Triple Test ???

Hallo,

meine FA hat mir letztes mal gesagt, dass sie das nächste mal (15 SSW) den sogenannten Triple-Test machen könnte.

Er wird von der Krankenkasse nicht bezahlt - was auch nicht mein Problem ist. Ich möchte ihn nur nicht machen, wenn er nix bringt oder ich mir danach noch mehr Sorgen um mein Kleines mache.

Habt ihr den machen lassen? Wie genau sind die Ergebnisse? Ist er sinnvoll. Dafür wird doch nur Blut abgenommen, oder? Eine Fruchtwasseruntersuchung käme für mich nie in Frage, wegen den ganzen Gefahren für das Baby und weil ich auch Schiss vor dem Eingriff hätte.

Kann mir jemand von seinen Erfahrungen berichten?

Gruß
#katze

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Hallo,

meine FÄ hält von diesen Bluttests überhaupt nichts.
Sie meinte, sie hätte recht häufig auffällige Ergebnisse und letztendlich viel Aufregung um nichts.

Ich selbst hatte nach der Nackenfaltenmessung aufgrund der Blutwerte ein Down-Risiko von 1:26 - der kleine Racker ist jetzt 2 Jahre alt und kerngesund.

lg dimi

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Als Ergebnis erhältst du irgendwelche Wahrscheinlichkeitsrechnungen, die kaum etwas aussagen.

Mit hat die Aussage "Sie haben das Risiko von 1:126, das ihr Kind Trisomie hat" überhaupt nichts gebracht.

Wenn du dein Kind eh mit allen Konsequenzen bekommen möchtest, würde ich gar keinen dieser Tests machen lassen.

Eine FU ist sicher nicht so schlimm wie ihr Ruf. Mein Doc sagte vorgestern, eine Spritze zu bekommen, sei weitaus schlimmer.

Gruß Hezna #klee

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Wenn eine FWU für Dich nicht in Frage kommt, macht der Tripletest keinen Sinn. Da kommt ja nur eine Wahrscheinlichkeitsrechnung raus, keine Diagnose. Um bei einem schlechten Ergebnis Klarheit zu bekommen, bräuchtest Du ja letztlich doch die FWU.

Ich habe weder Tripletest noch Nackenfaltenmessung machen lassen.

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Hallo!

Meine FA hat mir auch den Test angeboten. Klar-daran verdienen die Ärzte Extrageld!

Ich habe mit meiner Hebi gesprochen und sie meinte, dass ich eh kein erhöhtes Risiko für ein krankes Kind hätte (erst ab 35) und der Test wenig Sinn für mich macht. Weil es oft falsch positive Ergebnisse gibt und ich keine Fruchtwasseruntersuchug machen lassen würde.

Also würde ich durch ein schlechtes Ergebnis nur beunruhigt und letztlich würde das Ergebnis eh nicht viel aussagen.

Ich denke also, dass der Test nicht notwendig ist, wenn man sein Kind auch mit einem Herzfehler etc. bekommen wollen würde ;-)

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Hallo....ich habe immer alle Test´s machen lassen und bin froh, dass es heute die Möglichkeit gibt solche Test´s durchzuführen, natürlich kostet alles Geld.

Aber ohne diese Test´s hätte ich in meiner letzten SS nicht erfahren, dass das Baby in mir schwerst behindert war und nicht lebensfähig. Denn leider hat mein FA trotz 14 täg. Ultraschall, den Neuralohrdefekt meines Kindes nicht erkannt, auch war die Nackenfaltenmessung I.O. und erst der AFP-Wert war erhöht und man hat mir dann einen Termin zur Feindiagnostik gegeben und dort wurde innerhalb von 10sec. auch ohne Fruchtwasseruntersuchung der Defekt festgestellt, leider erst in der 16 SSW.

Daher kann ich nur allen raten diese Test´s zu machen, denn wer weiß, wann mein Arzt gemerkt hätte, dass mein Kind nicht gesund ist, vielleicht in der 20SSW oder noch später und gelebt hätte es nicht.
Es war so schon schwer genug und mein damaliger Arzt war angeblich so gut ausgebildet und hat nicht gesehen, dass mein Kind keine geschlossene Schädeldecke hatte.
Warte selber heute wieder auf das Testergebnis des AFP-Wertes und hoffe, hoffe, hoffe, denn ich vertraue keinem Arzt mehr. Habe den FA auch gewechselt.

LG Alice mit #ei 16SSW

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Da der Test als megaunsicher gilt wird er von vielen Gyn mittlerweile garnicht mehr angeboten- soviel dazu.

LG

Gabi

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Der Triple-Test ist eine Untersuchung des mütterlichen Blutes und bringt keine (!) Gewissheit über den Gesundheitszustand des ungeborenen Kindes. Man bekommt nur zu hören, mit welcher Wahrscheinlichkeit bestimmte Dinge vermutlich ok sind beim Kind. Oder eben nicht.

Keine Diagnose, kein Ausschluss einer Diagnose, keine Garantie für irgendetwas.

Das Triple-Test-Ergebnis ist stark beeinflussbar durch verschiedene Faktoren, die oft gar nichts mit dem Kind zu tun haben (z.B. ungenau angegebene Schwangerschaftswoche). Und deshalb bringt das Triple-Test-Ergebnis gehäuft beunruhigende Werte.

Weil aber dadurch keine Diagnose möglich ist, werden dann weitere Untersuchungen (z.B. Amniozentese) empfohlen und in den meisten Fallbeispielen stellt sich dann heraus, dass das Ergebnis des Triple-Tests „falsch-positiv“ war. Also dass es eine Wahrscheinlichkeitserhöhung für z.B. Down-Syndrom (Trisomie 21) oder eine Neuralrohrfehlbildung wie Spina bifida aperta angezeigt hat, obwohl nichts dergleichen vorliegt.

Und weil sowas beim Triple-Test sehr häufig vorkommt, wird er von zunehmend mehr ÄrtztInnen schon gar nicht mehr empfohlen geschweige denn guten Gewissens durchgeführt.

Hier findest du eine Linksammlung zum Thema Triple-Test mit einer Menge Erfahrungsberichten, die sicher einiges klar werden lassen. Meinungen und Erfahrungen anderer können aber natürlich nie die eigene Entscheidung ersetzen:

http://www.urbia.de/forum/index.html?area=complete&bid=2&id=868869


Allgemein ist auf jeden Fall immer folgendes sehr wichtig: Um vorgeburtliche Untersuchungsverfahren (diagnostische ebenso wie nicht-diagnostische) dahingehend zu hinterfragen, ob sie für einen selbst und das Ungeborene nützlich sein können, sollte man sich mit jeder einzelnen Untersuchung genau beschäftigen.

Es sollte immer geprüft werden, ob sich die eigene Erwartungshaltung an die Untersuchung realistisch betrachtet mit den tatsächlichen Möglichkeiten des Verfahrens deckt und ob die eigene Entschlossenheit ausreicht, um mögliche (negative) Konsequenzen langfristig zu (er)tragen. Ganz wichtig: Niemand MUSS eine Untersuchung machen, nur weil der Arzt, der sich ja gerne nach allen Seiten absichern will, meint, es wäre zu empfehlen ;-) Ein MUSS gibt es in der Pränataldiagnostik nicht. Es sind immer eigene und freie Entscheidungen für oder gegen Untersuchungen.


Nicht zuletzt beinhaltet die Entscheidungsfindung zu pränatalen Untersuchungen auch das Einholen von aktuellen und zeitgemäßen Informationen über mindestens die häufigsten Behinderungen und Erkrankungen, um die es bei den in Frage kommenden Verfahren geht. Das wären beispielsweise die drei häufigsten Formen der Trisomie (Trisomie 13, 18 und 21) und die Spina bifida aperta. Denn möglicherweise ist manches Bild, was man zu der ein oder anderen Behinderung im Kopf hat, gar nicht mehr zeitgemäß.

Leider wird dieser Punkt von den meisten Ärzt/innen nicht in Gespräche einbezogen; sie sehen es mehrheitlich nicht als Teil ihrer Aufgabe und sind in der Thematik „Behinderungsbilder“ in der Regel auch gar nicht auf dem neusten Stand. Da man aber nur aufgrund von aktuellen Informationen Entscheidungen treffen sollte, sollte man sich ein Herz fassen und sich selbst um aktuelle Informationen bemühen. Das Internet kann dabei eine Unterstützung sein, ebenso der Kontakt mit z.B. Eltern betroffener Kinder.

Liebe Grüße
Sabine