Selbstmord Familie

Hallo,

Ich bin noch ganz perplex, ich habe erfahren das mein Opa sich das Leben genommen hat.

Er hatte eine Erkrankung im vorletzten Stadium, zusätzlich noch eine Krebserkrankung an gleicher Stelle und hat schon sehr mit seinem Leben gehadert aber dennoch weiter gemacht.

Jetzt hatte er den Entschluss gefasst, das er dem ganzem jetzt, und dem was vielleicht noch auf ihn zu kommt, entfliehen wollte und hat dem ein Ende gemacht.

Hat jemand ähnlich erlebt? Wie seid ihr damit umgegangen?

Danke fürs lesen

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Mein herzliches Beileid.
Ich habe schon mehr liebe Menschen sterben erlebt, denen ich wirklich schon betend wünschte, dass sie endlich erlöst werden. Gönne Deinem Opa, dass er nicht länger leiden muss. Junge Menschen können es sich nicht vorstellen, unter welch schlimmen Schmerzen und mit welchem Leiden ein Leben enden kann.
Keiner hat das Recht, das zu werten, wenn ein Mensch nicht mehr kann; im Gegenteil, sag ihm, wenn Du vielleicht in einer Kirche eine Kerze für ihn anzündest, dass Du ihn lieb hast und verstehst.
LG Moni

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Danke für deine Worte.

Ich bin unendlich traurig aber auch froh das er nicht mehr leiden muss.

Er hat die das letzte Jahr soviel mit machen und ertragen müssen. Er wollte das Ende einfach selber bestimmen und nicht warten bis die Krankheit ihm auch diese Möglichkeit nimmt.

Er wollte nie zum Pflegefall werden und anderen zur Last fallen. Er war der Typ Mensch der schon immer sagte , wenn es soweit wäre, würde er allem selbst ein Ende machen solange er noch kann.

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Das sagte mein Mann auch immer. Ich habe ihn bis zum Tod gepflegt und konnte ihn auch zum Sterben vom Krankenhaus heimholen. Dank Patientenverfügung durften die Ärzte nicht mehr an ihm herumschneiden, um "noch was zu versuchen".
Niemand möchte so leiden müssen und man kann nur hoffen, nicht in eine solche Situation zu kommen.

LG #herzlich

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Hallo,

ich habe nicht direkt ähnliches erlebt, aber meine Oma ist quasi auch "freiwillig" aus dem Leben geschieden. Sie hat eines Tages, für uns zu dem Zeitpunkt überraschend entschieden, nicht mehr aufzustehen und sterben zu wollen. Sie war zu dieser Zeit in einem Seniorenwohnheim, aber körperlich noch ziemlich fit. Eine Woche nach diesen Entschluss ist sie gestorben, ohne nochmal richtig wach zu werden.
Mich hat das damals schon mitgenommen, sie hätte durchaus noch etwas weiter leben können, hatte weder Schmerzen noch Depressionen und vor allem hatte sie uns, meinen Opa, ihre Kinder.
Aber im Nachhinein weiß ich, dass sie einfach erkannt hat, dass ihr Leben einfach gelebt war und ihre Lebenszeit zu Ende ging und trotz dem Positiven nur noch ein warten auf den Tod war.
Sie hat ja auch im Bekanntenkreis gesehen, wie schnell es abwärts gehen kann, Bettlegrigkeit, ein Leben an Schläuchen.
Machen Menschen hängen am Leben bis zur letzten Sekunde. Und sie konnte es einfach loslassen. Ich hoffe sehr, dass ich das auch eines Tages kann. Übrigens ist mein Uropa, ihr Vater auf die gleiche Weise gestorben.
Das ist jetzt kein Vergleich, mit einem "richtigen" Suizid. Sie war auch schon über 80, da hört der Körper vielleicht auf einfach auf, wenn man. Es wirklich will.
Ich hab dir das jetzt trotzdem geschrieben, vielleicht hilft der Gedanke, dass es nicht unbedingt nur Leid ist, wenn man erkennt, dass sich das eigene Leben dem Ende nähert. Ob man dann bis zum Schluss kämpft und bleibt, oder vorher entschließt zu gehen, ist die Entscheidung jedes Einzelnen. Man weiß ja nicht, was auf deinen Opa noch zugekommen wäre.
Ich wünsche dir alles Gute um den Schock zu verkraften.

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Ersrmal mein herzliches Beileid.

Als ich 16 war hat mein Opa sich auch selbst das Leben genommen.
Er hatte wohl Lungenkrebs und wollte kein Pflegefall werden.

Ich war damals alleine zu Hause, als meine Oma anrief und mir das sagte. Er hatte sie vorher einkaufen geschickt, als sie zurük kam, war er tot.
Das war ein großer Schock für mich. Sie haben auf der anderen Straßen seite gewohnt. Ich bin zum Glück nicht rüber. Habe meine Mutter auf der Arbeit informiert und bin dann mit dem Bus zu meinem Freund gefahren.

Ich habe eine Weile gebraucht, um meinen Opa zu verstehen. Da ich meinen Vater.mit 9 verloren habe, war er halt auch ein bisschen Vaterersatz.

Heute kann ich es nachvoll ziehen, dass er lieber selbst bestimmt hat, dass es zu Ende geht und er vor allem sich aber auch uns Leid erspart hat. Wer weiß, wie die Krankheit verlaufen wäre.

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Das tut mir sehr leid, ich denke dein Opa hat es für sich entschieden und ich kann es verstehen, mein Opa sagte immer er will nie vor sich hin vegetieren und Gott sei dank war es bei Ihm auch fast so. Ich habe viele Menschen erlebt die für sich entschieden haben das war es ich will nicht mehr.

Meine Oma selbst hat kurz vor Weihnachten gesagt sie will zu Ihrem Mann und hat Essen und Trinken eingestellt, vom Arzt nur was wegen Schmerzen bekommen ist sie eigentlich recht "friedlich" gestorben nach 14 Tagen.

Ich wünsche dir viel Kraft und wenn du Hilfe brauchst hol sie dir, das ist wirklich keine Schande