Wieder mal das leidige Thema Beschäftigungsverbot ( Achtung sehr lang!

Ich habe da mal eine Frage zum Thema Beschäftigungsverbot. Als ich bin nicht Schwanger und versuche es auch im Mom. nicht zu werde.
Damit alle verstehen warum ich hier nach einem Beschäftigungsverbot frage, muss ich meine Vorgeschichte erzählen:
Meine letzte Schwangerschaft verlief eigentlich total problemlos. Ich hatte keine großen Beschwerden, bis auf das übliche, Übelkeit, Sodbrennen. Ich arbeite in einem Hotel. Bis zum 4. Monat habe ich auch noch im Frühstücksservice gearbeitet. 8 Stunden von 5 Uhr bis 13 Uhr nur stehen, Bedienen und Geschirrspülen u.s.w. Das war auch alles noch okay. Ab dem 4. Monat habe ich dann einen „ Schonarbeitspaltz bekommen. Ich stand nachmittags an der Rezeption meist war ich ganz alleine, musste Koffer schleppen, in die Etagen rennen und konnte nicht immer zur Toilette wann ich es wollte, denn ich war ja alleine und musste das Telefon bewachen. Alles empfand ich nicht so sehr schlimm, bis ich nach zigmal Rennen in die oberste Etagen, weil dort der Fernseher nicht funktionierte, ein heftiges Ziehen im Bauch spürte, was ich im Übrigen total häufig hatte, auf einem Stuhl zusammen gesunken bin. Ein Gast wurde auf mich aufmerksam und wollte mir mit Atemübungen helfen.
Ich ging weiter jeden Tag zur Arbeit, merkte aber, dass es mir mit jedem Tag schlechter ging, dazu kamen noch auf einmal heftige Wassereinlagerungen. Meine Füße passten nicht mehr in meine Schuhe und das Stehen tat mit nach 5 Minuten dolle weh. Ich muss so um die 30. Woche gewesen sein als bei der nächsten Untersuchung bei meinem Frauenarzt das CTG nicht ganz in Ordnung war. Was da genau nicht in Ordnung war wusste ich nicht, aber ich wurde eine Woche krank geschrieben. Nach einer Woche sollte ich noch mal wieder kommen. Mir ging es immer noch nicht besser. Es waren noch genau 8(!!!!!) Tage, bis zu meinem Resturlaub, der direkt in meinen Mutterschutz übergehen sollte. Ich fragte meinen Arzt, ob er mich nicht noch für diese Zeit krank schreiben könnte. Was dann passierte war die Höhe: Er sagte zu mir, dass ich mich nicht so anstellen sollte und das ich mir ein Beispiel an der Schweiz nehmen sollte, die bis zur Niederkunft arbeiten würden und was er denn als Grund auf den Krankenschein schreiben sollte. Schwanger sein ist keine KRANKHEIT!!!! Ich musste meine Tränen unterdrücken. Und zu guter letzt hat er noch mit den Helferinnen an der Anmeldung über mich gelästert, das habe ich mitbekommen, als die Azubine noch einmal meinen Blutdruck im Nebenzimmer messen sollte. Auf der Straße musste ich erstmal weinen. Noch dazu kommet, dass ich von diesem Zeitpunkt an seit ca. einer Woche über meine Blasenschwäche(!!) klagte, die aber immer nur auftrat, wenn ich vom Stuhl oder aus dem Bett aufstand!!!!! Aber auch das wurde von meinem Arzt als normal abgetan.
Ich bin kurzerhand zu meinem Hausarzt gegangen, der mich ohne Probleme für diese 8 Tage krank geschrieben hat, da er auf keinen Fall das Risiko einer Frühgeburt in Kauf nehmen wollte.
Es war glaube ich der erste Tag meines Mutterschutzes, als ich wieder zur Vorsorge musste, als mein Frauenarzt feststellte, dass mein PH Wert nicht stimmte, der Streifen färbte sich blau, Fruchtwasser tritt aus!!! Ab ins Krankenhaus.
Im Auto dachte ich noch, dass meine Blasenschwäche also gar keine war, sondern schon die ganze Zeit Fruchtwasser durch einen hohen Riss der Base austrat.
Da das Infektionsrisiko einfach schon zu hoch war, wurde die Geburt eingeleitet, erst mit Tabletten und am 3. Tag mit Tropf. Meine Kleine Tochter kam in der 34. 5 Woche zur Welt und musste noch 4 Wochen auf der Intensiv bleiben. Das war die schlimmste Zeit meines Lebens. Und obwohl mit ihr alles in Ordnung war und ist, mache ich mir einfach schon Sorgen um eine erneute Schwangerschaft. Zu diesem Arzt werde ich natürlich nicht mehr gehen, da hat mir meine Hebamme schon eine Ärztin empfohlen, die, wie sie sagt, bei einer neuen Schwangerschaft besser auf mich aufpassen wird. Aber die Angst ist trotzdem da, dass mir das Gleich noch einmal passiert. Meine Kleine wird nächste Woche ein Jahr alt. Wahrscheinlich kommen deswegen auch diese Gefühle wieder hoch. Ich würde mich aber einfach besser fühlen, wenn ich wüsste, dass auf Grund meiner Vorgeschichte, ich in meinem Job ein Beschäftigungsverbot bekommen würde.
Ich hoffe mir kann jemand hier helfen.

Liebe Grüße
Julia

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hallo...
also ich bin grad richtig geschockt was ich da lese, was war den das für ein arzt?
also bei mir wars überhaupt kein problem, arbeite auch in einem hotel. hab mir ab dem 4ten monat ein berufsverbot ausstellenlassen, ohne irgendwelche diskussionen, weils mir einfach körperlich und psychisch in dem betrieb nicht mehr gut ging, also ich denk das wird dir jeder normale arzt sofort ausstellen wenn du nach einem BV frägst...
alles gute noch für dich
LG semi 37ssw

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hallo julia,
oh mensch da haste ja was durch gemacht.
vorallem hätte dich dein arzt da raus nehmen MÜSSEN grad wenn du weiterhin schwere koffer schleppen musstest usw.

es dürfte wirklich kein thema sein bei einer erneuten SS ein beschäftigungsverbot zu bekommen, das kann dir im übrigen glaub sogar der hausarzt ausstellen, bin mir da aber nicht ganz sicher. und die andre alternative wäre auch noch eine dauerhafte krankschreibung.
meine ärztin hat mich immer gefragt was besser wäre, da ich einmal in meiner SS in einem kleinen betrieb angestellt war wo das BV echt rein geschlagen hätte, finanziell. und so entschieden wir uns für eine krankschreibung über die ganzen monate und auch das war kein problem.

lg und alles gute
denise 22.ssw

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Guten Morgen!

Sag mal, du schreibst, dass ein BV finanziell schlechter gewesen wäre, wenn ich das richtig verstehe.
Ein BV ist doch für den Arbeitgeber und auch für dich finanziell viel besser. Der Arbeitgeber bekommt 100 % seiner Kosten für dich erstattet und darf Ersatz für dich einstellen und du bekommst weiterhin deinen vollen Lohn.
Ich hab nämlich auch seit Beginn meiner SS ein BV und mein Chef ist darüber heilfroh. Ich arbeite nämlich in einer sehr kleinen Schreinerei (2 Angestellte + Chef) und für meinen Chef entstehen keinerlei Kosten für mich.

LG Yvonne 34.SSW

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hallo yvonne,
also bei mir hieß das damals noch anders #kratz

mein chef meinte da nur das er mir den lohn ja fortzahlen müsse und das obwohl ich ja nimmer im einsatz bin und er das finanziell nicht gebacken bekommt da er ja ne kraft dann zusätzlich auch noch einstellen müsse.
war also in dem glauben das mein chef da nichts erstattet bekam damals. #danke das du mich etwas besserem belehrt hast, wußte ich echt nicht.
aber damals ließ ich mich halt krankschreiben und kam so auch gut über die runden ;-)

gruß denise 22.ssw

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Hallo Julia,

ich kann es gar nicht fassen!!!! Was für ein Arzt!!!!

Nach der Vorgeschichte kann ich mir nicht vorstellen, dass man Dir kein Beschäftigungsverbot ausstellt. Aber es ist wirklich Glückssache einen vernünftigen, mitfühlenden Arzt zu finden.

Ich hab wirklich das Glück den perfekten Arzt gefunden zu haben. Ich hatte auf der Arbeit auch arge Probleme und mein Arzt hat mir von sich aus angeboten ein Beschäftigungsverbot auszusprechen. Seitdem geht es mir wesentlich besser.

Aus meinem Bekanntenkreis kenne ich aber auch ähnliche Fälle wie bei Dir. Der Spruch: Sie sind schwanger und nicht krank ist dort auch häufig gefallen:-[

Solltest Du Dich für ein weiteres Kind entscheiden, wird schon alles gut werden. Ich drück Dir ganz fest die Daumen. Das wird schon!!!

Lieb Grüße

Sonja

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Hallo Ihr Lieben,

vielen Dank für Eure Antworten. Genau heute vor einem Jahr bin ich ins Krankenhaus gekommen und das holt noch mal alles ein bisschen hoch. Aber Ihr habt mir Mut gemacht! Ich werde mir auf jeden Fall im nächsten Jahr einen neuen Arzt suchen und schon mal einfach meine Geschichte erzählen, mal gucken wie die Reaktion ist.
Ich wünsche Euch allen alles Gute und vor allem Euch Baldmamis!!! Last es Euch gut gehen und genießt eure Schwangerschaft, es geht so schnell vorbei....
Danke
Julia