Was tun wenn der Arbeitgeber sich nicht für Mutterschutz interessiert?

Guten Abend,

die Frage steht ja eigentlich schon oben...
Mein Arbeitgeber weiß seit einer Woche bescheid das ich Schwanger bin, heute hab ich sogar ein Attest als Bestätigung mit auf die Arbeit gebracht.

Ich bin im Gartenbau tätig, muss mich entweder denn ganzen Tag bücken oder Knien oder auch schwer heben.

Heute musste ich einige Kisten rumschleppen, obwohl sie wissen das ich Schwanger bin.#schwitz

Außerdem wird bei uns mit Pestiziden gearbeitet, wenn also morgens gespritzt wird müsste ich die Dämpfe einatmen, was ich nicht mal unschwanger gern gemacht hab...#aerger

Vorhin hab ich gelesen, das in solchen Branchen ein Sachverständiger vom Arbeitgeber gerufen werden muss, der dann prüft ob und wie lang ich die Arbeit ausführen kann... Was machen wenn die keinen heranziehen?

Habe heut auch erfahren das ich weiterhin Überstunden machen soll, darf ich das überhaupt? Es wären zudem noch unbezahlte Überstunden...:-[

Ehrlich gesagt hab ich richtig Angst, denn wenn ich was sag gibt es bestimmt Ärger mit dem Arbeitgeber und wenn ich nix sag hab ich Angst auf Dauer meine Schwangerschaft zu gefährden...#heul

Wer weiß einen Rat für mich und kennt sich aus?

LG Kasandra

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Ich würde mich weigern die Arbeiten zu machen und mich aufs Mutterschutzgesetz berufen!
Gibts bei Euch einen Betriebsrat? Ansonsten Ich glaub Gewerbeaufsichtsamt oder so melden!

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Nee, es ist ein kleiner Betrieb deswegen haben wir keinen Betriebsrat...
Zudem sind wir im Moment stark unterbesetzt, weil Urlaubszeit ist!

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Hi. Ich wurde mit deine FA darüber sprechen. Dein AG muss dir eine Schwangerschaft berechtigte Arbeitsstelle sichern. Und das kann er nicht ignorieren.

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Meine FÄ hat jetzt Urlaub, meinst Du ich kannauch mit meinem Hausarzt drüber reden?

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Hi,

ich arbeite selbst in einem körperlich anstrengendem Beruf.
Der Arbeitgeber ist verpflichtet dir die Möglichkeit einzuräumen dich auch mal öfters hinsetzen zu können, nicht schwer heben zu müssen, keine giftigen Dämpfe in deiner Nähe oder allgemein viel Staub, usw...
Das kann man alles im Mutterschutzgesetz nachlesen.
Du darfst auch laut Gesetz nicht mehr als 8,5 Stunden täglich arbeiten. Ich glaub wenn du von dir aus mehr arbeitest ist das deine Sache, aber rein vom Gesetz her betrachtet wäre es nicht erlaubt und dein Arbeitgeber müsste sich daran halten.

Konfrontier ihn am Besten damit und frag auch nach wann du mit der Personalabteilung reden kannst wegen dem Beginn des Mutterschutzes usw.
Wenn er wirklich nicht angemessen reagiert oder den Vorlagen nicht nachkommt, dann würde ich an deiner Stelle das beim FA sagen damit die dir ein Beschäftigungsverbot ausstellen. Ich weiß nämlich leider aus eigener Erfahrung dass manchen das überhaupt nicht bewusst ist dass man schwanger ist nur weil sie noch keinen Bauch sehen, oder man selbst einfach nicht viel jammert und meckert. Ich hatte übrigens kein Berufsverbot und hab mir auch zu viel gefallen lassen in der Arbeit und alles immer Runtergespielt. Das hatte zur Folge dass ich jetzt 4 Wochen krank geschrieben war wegen vorzeitiger Wehen.
Also sei in dem Punkt ruhig egoistisch denn es geht um dich und dein Krümelchen. Danken wird dir eh keiner wenn du dir alles gefallen lässt und dich ausnutzen lässt in der Arbeit ;-)

Alles Gute weiterhin.

LG #winke
Sabine + Emily 33.SSW

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hallo kasandra,

ich würde auf jeden fall mit deinem FA darüber sprechen. habt ihr einen betriebsrat?

ich denke, wenn alles nichts hilft, müsste dein FA dir ein berufsverbot zu deinem und vorallem zum wohle des kindes ausstellen !!!

viel glück, ivi & finn #herzlich

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Amt für Arbeitsschutz sollte da zuständig sein und die schicken dann jemanden, der dich evtl. da rausnimmt.

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Hallo Kasandra,

ich würde dir zusätzlich zu den anderen Beiträgen dringend empfehlen, offen mit dem AG zu sprechen. Vielleicht kennt er sich (grad weil es ein kleiner Betrieb ist) nicht so aus und dann ist es doch auch besser darauf hinzuweisen, dass du momentan nicht mit chemischen Mitteln arbeiten darfst.

Wenn du einfach arbeitest und nichts sagst, denkt sich der AG womöglich, gut das sie es macht, ist ja ihre Sache, wenn sie nicht auf ihr Recht besteht.

Nicht unterkriegen lassen!

LG

Kathie

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Ich habe gestern von meiner firma ein arbeitsverbot bekommen. Die möchten nicht das in einer beschäftigung etwas passiert. Ich finde das handeln gut. Ich kenne einige die bekommen auch von ihrem chef ein arbeitsverbot, weil die sicherheit nicht gegeben ist. Und bei dir ist dort auch der fall.

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Hallo du,

hier mal ein Link der dir vielleicht weiterhelfen kann:

http://www.arbeitsschutz.nrw.de/Themenfelder/mutterschutz/index.php

Viele Grüße

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Hallo,

bin selbst gelernte Gärtenerin allerdings GaLabau und habe bereits vor Jahren ne Umschulung gemacht. Von einer Freudnin weiss ich, dass sie, ebenfalls als GaLaBauerin ab der siebten Woche ein Beschäftigungsverbot ausgestellt bekam. Du kannst nicht mehr vollwertig in dem Job arbeiten, ist einfach so.

So kleine Betrieb haben keine Personalabteilung und keinen Betriebsrat und wenn dein Chef kein Verständnis hat, was die Schwangerschaft für Dich bedeutet, dann geh zu Dienem Frauenarzt und bitte ihn um ein Berufsverbot.

Andernfalls schau dir das Mutterschtzgesetz an und zieh das durch, da gibts Bestimmungen zu Lasten, die du tragen darfst und dem Temperaturbereich, in dem du abreiten darfst und dann hat sich das ganz schnell erledigt. UNd halt dich in jedem Fall von den Pestiziden fern, das kann ja nicht wahr sein...

LG Katja