Schwangerschaft bei chronischen Erkrankungen

Hallo!

ich hoffe, ich finde hier einige Mütter oder Schwangere, die aufgrund einer chronischen Erkrankung (Rheuma, Morbus Crohn, Ms etc,) immer auf Medikamente angewiesen sind. Ich muss derzeit Cortison nehmen und soll nun auf eine Basistherapie mit Sulfasalazin eingestellt werden.
Eigentlich wollten mein Mann und ich im letzten Monat die Verhütung weglassen, durch einen akuten Entzündungschub haben wir noch gewartet. Meine Ärtzte wissen von unserem KIWU, aber halten sich immer sehr bedeckt mit ihren Aussagen...:-( Beide Medikamenten seien in der Schwangerschaft möglich ... Im Netz findet man zu Sulfasalazin auch andere Angaben.

Aber wie und wann können wir loslegen? Ich bin total verunsichert #heul inzwischen und ich weiß, im Grunde müssen wir die Entscheidung treffen. Aber die ist momentan sehr schwierig....

Danke!

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Meine Schwester musste in der Scwangerschaft ihre Therapie abbrechen. (Rheuma)
ich weiß aber grade nicht mehr was das für medikamente waren ich glaube Beofenac oder kp

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Hallo Topos,

ich bin eine Schwangere mit der chronischen Darmerkrankung Colitis Ulcerosa. Im Dezember 2007 durfte ich mein Dauer-Medikament (Claversal Wirkstoff Mesalazin) zum "Üben" in Absprache mit meinem Gastro weglassen. Mein Darm war bescherdefrei in der Zeit. Wir sind dann auch recht schnell im Januar schwanger geworden. Bis Ende März ging es mir super, dann haben sich wieder Entzündungsherde gebildet. Seit April = 14. SSW hab ich dann wieder Claversal nehmen müssen. Das hat leider nicht ausgereicht und es wurde bis jetzt stetig schlechter. Zur Zeit bin ich auf Claversal morgens und abends sowie Cortisonschaum Colifoam. Diese Dosierung ist meine höhste, die ich je hatte. Mein Gastro meinte nur, dass es "gut" war, dass es erst im 4. Monat wieder angefangen hat, da er die Medis erst nach der 12. SSW einsetzen mag, weil dann die Organbildung beim Kind abgeschlossen ist.
Leider gehöre ich wohl zu den Frauen, deren die Schwangerschaft mit CU nicht so gut bekommt, daher muss ich mich langsam mit dem Gedanken abfinden nicht stillen zu dürfen, da ab der Geburt meine Medikamente wieder so umgestellt werden müssen, dass mein Körper wieder zur Ruhe kommt. Wir werden sehen :-)

Weiss zwar nicht, ob ich dir damit irgendwie helfen konnte....
aber alles Gute und viele Grüße
Kerstin

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Hi!

ich bin zur Zeit in der 22. Ssw und habe chronische Polyarthritis seit 8 Jahren. Ich nehme schon seit Anfang meiner Krankheit Cortison und seit letztem Jahr habe ich Sulfasalazin genommen.

Ich habe die Basistherpie mit Sulfasalazin bis in die 14. Ssw genommen und danach mit Rücksprache mit meinem Frauenarzt und Rheumatologen abgesetzt. Es stimmt schon, dass die beiden Medikamente in der Schwangerschaft zugelassen sind, weil es mehr Erfahungswerte gibt. Aber es kommt drauf an wieviel du Cortison nehmen musst. Ich nehme z.b. 10 mg am Tag und komme damit mehr oder weniger zurecht.

Ich kann dich sehr gut verstehen, auch mein Mann und ich standen vor dieser schwierigen Entscheidung und die Ärzte nahmen unser KiWu nicht so ernst. Das hat mich richtig geärgert und war natürlich auch sehr verunsichert.

Wir warteten auf einen "günstigen Moment" (kein Schub Phase) ab, doch ich hatte immer meine Höhen und Tiefen, nie kam die Phase und ich fiel immer mehr und mehr in eine depressive Phase. Was meine Krankheit noch mehr verschlimmerte.

Aber man muss irgendwann sich selbst vertrauen und nicht was die Ärzte von einem wollen. Denn sie können dir die Entscheidung nicht abnehmen, dafür einen richtig verunsichern. Klar wird es in der Schwangerschaft einiges anders verlaufen z.B. 80% der Rheumakranken Frauen verbessert sich ihre Krankheit während der Schwangerschaft, aber leider zähle ich zu den 20% die ihre Krankheit auch in der Schwangerschaft weiter geniessen dürfen. Auch ich kann dir die Entscheidung nicht abnehmen. Ich kann dir heute mit 100% Sicherheit sagen, dass es die beste Entscheidung meines Lebens war.

Wir erwarten einen quiklebendigen und kerngesunden Jungen der vorraussichtlich am 20. November zur Welt kommen wird.

Hoffe, dass ich dir ein bisschen weiterhelfen konnte und wünsche dir und deinem Mann viel Glück.


LG

Pinarcik



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Vielen Dank für Deine lieben Worte! Stimmt, diese Auf und Ab ist schwierig. Man hängt irgendwie zwischen Warten und dem Gefühl "Ach, warum haben wir nicht längst..."

Eigentlich hätte ich gestern mit dem Sulfasalazin anfangen sollen, aber irgendwie zöger ich noch.... Soll ich gerade jetzt mit der Basistherapie bzw. einem neuen Medikament anfangen?Dann ist das noch ein Folsäurehemmer, die ich natürlich extra einnehmen kann, aber dennoch....
Vielleicht komme ich noch ein Weilchen nur mit dem Cortison klar, andererseits warnen der HAusarzt und die Rheumatologin vor der dauerhaften Einnahme des Cortisons in höherer Dosierung.
Momentan nehme ich gerade 25mg Cortison, aber das werde ich, soweit die Entzündung mitmacht, in den nächsten Wochen ausschleichen. Hoffe, ich komme unter 10 mg. Ich habe mich in der letzten Woche schon bei embryotox beraten lassen und deren Meinung zum Cortison zu hören. Das war durchaus positiv!

Tja, und meine HA und meine Frauenärztin haben gerade Urlaub...

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Hallo,

ich habe eine Epilepsie und hab mich schon vor drei Jahren auf Tabletten umstellen lassen mit denen bei schwangeren Frauen sehr gute Erfahrungen gemacht wurden. Bin also neben meiner FÄ in Behandlung beim Neurologen, war außerdem wegen einer reaktiven Arthritis beim Rheumatologen und zweimal wegen Bauchschmerzen und Blutungen im KKH. Über die Tabletten hat noch keiner was gesagt, bzw irgendwelche Bedenken geäußert, und ich denk mal das würden sie ja tun wenn es Anlass gäbe, dann müssten sie einem ja auch FWU und so empfehlen. Ach ja wegen Cortison und so...also ich hab die Arthritis zwar inzwischen auch ohne überstanden, aber die Ärzte meinten es sei auch kein Problem. Also entweder sind die Ärzte hier sehr lasch und sorglos, oder die meisten Medikamente sind heute so nebenwirkungsarm dass sie dem Ungeborenen keine Schäden zufügen.

Hoffe ich konnte dir ein bisschen weiterhelfen,

LG, Mely

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Hallo,

ich hatte eine Basistherapie (mit Betainterferone) die ich rechtzeitig abgesetzt habe (1 Jahr vor Schwangerschaft)

Cortison sei in der Schwangerschaft möglich?#kratz
ich hab MS und bei einem akuten Schub den ich circa bei der 20 SSW hatte, hab ich kein Cortison bekommen. Wen überhaupt meinte mein Neuro, bekommt man das zu Ende der Schwangerschaft (wäre dann auch gut als Lungenreife) vor dem letzten drittel der SSW darf man sowas aber nicht geben, hieß es zu mir.
Sprech doch einfach mal deinen Arzt auf deinen Kinderwunsch an! Meiner hat ganz super darauf reagiert ;-) hätte ich am Anfang nie damit gerechnet!
Wünsch euch alles Gute!

LG
Julia + #babyBoy ET-26

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Hmh, ich habe mich vergangene Woche extra von embyxotox beraten lassen und da kam eine durchaus positive Antwort zu meinem Cortisonpräparat - in meinem Fall Prednisolon. "Es sei das Mittel erster Wahl bei Cortisonen in der Schwangerschaft"...

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Hi nochmal,

bekommst du corti als Infusion oder als Tabletten? hab gerade gelesen das du gerade mal 25mg nimmst?
die Antwort von mir gestern, das ich kein Cortison bekomme, beziehte sich auf die Infusionsform. Und da sind es glaub ich immer über 1000mg gewesen jeweils für 5 Tage.

LG
julia

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Hallo,

ich habe MS und hab meine Therapie 3 Monate vor Planung meiner ersten Tochter absetzen sollen. Jetzt bin ich mit dem 2. Schwanger und hab zwischendurch auch keine Therapie gemacht.
Ich hab grad gelesen, dass du 25mg Cortison nimmst. Dir wurde ja von einer anderen "MS-Schwangeren" (sorry, hab den Namen vergessen) geschriebe, dass sie kein Cortison bei einem Schub nehmen sollte und dir wurde gesagt, dass es o.k. ist. Ich denke, dass kommt sehr auf die Stärke an. Ich hab bei meinen Schüben immer Infusionen von 1000mg Cortison bekommen - und davon 5 Tage hintereinander. Wie das in der Schwangerschaft ist, weiß ich nicht, da ich es zum Glück noch nicht gebraucht habe. Aber ich denke das schon ein großer Unterschied zwischen 25mg und 1000mg besteht. Wenn dir die Ärzte nichts gegenteiliges gesagt haben, würde ich darauf vertrauen.
Ich weiß, wie schwierig es ist, diese Entscheidung zu treffen. Ich hab auch länger mit mir gerungen, bis ich die Therapie abgesetzt habe (ich weiß ja nicht ob das bei dir überhaupt möglich ist?). Irgendwann war ich mir sicher das es Richtig ist. Manchmal bekommt man eben leider nicht das sichere o.k. und man muß es riskieren (natürlich nur wenn die Wahrscheinlichkeit nicht hoch ist und die Ärzte zustimmen - also nicht falsch verstehen - ich hab mir viele Gedanken darüber gemacht und nicht leichtfertig entschieden). Ich wünsch dir alles liebe und die richtige Entscheidung für euch.

Lg Alex