Muss man sich bei der Geburt eigentlich alles gefallen lassen?

Hallo liebe Mit-Schwangeren


mir brennt da was auf der Seele. Ich lese immer wieder, was sich Hebammen und Frauenärzte so vor, oder während der Geburt leisten, und ich muss ja sagen, da wird mir Angst und bange.

Immer wieder lese ich z.B. dass Hebammen bei einer Geburt einfach so einen Dammschnitt machen. Und zwar ohne die Mutter vorher drüber zu informieren. Oder die letzten Tage hab ich gelesen, dass der Frauenarzt bei einigen hier den Muttermund ebenfalls ohne Wissen der Frauen, und ohne Vorwarnung mit den Fingern gedehnt hat.
Solche Praktiken sind ja meist dann mit erheblichen Schmerzen verbunden.

Als ich das gelesen hab, sass ich hier echt fassungslos. Ich mein, die würden ja auch nie auf die Idee kommen, und jemanden bei vollem Bewusstsein den Bauch aufschneiden, und nacher dann sagen "Das war notwendig".
Es ist doch immerhin mein Körper, und ich finde, man hat schon ein Anrecht darauf, VORHER zu erfahren was ein Arzt oder eine Hebamme da vor hat.
Da kommt man sich ja vor wie ein toter Gegenstand, mit dem gemacht werden kann, was die wollen.

Ich bin sicher die letzt, die einen Dammschnitt ablehen würde, wenn die Hebamme sagt, dass er medizinisch notwendig ist. Aber ich werde rasend bei dem Gedanken, dass ich im Nachinein dann vor vollendete Tatsachen gestellt werde.

Kann ich denn als unmittelbar Betroffene eine Muttermunddehnung ablehnen? Bzw. dass sie nur dann gemacht werden darf, wenn der Arzt mich vorher informiert?

Ich habe da schon irgendwie echt Panik, wenn ich mir vorstelle, dass ich bei der Geburt ins KH komme, und die Hebamme dann irgendwelche Praktiken ohne mein Wissen und ohne meine Einverständins an mir ausübt, nur weils ja die Geburt beschleunigt, oder weil das so Standard ist, oder weils schon Millionenn Frauen vor mir überstanden haben.....

Dieser Spruch "das haben schon Millionen Frauen vor ihnen geschafft" kotzt mich eh an. Ich bin ich, und nicht eine von diesen Millionen Frauen. Und wenn es dem Kind gut geht, warum die Geburt unbedingt beschleunigen und der Mutter irre Schmerzen verschaffen? Wenn die Frau keine Zeit hat, dann hätte sie keine Hebamme werden sollen.

Wie gesagt, ein kurzes "Ich würde gerne dieses und jenes versuchen, weil das diesen und jenen Vorteil hätte...", wäre überhaupt kein Thema.


Wenn ich so Leidensberichte von euch lese, dann tuts mir immer selber weh.
Und das trägt ja nun nicht gerade dazu bei, dass man sich sonderlich auf die Geburt freut...



Liebe Grüße

Seikon (12. SSW)

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also ich hab mir ne beleghebamme zugelegt da ich beim letzten mal ne schlechte erfahrung gemacht habe, die hebamme war echt unfreundlich und eh die meiste zeit net da. mfg sabrina +zwergi 16ssw:-D

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Hallo,

Du musst Dir gar nichts gefallen lassen, immerhin musst du dich ja sowieso 4 Wochen vor ET im Krankenhaus vorstellen und da kannst du sowas wie Dammschnitt besprechen!!! Ausserdem ist ja bestimmt Dein Mann bei der Geburt dabei und er kann ja Deine Wünsche nochmal äussern. Wenn man in wehen liegt bekommt man manches ja gar nicht mit. Bei mir wurde damals auch ein Dammschnitt gemacht weil es nötig war. Dann kommt man nicht drumherum.

LG

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Wie gesagt, wenn es nötig ist, würde ich auch nicht nein sagen. Mir geht es aber eben darum, dass vieles gemacht wird was unnötig ist, nur weil die Hebamme das vor 30 Jahren in der Ausbildung mal gelernt hat. Und mir geht es darum, dass vieles einfach so gemacht wird, über den Kopf der Schwangeren hinweg.
Ich will einfach über alles vorher informiert werden, und will die Möglichkeit haben, gewisse Eingriffe abzulehnen.

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Ich hab auch eine Beleghebamme auch wenn ich ja ein geplanten KS bekommt. Wenn meine Hebi an dem Tag nicht können sollte, hat sie eine vertretung, mit der ihc auch super gut auskomm.

Also ich find es einfach gut das entweder deine Hebi mit geht ins KH oder eben dein Frauenarzt dich entbindet ( leider macht mein FÄ das nicht )

Martina und Baby D. 34ssw

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Hallo,

sicher hast Du allgemein recht, dass einige Ärzte und Hebammen einfach ihren Dienst machen und bei den entbindenden Müttern sehr oft irgendetwas tun, ohne die Mutter darüber zu informieren.
Bei mir hat die Hebamme (auch eine recht dominante Dame) auch den Muttermund gedehnt und ich bin ziemlich zusammengeschreckt. Es sind jetzt keine unerträglichen Schmerzen, aber sehr angenehm ist es eben auch nicht, schon mal gar nicht, wenn man Wehen hat. Die Hebamme hat mich dann aber auch gleich in Ruhe gelassen.
Wegen des Dammschnitts habe ich meinen Freund vorher instruiert, den zu verweigern, falls ich nicht in der Lage dazu sein sollte, den selbst abzulehnen. Ich wollte, dass das Gewebe notfalls reißt. Natrürlich wäre ein Dammschnitt im absoluten Notfall ok. gewesen, aber eben nicht vorsorglich, weil ich recht zart gebaut bin.
Zum Glück war kein Dammschnitt notwendig und es ist auch nichts gerissen. Das habe ich vor allem dieser dominanten Hebamme zu verdanken, die zwar ziemlich forsch aufgetreten ist, aber letztendlich hervorragende Arbeit geleistet hat.
Eine Hebamme die mitjammert und mitleidet wäre bei mir wahrscheinlich völlig fehl am Platz gewesen. Jemand der einen auch mal anschreit, wenn man meint, nicht mehr zu können, erreicht einen während der Geburt eher und kann die Kräfte noch einmal richtig mobilisieren.

LG Samy

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Hallöchen,

ich verstehe dich natürlich. Das mit der Muttermunddehnung.. dazu kann ich eigentlich nichts sagen, aber da wäre ich auch dafür, dass kurz gefragt wird.

Was den Dammschnitt allerdings betrifft, kann ich deine Meinung nicht teilen.
Bei mir war es z.B. so, dass die Herztöne meiner Maus abgesunken sind. Nachdem es nicht anders ging und auch die Saugglocke schon bereit lag, machte meine Hebi kurzentschlossen einen Dammschnitt - und schwupps war meine Maus auf der Welt.
Hätte sie erst versucht mit mir darüber zu reden (war durch die Wehen etwas benebelt) und evtl. sogar noch Vor- und Nachteile eruiert, hätte sie riskiert, dass meiner Tochter etwas passiert. Der kleine Schnitt war nebensächlich, schnell verheilt und nicht der Rede wert.. aber wenn sie ihn nicht gemacht hätte, wäre das ein "Kunstfehler" gewesen, der weitaus schlimmere Folgen hätte haben können.

Ich bin auch der Meinung, dass man nicht alles mit sich machen lassen muss. Aber es gibt nunmal Dinge die medizinisch notwendig sind und wo keine Zeit bleibt drum rum zu reden.
Ein Dammschnitt wird ja nicht aus Jux und Dollerei gemacht, sondern hat immer einen entsprechenden Grund.

Am Besten suchst du dir eine Beleghebamme, mit der du vor der Geburt über alles sprechen kannst. So hat man doch eine gewissen Sicherheit und weiss was im Normalfall gemacht wird.

Ich wünsche dir alles Gute. #klee

lg
Nicki mit Sina (Jan. 04) und Bauchzwerg (18+6)

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Hallo, also erst einmal muss ich dir deine Panik nehmen, denn weder eine Muttermunddehnung noch ein Dammschnitt tun weh. Im Gegenteil, du merkst das gar nicht. (So wars zumindest bei der Geburt meines Sohnes).

Ich glaube in dem Moment wo du in den Wehen liegst sagst du eh zu allem "Ja und Amen" oder im Gegenteil. Wenn die Hebamme sagen würde "wir machen einen Dammschnitt" würde man sich vielleicht auch verkrampfen. Natürlich sollte das vorher (solltest du dich in der Klinik vorstellen) genau besprochen werden. Vertrauen zu Hebamme und Arzt ist nämlich auch ein ganz großer Faktor. Vielleicht kannst du ja so viel Vertrauen aufbauen, dass du die Hebamme und die Ärzte machen lässt.

LG Bianca (SSW 26+3)

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Hi,

hier muß ich dir leider widersprechen:

"weder eine Muttermunddehnung noch ein Dammschnitt tun weh. Im Gegenteil, du merkst das gar nicht. (So wars zumindest bei der Geburt meines Sohnes). "

Das mag bei dir so gewesen sein, aber ich finde Muttermunddehnungen super schmerzhaft...und unter heftigen Eröffnungswehen erst recht. Sowas müßte nicht sein bzw. zumindest kann man vorher fragen oder sagen das man sowas jetzt vorhat.

Der Dammschnitt ist unter der Geburt eher Nebensache, dass stimmt wohl. Es piekst kurz, es ziept kurz und dann wars das. Das Nähen ist unangenehmer und das Heilen auch...aber nichts wo man Angst vor haben müßte.
Bei mir hat wg. dem Dammschnitt auch keiner gefragt (ich wurde nur informiert das man das jetzt vorhat), aber ich hätte eh fast allem zugestimmt, damit die Chose endlich rum ist und es ging danach auch ganz flott.

"Ich glaube in dem Moment wo du in den Wehen liegst sagst du eh zu allem "Ja und Amen" oder im Gegenteil."

--> Das stimmt allerdings :-) .

LG

Mera + Kilian (20 Monate) + #baby "Ya" (ET - 6)

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Hallo!

Ich weiß ja nicht, wie du dir so eine Geburt vorstellst, aber es gibt einen Punkt, zumindestens war es bei mir so, da ist dir wirklich alles scheiß egal.

Ich hab auch irgendwelche homöophatischen Mittel bekommen, weil meine Hebamme meinte, dass die helfen. Hab sie einfach genommen, sie hat mir aber kurz vorher erklärt, für was die sind. Auch haben ich Stellungen ausprobiert, die ich niemals gemacht hätte, wenn sie mich nicht dazu angewiesen hätte, nur weil ich der Meinung war, dass ich in einer anderen Stellung den Schmerz besser ertrage. Aber es geht nicht darum, den Schmerz besser zu ertragen, sondern dem Kind es leichter zu machen raus zu kommen und die Geburt nicht unnötig in die Länge zu ziehen und wenn halt Hüftkreisen das Baby ins Becken besser rutschen lässt, dann sollte man es machen.

Geh einfach locker an die Sache ran und sag deiner Hebamme, die dich im Kreißsaal betreut, dass du gerne über alles informiert werden möchtest, was sie tut und für was das gut ist. Du siehst das jetzt im Moment alles zu negativ. Vergiss nicht, die Hebammen und Ärzte machen alles dafür, dass das Kind gesund und lebend auf die Welt kommt und dazu ist nun mal manchmal schnelle Reaktion gefragt und nicht eine lange Erklärung möglich.

MFG Franzi

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hey...

also man muss sich das nicht alles gefallen lassen und eig sollten uns müssten einen ärzte und hebammen üer alles was die gleich mit dir anstellen wollen berichten und müssen dazu auch dein einverständnis haben...

ich hab mich auch mit wegen des dammschnittes und den ganzen medikamenten, die sie dir im KH unter der geburt andrehen oder andrehen wollten für eine geburt im geburtshaus entschieden, wo ein dammschnitt wirklich nur im aller aller nötigsten fall gemacht wird, denn eine langsame geburt, wo das köpfchen immer wieder vor und zurück rutscht ist nun einfach mal die beste und schonendste, für dich aber genauso wie für dein kind...

vor allem wird im KH die geburt nicht mehr als natürlich gesehen und auch nicht als einzigartig, wie du ja schon sagst, das die hebis im kh auch mal zu einem sagen, nu stellen se sich nich so an das haben schon millionen andere frauen hinter sich...

meine hebi oder besser alle hebis da sehen die geburt bei jeder frau als einzigartig und behandeln dich da auch so...

im KH zu entbinden ist mir vollkommen zum gräulgeworden, nachdem ich zwei mal wegen vorzeitiger wehenim kh gelegen hab...

kann mich da weder fallen lassen noch fühl ich mich in irgendeiner form da wohl und das ist im GH anders...

aber das wo und wie finde ich muss auch jeder für sich entscheiden...

LG Janina+Logan Finley ET -5

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Hallo Seikon,

also ich kann deine Ängste voll verstehen. Hab mir vor der letzen Geburt keinerlei Sorgen gemacht und es war dann alles überhaupt nicht so, wie ich es wollte.

Die Hebamme hat zum Beispiel dauernd meinen Muttermund untersuchen wollen und das tat so höllisch weh. Irgendwann hab ich dann die Beine zusammen gepresset und die Untersuchung verweigert, was in einem Streit darüber endete.

Ich denke, man kann mit der Hebamme im KH Glück haben, oder auch nicht. Ich möchte das auf keinen Fall mehr. Deshalb stehen für mich folgende Überlegungen an:
Beleghebamme geht leider nicht, da sie das hier im KH nicht machen
Hausgeburt
meine Cousine geht mit (sie ist Krankenschwester, hat schon mehrere Geburten begleitet und bei ihr weiß ich, dass sie sich auch gegen Ärzte, Hebammen und Krankenschwestern absolut für mich und meine Bedürfnisse einsetzt)

Mein Mann war während der Geburt leider keine große Hilfe. Er hat glaube ich noch mehr gelitten als ich.

Ich möchte dir nun keine Angst machen, finde es jetzt aber im nachhinein wirklich wichtig, dass man sich Gedanken über die Geburt macht, wie man sich diese vorstellt, was man will und was eben nicht.

Drück dir die Daumen, dass du eine schöne Geburt erleben wirst.

lg,
Simone