kennt das wer? KS-Trauma wohl immer noch nicht überwunden :(

Guten Morgen, Ihr Lieben

nach fast 6 Jahren könnte man meinen, ich hätte es überwunden, dass es damals nach einem Geburtsstillstand wegen "Kopf nicht im Becken" (38 cm KU) bei meinem Sohn einen Not-KS gab.
Für mich war das damals halt ein ziemlicher Schock, weil ich absolut nicht darauf eingestellt war, dass das Kind zu groß für mein Becken sein könnte, die US-Messungen hatten immer andere Ergebnisse dargestellt, und nachdem der Muttermund nach 20 h endlich auf war, dachte ich, es müsste doch klappen.

Klar weiß ich, dass es immer aus irgendeinem Grund einen KS geben kann...

Mein Problem ist, dass ich irgendwie immer wieder die Gedanken habe "ich habe versagt/habe es nicht geschafft". Das liegt vielleicht daran, dass meine Mutter nur einfache und schnelle Geburten hatte und auch immer laut rumposaunt hat, ein KS wäre nur was für feige Mütter mit Angst vor Schmerzen. Rational weiß ich natürlich, dass das ein völliger Schmarrn ist, aber was die Psyche mit solcher Dauerbeschallung anstellt, hat man eben nicht immer in der Hand.

Jetzt bin ich in der 25. Woche und stelle mich innerlich schon darauf ein, dass es wieder ein KS werden könnte (da das Baby nicht gerade klein ist mal wieder...), obwohl ich es auf alle Fälle spontan probieren möchte, fallls sonst medizinisch nichts dagegen spricht.

Vor kurzem kündigte sich nun Besuch einer Bekannten an, die ihr 1. Baby "völlig locker und entspannt" in wenigen Stunden entbunden hat. Mein Mann erzählte mir das so begeistert, dass ich irgendwie dachte, aha, bei mir war er nie begeistert von der Geburt, die fand er so schlimm, dass er deswegen eigentlich kein 2. Kind haben wollte. Da hatte ich schon überhaupt keine Lust mehr auf den Besuch, kein Lust zu hören, wie einfach es bei ihr lief, weil ich nur noch denken konnte "wieso bei mir nicht?"

Ich weiß, das sind ganz blöde Gefühle, Neid, Versagensängste, ich bin nicht stolz darauf und habe keine Lust, dafür hier verurteilt zu werden. Wie gesagt, rational gesehen weiß ich ja, wie blöd das ist.

Vielleicht kennt das eine von Euch und hat einen Weg gefunden, damit klarzukommen. Ich werde auf alle Fälle mit meiner Hebamme darüber reden. Will das ja in den Griff bekommen.

danke fürs Antworten und bis-zu-Ende-lesen.

Achja, nen guten Rutsch und alles Gute für 2014 :-)

LG

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Oh Mann, das tut mir aber echt leid, dass Du mit dem KS immer noch Deine Probleme hast. Ich habe selber von einer Freundin einer Freundin gehört, die auch so gerne spontan entbunden hätte, aber aus dem gleichen Grund wie Du einen KS benötig hat, dass sie sich wohl die gleichen Gedanken macht wie Du.

Ich kann Dir nur eins sagen: Du kannst nichts dafür. Leider hat es die Natur so eingerichtet, dass die Babys immer grösser werden (bessere Ernährung) und die Becken der Frauen immer schmäler. Das passt oft einfach nicht und man kann nur der Medizin danken, dass es so etwas wie einen KS gibt.

Früher gab es solche Fälle bestimmt auch vereinzelt und die Frauen sind dann dabei gestorben.

Du kannst doch wirklich nichts für Deinen Körperbau. #liebdrueck

Und dass Dein Mann Dir auch kein gutes Gefühl gibt, finde ich schon ganz schön frech. Wenn die Männer die Kinder bekommen würden, wären wir bestimmt schon ausgestorben. Auf jeden Fall wenn alle Männer so wehleidig wären wie meiner. :-p

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hallo! tut mir leid, dass du dich so fühlst!

zuerst einmal möchte ich sagen, dass dieses gerede von den lockeren geburten nicht glaube. das ist wie das gerede von durchschlafenden babys, von den wunderkindern, die mit nicht einmal einem jahr sauber warwn und sich das essen selbst gerichtet haben ;-)
je länger meine geburt zurück liegt, desto einfacher wird sie von meiner mutter beschrieben, dabei lag sie zwei tage in den wehen und dann wurde ich mit saugglocke geholt ...

ich hatte zwar keine ks geburt, aber ich hab mir zur geburt (und jetzt bei der 2. ss auch) folgenden gedanken zugelegt (dank meiner hebamme):
in wahrheit, ist es nicht die mutter, die einfluss auf den geburtsverlauf hat, sondern das baby. wenn das baby sagt, das pack ich, dann geht es voran. wenn das baby merkt, da wird es eng, hört es auf (geburtsstillstand) und wartet, dass es geholt wird. genauso sehe ich es, wenn das baby sich nicht dreht. es weiss schon warum! nie würde ich eine äussere wendung probieren! ich vertraue dem baby! wenn es der meinung ist, es schaffen zu können, kommt es, wie mutter natur es vorgesehen hst. und wenn es zweifel hat, lässt es sich holen. der geburtdstart geht ja alles vom baby aus!
DU als mama kannst da gar nix machen und deswegen sind schlechte gefühle fehl am platz!

vertrau deinem baby! es wird den besten weg für euch beide wählen!
alles gute!

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wow, das ist ein ganz neuer Denkansatz, danke Dir dafür! :-)
alles Gute

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Mir geht es genau wie dir :-(

Ich war von der ersten Entbindung sehr traumatisiert... Konnte nicht schlafen, hatte Albträume, Verfolgungswahn und alles was so zu einem Trauma gehört. Es war eine ganz ganz furchtbare Zeit. Und egal was andere gesagt haben, auch wenn es gar nichts mit mir zutun hatte, ich habe es immer als Kritik an mir und dem KS empfunden.

Ich habe dann eine Psychotherapie gemacht und war in einem knappen halben Jahr symptomfrei. Und kann jetzt auch über das Thema KS allgemein reden ohne dass meine Emotionen mit mir durchgehen.

In der Frühschwangerschaft war es nochmal ganz schlimm mit der Angst vor noch so einem Erlebnis. Meine hebi konnte mir gut helfen.

Was für mich auch sehr wichtig war, war mich zu informieren. Also die Gründe zu hinterfragen. Bei mir mir hieß es damals Thrombozyten gefährlich niedrig, KS damit sie nicht noch weiter fallen...
Ich habe mir eine Zweiteilung bei einem Hämatologen geholt und bin meine Akten mit ihm durchgegangen. Fazit: der Kaiserschnitt war aus dem Grund unnötig!!!

Muss man dann auch erstmal verarbeiten, aber nun weiß ich, dass mir das nicht nochmal passiert.

Das Buch "Meine Wunschgeburt - selbstbestimmt gebären nach Kaiserschnitt" war auch sehr hilfreich, kann ich nur empfehlen.

Und es war für mich sehr wertvoll mehrere Pläne zu machen. Also nicht nur wie es optimal laufen sollte, sondern auch, was bei einem wiederholten KS geschehen sollte, damit es für mich subjektiv besser ist...

Trotz allem geht es mir auch immer noch so wie dir. Rational ist alles paletti, aber die Emotionen machen manchmal immer noch was sie wollen. Aber je länger ich mich mit dem Thema auseinandersetzen desto seltener passiert es.

So, Sorry. Das ist jetzt bestimmt länger als dein post #hicks

Viel Glück und alles Gute für die Geburt!

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danke Dir! das Buch werde ich mir auch noch besorgen, hab schon in der Bibliothek geschaut, da gab s es nicht.

Wünsch Dir alles Gute

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Guten Morgen, mir haben nach meinem Notkaiserschnitt die Gespräche mit meiner Hebamme wirklich sehr geholfen, und mit der konnte ich das ganze wirklich so oft durchkauen bis ich nicht mehr neidisch auf “ nochmal“ Entbindende war, und auch mir keine Vorwürfe mehr gemacht habe weil's ein KS war. Liebe Grüße

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danke Dir, werde das auch machen, denke ich...schön, dass es Dir geholfen hat!!!!
LG

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Hallo,
mir geht es genauso. Hatte zwar kein KS aber Raphael wurde mit Saugglocke geholt. Er hatte auch einen 38er Kopf und ich keine gescheiten Wehen.
Fühle mich auch nicht wirklich vollständig. Bin jetzt auch mit dem 2ten schwanger und mache mir auch schon Gedanken um die Geburt.

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Mir ging es bei der ersten Geburt wie Dir, nach 38 Stunden Wehen inkl. einer Stunde Pressen wurde es doch ein Kaiserschnitt und mir blieb das Gefühl, versagt zu haben.:-(
Entsprechende Gefühle hatte ich dann bei meiner zweiten Schwangerschaft. Zum Glück hatte ich eine sehr einfühlsame Hebamme und mit ihr ist mein zweiter Sohn dann auch wunschgemäß ganz normal innerhalb von 9 Stunden geboren (übrigens auch kein kleines Kind mit 4300gr und 56cm). Das hat mich mit der ersten Geburt weitgehend versöhnt, aber vergessen kann man das natürlich nicht.
Jetzt bin ich nach 11 Jahren mit dem dritten Kind schwanger und bis gestern (ET-8) war die Diagnose Beckenendlage, was für die meisten wieder gleichbedeutend mit KS war. Ich habe von vorneherein gesagt, daß ein Kaiserschnitt für mich nur die allerletzte Option ist, wenn nichts funktioniert. Nach langem Suchen habe ich auch ein Krankenhaus gefunden, was mich da unterstützt und auch eine tolle Hebamme, die mir Mut gemacht hat. Jetzt hat sich meine Maus völlig unerwartet kurz vor der Geburt doch noch gedreht (ich hoffe es bleibt so und sie dreht sich nicht zurück :-) )und das macht es natürlich leichter, aber so oder so ist eine normale Geburt für mich ein großer Wunsch und man denkt schon oft daran. Letztendlich ist das Ergebnis das, was am Ende zählt, aber manchmal ist eben auch der Weg wirklich wichtig, insofern habe ich großes Verständnis für Deine Gedanken. Versuche Dir selbst genug Zuversicht zu geben und dann auch dementsprechend bei der Geburt Deinen Weg zu finden. Ich habe festgestellt, daß sich gerade Ärzte doch davon beeindrucken lassen, wenn man mit seinen Wünschen und Vorstellungen selbstbewußt auftritt. Gerade, wenn ansonsten keine medizinischen Gründe vorliegen, muß man sich schon nach Dir richten, das ist Dein Recht!

Ich wünsche Dir alles Gute und eine wunderschöne Restschwangerschaft mit entsprechend schöner Geburt!:-D

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Du bist einfach jemand die sich viel zu viele Gedanken macht. Ich glaube nicht das du ein Trauma hast, sondern das dir enfach das Gefuehl heute fehlt eine Geburt erlebt zu haben. Und damit kommst du nicht zurueck, weil deine Gefuehle nicht im nuetzlichen stecken die der Kaiserschnitt mit sich brachte, sondern nur in dem was du dabei nicht erleben konntest.
Warum hast du versagt? Du hast ein Kind geboren, egal wie wo und wann. Das ist am Ende alles was zaehlt.

Sprich mit deiner Hebamme, die wissen mit solchen Gedanken sehr gut umzugehen.

Ich habe selbst vor 3 1/2 Jahren per Not KS entbunden und ich bn froh drueber, denn der rettete meinem Sohn das Leben. Ich neige genau wie du zu grossen und schweren Kindern und bin daher auch froh dass das Krankenhaus diesmal gleich entschied es per KS zu holen. Dadurch bin ich mir sicher das es diesmal schoener werden wird, denn ich weiss es wird kein Risiko eingegangen und ich werde meine Tochter sehen und anfassen koennen denn sie wird gesund sein.

Der Kaiserschnitt ist einfach so verrufen das Frauen sich einreden das sie versagt haetten und das finde ich traurig. Ich werde wahrscheinlich all meine Kinder nie anders gebaeren koennen und fuer mich zaehlt auch nicht das wie, sondern all das danach. Und darauf freu ich mich.

Alles Liebe und einen guten Rutsch.

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Hallo

also eigentlich finde ich es nicht schön, dass augerechnet deine Mutter solche Kommentare loslässt.

Es wird immer wieder Frauen geben die leicht entbinden, schwer entbinden und auch KS haben.
Und stell dir vor: Meine Freundin hatte einen KS und hat ihr Zweites dann spontan entbunden, war nicht leicht aber hat funktioniert.
Wärend ich einen KS hatte und wieder einen bekomme. Ich denke nicht, dass ich daher schlechter bin. Es ist einfach medizinisch und psychisch für mich sicherer. Ich weiß was kommt und ich weiß ich gehe kein zu großes Risiko ein. Soll mir mal einer erzählen man hätte nach dem KS keine Schmerzen - die reden sich leicht!!!

Fakt ist, falls du wieder einen KS brauchen solltest, was noch lange nicht gesagt ist, so musst du dich doch nicht schämen. Denn es ist das Beste für dich und das Kind. Oder wäre es lieber die Gesundheit von euch 2 wegen Eitelkeit aufs Spiel zu setzten??

Man muss auch keine Schmerzen aushelten um eine gute Mutter oder Frau zu sein.

Dein Mann hat doch auch sicher lieber eine entspannte Frau, als eine die Stundenlang vor Schmerzen rumheult um ein Riesenbaby rauszuquetschen ;-)

Mach dich nicht so verrückt, die reden sich eben leicht.

LG

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Guten Morgen!

Ich hatte keinen Kaiserschnitt, kenne das Gefühl aber seht gut.

Erst wurde ich nicht auf natürlichem Weg schwanger und wir mussten in eine Kinderwunschklinik, wobei es doch anscheinend bei allen um uns herum einfach klappte oder noch eben schnell ein Wunder vor der anstehenden Behandlung passierte- bei uns nicht...

Die Schwangerschaft verlief problemlos, aber dann wollte meine Tochter einfach nicht kommen. Mir ist gerade mal wieder alles sehr präsent, weil ich bei ET plus zehn damals an Silvester mit einem Rizinuscocktail angeschubst habe.

Zu viele, schnelle unwirksame Wehen, Erschöpfung, PDA, kein Gefühl mehr, nicht mithelfen können, Geburtsstillstand, Saugglocke, wunde Brustwarzen beim Stillen, entzündete Dammrissnaht.....

Mir ging es total scheisse. Meine Freundin aus dem GVK hatte zwei Wochen vorher in fünf Stunden im Wasser geboren, ohne Verletzungen und alles war prima. Ich hatte versagt u d alles kam wieder hoch. Die Kinderwunschzeit, meine Vergangenheit als Scheidungskind und ganz viel Depression und Zweifel an mir selbst.

Ungefähre drei Monate habe ich mich gedanklich nur im Kreis gedreht, hatte riesige Zweifel als Mutter. Meine Hebamme war auch nicht der richtige Gesprächspartner.

Schliesslich habe ich die Hebamme angerufen, die bei der Geburt dabeinwar und wir haben uns im Kreißsaal getriffen und gesprochen. Sie hatte meine Akte dabei, wir haben aufgearbeitet unddas hat mir einen entscheidenden Schritt geholfen.

Vor der Entbindung meines Sohnes kam vieles wieder hoch. Er lag in BEL, ich wollte spontan entbinden, dann ging ich wieder zwei Wochen über Termin. Ich bin fast verrückt geworden.

Schlussendlich hatte ich eine spontane, gute und für mich sehr erfüllende Geburt. Ich wollte so gern selbstbestimmt entbinden und mitbestimmen, wie und in welcher Lage ich die Wehen bestehe.

Und trotzdem habe ich glaube ich am meisten aus der Aufarbeitung gelernt, dass man auch hinnehmen und dankbar sein muss. Ich bin froh, dass ich und meine Tochter gesund sind.

Und der Weg dorthin war sicherlich nicht der beste, aber ohne das Wissen, dass ich daraus gezogen habe, hätte ich nicht nich einmal und dann so gut entbinden können.

Habe hier schon mal lang mit jmd zu dem Thema geschrieben. Sie hat nachfolgend ein paar Gespräche bei einem Therapeuten gemacht und auch ihr hat die Aufarbeitung geholfen und sie hatte eine gute zweite Geburt.

Such dir den oder die Orte und Gesprächspartner, die dir guttun. Und guck, ob du viell3icht eine Beleghebamme bekommst.

Mein Sohn war übrigens auch richtig schwer, 4230 Gramm und einer der Assistenzärzte im Krankenhaus meinte fünf Wochen zuvor beim Schall, alles über 3600 wäre kaum machbar.... gottseidank war der Chefarzt sehr entspannt.

Ich wünsche dir alles Gute!

Love