihr wahrscheinlich das Angebot gemacht. Die arme Frau klingt sehr verzweifelt und einsam. Sofas muss man verarbeiten.

Eine Geburt ist anstrengend. Aber nach (meistens) 3 Tagen kann man wieder laufen und so leben wie bisher.

Ich hätte viel Verständnis für sie und würde sie gerade an Weihnachten nicht alleine lassen.

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Da stimme ich Dir völlig zu! Niemand sollte an Weihnachten alleine bleiben! Aber Sie ist ja nicht alleine! Als Sie es vor der Verwandschaft gesagt hat und angefangen hat zu weinen, haben alle ihr angeboten Weihnachten zusammen zu verbringen. Es ist ja nicht so, dass Sie ausser uns niemanden hat.

Sie hat es aber so vor der Verwandschaft dargestellt, als ob sich niemand um sie kümmert und das hat mich sehr verletzt, denn wir versuchen soweit es geht Sie zu unterstützen....einkaufen, kochen, gemeinsamer Urlaub etc. Im Moment kümmern wir uns um alles, aber ich habe das Gefühl, dass Sie am Liebsten zu uns ziehen würde..... Mein Schwiegervater ist während meiner Frühschwangerschaft verstorben, ich habe mir somit sehr lange "verboten" mich auf das Baby zu freuen, denn die Freude wurde durch tiefe Trauer überschattet. Auch wenn es "nur" mein Schwiegerbvater war hat es mich sehr mitgenommen. Aber irgendwann muss ich mich auch auf mein Baby freuen können und eine eigene Familie gründen. Meine Schwiegermutter muss das auch akzeptieren. Wir werden weiterhin für Sie da sein.

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Woher will man denn jetzt schon wissen dass genau in den drei Tagen dein Kind zur Welt kommen wird!?!

Das ist ja Blödsinn!!!

Natürlich klammert sie sich an euch... An wen sonst! Gib ihr ein bisschen zeit!

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so sehe ich das genauso! Wir wissen ja gar nicht wann das Baby kommt und wie alles verlaufen wird! Wir haben uns überhaupt noch keine Gedanken gemacht, was wir an Weihnachten machen. Sicherlich nicht absichtlich ihrerseits, aber dennoch verletzend. Die Priorität sollte jetzt jedoch sein, dass das Baby gesund auf die Welt kommt. Weihnachten ist doch erstmal zweitrangig und erst in 4 Monaten. Wenn es am 24.12 kommt, kann ich doch schlecht mit der Schwiegermutter Weihnachten feiern. Oder wenn ich länger im KH bleiben muss, kann ich auch schlecht Weihnachten feiern. Daran denkt Sie leider nicht.... Ich hätte mir gewünscht sie hätte ein Wenig Verständnis, aber Sie sieht natürlich alles durch Ihre Trauer durch.... wir hätten es ihr sicherlich selbst vorgeschlagen und Sie sicherlich für Weihnachten zu uns genommen, aber stattdessen schiebt sie uns bereits jetzt Schuldgefühle zu. Das Gleiche auch mit dem Urlaub, sie sagt, dass sie ab jetzt mit uns in den Urlaub kommen wird, da Sie ja alleine nicht in den Urlaub fahren kann. Dabei haben wir dieses Jahr noch nicht vor in den Urlaub zu fahren, aber Sie plant schon unser Leben durch. Und wenn wir ihr mal sagen, lass uns mal schauen, fährt sie die Schuldgefühlschiene auf nach dem Motto: "sie bringt sich um, so belästigt sie keinen mehr". Das kann es auch nicht sein, oder?

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Ich hoffe sehr dass ich mich später auch an meine Kinder klammern darf wenn mein Mann versterben sollte.Ich finde da sollte der Punkt sein wo die Kinder mal nicht egoistisch sein sollten....es ist schließlich nur eine vorübergehende Zeit, aber die ist für sie einfach furchtbar und da braucht sie bestimmt viel Ablenkung.
Ich verstehe nicht wieso man gänzlich plant weihnachten nicht zusammen zu feiern nur weil da das BAB evtl kommen könnte, kann ja sein es kommt zehn Tage später.Ich würde einfach ein Weihnachtsfest planen und wenn es anders kommt kommt es anders.Stell du dir mal vor dass du dein Leben lang Weihnachten immer mit deinen Liebsten verbracht hast und dann stirbt dein Mann und deine Kinder verbringen es auch nicht mit dir, da wäre mir auch nach heulen zumute....sicherlich habt ihr auch euer eigenes Leben und das nimmt euch keiner weg.Aber gerade an Feiertagen muss die Familie zusammen halten.
Ich finde das sind die Momente in denen man als Kind mal zurück geben kann was eine Mutter alles für einen selbst getan hat.

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Hallo,
du schreibst, dein Schwiegervater ist in deiner 15.SSW verstorben.Das Baby kommt Weihnachten.Wenn ich grob überschlage ist er seit ca. acht Wochen tot.
Alles andere als Tränen deiner Schwiegermutter und ein empfindliches Gemüt fände ich nach dieser Zeit befremdlich.
Das sie allein nicht sein ist verständlich.In der Familie sehe ich Besuch im übrigen nicht so,daß er einen "Empfang" benötigt.Sie fühlen sich bei uns wie in ihren eigenen vier Wänden und dürfen sich frei bewegen.
Ich würde den Besuch im Wochenbett als Unterstützung begreifen und nicht als lästiges Übel.

LG

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Hallo Karimba, ich stimme dir zu. Trauer ist normal. Deswegen verstehe ich meine Schwiegermutter und siehe es auch als normal an, dass wir sie unterstützen wie es nur geht! Aber das Problem ist, dass sie aufeinmal versucht unser Leben für uns durchzuplanen und plant sich in unser Leben ein. Das mit Weihnachten ist nur ein Beispiel... Und wie ich schon schrieb, wenn wir ihr mal sagen, lass uns mal schauen, fährt sie die Schuldgefühlschiene auf nach dem Motto: "sie bringt sich um, so belästigt sie keinen mehr". Das kann es auch nicht sein, oder? Ich verstehe Sie, aber es ist ganz schön schwierig. Ich mache viele Sachen sehr gerne, aber wenn man mir Schuldgefühle zuschiebt, mag ich es nicht so. Man hat das Gefühl, dass man nicht genug tut.

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Hallo,

ich kann Dich verstehen, dass Du die Zeit um den Geburtstermin für Dich haben möchtest und jeden Stress und vielleicht auch die Emotionen Deiner Schwiegermutter dann nicht ertragen möchtest, aber ich muß meinen Vorrednerinnen Recht geben.

Ich weiß aus Erfahrung, dass Weihnachten in der Zeit der Trauer ein ziemlich schlimmer Tag ist, besonders wenn es das erste Fest ohne den geliebten Menschen ist.

Versuch über Deinen Schatten zu springen und überlass Deinem Mann die Organisation oder bitte vielleicht sogar Deine Schwiegermutter, ob sie für den Abend das Kochen übernehmen könnte- dann hättest Du keine Arbeit und für sie wäre es eine Abwechslung.

Ich hoffe Ihr findet eine Lösung, mit der ihr alle leben könnt.
LG, mamamuc

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Liebe Mamamuc, danke für deinen Beitrag. über eigenen Schatten springen, stimme ich Dir völlig zu, dass tue ich auch, da unser Alltag um die Schwiegermutter dreht. Finde ich auch normal, dass wir uns um sie kümmern! Aber auch ich komme irgenwann an meine Grenzen. Mich stört es einfach, dass Sie statt mit uns über Weihnachten zureden vor versammelter Verwandtschaft uns Schuldgefühle zugeschoben hat, dass Sie an Weihnachten alleingelassen wird. Dabei haben wir uns überhaupt noch keine Gedanken gemacht, was wir an Weihnachten machen. Sicherlich nicht absichtlich ihrerseits, aber dennoch verletzend. Die Priorität sollte jetzt jedoch sein, dass das Baby gesund auf die Welt kommt. Weihnachten ist doch erstmal zweitrangig und erst in 4 Monaten. Zudem wissen wir ja nicht wann genau das Baby kommt. Wenn es am 24.12 kommt, kann ich doch schlecht mit der Schwiegermutter Weihnachten feiern. Oder wenn ich länger im KH bleiben muss, kann ich auch schlecht Weihnachten feiern. Daran denkt Sie leider nicht.... Ich hätte mir gewünscht sie hätte ein Wenig Verständnis.

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Hallo, ich kann die Situation gut nachvollziehen. Vor 4 Jahren ist mein Papa verstorben nach einer Krebserkrankung und es hat die ganze Familie in ein tiefes Loch gerissen. Wir haben alle sehr lange gebraucht, um damit zurecht zu kommen.

Ich denke auch, dass das Trauerjahr - was es früher gab - richtig und sinnvoll war, um Abschied zu nehmen. Deine Schwiegermutter muss erst so langsam ein Leben ohne Ihren Mann sich aufbauen und ausgestalten. Wir haben z.B. leider auch die Erfahrung machen müssen, dass sich viele befreundete Paare zurückgezogen haben, als mein Papa erkrankt ist und auch nach seinem Tod. Ausrede war dann immer, dass sie damit nicht umgehen können. Natürlich ist es unheimlich schwer, damit konfrontiert zu werden, dass man auch schon mit 56 Jahren versterben kann.... Meine Mama stand völlig alleine da.

Ich habe sehr viel Zeit mit ihr verbracht. Wir sind jeden Tag zusammen spazieren gegangen, wir haben sie mit in den Urlaub genommen oder zu Ausflügen an den Wochenenden. Aber es ist eben auch MEINE Mama, zu der ich ein sehr gutes Verhältnis habe und die sich schließlich auch immer um mich liebevoll gekümmert hat. Ob ich das bei meiner Schwiegermutter könnte, weiß ich nicht. Da würde ich dann wohl auch meinen Mann mehr in der "Pflicht" sehen.

Ich kann Dich auch verstehen, dass Du gerade jetzt auch das Recht haben möchtest, Dich auf Dein Baby zu freuen und auf die tolle, aufregende Zeit, wenn es dann da ist. Keiner kann wissen, wie es Dir dann geht und wie schnell Du wieder fit bist. Dazu das Hormonchaos nach der Geburt, damit kann auch nicht jede Frau gleich gut umgehen.

Wie verstehst Du Dich denn mit der Verwandtschaft? Kannst Du hier die Leute ansprechen und ihr überlegt Euch gemeinsam, wie ihr helfen könnt und wie ihr die Aufgaben verteilen könnt - damit Du auch etwas entlastet wirst? Vielleicht findet sich für jeden Tag jemand, der die Schwiegermutter gern einlädt. Es gibt auch extra Kurangebote zur Trauerbewältigung. Unter Umständen findet sich da was im Herbst....

Ich wünsche Dir alles Gute und ich persönlich halte es NICHT für egoistisch, wenn man auch sein eigenes Leben weiterleben möchte und sich auf sein Kind freuen will - trotz solcher Schicksalsschläge.

LG
Aviva

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Liebe Aviva,
danke für deine Rückmeldung. Auch mein Beileid an deine Familie! Krebs ist ganz schlimm. Mein Schwiegervater hat den Kampf nach 9 Jahren gegen den Krebs verloren und es hat mich sehr mitgenommen. Einen Menschen so leiden zusehen ist ganz schrecklich. Ich habe öfters Bilder im Kopf wie er da lag im Sterben und voller Leid.... Deswegen verstehe ich meine Schwiegermutter und siehe es auch als normal an, dass wir sie unterstützen wie es nur geht! Aber das Problem ist, dass sie versucht unser Leben für uns durchzuplanen. Sie will, dass wir den Platz ihres Mannes einnehmen und sie in unseren Alltag einbinden. Das können wir ja nur begrenzt tun. Das mit Weihnachten ist nur ein Beispiel... Das Gleiche auch mit dem Urlaub, sie sagt, dass sie ab jetzt mit uns in den Urlaub kommen wird, da Sie ja alleine nicht in den Urlaub fahren kann. Dabei haben wir dieses Jahr noch nicht vor in den Urlaub zu fahren.... oder sie hat schon verkündet, dass wenn wir umziehen, sie mitkommen wird. Aber sie will nicht, dass wir viel zu weit weg umziehen. Es ist ja kein Problem, dass sie mit umzieht, aber diese bestimmende Art finde ich schon seltsam. Und wie ich schon schrieb, wenn wir ihr mal sagen, lass uns mal schauen, fährt sie die Schuldgefühlschiene auf nach dem Motto: "sie bringt sich um, so belästigt sie keinen mehr". Ich verstehe Sie, aber es ist ganz schön schwierig. Sie hat viel Verwandschaft und versteht sich gut mit ihrer Schwester, aber sie will alles nur mit uns machen...

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Damit würde ich auch nicht klar kommen. Meine Mama ist da halt ganz anders. Sie hat das nie eingefordert oder auch nur gefragt. Ich hab das mit meinem Mann besprochen (z.B. wenn es um den Urlaub ging, ob es für ihn auch o.k. ist) und dann haben WIR ihr es angeboten. Sie hat sich nie aufgedrängt oder eingemischt.

Deine Schwiegermu würde mich mit dem Verhalten erdrücken. Ihr könnt nicht den Platz des Ehemanns einnehmen und das ist aus meiner Sicht auch nicht Eure Aufgabe - bei allem Verständnis für ihre Situation. Klingt so, als wenn sie sich damit von ihrer Trauer ablenken will. Wenn der Schwiegervater so lange mit dem Krebs gekämpft hat, hat sie ihn in dieser Zeit sicherlich auch sehr stark betreut. Damit fehlt nun eine Aufgabe - aber die seid eben nicht ihr.

Mein Papa hatte Bauchspeicheldrüsenkrebs. Es wurde viel zu spät entdeckt und so hatte er nach der Diagnose nur noch 6 Monate. Es war eine harte Zeit, weil wir zwar für ihn da sein konnten, aber nicht wirklich helfen und auch die schlimmen Schmerzen nicht abnehmen.... Ich freu mich jetzt so auf meine kleine Tochter, denn sie ist auch ein kleiner Lichtblick, nach der vielen Traurigkeit...

Die Schuldgefühlsschiene kenne ich von meiner Oma. Das ganze läuft abgestuft - erst fragen, dann jammern das keiner Zeit hat, danach Undankbarkeit vorwerfen, anschließend wird geheult, nächste Stufe ist " ich häng mich auf" und finale Stufe sind dann wüste Beschimpfungen, wenn es nicht nach ihrem Kopf geht. Das macht sie mit der gesamten Familie und terrorisiert alle. Sie kann dann auch am Telefon zwischen Weinen und Schimpfen innerhalb weniger Sekunden umschalten. Das wünsch ich auch niemanden.

Gibt es bei Euch Selbsthilfegruppen? Bei Angehörigen von Krebspatienten wird das manchmal angeboten, oft auch organisiert über Hospizstationen.... Es wäre so wichtig, dass Deine Schwiegermutter rauskommt und neue Leute kennenlernt.

Unterstützt Dich Dein Mann? Vielleicht könnt ihr mal in Ruhe mit ihr reden - auch wenn sie dann bestimmt wütend sein wird und Vorwürfe machen wird. Unter Umständen denkt sie aber auch mal nach über die ganze Situation.

Der emotionale Stress tut Dir sicherlich auch nicht gut. Pass auf Dich und Dein Baby auf.

UND lass Dir von niemanden Schuldgefühle einreden. Es klingt ja schließlich nicht so, dass ihr Euch nicht kümmert oder nicht helfen wollt. Aber alles hat eben auch seine Grenzen.

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6 std nach der Geburt waren sowohl meine Schwiegereltern als auch meine Eltern kurz da. Ich fand es nicht schlimm und mir ging es danach schnell wieder gut. Gerade Weihnachten will niemand alleine sein. Ihr habt euch damit keinen gefallen getan. Ich würde sagen geht zu ihr und sagt ihr, mit Weihnachten, das werdet ihr sehen. Und wenn, dann soll sie eben zu euch kommen. Ich verstehe das Problem nicht wenn ihr euch so nah steht.

Ist doch egal... Wenn das Baby da ist, kommt sie doch sicher eh mal und du weißt nicht genau wann das sein wird.

Weihnachten alleine ist nie schön. Ich würde eine andere Lösung suchen als die angestrebte.

Und ansonsten würde ich trauertreffen für sie empfehlen. Man kommt in Kontakt mit gleichfühlenden. Oft hilft das um Strategien für sich selbst zu finden auch an schwierigen Tagen.

Lg und mein Beileid für den Verlust und alles Gute für euch

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Liebe Seelking, danke für deinen Beitrag. Bei meiner Schwiegermutter wäre es ein 3-4 Tage langer Besuch direkt nach der Geburt, also nicht mal kurz Babyschauen wie bei deiner Verwandtschaft. Wie auch immer, mich stört es einfach, dass Sie statt mit uns über Weihnachten zureden vor versammelter Verwandtschaft uns Schuldgefühle zugeschoben hat, dass Sie an Weihnachten alleingelassen wird. Dabei haben wir uns überhaupt noch keine Gedanken gemacht, was wir an Weihnachten machen. Sicherlich nicht absichtlich ihrerseits, aber dennoch verletzend. Die Priorität sollte jetzt jedoch sein, dass das Baby gesund auf die Welt kommt. Weihnachten ist doch erstmal zweitrangig und erst in 4 Monaten. Zudem wissen wir ja nicht wann genau das Baby kommt. Wenn es am 24.12 kommt, kann ich doch schlecht mit der Schwiegermutter Weihnachten feiern. Oder wenn ich länger im KH bleiben muss, kann ich auch schlecht Weihnachten feiern. Daran denkt Sie leider nicht.... Ich hätte mir gewünscht sie hätte ein Wenig Verständnis, aber Sie sieht natürlich alles durch Ihre Trauer durch.... wir hätten es ihr sicherlich selbst vorgeschlagen und Sie sicherlich für Weihnachten zu uns genommen, aber stattdessen lädt Sie sich selbst ein. Das Gleiche auch mit dem Urlaub, sie sagt, dass sie ab jetzt mit uns in den Urlaub kommen wird, da Sie ja alleine nicht in den Urlaub fahren kann. Dabei haben wir dieses Jahr noch nicht vor in den Urlaub zu fahren, aber Sie plant schon unser Leben durch. Und wenn wir ihr mal sagen, lass uns mal schauen, fährt sie die Schuldgefühlschiene auf nach dem Motto: "sie bringt sich um, so belästigt sie keinen mehr". Das kann es auch nicht sein, oder?