Nackenfaltenmessung pro/contra und Kosten dafür?

Hallo,
mein Arzt hat uns heute nach dem normalen Ultraschall, gefragt ob wir die Nackenfaltenmessung + Blutabnahme machen lassen wollen, er bietet sie allen ab 30 an. Die Kosten dafür betragen 150.- (90 der Doc und 60 fürs Labor)
Er würde sie bei 12+2 machen, er denkt allerdings nicht, dass sie auffällig ist.
Ich bin irgendwie total verunsichert ja/nein... mein Mann will sie unbedingt machen lassen, da ihm das Risiko von ca 1:600 zu hoch ist und er sich nicht vorstellen kann mit einer Behinderung klar zu kommen.
Mein FA hat aber auch gesagt, dass die Messung nicht so genau ist, das übliche halt, was man so auch liest.
Zur Feindiagnostik fahren wir sowieso, weil ich in der Arbeit mit Chemikalien zu tun hatte, die evtl Organschäden hervorrufen könnten. (Aber ich hoffe ich hab gut genug aufgepasst).

Wer hat alles ein Erstsemesterscreening machen lassen und wieso? Und was habt ihr dafür bezahlt?

LG Sandra mit Luke und Luis und #ei 11+0

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würdest du abtreiben, wenn eine WAHRSCHEINLICHKEITSRECHNUNG etwas ungünstiger ausfallen würde???? -- das ist die Frage, die Du Dir stellen musst, -- denn wenn Du diese nicht mit JA beantworten kannst, kannst Du dir diese Untersuchung sparen ....

lg
tanja

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Hallo Sandra,

ich habe mich auch lange mit dem Thema rumgequält und mich dann dagegen entschieden.
Selbst wenn eine Auffälligkeit vorhanden sein sollte, liegt die % wahrscheinlichkeit nur bei 60-70% das mein Kind mit einer Behinderung auf die Welt kommt. Und der Prozentsatz war uns zu gering und die Kosten unnötig. Vorallem wenn ihr nicht vorbelastet seid und es in eurer Familie keine Behinderung gibt.

Bei der Feindiagnostik werden auch alles Organe geprüft und das hat mir gereicht.

Ganz liebe Grüße
Biene mit John im Bauch 23.SSW

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Huhu!

Viele gehen in der Annahme, es würde bei dieser Untersuchung nur geschaut, ob ein Kind Trisomie 21 hat oder nicht. Das an sich wäre kein Problem, denn man kann sicher damit umgehen. Allerdings wird bei dieser Messung nach der Nackenfalte geschaut, die durchaus eine große Aussagekraft in Bezug auf Trisomie allgemein hat. D.h. auch Trisomie 13 oder 18, die für das Kind in jedem Fall tödlich enden. Die meisten Kinder sterben noch während der SS oder kurz nach der Geburt. Ein solches Kind könnte ich nicht weiter austragen. Jeden Tag mit der Angst zu leben, es könnte bald vorbei sein. Das Kind hat sowieso eine verschwindend geringe Lebenschance / -erwartung, sodass es für alle Beteiligten nur ein unnötiges Herauszögern wäre. Aus diesem Grund haben wir uns für die NFM entschieden. Ich gehöre nicht zu einer Risikogruppe.

Auch die Aussage "Bei uns in den Familien gab es sowas noch nie!" ist absoluter Quark! Trisomie ist eine spontane Genommutation, die bei jeder Schwangerschaft auftreten kann.

Man sollte sich eben genauer mit dem Thema auseinandersetzen und dann eine Entscheidung treffen. Und nicht spontan sagen: "Ach, brauchen wir nicht!" Ungenau ist diese Untersuchung nur zu 5-10%. Und aufgrund dieser Messung alleine wird einem auch kein FA dazu raten, das Kind abzutreiben. Die Gefahren, die viele hier immer ansprechen, sind kaum gegeben. Denn man muss eben auch wissen, dass man im Fall der Fälle eine Chorionzottenbiopsie durchführen lassen kann, um dann eben 100%ige Sicherheit zu haben.

Unsere Nackenfalte war übrigens unauffällig. Sie war lediglich 1,1 mm breit. Zusammen mit den Ergebnisse der zusätzlichen Blutuntersuchung (beta-hCG- und PAPP-a-Wert) lag unsere Wahrscheinlichkeit anstatt bei 1:1.000 bei unter 1:20.000.

Eine Entscheidung was wir machen, wäre ein total schlechter Wert herauskommen, wäre uns sicher auch schwer gefallen. Aber so kann man sich wenigstens auch auf eine Behinderung einstellen, wenn man es dann noch möchte. Ich möchte lieber wissen, was mich erwartet.

Falls du noch Fragen hast, darfst du dich gerne melden!

PS: Die Untersuchung hat bei uns 1 1/2 Stunden gedauert und wir haben 15 ganz tolle US-Bilder bekommen. Wir konnten sehen, dass alle notwendigen Organe vorhanden sind, alle Finger und Zehen dran sind, dass das Gehirn komplett vorhanden ist und dass das Verdauungssystem funktioniert. Sehr spannend! Für uns hat es sich gelohnt!

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Ach ja: Die Kosten lagen bei uns bei 130€ für den US und 50€ für's Labor!

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Vielen Dank für die ausführliche Antwort, wir werden es vermutlich machen lassen, da mein Mann so wehement dafür ist und er das gleiche Mitsprachererecht hat.. und ich glaub auch im Hinblick auf die zwei Großen..
Aber dann sind 150.- ja eh noch nichtmal so teuer, auch wenn die Kosten eher zweitrangig sind.
LG Sandra

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"mein Mann will sie unbedingt machen lassen, da ihm das Risiko von ca 1:600 zu hoch ist"

Verstehe ich nicht - bei der NFM kommt dann ja genau sowas wie "Risiko 1:600, also für die Altersgruppe o.k." raus, was bringt das Deinem Mann dann? Eine wirkliche Diagnose gibt es ja nur durch eine FWU, und die hat ein Fehlgeburtsrisiko von 1:200, ist ihm das Risiko dann nicht zu hoch?


"und er sich nicht vorstellen kann mit einer Behinderung klar zu kommen. "

Und was macht er, wenn bei dem Kind später noch ein Gendefekt festgestellt wird (habe zwei unterschiedliche Fälle in der Art in der Verwandtschaft) oder wenn das Kind verunglückt (hab ich leider auch in der Verwandtschaft) ...?

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Naja wenn die Nackenfalte okay ist und auch die Blutwerte steigt die Wahrscheinlichkeit ja um einiges... er wollte sie bei den beiden ersten auch nicht machen lassen, bzw war das da auch kein Thema weil das Risiko noch über 1000 lag. Das ist eine Anzahl mit der er gut leben kann.

Klar kann immer mal was schiefgehen, haben wir auch in der Verwandtschaft damit muss man ja leben, klar. Aber er hofft halt dass alles gut aussieht. Ich glaub für ihn ist es einfach beruhigend wenn alles möglichst genau und möglichst oft überprüft wird. Er freut sich riesig über unser Überraschungsei und hofft einfach, dass alles so gut ist wie bei den Großen.

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Aber grade die Blutwerte geben so oft falschen Alarm, daß viele FÄ das schon gar nicht mehr anbieten. Was macht ihr, wenn 1:345 o.ä. rauskommt? Dann ist das Fehlgeburtsrisiko bei einer FWU immer noch höher als die Wahrscheinlichkeit, daß das Kind wirklich behindert ist, aber Dein Mann macht sich noch mehr Sorgen als vorher ...

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Hallo,

also wir lassen die Untersuchung machen. Bei uns wird sie bei 13+1 vorgenommen, das ist am Freitag. Alterstechnisch liegt bei uns das Risiko für Trisomie 21 bei 1:1000 bis 1:1100. Das Risiko für Trisomie 13 und 18 ist noch um ein vielfaches geringer . Aber mein Mann möchte es eben auch machen lassen.

Allerdings muss dir klar sein, dass du kein eindeutiges Ergebnis bekommst, sondern nur ein Risiko. Ein genaues Ergebnis kann dir nur eine Aminozentese liefern.

Falls wir ein auffälliges Ergebnis bekommen, dann werden wir über eine Aminozentese nachdenken, weil ein auffälliges Risiko bedeutet ja noch nicht, dass mit dem Zwerglein irgendetwas nicht stimmt. Im Gegenteil. Selbst bei einem Risiko von 1:100 beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass dein Kind gesund ist 99 %.

Aber ich denke, wenn man gute Werte erhält ist man erleichtert.

Wir bezahlen für das Screening 200 Euro. Die NT-Messung 150 € und Labor 50 €.

Naja, wir hoffen jetzt natürlich auf gute Werte!

Die Entscheidung dafür oder dagegen kann dir aber keiner abnehmen...

Vlg, Daniela + #baby 12+4

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hi
ich habe es nciht machen lassen, ich bin 37, und bisher war in der familie nichts an trisomien bekannt. unsere beiden älteren kinder sind auch gesund.
ich habe sie eigentlich aus dem grund abgelehnt, weil ich hier gelesen hatte, das eine das hat machen lassen, nf war unauffällig und der bt auch, und als das kind da war, hat sie gesagt, das kind hätte die typischen gesichtszüge und hatte die ärzte darauf angesprochen, die wollten auch nmit ihr darüber reden, da ihnen das auch aufgefallen sei...nun wird bei dem zwerg ein gen test gemacht mit dem v. a. trisomie 21.
eine andere hatte in den letzten tagen hier darüber geschrieben,d as der bt nicht gut ausgefallen sei und sie jetzt eine fwu machen lassen sollte....
das ist mir zuviel stress..da bei einem guten ergebnis auch nicht alles in butter sein muss....warum mir das dann antun???? da geniess ich lieber meine ss...weiss noch nicht genau, aber bald steht ja das organscreening an...viell nehme ich das mit...mit der hoffnung auf ein outing..und sollte da alles ok sein...geniesse ich meine ss weiterhin.
lg conny ab morgen 14. ssw

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Liebe Sandra,....

wir wollten die Nackenfaltenmessung auf keinen Fall machen. Allerdings ist meine FA beim normalen US über die Falte gefallen, denn wir hatten einen Wert vom 3,0mm 2,0mm ist wohl häufig und am 2,5 grenzwertig. (Meine FA hat das ganze übrigens kostenlos nebenbei gemacht!!!)

Seit da begannen unsere Probleme,.. hast du nämlich nur einen Risikowert (und du bekommst bei der NF Messung nichts anderes) machts du dir ständig gedanken ob oder ob nicht.

Uns hat das ganze in die Lage gebracht , dass wir jetzt am Mittwoch zur Fruchtwasseruntersuchung gehen werden. (hier ist die FG rate übrigens 1:300).

Wenn du eine Untersuchung machen willst die dir Trisomie 13,18 und 21 ausschließt bleibt dir keine andere wahl, denn auch eine FEINDIAGNOSIK kann dir da nur Hinweise aber keine Sicherheit diesbezüglich geben.

Du musst dir halt vorher überlegenn, was machst du wenn das risiko da ist,. gehst du den weg zur Fruchtwasseruntersuchung oder machst du die eh nicht. Wenn du die auf keinen Fall willst kann ich dir nur von mir aus sagen, dann lass auch die NF messung, denn im falle eines falles, dass die werte ein mittleres risiko ergeben, machst du dir die ganze zeit nur gedanken, was denn jetzt ist.

Und ich kann dir aus erfahrung sagen, diese Unsicherheit ist das schlimmste...

NIC10704

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Wir haben die Nackenfaltenmessung in SSW 12 machen lassen. Ausschlaggebend dafür war mein Mann, da es ihm wichtig war und er sich nicht sicher war, ob er mit einer Behinderung klarkommen würde. Bei uns lag das Altersrisiko bei 1:8000 und hat sich durch die Befunde auf <1:45000 verringert. Für mich selbst hätte ich die Untersuchung nicht gebraucht, auch wenn so ein geringes Risiko natürlich die Nerven beruhigt.

Die Kosten? Das ist eine gute Frage, für das Labor haben wir 50€ bezahlt, aber bei uns trägt das die Krankenkasse, da ich privat versichert bin. Die Arztkosten hab ich noch gar nicht erhalten, rechne aber mit ca. 150 €.

Die Entscheidung liegt ganz bei euch, aber ich finde die Wünsche des Vaters sollte man nicht unter den Tisch kehren, denn es betrifft auch ihn und er steht sowieso meist außen vor, da er nur "Zuschauer" ist.

Liebe Grüße.

Maline und #ei Lilith (24+6)