ich fühle mich so alleine

Hallo liebe Forenmitglieder.

Ich habe mich heute erst angemeldet, denn irgendwie suche ich jemanden, mit dem ich ganz offen reden kann.
Zwar habe ich viele Freunde, doch die meinen, mir geht es wunderbar. Wenn ich mal versuche mein Herz auszuschütten, dann wird gleich abgewiegelt, bzw. man überschüttet mich mit ihren Sorgen.

Doch mir geht es nicht wunderbar! Ich kann oft schlecht schlafen, weine hin und wieder. Und heute ist auch so ein Tag, an dem ich mich so alleine fühle.

Mein Mann ist vor 9 Monaten ganz plötzlich an einem Herzinfarkt gestorben. Ich denke, ich habe das ganz gut verkraftet, vorallem auch deshalb, weil ich nicht so besonders glücklich in unserer fast 17 jährigen Beziehung war. Ich fühlte mich nicht von ihm geliebt und ich glaube, ich habe ihn vielleicht auch nicht sehr geliebt.

Doch er tut mir so unendlich leid, dass er so früh sterben musste, auch so ganz alleine in einem Hotelzimmer. Im Grunde war er ein guter Mensch, aber er konnte eben keine Liebe geben.
Wir haben noch zwei Kinder, sie sind erst 13 und 11 Jahre. Ich bin sehr froh, dass ich sie habe, doch ich habe auch viel Angst, dass mir etwas passiert und sie ganz alleine dastehen.

Ich liebe sie über alles, aber meine momentane Situation läßt mir keine Ruhe.
Ich bin sehr übergewichtig und versuche eine Adipositaschirurgie zu bekommen. Aber ich habe davor auch große Angst. Angst, dass ich diese OP vielleicht nicht überstehe. Aber so, wie ich jetzt bin, bin ich mehr Last für meine Kinder, als eine gute Mutter!
Außerdem wurden bei den ganzen Untersuchungen festgestellt, dass ich Knötchen in der Schilddrüse habe. Wahrscheinlich sind sie nicht schlimm, aber ich habe noch keinen genauen Befund.

Es macht mich alles so fertig, und ich kann mit niemanden richtig darüber reden. Ich habe niemanden mehr. Meine Mutter ist schon vor 8 Jahren ganz plötzlich verstorben. Sie war auch eine der wichtigsten Personen in meinem Leben.

Ich denke, ich beginne erst jetzt um sie zu trauen, eben, weil auch mein Mann gestorben ist.
Ich war auch schon bei einer Psychologin, aber bei mir sind es immer nur so Phasen, wo ich so schlecht "drauf" bin. Eben so wie heute.

Es wäre schön, wenn sich vielleicht jemand finden würde, der sich evtl. in einer ähnlichen Situation befindet, denn meine Freunde wissen damit nicht umzugehen. Sie versuchen mich halt aufzuheitern und das Thema herunterzuspielen. Wenn ich schon mal versuche, meinen Kummer anzusprechen, wird gleich das Thema gewechselt.
Inzwischen versuche ich es kaum noch darüber zu reden, aber ich muss einfach gelegentlich über meine Sorgen und Ängste sprechen.

Jetzt fühle ich mich schon irgendwie besser. Vielen Dank für´s zuhören, bzw. lesen

Eure nelke11

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Hallo Nelke!

Willkommen bei uns!
Herzliches Beileid zu Deinem Verlust! #kerze
Ich kann Dir zwar nicht versprechen, dass Du jemanden hier findest, der in der gleichen Situation ist wie Du, aber Ansprechpartner wirst Du bestimmt immer finden.

Wenn Dir danach ist, kannst Du mir schreiben, bin zwar aus einem Grund in diesem Forum, aber helfen kann man sich ja auch so. Zumindest hilft es mir, wenn ich mich hier mit jemandem austauschen kann.

Liebe Grüss

Stefanie

P.S. Solche traurigen Phasen gibt es immer wieder, lass sie zu und dann kannst auch Du bestimmt bald wieder etwas positiver in die Zukunft schauen!!!#liebdrueck

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Morgen Nelke11,

also laß dir erstmal gesagt sein das du nicht aleine bist. Deine Mutter und auch dein Mann sind bei dir, vieleicht nicht real, aber sie sind bei dir.
Bei beiden solltest du versuchen loszulassen und vorallem versuche mit deinem Mann ins reine zu kommen. Ich denke du hast mit seinem Tod nicht abgeschlossen. Ich lese leichten Unmut und Ärger aus deinem Beitrag, dass er dich aleine gelassen hat.
Natürlich ist es schwer mit zwei Kindern, aber mache nicht den Fehler und versuche zu funktionieren. Du mußt wieder leben, für deine Kinder dasein und zu allererst solltest du mal trauern.
Du versinkst nach und nach in einem Loch, für das der Tod deines Mannes der Auslöser ist.
Die anderen Dinge wie Zukunftsangst und Übergewicht sind nur kleine Randerscheinungen die dich tiefen reinziehen. Mache einen Stichtag und beginne neu, mit professioneller Hilfe.
Bleib dran an einer Gesprächstherapie und bleib dran an der OP. Und ich weiß das diese OP gut gehen wird und dir auch helfen wird, aber du mußt kämpfen.
Setzt dich nicht hin und versinke im Selbstmitleid. Der Tod deines Mannes wird für dich und deine Kinder etwas Positives bewirken, auch wenn du das jetzt noch nicht siehst.
Dein Lebensplan ist hier noch nicht erfüllt, steh`wieder auf und mache weiter.

#liebdrueckmfg Franzy

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Hallo sali123. #danke

Zuerst vielen Dank für Deine Zeilen. Sie haben mich etwas nachdenklich gemacht. Ich freue mich darüber, dass Du mir Mut zusprechen willst.
Ich denke aber nicht, dass es Unmut und Ärger ist, den ich gegen meinen verstorbenen Mann hege. Ja, es ist manchmal ein schlechtes Gewissen ihm gegenüber, weil ich jetzt irgendwie befreiter leben kann. Ich kann jetzt tun und lassen was ich will (mit Rücksicht auf meine Kiddis natürlich!), ich kann ins Bett gehen ohne Angst zu haben. Ich kann auch einfach mal keine Lust auf Aufräumen haben.

Ja, seit mein Mann tot ist, lebe ich schon psychisch besser. Trotzdem tut es mir für ihn leid, dass er nicht mehr miterleben kann, wie seine Kinder heranwachsen. Wie sie sich in der Schule machen, wie sie ihren ersten Freund haben usw. usw. Er wollte ihnen noch soviel zeigen, erklären, aber das geht nicht mehr.

Meine Kinder trauern auch nicht sehr um ihren Vater, denn er war auch viel unterwegs und wenn er da war, hat er sich auch kaum gekümmert. Es war halt so. Einer musste ja auch das Geld verdienen.

Ich denke auch nicht, dass ich im Selbstmitleid versinke. Schon wegen meiner Kinder kann ich das gar nicht. Und außerdem meine ich auch, dass ich im Grunde auch sehr positiv eingestellt bin. Aber ich wollte einfach mal mit Menschen in Kontakt treten, die mich vielleicht einwenig verstehen. Die nicht nur sagen: "Ach du mit deinem Pipifax!"

Es belastet mich halt, dass ich mit niemanden drüber reden kann. Meine Freundinnen beneiden mich jetzt richtig einwenig, weil ich für mich alleine entscheiden kann usw. Aber natürlich ist auch nicht alles eitel Sonnenschein.

Meine Mädels machen mir keine Sorgen, sie sind einfach großartig und ich bin soooooooo froh, dass ich sie habe.

Aber ja, es ist das drumherum, dass was mir etwas Angst macht. Eben eine bevorstehende OP. Was mach ich mit den Kindern? Gut Freunde würden sie für die Zeit aufnehmen, aber meine Kleine hängt unheimlich an mir. Ich weiß jetzt schon, dass es ihr unheimlich schwer fallen wird, wenn ich ein paar Tage weg bin. Und das macht es mir auch so schwer.

Du hast doch selbst ein Kind, würde es Dir nicht auch unheimlich schwer fallen, ihn 1 Woche in "fremde" Hände zu geben? Du hast noch Familie, da fällt es vielleicht leichter. Aber die habe ich leider nicht mehr.

Ich weiß nicht, ich denke nicht, dass es Selbstmitleid ist, sondern die Sorge um meine Kinder. Eigentlich dreht sich doch alles nur um die Kinder. Ich würde alles für sie tun! Und deshalb sorge ich mich wahrscheinlich auch so um sie.
Nicht, dass Du jetzt vielleicht meinst, dass ich sie einenge, klammere. Nein das nicht, aber ich mache mir eben sehr viele Sorgen.
Ich habe einfach Angst, dass es passieren könnte, dass sie bald ohne Eltern dastehen. Sie hätten niemanden!!!! Sie müssten in ein Heim und was weiß ich.
Ich weiß auch nicht, warum ich ständig diese Gedanken habe. Aber sie sind für mich unerträglich!!!

Das der Tod meines Mannes auch ein Neubeginn ist, ja, das hoffe ich sehr. Wenn ich mein Übergewicht erst mal in den Griff bekommen kann, dann stehe ich mir auch selbst nicht mehr so im Wege. Ja, dann hätte ich noch viel vor. Aber gut Ding braucht Weile.

Aber Du hast Recht, ich muss kämpfen! Und das will ich ja auch. Warum? Na, wegen meiner Kinder!!
Kinder sind wirklich das größte Glück auf dieser Welt, wenn sie auch manchmal Biester sind. Aber man liebt sie halt trotzdem!!

Ich wünsche Dir noch einen schönen Tag und auch ein schönes Weihnachtsfest.#niko

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Hallo Nelke 11,
ich habe einen 11 Jährigen Sohn,der im letzten Jahr miterlebt hat wie ich einen Schlaganfall bekam. Bevor ich mich in das Krankenhaus schleppte, der Krankenwagen wollte nicht kommen denen war ich zu klar am Telefon, habe ich eine gute Freundin angerufen und sie gebeten auf Ihn aufzupassen. Er hat mich dann im Krankenhaus besucht und miterlebt wie mein Zustand sich wieder verbesserte. Das einzige im Leben was wirklich sicher ist, ist das alles unsicher ist. Du kannst mit der Vision weiterzuleben an alles herangehen, wenn ich sterben sollte ist mein Sohn auch ohne Eltern, aber solange ich lebe will ich alles geben was ich kann.
Riesige Berge werden mit kleinen Haufen abgetragen, ich wünsche dir Mut und Zuversicht jeden dieser kleinen Haufen zu bewegen. Gruß Uwe

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Hallo, nelke,
solche schwarzen Tage kennen sicher viele von uns. Mein Mann hatte voriges Jahr einen schweren Unfall; dadurch hat sich unser Leben radikal verändert und zwar in jeder Hinsicht. Unser ehemals wirklich riesiger Freundes- und Bekanntenkreis hat sich sehr minimiert, was ich übrigens total verstehe. Du darfst Deine Freunde nicht verurteilen, wenn sie mit Deiner Situation nicht so richtig umgehen können. Sie wissen es halt nicht anders. Um den anderen so richtig begreifen zu können, muß man wohl selbst mal ganz tief unten gewesen sein. Bei Dir kommt wohl vieles zusammen. Einiges kann man nicht ändern, aber einiges wiederum hast Du selbst in der Hand. Du schreibst, Du bist stark übergewichtig. Nimm Dir ganz fest vor, abzunehmen, nicht morgen, nein HEUTE!! Es geht, glaub es mir. Ich bin auch grad dabei und habe in vier Wochen 4 kg abgenommen. Andere haben es ja auch geschafft. Schau mal ins Forum "Körper und Fitness", wieviele Mädels -zig Kilos runtergebracht haben. Wenn Du Dir ein Ziel setzt, gehts Dir vielleicht auch gleich wieder besser. Lass die Knoten in der Schilddrüse abklären, vielleicht sind sie auch mit Schuld an Deiner Adipositas. Im übrigen mußt Du Dir wegen der Knoten keine Gedanken machen: Ich habe seit vielen Jahren sowohl kalte und auch heiße Knoten; ich nehme ein Medi und lasse sie zweimal im Jahr abchecken. Man kann sie aber auch radioaktiv bestrahlen und dadurch schrumpfen lassen. Dein Doc wird Dich aufklären.
Lass den Kopf nicht hängen, packs an, melde Dich wegen des Abnehmens möglichst in einem entspechenden Forum an und hol Dir dort Unterstützung.
Du kannst mich übrigens jederzeit über meine VK anmailen.
Liebe Grüße
Linda

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hallo nelke,leider gibt es in unserer Gesellschaft niemand mehr der sich mit den mit den Leid seiner Arggenossen näher beschäftigen will,um einen Glücksengel zu finden,muss man lange suchen,ich habe damals eine Oma getroffen die niemanden mehr hatte,sie kam immer an meinen Arbeitsplatz wir haben uns angefreundet,und blieben im Kontakt.Wenn einer ein Problem hat und sich an die Aussenwelt wendet,um da Rat zu finden,stösst man auf Ablehnung,jeder will in seiner schönen kleinen Welt weiterleben,niemand sich mit einen Problem eines anderen befassen,man gibt zwar Antwort auf deine Frage,aber nicht wirklich Hilfestellung.Psychologen werden fürs zuhören bezahlt,aber interessieren sie sich wirklich für jeden einzelnen.Nein,wenn man egal wo man ist bei einen Arzt rausgeht,hat der den Patienten wieder vergessen,weil der nächste wartet.Ich weiss nicht was das für eine OP ist,die du machen willst,vielleicht meinst du diese Magenverkleinerung,aber ist das die Lösung,du brauchst Menschen die dir zuhören,du brauchst Anlehnung und keine OP,man kann mit Unterstützung vieles erreichen,auch eine Ernährung die dir Spass macht,um abzunehmen,aber nicht einer dieser OPs die gefährlich sind.lieben gruss