Chef droht mit Kündigung...

Hallo zusammen,

ich möcht mich kurz bei euch vorstellen. Ich bin 27 Jahre und in der 20. Woche und freu mich schon rießig auf unseren kleinen Wurm.

Bis jetzt war auch immer alles super und dann kam auf einmal alles Knüppeldicke...

Also, ich fang einfach mal an zu schreiben. Im August habe ich es meinem Arbeitgeber gesagt, dass ich schwanger bin. Da ich in einer kleinen Gemeindeverwaltung arbeite, bin ich zuerst zum Personalchef und im Anschluss dann gleich zum Bürgermeister, erster Kommentar vom Personalchef war "oh mein Gott, verstehens mich nicht falsch ich freu mich schon für Sie, aber das kommt jetzt unerwartet" vom Bürgermeister kam nur "herzlichen Glückwunsch, wollen Sie dann weiter bei uns arbeiten, bzw. wielange wollen Sie in Elternzeit"... naja bisschen enttäuscht, von den Reaktionen war ich schon, aber ich habe dann nur gesagt, dass ich mich schon sehr freue und dass ich natürlich in Elternzeit gehen möchte und dass ich gerne im Anschluss daran wieder arbeiten möchte. Soweit so gut, war das Thema erstmal erledigt und es kam auch ziemlich gleich eine Stellenausschreibung für mich, in der jemand zur Elternzeitvertretung befristet erstmal auf zwei Jahre kommen sollte. Als dann die ersten Anrufe auf die Stellenanzeige und auch persönliche Anfragen kamen, wurde immer nachgefragt ob die Stelle evtl. nach den zwei Jahren verlängert wird, bzw.wie es dann ausschaut. Und vom Personalchef wurde immer gesagt, die Option auf einen unbefristeten Vertrag im Anschluss an die zwei Jahre würde sehr gut ausschauen. Als ich das mitbekam fand ich diese Aussagen schon merkwürdig, dachte mir aber nichts schlimmes dabei.
So seit ich meine wunderschöne Nachricht in der Arbeit erzählt habe sind nun drei Wochen vergangen und ich bekam auf einmal extreme Bauchschmerzen und meldete mich krank. Der Arzt stellte dann vorzeitige Wehen fest und schrieb mich eine Woche krank. Am Donnerstag klingelte dann das Telefon bei mir zuhause und mein Chef war dran und meinte es wäre wichtig, dass ich sofort in die Arbeit käme, er müsse was wichtiges mit mir durchsprechen. Ich war zwar nicht erfreut, aber bin dann doch in die Arbeit gefahren und dort wurde ich dann von Bürgermeister und Personalchef empfangen und alle Kollegen ignorierten mich und wurden ganz leise und gingen... Komisch dachte ich... aber dann kams.

Die beiden erklärten mir in ihrem Büro, dass eine Zusammenarbeit mit mir nicht mehr möglich sei und sie möchten, dass ich einen Aufhebungsvertrag unterschreibe bzw. sonst eine fristlose Kündigung ihrerseits ausgesprochen werden würde. Ich war total geschockt und wusste nicht wie mir geschah... wusste nicht was mir vorgeworfen wird... dann erklärte der Personalchef, also es wurde festgestellt, dass ich in der Zeiterfassung manipuliert hätte (ich habe aber bereits in der Personalabteilung gemeldet gehabt, dass ein Fehler im Programm vorhanden war und ich diesen zusammen mit der externen Firma behoben habe, hierfür hatte ich sogar noch eine ausgedruckte E-Mail die dies bestätigte, diese Meldung lag ca. 6 Wochen zurück und wurde damals auch akzeptiert und ohne weiteres hingenommen) und jetzt wurde behauptet, dass ein Kontakt mit dieser externen Firma auch nie da gewesen sei, dies hätten Sie sogar schriftlich von dessen Geschäftsführer. Da alle Beweise gegen mich sprechen, sollte ich sofort den Aufhebungsvertra unterschreiben, da sie mir hiermit entgegenkamen und dass nur tun, um meinen späteren Einstieg ins Berufsleben zu erleichtern. Wen ich dies nicht tue, bekäme ich eine fristlose Kündigung, zumal würde der Bürgermeister (er arbeitete früher bei der Polizei und trumpfte daher mit allem möglichem rechtlichen und strafrechtlichen Gerede auf) mein Vergehen strafrechtlich verfolgen lassen und dann würde auch in mein Führungszeugnis Urkundenfälschung o.ä. erwähnt. Ich war fix und fertig wollte mich rechtfertigen, aber sie glaubten mir einfach nicht, mir ging es auch nicht gut, hatte totale Bauchschmerzen und fühlte mich total schlecht und hatte totale Angst! Ich wusste nicht wie ich reagieren sollte und dann wurde gesagt, ich solle am Freitag wiederkommen, bis dahin ist der Aufhebungsvertrag vorbereitet und ich kann dann auch gleich unterschreiben. Ich willigte völlig fertig ein und ging heim... dort angekommen erzählte ich s meinem Freund, dieser rief dann sofort im Arbeitsgericht an und sagte, er fährt am nächsten Tag mit, wir holen den Aufhebungsvertrag, sowie alles was mir vorgeworfen in Kopie ab und lassen dann alles im Arbeitsgericht prüfen... So kams dann auch und mir wurde sogar alles in Kopie mitgegeben und dann nur noch gesagt, wenn ich bis Montag den Vertrag nicht unterschrieben zurückgebe wird fristlos gekündigt.
Dann gings ins Arbeitsgericht, diese sagten, dass diese Kündigung nicht rechtens sei und die Gemeinde mich nur wegen der Schwangerschaft loswerden möchte... Ich soll mich wieder bei ihnen melden, sobald ich eine Kündigung in Händen halte... ok... dann gings wieder Richtung Heimat aber irgendwie nicht wirklich glücklich über die Auskunft, dann haben wir unseren Rechtsanwalt eingeschaltet, er hat uns dann auch für Montag einen Termin gegeben, ich solle in der Gemeinde Bescheid geben, dass ich nichts machen und unterschreiben werde bevor ich nicht mit meinem Rechtsanwalt gesprochen habe. So habe ich es dann auch gemacht. Der Anwalt hat uns dann das gleiche gesagt, wir sollen nicht unterschreiben, wenn reichen wir ein Klage ein. Ich soll sobald ich die Kündigung habe wieder kommen, alles weitere macht dann er. So verging dann eine Woche ohne, dass ich etwas gehört habe... versuchte mich zuhause auszuruhen, war ja noch krankgeschrieben... dann kam am Samstag ein Schreiben vom RA der Gemeinde, für eine Fristlose Kündigung liegt keine Genehmigung des Gewerbeaufichtsamtes vor, sie bitten aber um einen Anruf bei Ihnen bezüglich eines Aufhebungsvertrages, da der Bügermeister den Eindruck hätte, dass ich an einer Fortsetzung des Arbeitsverhältisses ohnehin kein Intresse mehr habe.
Soweit so gut, ich war erstmal froh, dass sie mich nicht rauswerfen können, aber einen Aufhebungsvertrag wollte ich auch nicht, jetzt deshalb nicht, da es finanziell, bezüglich Elterngeld, Gehalt etc. für mich ja schlecht aussieht. Jetzt wollte ich kämpfen...

ABER es stimmt, ich möchte jetzt in der momentanen Situation nicht gleich wieder in die Arbeit... jetzt bin ich noch eine Woche krank, aber dann... dann muss ich wieder hin und davor habe ich richtig Angst, vorallem auch weil das ganze noch nicht geregelt ist.

Mein Frauenarzt sagt, er kann mich nicht krankschreiben, denn dann könnte diese Krankschreibung ja wieder für mich schlecht ausgelegt werden, da ich ihnen dann ja für unrechtsames Krankschreiben gekündigt werden könnte.
Bin zur Zeit echt verzweifelt, schlaf kaum noch... jetzt wollte ich es einfach mal loswerden, vielleicht könnt ihr mir ja ein paar Tips geben, wie ich dass an meinem ersten Arbeitstag am 11. Oktober hinbekommen soll :-(


Es tut mir leid, dass ich hier so jammere... aber jeder sagt immer freuen Sie sich und schauen Sie nach vorne, das ganze regelt sich schon... was ich mir momentan beim besten Willen nicht vorstellen kann. Was soll ich nur tun???

Liebe Grüße

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Zum einen leg ihnen deine E-mail vor, zum anderen verlang, die Stellungnahme des Geschäftsführers dort zu sehen. Und wende dich an eine Anwalt. Nimm dazu den Aufhebungsvertrag ruhig mit, unterschreib den bloß nicht!!!! Sag ihnen auch, was du damit vorhast. Das klingt für mich nach juristischem Hickhack, da werden dir Laien nicht so gut helfen können. Allerdings ist der Bürgermeister ziemlich dämlich, wenn er glaubt, dich so loswerden zu können. Sowas macht die Runde, und die nächsten Wahlen kommen sicher.

Also Kopf hoch und alles Gute. Reg dich nicht zu sehr auf, auch wenns schwer fällt, aber denk an dein Baby.

LG Nadja 23+6

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So eine unverschämtheit.
Das würde ich mir nicht bieten lassen,ich würde zu einem anwalt gehen und mich mal richtig beraten lassen.
Und zu deinem Fa du hast durch diese sache ja richtig stress und das hat auswirkungen auf das wohl deines kinders.
Meine Fa hat mir damals ein berufsverbot wegen mobbing ausgestellt.
Sobals Du und das kind gefährdet bist muss dein Fa handeln.
Und ohne Anwalt bekämen die von mir nicht eine Unterschrift oder mündliche aussage.

Halt die ohren steiff und suche dir bloss Fachmänischen rat.



lg momo

3

huhu

also wahnsinn was dein AG da veranstaltet, da fragt man sich echt wo da die menschlichkeit geblieben ist!
und so bekommt man ja echt angst ein baby zu bekommen, wie es dann mit der arbeit weiter geht...

also ich würde nicht wieder auf arbeit wollen, vielleicht kann dich der HA krank schreiben? finde die reaktion von deinem FA auch doof, das muss erstmal einer nachweisen können, aber naja...

wenn dich keiner weiter krank schreibt hilft nur augen zu und durch auch wenns mega schwer ist! aber dein AG ist echt es letzte wenn ich das mal so sagen darf!

lg

4

Hallo,

geh zu deinem FA. Schildere ihm die Situation. Meines Erachtens kann man in dem Fall von Mobbing sprechen. Frag ihn ob er dir aus diesem Grund ein BV ausstellt.

LG
Michaela

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Seit der Bekanntgabe deiner Schwangerschaft bist du vor einer Küdigung bis zum Ende der Elternzeit geschützt ;-) und bloß keinen Aufhebnungsvertrag unterschreiben.

Es ist schwer, aber ich würde wieder zur Arbeit gehen und deine Arbeit dort so gut es geht verrichten...die Stimmung ist zwar gedrückt, aber sie können dir ja nix.
Die Mails bzgl. deiner Zeitkarte wirst du ja sicherlich auch noch alle haben :-) druck dir auf der Arbeit alles aus und schaff es nach Hause zur Sicherheit.

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Oh man das darf doch nicht wahr sein. Da bleibt mir wirklich die Spucke weg. Das ist eine abolute Frechheit, was die da mit Dir machen. Einen Aufhebungsvertrag würde ich auch niemals nicht unterschreiben, Du bist eh derzeit nicht kündbar.

Da Du wohl nach der Elternzeit eh schlechte Karten haben wirst, dort wieder zu arbeiten (die müssen Dich zwar glaub ich erstmal ein paar Wochen wiedernehmen, können Dich dann aber kündigen), würde ich über ein Beschäftigungsverbot nachdenken. Dein FA hat sicher Verständnis, dass Dich das psychisch total fertig macht und sowas legt sich dann auch aufs Kind. Die andere Alternative ist Arschbacken zusammenkneifen und auf Arbeit gehen, aber ich fürchte, die werden Dir das dort nicht leicht machen und am Ende schieben die Dir noch irgendetwas unter.

7

Huhu du Arme,

habe zwar nicht so massiven Gegenwind bekommen aber auch ziemlich, weil ich verlangt habe das Mutterschutzgesetz umzusetzen... (ist ne lange gschichte) weil der ganze Stress mir ziemlich auf die Seele geschlagen ist hat mein FA direkt ein Beschäftigungsverbot wegen Mobbing ausgesprochen.

Vielleicht wäre das eine Möglichkeit für dich, denn den Spießrutenlauf würde ich nicht durchhalten.

Liebe Grüße und fühl dich#liebdrueck

8

Auch du meine Güte!!!
Laß dich mal #liebdrueck!

Das ist ja einfach unglaublich! Mir fehlt die Sprache.

Find ich aber gut, dasss ihr gleich was unternommen habt und du nix unterschrieben hast!

Echt heftig jmd so unter Druck zu setzen- bei vorzeitigen Wehen!

Hast du nicht eine gute Kollegin, die zu dir hält und dir berichten kann, was bei dir auf der Arb gerade abgeht? Rückendeckung wäre gut!

Kann total nachvollziehen, dass du da nicht mehr hin willst!

Würd dir echt gern helfen.... Du Arme!:-(

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huhu,

also ich kann dir von mir sagen das es wie folgt läuft: bin gekündigt worden auf grund der schwangerschaft weil mein ag mich genauso loswerden wollte wie deiner. habe mir gleich beim regierungspräsidium in der Abteilung für mutterschutz rat gesucht und diese sagten mir , das ein kündigung oder ein aufhebungsvertrag nicht rechtens ist denn ab dem tag wo man die schwangerschaft feststellt ist der beginn des Mutterschutzes und somit darf die bis 4 monate nach Beburt des Kindes nicht gekündigt werden. Mein chef hatte dann notgedrungen die kündigung zurück genommen und hat mir dann im mai ein beschäftigungsverbot ausgeschrieben. wenn dein chef das nicht macht frag einfach mal bei deinem fa nach oder bei der krankenkasse. der chef macht keine einbüßen da er das geld von der krankenkasse wieder bekommt.

ps. nix unterschreiben

lg madlen et+1