singuläre aterie in nabelschnur - schlimm?

hallo, war gestern bei der organsonographie (21. SSW) und es ist alles in ordung. der arzt meinte lediglich, er habe nur eine aterie in der nabelschnur erkennen können, normal seien zwei vorhanden...
er meinte zwar, es sei nicht schlimm, aber mich interessiert, ob jemand von euch etwas zu diesem thema sagen kann...
vielen dank,
steffi

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Hatte mein Neffe auch und der ist jetzt dreieinhalb und kerngesund :-)

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Hi,
ja kann ich, ich habe vor 5 Tagen mein 2. Kind bekommen, und der hatte auch nur eine ;-).

Im Normalfall bedeutet das absolut gar nichts. Die eine Arterie kann i.d.R. problemlos die Funktion beider übernehmen (muss dann halt etwas mehr arbeiten, aber das schafft sie), heißt, es gibt keinen Anlass zur direkten Sorge, dass das ganze die Versorgung (bzw. den Abtransport vom sauerstoffarmen Blut) negativ beeinflussen könnte.

Es muss halt stärker überwacht werden, per Doppler-Sono, nicht, dass die eine Arterie irgendwann "schwächelt" - das wäre dann u. U. ein Anlass, das Kind eher zu holen.

SNA gelten allerdings als Softmarker für einige Dinge (die dir vermutlich den gleichen Schrecken einjagen wie mir), dazu gehören - extrem seltene - Trisomien (bei einer sind glaube ich weltweit 100 Fälle bekannt...), und auch Fehlbildungen an Herz oder Nieren. Wenn du allerdings bei der Feindiagnostik warst und nichts festgestellt wurde, dann kannst du ziemlich sicher sein, dass du zu der überwiegenden Mehrheit gehörst, wo es wirklich absolut nichts bedeutet. Und von den möglichen Fehlbildungen wären wieder mit weitem Abstand die meisten entweder harmlos oder heutzutage operabel.

Also ken Grund zur Panik ;-).

Eine SNA ist auch kein direkter Grund für einen Kaiserschnitt, auch da würde halt die Geburt ggfs. engmaschiger überwacht werden. Niedergelassene Frauenärzte sehen das teilweise anders, aber ich habe mich an das gehalten, was mir die - mit so etwas weit mehr erfahrenen - Ärzte meiner Entbindungsklinik, die alle Risikoschwangeren aus dem weiten Umkreis betreut, geraten haben. Und spontan ohne irgendwelche Probleme entbunden, nach Blasensprung beim Wehenbelastungstest.

Was allerdings zumindest in meiner Klinik Routine ist bei derartigen Fällen ist, dass die Neugeborenen für zwei Tage in die Kinderklinik aufgenommen werden, und in der Zeit zum einen über einen Monitor überwacht werden, zum anderen ein "Untersuchungsmarathon" ansteht, u.a. mit Ultraschall der Organe (speziell halt auch Herz und Nieren), EKG...einfach um auszuschließen, dass man zu den seltenen Fällen gehört, wo es halt doch etwas heißt.

Mein Kleiner ist kerngesund und munter, die einzige gefundene Sache hat mit der SNA nichts zu tun und tritt bei vielen Kindern auf (oft unbemerkt, da so früh ja doch eher selten ein US vom Herzen gemacht wird), ein kleines Loch in der Herzwand, das während der Schwangerschaft alle Babys haben hat sich noch nicht geschlossen - aber das muss zunächst mal nur vom Kinderarzt überwacht werden, die Chance, dass sich das von alleine in den nächsten Wohen und Monaten schließt ist sehr groß.

Also, nicht verrückt machen, das ganze sollte halt vor allem zu etwas mehr Überwachung vor und nach der Geburt führen. Für mich wäre das allerdings ein absolutes Kriterium für eine Entbindung in einer Klinik mit Kinderklinik gewesen, wenn diese Entscheidung nicht schon vorher festgestanden hätte.

Viele Grüße
Miau2 mit #niko Sebastian (*06.12.08) und #sonne Max (*12.05.06)

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danke für deine sehr ausführliche antwort! ich habe gleich noch einen frauenarzttermin, da kann ich gleich konkrete fragen stellen, also vielen dank. und vor allem herzlichen glückwunsch zu deinem kind, alles gute
viele grüße,
steffi