Geschlechtsbestimmung

Hallo ihr Lieben,

habe mal eine Frage: habe gelesen, dass man anhand einer Blutabnahme bei der Mutter das Geschlecht des Ungeborenen zuverlässig bestimmen kann! Denn ein Teil der DNA des Kindes befindet sich im Blut der Mutter... tja, und nun interessiert mich

1. zu welchem Zweck das gemacht wird (nur um geschlechterabhängige Krankheiten etc,auszuschließen oder auch auf Wunsch der Mutter, weil sie einfach neugierig ist)
2. was kostet das?
3. ab wann ist es möglich?

ja, das wars auch schon. Ich möchte noch sagen, dass ich mir darüber bewusst bin, dass die meisten von euch wahrscheinlich fragen, warum ich mich nicht gedulden kann und so weiter. Darum geht es aber gar nicht, möchte mich erstmal bloß informieren!

Liebe Grüße, die Julie

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1. es wird nur auf wunsch der mutter gemacht
2.99€
3. ab der 10 Woche das Ergebnis kriegt man erst aber der 12. woche aus ethischen Gründen!!

LG

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Kann ich mir kaum vorstellen, daß so etwas möglich ist.
Denn wenn es so wäre, dann wären ja alle Schwangeren, deren Kinder einen anderen Resusfaktor haben als sie selbst, schon von Anbeginn der SS in Lebensgefahr!

Es findet ja durch die Plazenta kein direkter Blutaustausch statt- Du hast nicht ständig das Blut deines Kindes durch deinen Körper kreisen-
die haben von Anfang an ihren eigenen, abgeschlossenen Blutkreislauf.
Wo hast Du denn so etwas gelesen?

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Hi,

das würde mich auch mal interessieren. Find ich gut das du das fragst ( Brauch ich es nicht tun :-D) Naja bin dann mal gespannt auf deine Antworten.


Liebe Grüße
Jeannine+ #ei Nr3 in der 12SSW

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Hi,

also das kann man auf Wunsch der Mutter machen lassen.

Das Kostet um die 90 Euro rum.

Und ist schon jetzt möglich nur bekommt die Mutter das Ergebniss erst um die 18.SSW zu Erfahren, damit sie das Kind nicht mehr weg machen lassen kann...

LG Fly

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danke schonmal für eure schnellen Antworten!
Also wo ich das gelesen habe weiß ich nicht mehr, irgendwo im Internet. Außerdem hat mir auf einer anderen Webpage wo es auch ein schwangerenforum gibt eine Frau eben erzählt dass sie e machen lassen hat. Hat 99 €uro gekostet und sie weiß nun dass es ein Junge ist

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ich habe was gefunden, zu dem thema, weiss aber nicht, ob ich es hier verlinken darf, also kopiere ich den text hierrein.


01. Oktober 2006 Es braucht seine Zeit, bis eine schwangere Frau realisiert, daß ein neues Leben in ihr heranwächst. Erst Schritt für Schritt drängt sich das Kind in das Bewußtsein der Mutter. Das geschieht durchaus nicht nur psychologisch, sondern auch stofflich.

Schon vor mehr als fünfzig Jahren fand man heraus, daß es im Blutkreislauf der Mutter von Zellen, frei umherschwimmenden Erbgutstückchen und Eiweißmolekülen des heranwachsenden Kindes nur so wimmelt. Die strikte Trennung der Blutkreisläufe von Mutter und Kind stellte sich als recht löchrig dar. Und die Idee lag auf der Hand, die molekulare Flaschenpost des Kindes im mütterlichen Blut für die Diagnose seines Gesundheitszustands zu nutzen. Euphorisch machten sich die Forscher ans Werk - in der Hoffnung, die riskante Fruchtwasseruntersuchung überflüssig zu machen, bei der fötale Zellen aus der Fruchtblase abgesaugt werden. Nach wie vor werden rund ein Prozent der Föten bei dieser Prozedur verletzt oder gar getötet.

Zahl der untersuchbaren Erbkrankheiten eingeschränkt

In den sechziger Jahren filterten Zellbiologen deshalb mühsam fötale Zellen aus dem mütterlichen Blut, um deren Chromosomen zählen oder krankhafte Veränderungen erkennen zu können. Doch für verläßliche Aussagen war eine einzelne intakte fötale Zelle, die man im Durchschnitt in einem Fingerhut voll Mutterblut findet, zuwenig. Schließlich konzentrierte sich die Forschung auf die freie fötale DNA (ffDNA) im mütterlichen Blut, die bis zu fünf Prozent des DNA-Gehalts einer Blutprobe ausmachen kann. Jetzt liegen die ersten Erfolge vor. „Nach 15jähriger Forschung ist es nun erstmals möglich, aus dem Blut einer Schwangeren das kindliche Geschlecht, den Rhesusfaktor oder einige Erbkrankheiten zu diagnostizieren“, faßt Wolfgang Holzgreve von der Universitäts-Frauenklinik Basel, einer der Pioniere auf diesem Gebiet, das Ergebnis der Bemühungen zusammen. Mehr als 8000 Frauen haben sich inzwischen einer solchen Untersuchung unterzogen. In mehr als 99 Prozent der Fälle war die Diagnose tatsächlich korrekt.Zu verdanken ist dieser Erfolg der stetig verbesserten Methode der Polymerase-Kettenreaktion (PCR), mit der sich selbst einzelne Erbgutmoleküle vermehren lassen. Doch auch diese Methode stößt an ihre natürlichen Grenzen: Kindliche und mütterliche DNA lassen sich nämlich nur unterscheiden, wenn die Abfolge ihrer Bausteine variiert. Da das Kind rund die Hälfte seiner Gene von der Mutter erbt, lassen sich mütterliche und von der Mutter geerbte Erbgutabschnitte nicht auseinanderhalten. Und auch die väterlichen Gene erkennt die Methode nur dann, wenn sie von der mütterlichen Variante abweichen. Das schränkt die Zahl der untersuchbaren Erbkrankheiten deutlich ein. Geht es jedoch um eine Geschlechtsbestimmung des Kindes, ist der Test simpel: Finden die Forscher im mütterlichen Blut Erbgutabschnitte vom männlichen Y-Chromosom, wird's eben ein Junge.Diagnostik über Geschlechtsbestimmung möglich

„Eine sinnvolle Anwendung des Tests ist auf wenige Beispiele beschränkt“, sagt auch der Bonner Humangenetiker Peter Propping. Eine erblich bedingte Kleinwüchsigkeit (Achondroplasie) ließe sich nachweisen, Erbkrankheiten wie Mukoviszidose (cystische Fibrose) hingegen könnte der Test nur dann vorhersagen, wenn Vater und Mutter unterschiedliche Varianten des Gens tragen. „Da in Deutschland jedoch zwei Drittel aller Mukoviszidose-Kranken den gleichen Mutationstyp tragen, kommt der Test in den meisten Fällen nicht in Frage“, sagt Propping.Am vielversprechendsten funktioniert die Untersuchung bei Mutationen, die auf dem X-Chromosom liegen, wie beispielsweise bei der für Muskeldystrophie, bei der die Muskeln im Kindesalter degenerieren. Sie lassen sich indirekt auf dem Umweg über die Geschlechtsbestimmung verfolgen: Bekommt eine gesunde Mutter, die eine intakte und eine defekte Kopie des Muskeldystrophie-Gens trägt, einen Jungen, dann besteht eine fünfzigprozentige Wahrscheinlichkeit dafür, daß das Kind an Muskeldystrophie erkrankt. Ergibt der Test jedoch, daß ein Mädchen zu erwarten ist, dann kann der Frau eine Fruchtwasseruntersuchung erspart werden, weil der Vater mit dem X-Chromosom auch eine intakte Kopie des Dystrophie-Gens vererbt hat. „Den ersten Diagnose-Schritt könnte man also in Zukunft nichtinvasiv machen“, sagt Propping, der sich allerdings zunächst umfangreiche Studien zur Fehlerrate des Tests wünscht.

Test könnte routinemäßig angeboten werden

„Von der Routineanwendung ist die Methode noch weit entfernt“, sagt auch Rolf-Dieter Wegner vom Zentrum für Pränataldiagnostik in Berlin. Die Methode eigne sich zum Beispiel nicht, um Änderungen in der Anzahl der Chromosomen zu erkennen. Das jedoch wäre entscheidend für die Diagnose der häufigsten Erbgut-Anomalie, des Down-Syndroms, bei der das Chromosom 21 dreifach vorhanden ist. Die Bestimmung des Rhesusfaktors des Fötus sei dagegen bereits so zuverlässig, daß in Ländern wie den Niederlanden und England inzwischen überlegt werde, diesen Test routinemäßig anzubieten, sagt Wolfgang Holzgreve. Man könne dadurch Rhesus-negativen Frauen die Prophylaxe während der Schwangerschaft ersparen, mit der eine Immunreaktion auf ein rhesuspositives Kind verhindert werden soll.

Lyn Chitty vom Institute of Child Health in London fand eine weitere Anwendungsmöglichkeit. Sie entnahm rund 70 Schwangeren Blut und bestimmte mit Hilfe des DNA-Tests das Geschlecht der Föten. Aufgrund der genetischen Konstellation der Eltern bestand bei ihnen das Risiko, daß der männliche Nachwuchs an Bluterkrankheit und der weibliche an einer Fehlbildung der Genitalien (Kongenitale Adrenale Hyperplasie, CAH) erkranken könnte. Chitty konnte rund der Hälfte der Frauen die übliche Fruchtwasseruntersuchung ersparen. Und die männlichen Föten konnten bei CAH-Verdacht vor der üblichen Behandlung der Mütter mit Steroiden verschont werden, wie die Forscherin kürzlich auf der Jahrestagung der British Society of Human Genetics in York berichtete.

Bereits erste Gerichtsverfahren gegen Anbieter

Doch auch der DNA-Test stößt noch an Grenzen. Früher als in der siebten Schwangerschaftswoche kann er das Geschlecht nicht sicher nachweisen, weil noch zuwenig fötales Erbgut im Blut der Mutter kursiert. Dennoch sind in den Vereinigten Staaten bereits Tests auf dem Markt, die eine Geschlechtsbestimmung schon in der fünften Woche oder sogar früher versprechen. Nach einem Bericht der Daily Mail laufen bereits die ersten Gerichtsverfahren gegen die Anbieter. Und damit wird auch die Problematik der neuen Technik deutlich: So eingeschränkt das Anwendungsgebiet für seriöse Diagnostik ist, so wenig muß es ein Vorteil sein, so früh Informationen über das kommende Kind zu gewinnen. „Ich kenne den Effekt, daß die Bereitschaft der Mutter, eine Anomalie des Kindes zu akzeptieren, in späteren Phasen der Schwangerschaft höher ist“, sagt Rolf Becker, Gynäkologe am Zentrum für Pränataldiagnostik in Berlin.

Noch bedenklicher ist aber wohl das Mißbrauchspotential. „Dieser Test sollte nicht frei verfügbar erhältlich sein“, sagt Propping daher. Man kann sich leicht vorstellen, welche Folgen ein frei verkäuflicher Test in Ländern wie Indien oder China hätte, wo das Geschlechterverhältnis in einigen Regionen wegen Abtreibungen nach Ultraschalluntersuchungen zuungunsten der Mädchen verschoben ist. Geschlecht ist in Deutschland wohl kein Abtreibungsgrund, trotzdem hat sich die Deutsche Gesellschaft für Humangenetik verpflichtet, das Geschlecht des Fötus nicht vor der 12. Schwangerschaftswoche mitzuteilen. „Jede Geschlechtsdiagnostik kann mißbraucht werden“, verteidigt dagegen Wolfgang Holzgreve den Test. Die Bekämpfung eines Mißbrauchs sei nicht in erster Linie eine Frage der jeweiligen Technik, sondern eine Frage der gesellschaftlichen Auseinandersetzung. „Man ist sich dieser Problematik sowohl in Indien als auch in China durchaus bewußt.“



Text: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 01.10.2006, Nr. 39 / Seite 75
Bildmaterial: ddp, REUTERS

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