an alle die eine Fg hatten

Ich denke in unserer Gesellschaft besteht Aufklärungsbedarf und auch Handlungsbedarf seitens der Gesetzgebung zum Thema FG.Viele Mütter bzw. Eltern bekommen keine oder nur geringe Informationen (außer sie suchen sich das selbst) über Ihre Rechte ... Oder wußtet Ihr alle das Ihr Anspruch habt (egal welche SSW die Fg passierte) auf Nachsorge durch die Hebamme,Klinikseelsorge ? Das Ihr Eurer Baby (unter 500 g) selbst mit nach Hause nehmen könnt und es auch in Eurem Garten bestatten könnt falls es kein Angebot auf einem der Friedhöfe gibt? Das Euer Kind (wenn es nicht das KH bestattet ) in den "Klinikmüll" kommt und mit Organen und Gliedmaßen verbrannt wird?? Ich denke( und dafür kämpfe ich auch hier) das ach Fg unter 500 g würdevoll bestattet werden sollten .... Was sagt Ihr dazu? Seid Ihr von der Klinik aufgeklärt worden? Sind Eure FG beerdigt worden?

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Hallo,
wir haben in der Klinik nichts erfahren. Im Gegenteil, ich wurde behandelt, wie wenn ich mein Kind abtreiben lassen wollte. Es war schrecklich!
Durch eine Freundin, deren Schwägerin in der Klinikseelsorge tätig ist und einen befreundeten Priester erfuhren wir, das wir unser Kind beerdingen lassen können. Ich hab mich an die Klinikseelsorge gewand und ab da haben sie uns dann allerdings auch sehr geholfen. Ca. 3 Monate später wurde unser Kind in einer Sammelbestattung für ungeborene Kinder beigesetzt. Die Beerdigung war sehr liebevoll gestaltet.
LG
Miriam

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Bei mir gab es das leider nicht... Ich habe im Urlaub auf Fehmarn die Fg gehabt und wurde in Oldenburg in der Sana Klinik ausgeschabt.Ich habe nicht erfahren das mir eine Hebamme nach der Fg zusteht ,das ich mein Kind beerdigen kann ,sie haben sagar die obduktion ohne meine Einverständnis durchgeführt....Nun angagiere ich mich dafür das es niemanden hier mehr so geht ... Schön das es bei Euch noc geklappt hat und ihr Euer Kind beisetzen konntet...

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zum glück hab ich sowas noch nicht erfahren müssen, aber meine freundin hatte letzte eine fg, ich glaub es war so 12./13. woche rum. sie erzählte mir auch, dass sie ihr baby bei sich im garten begraben hat.

ich war ganz erstaunt, das hab ich nicht gewusst, dachte das dürfe man nicht.

finde es aber schön, denn so weiss sie, dass ihr baby immer in ihrer nähe ist und nicht im klinikmüll.

finde es schade, dass da keine aufklärung betrieben wird und auch dass die frauen so unwürdig behandelt werden. ich denke da sollte das kh personal noch einiges dazu lernen!

wünsche euch alles gute! #liebdrueck

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Nun ja auch das Klinikpersonal ist nicht immer auf den neusten Stand..Ich arbeite selbst in einer Klinik und habe von all dem nichts gewußt.... Bis ich mir das Wissen selbst angeeignet habe und nun versuche ich mein Wissen weiterzugeben und anderen betroffenen zu helfen...

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Hallo,

ich finde es super was du da tust. Ich habe kurz nach der Todgeburt meiner Tochter in der 28ssw auch rebelliert. Ich stand anfangs unter schock wie wahrscheinlich jede Mutter, die ihr baby Tod zur welt bringen muss. Und habe mich erst nach Anishas Beerdigung erkundigt was es alles gibt.
Ich finde nur man sollte nicht nur das Klinikpersonal angreifen. Sondern auch die Bestattungsinstitute. Mir hat kein Mensch gesagt, das ich meine kleine selbst hätte Anziehen können bevor sie in den Sarg gelegt wird. Das ich dabei sein darf oder sie sogar selbst in den Sarg legen darf. Genauso kam mir im nachhinein, das ich sehr gerne den (sterilen weissen ) Sarg bemalt hätte mit meiner großen Tochter (3 J.) damit er etwas kinderfreundlicher aussieht. Oder mir hätte von der Bestattung jemand sagen sollen, das es sogar möglich gewesen wäre, meine kleine Daheim nochmal aufzubahren (<-- ich weis net schreibt man das so? naja egal) All das wurde mir genommen. Für mich eigentlich recht wichtige sachen. Ich habe nie meine Tochter Anziehen können, nein ich hatte an der Beerdigung sogar angst das ihr die Bestatterin beim Anziehen wehgetan haben könnte. Diese leute machen das jeden tag, für sie hat dieses kleine leblose wesen einfach nicht die gleich bedeutung wie für die eigene mutter.

Deswegen stimme ich dir zu, es muss noch viel getan werden, doch nicht nur wenn es um Fehlgeburten geht sondern auch wenn es um Todgeburten geht. Das alles sind unsere Kinder und nicht einfach eine Leibesfrucht wie es das Gesetzt und die Medizin nennt.

Ich drück dir die daumen das du etwas erreichst und schon allein wenn eine Mama die das erlebt hilfe bekommt durch dich hat es sich gelohnt.


LG
mamajustine mit Lavinia an der Hand und #stern chen Anisha ganz fest im #herzlich

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erstmal tut es mir leid was ihr erleben musstet!! #liebdrueck

ja stimmt die bestattungsinstitute gehen leider auch oft nicht mit der zeit.
ich hab letzt ein buch gelesen von claudia marschner, bunte särge heisst es, sie hat anfang der 90er das etwas andere bestattungsunternehmen in berlin gegründet. eben viel freundlicher, auch ausgefallenen urnen und särge und man kann die särge auch selber bemalen, man kann selber blumengestecke machen, die rede halten oder sonstwas.
ich fand ihre ansätze echt super! nicht dieses bestellen der särge und blumen aus dem katalog, man kann damit auch schon ein stück trauerarbeit leisten.

sie hat in dem buch auch beschrieben wie freunde nach dem tod ihrer an läukemie erkrankten freundin ihren sarg verschönert haben, hat den halben tag gedauert, sie hatten musik dabei, etwas zu essen und zu trinken und ab und zu haben sie erinnerungen an ihre freundin aufleben lassen, mal geweint und dann weiter gemalt. ich finde das sooo schön und ich denke das ist auch wichtig schon bei der beerdigung zu beginnen abschied zu nehmen, und wenn man dann aktiv daran beteiligt ist, umso besser.

auch finde ich es schön, wenn man selber oder jemand aus der familie eine rede halten kann, denn ein pfarrer hat den menschen eigentlich nicht gekannt.

naja zumindest fände ich es nicht schlecht wenn es in zukunft mehrere solche insitute geben würde, sie war/ist sozusagen das bunte schaf unter den ganzen schwarzen und stiess auch oft auf vorurteile.

allgemein was das thema tod angeht muss noch viel aufklärung geleistet werden, denn für die meisten ist es ein tabuthema, und wenn man offen drüber spricht oder sich gedanken macht (so wie ich z.b.) dann wird man immer blöd angeschaut. #schmoll

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Hallo,

bei uns im KH bekommt man sofort Infomaterial, man muss seit 01.01. (neue Gesetzgebung) auch sagen, was mit der FG werden wird.

Man bekommt ca. eine Woche nach der Fg einen Anruf von der Hebamme die entbunden aht, die einem nochmal fragt wie es geht. Außerdem kann man den Wunsch äußern, von einer Mitarbeiterin das Vereins f. Verwaiste Eltern kontaktet zu werden.

von diesem Verein werden auch die Beerdigung für kleine Frühchen organisiert.

Also bei uns im KH läuft das alles super.

LG Bunny #hasi

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Solche KH lobe ich mir...Schön das es auch vorbildliche Kliniken gibt....

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Das wusste ich nicht und bin total sauer auf das Klinkum.:-[
Ich leide heute noch darunter, daß ich unseren krümel nicht beerdigen konnte oder einen ort habe wo ich ihn besuchen kann. ich hätte ihn gerne mit nach hause genommen..
meine fa war zwar damals sehr auf meine psyche eingegangen, ich jedoch gerne eine seelsorge in anspruch genommen.
danke für die aufklärung!

LG
kathleen

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Hallo,
ich hatte im Juni 04 eine FG in der 11 SSW. Kurz vor der OP zur AS fragte ich noch, was denn mit meinem Kind geschehen würde...., lapidare Antwort: "Schmeißen wir weg!" ich war wohl schon etwas zugedröhnt und ohnehin ziemlich fertig sonst hätte ich wahrscheinlich einen Aufstand geprobt. Als ich wieder auf Sendung war, war ich ob der Behandlung im KH tierisch auf dem Baum - aber gekratzt hat es glaube ich nicht wirklich jemanden. Ist jetzt schon etwas her..., doch ich bin immer noch sauer.
LG Irmi

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Also ich hatte zwei FG in der 12.ssw. Beim ersten mal wurde vom KH aufgeklärt und habe infomaterial bei der Vorbesprechung mit nach haus bekommen.
Allerdings habe ich es sofort weggeworfen! Ich war so fertig und so traurig das ich da nicht drüber nach denken wollte. Ich wollte so schnell wie möglich damit abschließen!
Beim zweiten mal habe ich die Zettel garnicht mehr mitgenommen weil ich mich schlecht gefühlt hätte das das erste baby auf dem Müll gelandet ist und das zweite eine bestattung bekommt.
Falls es mir ein drittes mal passieren wird werde ich das Kind eh nicht auf so wiederliche weise aus mir raus kratzen lassen.
Ich werde warten bis es von alleine im "ganzen" auf die welt kommt!

LG Anni

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Ich denke es geht jeder anders mit seiner Verarbeitung um,der eine wünscht Infos der andere will erstmal flüchten. Deine FG unter 500 g kannst Du auch selbst beerdigen .Und manchmal muß man eine Ausschabung machen weil Reste in der Gebärmutter bleiben können die dann Entzündungen hervorrufen können

Da immer die Möglichkeit besteht, dass der Abort nicht zur kompletten Entleerung der Gebärmutter geführt hat, ist nach jeder Fehlgeburt eine Ausschabung nötig. Die inkomplette Entleerung könnte gefährliche Folgen nach sich ziehen, wie Blutungen oder Infektionen.(Zitat http://www.baby-care.de/beratung.php?uid=1&op=a&tid=21&fid=702)

Ich hätte mir Infos gewünscht so hätte ich mich vielleicht weniger hilflos gefühlt...Und Abschied nehmen können

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Hallo browneyesgirl,

komme sozusagen gerade aus dem KH zurück... Habe mein gestern dort auch mein totes Muckelchen (16. SSW) zur Welt gebracht und danach eine Ausschabung bekommen. Steh im Moment noch so neben mir, weiß noch gar nicht recht wie ich mich fühlen soll! Warte eigentlich die Ganze Zeit auf den "Hammer", der mich sicherlich bald trifft.

Allerdings muss ich sagen, dass die bei uns im KH echt toll gewsen sind - Ärzte, Schwestern, Schülerinnen (eine Hebamme war leider nicht dabei, aber ich weiß, welche aus dem KH für dieses Thema zuständig ist)! Ich habe gleich jede Menge Infos bekommen und kann auch jederzeit dort anrufen und meine Fragen los werden.

Zur Zeit werden mein Muckel und die Plazenta noch untersucht und danach werden wir ihn oder sie (wir wissen es noch gar nicht) über das KH beerdigen lassen.

Aber nach den ganzen Antworten hier merke ich echt, dass ich quasi Glück im Unglück hatte! Es ist eine echte Sauerei, die da in vielen Kliniken passiert!

Traurige Grüße von

Edda mit #stern´chen im #herzlich

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Wünsche Dir viel Kraft weiterhin und freue mich das Du ein so tolles KH und Unterstützung bekommen hast. Es tut mir leid das so vielen Frauen die Erfahrung nicht erspart bleibt.Wenn Du jemanden brauchst zum reden melde Dich einfach...

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Hallo,

komme leider erst jetzt wieder zum Lesen!

Vielen Dank für Dein liebes Angebot! Im Moment ist alles noch so surreal - bin zur Zeit bei meinen Eltern, da mein Mann auf Geschäftsreise ist #heul
Meine Ma war auch gestern die ganze Zeit bei mir, aber reden kann ich im Moment nicht so wirklich mit jemandem! Ausser ein wenig mit meinem Hasen - so wie das am Telefon halt geht... Ich glaub im Moment brauch ich erst mal ein bisschen Zeit alleine, um mich überhaupt an den Gedanken zu gewöhnen! Das Schreiben ist allerdings eine gute Alternative, um einfach mal die ersten Sachen/Gedanken los zu werden!

#danke

Edda

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hallo,
Also ich finde es toll was du hier tust. Ich hatte vor fünf Jahren eine Fg in der 13ssw und niemand hat mir irgendetwas gesagt. Niemand hat sich drum gekümmert wie es mir geht oder wie ich mich fühle. Ich wurde behandelt wie jemand der in die Klinik zur Abtreibung kommt. Im nachhinein denke ich, dass ich hätte rebelieren müssen, mich hätte wehren müssen. Ihnen sagen, dass ich wissen will was mit meinem Engel passiert, aber dazu hatte ich in dem Moment nicht die Kraft.

Ich hätte es toll gefunden wenn jemand gekommen wäre der mich aufgeklärt hätte und mir gesagt hätte wie und was meine Rechte als Mutter sind. Denn schließlich war und bin ich auch die Mutter dieses Kindes auch wenn es nie richtig leben durfte.

Du hast meine volle unterstützung.
Angelzoom

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Das Gefühl kenne ich auch heute wenn ich daran zurückdenke fühle ich mich schuldig und hilflos... Es ist wie ein Alptraum.. Ich werde darum kämpfen das es mehr Aufklärung gibt und wir über unsere Rechte mehr wissen... So kann man aktiv entscheiden und sich nicht mehr so hilflos fühlen ... Ich habe mit der "Pionierin " in Münster Kontakt aufgenommen
http://www.sternschnupperike.de/ Sie will mir helfen und sie hat auch "meine "Klinik wo ich die AS hatte angeschrieben weil sie auf meine Mail nicht geantwortet haben.. Ich denke man sollte den Eltern /Müttern 2 Wochen Zeit geben um darüber zu entscheiden ob und wie sie das Kind beerdigen lassen.Am Anfang ist man damit überfordert man will nur "aufwachen". :: Wehrt Euch ,lass Euch nicht alles gefallen ... Ihr seid die Mütter und es sind Eure Kinder...