Kind in der 18. Woche "verloren"

Leute, ich bin so was von fertig...

Gibt es hier Mamas, die ihr Kind auch so spät oder noch später verloren haben? Wie seid ihr damit klar gekommen, habt ihr danach noch eine Schwangerschaft gewagt und wenn ja wann? Unser kleiner Engel wurde vor einer Woche beerdigt. Ich bin jeden Tag an seinem Grab; es kommt mir jetzt schon wie eine Ewigkeit ohne ihn vor.

An anderer Stelle hier hatte ich ja bereits von dem Problem unseres Babys geschrieben; einen Verschluss in der Harnröhre. Dadurch konnte der Urin nicht abfließen.
Ansonsten war er fit.

Die Blase wurde in Bonn punktiert, um sie zu entlasten. Vor dem eigentlichen Eingriff bin ich eine Woche im Krankenhaus gewesen, weil ich eine Panikattacke bekommen habe.
Kurz darauf wurde er zum ersten Mal in Bonn operiert. Der Katheter hat allerdings nicht gehalten und ich bekam einen Blasensprung.
Die wollten dann in Bonn warten, ob die Fruchtblase sich noch mal schließt - ist häufig bei Sprüngen durch irgendwelche Eingriffe.

Wir sind dann nach Gießen - was wir sofort hätten tun sollen. Der Professor war sowohl menschlich als auch fachlich top. Kein Vergleich mit den Ärzten in Bonn. Er hat oft mit uns über Handy telefoniert; auch als wir schon zuhause waren.

Unser Sohn wurde dann noch mal ein Katheter gelegt. Die machen das in Gießen allerdings 1000x besser als in Bonn. Es lief alles nach Plan. Ich hatte wieder Fruchtwasser, seine Blase konnte sich leeren.
Nach einer Woche zuhause bekam ich starke Blutungen und wir sind ins Krankenhaus. Meine Plazenta blutete stark und Fruchtwasser verlor ich auch wieder.

Wir kämpften beide, das Kind und ich. Eine Woche lag ich dann im Krankenhaus. Plötzlich sind dann meine Entzündungswerte explodiert, so dass wir dann beide auf Messers Schneide waren. Ist ja auch logisch, wenn die Fruchtblase offen ist können Keime direkt eindringen.
Ich hatte Fieber, Krämpfe, verlor weiter Blut. Dann sagten die Ärzte uns, dass wir die Schwangerschaft beenden müssen oder wir sterben beide.

Ich wollte das nicht, ich wollte ihn nicht aufgeben und wäre am liebsten mit ihm zusammen gegangen. Mein Mann und meine Mutter sind aber total in Panik geraten... Durch meine Plazenta praevida konnte ich ihn nicht normal gebären. Die Ärzte überlegten dann hin und her.
Sie haben also Blutkonserven bestellt für den Fall, dass die Blutung durch die Plazenta nicht gestoppt werden konnte. Auch auf eine Entfernung der Gebärmutter haben sie uns vorbereitet.
Ich wollte dann einen Kaiserschnitt, dafür war die Gebärmutter angeblich noch zu klein und auch für Folgeschwangerschaften wollten sie das nicht machen.

Er wurde dann von unten geholt unter Vollnarkose. Ungefähr 4 - 6 Wochen haben uns gefehlt, damit er ohne Probleme überlebt hätte.

Das ist das Schlimmste für mich: er hat ja gelebt und gekämpft. Ich lag da schon 5 Wochen im Krankenhaus, die ganzen Eingriffe, Schmerzen etc. Wir durften ihn auch nicht mehr sehen.
Der Bestatter hat sich dann am Abend vor der Beerdigung mit uns in der Kapelle getroffen, damit wir einen Moment nur für uns haben. Ich hab nur Ultraschallbilder und sein Geburtsband.

Sonst nichts. Eine Kette habe ich ihm noch in den Sarg legen lassen; das Gegenstück trage ich.

Da helfen auch die ganzen Sprüche nicht "Es wird gut, nicht so wie vorher, aber es wird wieder gut" Nix wird gut, mein Kind ist tot. Es wird nie wieder gut!
Oder auch schön "Sie haben doch schon ein Kind und sind noch jung. Sie können noch Kinder kriegen" Man kann kein Kind mit dem anderen vergleichen..

Ob wir es noch einmal mit einer weiteren Schwangerschaft versuchen werden, weiß ich nicht. Wir sollen uns genetisch beraten bzw. untersuchen lassen. Da dies schon unser zweites Kind ist mit einer Fehlbildung in dem Bereich. Unserer Tochter musste mit einem Jahr "nur" eine Niere entfernt werden.

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Das tut mir ganz doll leid.

Dafür gibt es hier ein Forum "frühes Ende", da gibt es bestimmt Erfahrungsaustausch für dich!

Alles Gute!

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Oh mein Gott, ich weiß gar nicht was ich sagen soll. Ich hab tränen in den Augen.
Ich glaub aufbauen geht in der Situation gar nicht und hilft nichts...

Es tut mir schrecklich leid für euch!!

Ich wünsche dir ganz viel kraft und trotzdem alles alles gute.

Fühl dich herzlich gedrückt #herzlich

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Das tut mir so unendlich leid für dich.

Bist du denn in psychologischer Betreuung?

Meine Nichte starb ein Tag vor ET im Bauch von der Mama einfach so...ihr half ein Psychologe damit klar zu kommen.

Ich glaube von uns hier ist keiner in der Lage die richtigen Worte zu finden, deswegen würde ich dir ein Fachmann empfehlen.

Solche Sprüche gehen aber gar nicht, natürlich ist dein Kind individuell und kann nicht durch ein anderes ersetzt werden.

Es tut mir so leid für Euch.

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Hallo,

Da kann man leider garnichts zu sagen#schock, außer, dass ich euch mein tiefes Beileid ausdrücken möchte!

Ich hoffe ihr werdet euren Weg trotzdem finden und gehen.

Eine #kerze

Peachii

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Fühl dich erstmal ganz feste gedrückt. Es tut mir so unendlich Leid für dich und deine Familie, nach all den Strapazen so einen Schicksalsschlag erleiden zu müssen. Ich wünsche dir für die kommende Zeit ganz viel Kraft

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Mein herzliches Beileid!

Es ist wirklich schlimm, wenn man sein Kind so früh verliert und es gibt nur wenige tröstende Worte für so ein Erlebnis.
Ich selber habe meine Tochter in der 24. SSW hergeben müssen. Musste sie noch im Mutterleib quasi "einschläfern" lassen :-(
4 Monate später war ich wieder schwanger und bin nun in der 14. SSW.
Wenn es dir hilft, kannst du dir meine Geschichte gerne unter http://lachenderengel.wordpress.com/ durchlesen. Ich habe dort den Fall genau beschrieben und Gefühle und Gedanken vermerkt. Es hat schon der ein oder anderen Schicksalsgenossin geholfen sich mit der Situation zurechtzufinden.

Lass deine Trauer zu und versuch so viel wie möglich mit deinem Partner oder einem anderen Vertrauten zu reden, das hilft bei der Verarbeitung.

Ich wünsche dir alles alles Gute für deinen weiteren Weg!

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Es tut mir unendlich Leid für Dich und Deine Familie!

Lass Dich bloß psychologisch behandeln, damit du mit diesem Erlkebnis irgendwie klarkommen kannst!

Aber bitte bitte, eröffne solche Beiträge nicht hier. Dafür gibt es das frühe Ende.
Hier im Forum könntest Du damit anderen Schwangeren Angst machen!

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Oh, das wusste ich leider nicht. Kann ich den Beitrag "verschieben"?

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Weiß nicht, wie das geht. Jeder kann ja die Überschrift lesen und dann selber entscheiden, ob r das liest oder nciht.

War nur für die Zukunft, mach Dir keinen Kopf.

Aber ich würde mich trotzdem an das andere Forum wenden, da wirst du auf Frauen treffen, die gerade ähnliches durchmachen und ihr könnt euch austauschen.

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Auch von mir mein Beileid......

von mir nur kurz : ich habe im letzten Jahr ein Baby in der 19. SSW und 17. SSW verloren.
Ich habe mir hilfe gesucht ,alleine wäre ich damit nicht fertig geworden.

dieses Jahr hatte ich eine FG in der 6/7 SSW
jetzt bin ich gerade in der 15 SSW aber mit Muttermundverschluss der letzte woche gemacht worden ist.

Alles gute für euch
evtl. magst mir ja schreiben

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Liebe Rosalie,

das tut mir sehr sehr leid. Sowas zu lesen ist furchtbar, und es zu erleben, das können wir uns hier gar nicht vorstellen. Ich hoffe für euch und wünsche euch, dass ihr das zusammen durchsteht und weiter nach vorne schaut, auch wenn das für euch momentan undenkbar ist.

Fühl dich gedrückt #liebdrueck