Fruchtwasseruntersuchung: Wer hat da Erfahrungen?

Hallo und einen schönen Abend an Alle!

Ich bin 34 Jahre alt und in der 9. SSW :-). Meine FÄ hat das Thema der Fruchtwasseruntersuchung angesprochen. Sie meinte, es wäre bei Frauen ab 35 ratsam, aber da ich schon 34 bin wollte sie es nur angesprochen haben. Diese Untersuchung zu Feststellung möglicher Fehlbildungen etc. ist ja nicht ohne Risiko.

Wer hat Erfahrungen damit bzw. gibt es alternative Untersuchungen, die risikolos sind?

narzisse06+ 2 #stern + #ei 9. SSW

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auf jeden fall!
eh man ne nadel durch den bauch sticht, kann man zw. der 12. und 14. ssw erstmal die nackenfalte messen lassen (blutuntersuchung + us).
weitere info´s findest du hier:
http://www.ukaachen.de/content/page/4041673

ich bin 36 und habe das in beiden ss machen lassen! die befunde waren unauffällig und mir hat das genügt.
ich hätte weitergehende untersuchungen nur bei auffälligem ergebnis machen lassen, auch wenn´s nicht 100%ig ist.

lg
claudia, paul (3) & #baby boy (27. ssw)

2

Hallo Narzisse,

ich habe freiwillig mir und mein Kind eine Unterzogen. Alles ist gut gegangen. Ich habe im Vorhinein dafür gesorgt, dass ich 2 Tage in Ruhe in Bett bleiben konnte, mein Schatz hat sich sogar die Tage dafür frei genommen.

Es gab Umständen, warum wir das machen wollten, aber keine direkte Indikationen.

Ich habe die Bettwäsche gewaschen mit Sagrotan, damit dort nicht Keimen lauern die zur Entzündungen führen können und mich 2 Tage völlig geschont. Dazu musste ich nicht arbieten gehen und habe keine Kinder oder Haustiere, die mich in Anspruch nehmen. Somit war der "Stress" die zu eine Komplikation führen kann so gut wie nicht da.

Ob es wertvolle Alternativen gibt, weiss ich nicht.

Alles gute für dich und dein Krümelchen,

Margrieta + #ei Leonard (34.SSW)

3


hallo narzisse

da es ein risiko ist eine fruchtwasseruntersuchung machen zu lassen, würde ich dir vorschlagen noch eine andere fä um rat zu fragen.

viel glück

vantessa

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Hallo!
FWU macht für jeden Sinn (egal wie alt) der ein Kind mit Chromosomenschaden nicht annehmen würde.
Alle anderen Untersuchungen geben nur Risikoeinschätzungen -keine Diagnose.
LG

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Mal als Info vorweg:

Wenn eine Frau älter als 35 Jahre ist, haben Frauenärztinnen hierzulande die Pflicht, die werdende Mutter über die prinzipielle Möglichkeit der Inanspruchnahme der Amniozentese aufzuklären. Wenn man es mal "böse" aber korrekt formuliert, liegt das im Grunde daran, dass ab diesem Alter die Wahrscheinlichkeit für eine Frau, ein Kind mit z.B. Down-Syndrom (Trisomie 21) zu erwarten, statistisch gesehen fast genauso hoch ist wie das mögliche Risiko, dass sie ihr Kind durch eine durch die Untersuchung ausgelöste Fehlgeburt verliert. Es ist in gewisser Weise ein Gegeneinanderrechnen von behinderten und fehlgeborenen Kindern. Die Raten kommen ab dem Alter von 35 Jahren und steigend relativ bald in etwas auf das gleiche raus, sodass man sagen kann: Ab hier würde es sich statistisch gesehen eher "lohnen", das Risiko einer Fehlgeburt einzugehen, um zu gucken, ob das Kind behindert oder soweit man das sehen kann "normgerecht" ist, als bei niedrigerem mütterlichen Alter. Statistisch gesehen! Persönlich sieht das immer anders aus, denn man trägt ja keine unpersönliche Zahl in sich, sondern ein Baby, zu dem man eine persönliche Bindung hat ;-)

http://www.regenbogenzeiten.de/amnio.html

Hier lässt sich die Entwicklung ganz gut ablesen wenn man bedenkt, dass das Risiko einer durch die Fruchtwasserpunktion ausgelösten Fehlgeburt bislang durchschnittlich je nach Quelle mit 0,5 bis 2% beziffert wird und eine jüngere Studie Werte von 0% (wenn insbesondere keine vaginalen Blutungen vorliegen/vorlagen und es in früheren Schwangerschaften keine spontanen Fehlgeburten oder Schwangerschaftsabbrüche gab) bis etwa 3-4% angibt (wenn entsprechende Risikofaktoren vorliegen/vorlagen):

Die Wahrscheinlichkeit für eine Frau im Alter von 25 Jahren, mit einem Kind mit Down-Syndrom (Trisomie 21) schwanger zu werden, liegt bei weniger als 0,1 %, im Alter von 35 Jahren bei 0,3 %, im Alter von 40 Jahren bei 1 % und im Alter von 48 Jahren bei 9 %. Die Wahrscheinlichkeit für andere Chromosomenbesonderheiten wie z.B. Trisomie 8, 9, 12, 13, 18, 20, X ist deutlich geringer als die Wahrscheinlichkeit für ein Kind mit Down-Syndrom, denn die Trisomie 21 kommt weltweit am häufigsten vor (durchschnittlich 1x bei 700 bis 800 Geburten).

Wer größtmögliche Sicherheit möchte über bestimmte körperliche Besonderheiten sollte sich meiner Meinung nach besser für den Feinultraschall entscheiden, wer größtmögliche Sicherheit bezüglich bestimmter Chromosomenbesonderheiten will, muss sich wohl oder übel in den Bauch pieksen lassen und die damit verbundenen Risiken (u.a. eventuell das einer Fehlgeburt) in Kauf nehmen. Auch weil es ohne eine anständige Diagnose, deren individuelle Tragweite es dann abzuwägen gilt, nicht erlaubt ist, eine Schwangerschaft abzubrechen. Und eine Diagnose bekommt man bei z.B. der NAsenbeinmessung, der Nackenfaltenmessung (auch in Verbindung mit der Double-Test-Blutuntersuchung / = First-Trimester-Screening) oder dem Triple-Test nicht, sondern insbesondere was Chromosomenbesonderheiten angeht eben nur eine statistische Wahrscheinlichkeitsangabe. Sonst nichts.

Alles, was dabei herausgefunden wird, müsste im Grunde durch weitere Untersuchungen auf seine Richtigkeit hin überprüft werden. Und – wie das Beispiel von Eric (http://www.ericmagnus.de) zeigt – eben eigentlich auch, wenn die Werte unauffällig sind ;-) Eric hatte tolle Werte bei den nicht-invasiven Untersuchungen und wurde im August 2004 mit Freier Trisomie 21, einer der vier Formen von Down-Symdrom, geboren. Er ist dadurch nicht weniger Wunschkind, nicht weniger geliebt und nicht weniger willkommen. Seine Eltern werden (auch darum) bei einer weiteren Schwangerschaft nichts besonderes testen lassen ;-)

Liebe Grüße
Sabine

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