Äußere Wendung... Erfahrungsbericht (vorsicht lang)

Hallo ihr Lieben!

Ich weiß, dass nicht alle Fürsprecher einer äußeren Wendung sind und viele auch vielleicht große Angst davor haben. Nachdem sich unser Kind in der 30. SSW in BEL gedreht hat und trotz Moxen, indischer Brücke, Taschenlampe etc. keine Anstalten machte sich zurückzudrehen, haben wir uns nach eingehender Untersuchung für einen Versuch der äußeren Wendung entschieden.

Letzten Mittwoch waren wir für ein Vorgespräch in der Klinik wo per Ultraschall geschaut wurde, ob eine Wendung für uns überhaupt in Frage kam. Die Bauchmaus war noch nicht zu groß/schwer, es war noch relativ genug Platz und auch ausreichend Fruchtwasser da. Außerdem wurde eine Vorderwandplazenta ausgeschlossen. Daraufhin hat also der Doc grünes Licht gegeben.

Ich sollten am Freitag um 7 Uhr wieder nüchtern in der Klinik sein. Zu diesem Termin kam auch meine Beleghebamme mit.
Freitag morgen wurde zuerst CTG geschrieben und anschließend hat der Arzt noch einen US gemacht und uns über den Vorgang aufgeklärt. Er schätzte unsere Erfolgschancen auf 70-80%... damit hatten wir nicht gerechtnet höchstens mit 40%.

Leider mussten wir dann eine Weile warten, da es noch Notfall-OPs gab und die Wendung grundsätzlich im OP-Bereich und unter Kaiserschnittbereitschaft gemacht wird.
Um 11 Uhr wurde mir dann endlich der Zugang für den Wehenhemmer gelegt und 45Min später fuhr man mich in den OP-Bereich. Mein Mann und ich haben uns dafür entschlossen, dass mein Mann im Kreißsaal warten würde und man ihn holen würde falls es zu einem Kaiserschnitt kommen sollte.
Das CTG wurde angeschlossen, genauso wie ein Blutdruckmesser, ich bekam einen zweiten Zugang (sicherheitshalber) und anschließend wurde die Spinalnarkose gesetzt. Davor hatte ich am meisten Angst und ich muss sagen es war überhaupt nicht schlimm! Nur wenige Sekunden später setzte die Wirkung schon ein... aufgrund des Wehenhemmers und der Betäubung war mein Kreislauf dann kurz etwas unten und ich bekam entsprechende Medikamente.

Dann wurde mein Bauch mit etwas US-Gel eingeschmiert und der Doc sagte nur "dann wollen wir mal gucken wo der Po ist"... kaum hatte er das gesagt und den Po in der Hand, war das Kind auch schon gedreht. Alle waren überrascht wie schnell es ging und dass es so leicht war. Meine Bauchmaus brauchte offensichtlich nur einen kleinen Schubser in die richtige Richtung! So viel Aufwand für ein paar Sekunden! Der Arzt hatte sozusagen noch gar nicht richtig angefangen und schon war es vorbei!

Anschließend wurde ich wieder zu meinem Mann in den Kreißsaal geschoben. Der Wehenhemmer blieb noch eine knappe Stunde angeschlossen und alle paar Minuten Blutdruck gemessen. Nartürlich wurde auch die Maus per CTG die ganze Zeit überwacht... kaum war sie gedreht schlummerte sie auch schon wieder ein.

Ich konnte es gar nicht begreifen, dass alles so schnell und leicht ging. Muss aber auch zugeben, dass es körperlich für mich sehr anstrengend war. Mein Kreislauf wurde erst wieder richtig stabil als der Wehenhemmer endlich ab war, das Zeug brauch ich so schnell nicht wieder!

Anschließend wurde ich auf mein Zimmer geschoben und nach ca 3 Stunden merkte ich von der Betäubung gar nichts mehr. Ich war glücklich und fix und fertig von diesem anstrengenden Tag. Aber es hat sich gelohnt.

Auch abends wurde dann nochmal CTG und US gemacht um zu sehen ob alles in Ordnung ist... meiner Bauchmaus ging es super!

Gestern morgen wurde noch einmal CTG geschrieben und nach dem Früchstück konnte mein Mann mich dann schon wieder mit nach Hause nehmen.

Sicherlich war es sehr anstrengend und ich hatte auch jeden Menge Angst vor dem Vorgang aber ich muss sagen ich würde es immer wieder machen. Natürlich müssen die Vorraussetzungen stimmen und ich weiß auch, dass in vielen KLiniken keine Spinalnarkose gemacht wird und das ganze ambulant von statten geht. Aber ich glaube so war es genau richtig. Außerdem muss ich sagen, dass es doch eine sehr große Hilfe war, dass meine Hebamme den ganzen Tag an meiner Seite war!

Jetzt haben wir die Chance, dass das Kind auf ganz normalem Wege zur Welt kommt und ein Kaiserschnitt erstmal in die Ferne gerückt ist. Natürlich kann immernoch was passieren und ein wenig Angst besteht auch, dass sich das Kind wieder zurückdreht... aber dann haben wir wenigstens alles versucht. Durch die Spinal habe ich jetzt auch keine Angst mehr vor der PDA... ist wirklich halb so schlimm!

Morgen habe ich dann meinen ersten Termin für die geburtsvorbereitende Akupunktur "JIPPIEEE"

So, hiermit also ein Bericht über eine äußere Wendung mit Happy End... vielleicht hilft es ja der ein oder anderen bei ihrer Entscheidung!
Liebe Grüße, Birte + Frau "Richtigrum" (37+0 SSW)

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hallo birte,

schön das alless so gut verlaufen ist- habe da ja schon heftige sachen drüber gelasen und gesehen das es auch sehr schmerzhaft unf rabiat zu geht. mein kleiner liegt zur zeit auch in bel bin aber erst 31 ssw ab morgen.

habe nächste woche wieder termin beim gyn mal sehen ob er sich wieder gedreht hat. meine töchter lagen beide schon sehr früh in sl.

mache mir aber noch keine sorgen er hat ja noch 5 wochen zeit seine lage zu ändern und dann schauen wir mal.

lg sandra

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hallo Sandra!

Erstmal würde ich an deiner Stelle auch positiv Denken. Noch hat dein zwerg ja genug Platz und Zeit sich zu drehen... auch wenn man sich so seine Gedanken macht! Ab der 32. Woche könnte man auch mit dem Moxen anfangen. Hast du eine Hebamme dafür?

Wie gesagt es gibt erstmal noch einige andere Sachen, die man unternehmen kann und möglicherweise wird ja schon morgen beim FA festgestellt, dass der Kopf wieder unten ist.

Ich drück die Daumen!
Birte

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Danke für den Bericht!

Mein kleines "Monster" aus dem Bauch bevorzugt seit dem es existiert die QL oder BEL... QL ist für mich noch angenehm, aber BEL mag ich inzwischen immer weniger....

Meine beiden Großen hatten von Anfang an die SL bevorzugt und waren nie in BEL...

Daher denke ich fast, dass ich den Kleini auch nicht in die richtige Position locken kann... Na ja, hat ja noch ausreichend Zeit...

Dein Bericht macht mir aber Mut, dass es sich lohnt, auch mal was "Ungewöhnliches" auszuprobieren...

LG, Marina

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Hallo Marina!

Noch hast du ja jede Menge Zeit und ich glaube das beste ist immer wenn man sich möglichst positiv einstellt. ich selber war sehr überrascht als es in der 30.SSW plötzlich hieß BEL. Aber bis zur 36. Woche hatte ich eigentlich immernoch Hoffnung.

naja... wir haben ja jetzt nen Weg gefunden und ich hoffe die Maus bleibt jetzt auch mit dem Kopf unten!

Alles Gute für dich und dein "Monster"!
Birte

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Da hast du Glück gehabt. Meine Tochter war eine BEL und beim KS hat man gesehen dass sie total in die Nabelschnur eingewickelt war. Bei eine Wendung wäre sie gestorben - nur als GEgenpol zu deiner Geschichte. 'Mich freut es aber für dich, dass alles so gut ging.

Anne

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Hallo Anne!

Ich kann mir vorstellen, dass der Gedanke für dich dann nicht so positiv ist allerdings ist bei einer Wendung in der Klinik in der ich war noch noch nie ein Kind gestorben. Tod durch äußere Wendung hat es seit Jahrzenten nicht gegeben in Deutschland, so die Info mehrere Ärzte mit denen ich darüber gesprochen habe. Sind Nabelschnur oder Plazenta im Weg, lassen sich die Kinder meist einfach gar nicht drehen. Schlimmstenfalls wäre es zu einem Not-KS gekommen.
Naja... aber über das Thema gehen die Meinungen ja auch sehr auseinander. Und wir haben uns die Entscheidung auch nicht leicht gemacht.

Alles Gute für dich und deine Tochter!
Liebe Grüße, Birte

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Wirklich sehr interessant solch eine Drehung mal als Erfahrung zu lesen :-)

Meine Maus liegt seit zwei Tage fest im Becken mit dem Kopf nach unten. Gott sei Dank :-)

Ich drücke die Daumen das Eure Maus die Positon behält und richtig fest mit dem Köpfchen ins Becken rutsch.

lg Maren und die Prinzessin in der 35 SSW