Umgang mit Totgeburt

Hallo ihr Lieben, ein Zwilling ist in der 29 ssw im Mutterleib verstorben, getrauert haben wir schon aber wir mussten für den zweiten stark sein und weitermachen, da auch da die ctg werte plötzlich mit in Leidenschaft gezogen worden sind... je näher aber der et auf uns zu kommt, desto mehr Ängste hab ich... ich hab Sorge in eine sogenannte Wochendepression zu rutschen trotz eines gesunden Kindes... genauso hab ich Angst das meine trauer um das eine Kind, andere Probleme mit sich fürs andere Kind bringt...
Das Thema ist schwer und man mag niemanden um Erfahrungen bitten, da jeder in so einer schwierigen Situation anders mit umgeht...
Ich hab einfach Angst was mich nach der Entbindung erwartet, da man sich ja um ein Kind freut und um das andere gleichzeitig trauert..
Evtl mag ja jemand seine Erfahrung teilen oder vllt hat jemand ein paar Tipps, was einem evtl geholfen hat...

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Es tut mir sehr leid!

Lass Deine Gefühle zu, all Deine Gefühle. Trauer, aber auch Freude. Die Gefühle, die Du dann hast, sind alle richtig.

Lass Fotos machen, auch von beiden zusammen.
Es gibt auch Armbänder, einen für das Sternenkind und eins für Dich.

Verstecke Deine Gefühle nicht. Das wird Dein gesundes Kind merken.

Alles Gute für die Geburt Deiner Kinder! Viel, viel Kraft!

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Danke dir für deine Worte 😌

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Hallo

Es tut mir leid welchen Weg ihr schon hinter euch habt und welchen ihr noch vor euch habt.
Ein Kind zu verlieren ist grausam ungerecht und falsch

Ich habe meine zweite Tochter in der 40 ssw still zur Welt gebracht.

Es ist jetzt keine Erfahrung mit Zwillingen aber ich würde dir trotzdem gerne etwas sagen was mir unfassbar geholfen hat.
Durch unsere erste Tochter kam ich auch immer in den Zwiespalt das ich dachte ich darf mich über nichts mehr freuen was sie betrifft weil ja unsere andere Tochter gestorben ist und all das niemals erleben wird.

Mein Therapeut sagte irgendwann. Es ist gibt nicht nur traurig oder glücklich. Sondern Man kann traurig und glücklich im gleichen Moment sein. Das Glück schmälert die Trauer nicht und die Trauer auch das Glück nicht.

Man kann sich über etwas freuen oder Glück empfinden auch wenn man tief trauert. Das eine schließt das andere nicht aus.

Mir hat es unglaublich den Druck rausgenommen mich für ein Gefühl entscheiden zu müssen. Sondern beide Gefühle gleichermaßen zulassen zu können

Du darfst glücklich darüber sein ein gesundes Baby willkommen heißen zu dürfen und du kannst tief trauern weil dein zweites Kind gestorben ist.

Ich wünsche euch ganz ganz viel Kraft!

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Ich danke dir für deine Worte 🤗 auch mir tut es für euch leid, genau das waren auch meine Gedanken, egal was in Zukunft ansteht, Freude und Trauer sind immer gleichzeitig präsent...
Das tut gut zu lesen, dass man beide Gefühle haben darf und das es normal ist...
Euch wünsche ich auch alles Gute 🍀

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Genauso habe ich es auch gemacht. Ich habe alle Gefühle zugelassen (Fassungslosigkeit, Wut, traurig sein, aber auch mit meinen Jungs zu lachen).

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Hallo, der Verlust deines Kindes tut mir sehr Leid, aber ich freue mich auch mit euch, dass ihr in wenigen Wochen ein Baby in dem Armen halten werdet.

Ich möchte dir gerne berichten, wie wir mit dem Verlust unserer erstgeborenen Drillinge umgegangen sind und wie dieses Schicksal sich auf das Leben mit unserer vierten Tochter auswirkt.

2017 kam die Erste unserer Drillingstöchter in der 17. SSW still zur Welt. Die Trauer um sie wurde stark überlagert von der Angst, dass auch die beiden Geschwister ihrer Schwester folgen würden. Doch die beiden blieben in meinem Bauch, absolute Bettruhe im KH konnten weitere Komplikationen aber nicht verhindern. Wenige Wochen später musste ich an der Plazenta gelasert werden, bei der OP war auch fraglich ob beide Babys überleben würden. Sie schaffen es und dieses Glück darüber, stimmte uns wieder optimistisch und half uns hoffnungsvoll in die Zukunft zu blicken und nicht im der Trauer zu versinken. Leider kamen die beiden dann doch in der 27. SSW nach einem Blasensprung zur Welt. Auch hier lagen Freud und Leid immer nah beieinander. Während eine der Zwillinge ihre Sache prima machte, hatte ihre Schwester große Schwierigkeiten mit der Sättigung und musste künstlich beatmet werden. Während wir mit unserer "fitten Tochter" schon Kontakt aufnehmen konnten, Hautkontakt etc., war dies bei ihrer Schwester nicht möglich. Während ich das erstmal mit der fitten Tochter känguruhen durfte, erlitt ihre Schwester einen Lungenriss und verstarb trotz Wiederbelebungsversuchen. Wir konzentrierten unsere ganze Kraft umso mehr auf unsere letzte Kämpferin und versuchten für sie stark zu bleiben, die Trauer war auch hier immer präsent aber eher im Hintergrund. Leider entwickelte auch sie schwere Komplikationen, sie musste sich mehreren mehrstündigen OPs unterziehen und das bangen auch um ihr Leben bestimmte unsere Gedanken. Als dann auch sie verstarb, holte uns alles ein. Wir haben uns so oft gefragt, warum wir. Wir haben seit dem diesen naiven Grundoptimismus "es wird schon alles gut werden" verloren und scheiß... auf jegliche Statistik. Gleichzeitig hat uns das Erlebte aber auch gelehrt, dass wir uns als Paar ergänzen, Halt geben können und wirklich gegenseitig stützen und füreinander da sind. Außerdem ist uns bewusst geworden, dass es nicht selbstverständlich ist überhaupt ein Leben leben zu dürfen. Wir haben uns geschworen, dass wir es unseren Kindern schuldig sind, unser Leben zu genießen und auszukosten. Wir haben z.B. schöne Urlaube unternommen. Unser Kinderwunsch war aber immer noch da. Nach einer weiteren FG in der 13. SSW wurde ich im Dezembwr 18 wieder schwanger. In der 35. SSW wurde dannn im Juli 19 unser Regenbogenbaby gesund und munter geboren. Im KH wussten alle von unserer Geschichte, da wir ja auch nicht wussten, welche Gefühle die Geburt bei uns freisetzen würde und ich wollte auf keinen Fall von dem Personal einen Spruch hören wie "stellen sie sich nicht so an, es ist doch jetzt alles gut". Das Personal war auch super einfühlsam und auch wenn hier und da ein Moment der Trauer um unsere Erstgeborenen die Oberhand gewann, reichte ein Blick auf unsere Tochter um wieder von Glück und Dankbarkeit überflutet zu werden. Es hätte sie nicht in unserem Leben gegeben, wenn ihre Schwestern es geschafft hätten. Vielleicht sollte es so sein und genau dieses Kind unser Leben auf den Kopf stellen. Trotzdem ist und bleibt sie unser viertes Kind, auch in den Vorstellungsrunden bei allen Babykursen oder letztens beim Anmeldegespräch im Kindergarten spreche ich über sie als unsere vierre Tochter, die aber ohne ihre Geschwister aufwachsen wird, da diese früh verstorben sind. Das ist mir wichtig. Auch der Name unserer Tochter spiegelt dies wieder, er bedeutet hergeleitet vom altgriechischen "die Vierte".

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Was den Alltag mit geht, macht sich der Verlust der Geschwister sowohl positiv als auch negativ bemerkbar.

Positiv:
- beim Arzt sind wir ruhiger und entspannter wenn es um Routinedinge geht (Impfung, US) und hoffen so positiv auf unsere Tochter Einfluss zu nehmen.
- schlaflose Nächte etc. haben uns nicht zermürbt, da wir einfach nach wir vor dankbar dafür waren, schlaflose Nächte überhaupt erlebt zu haben.

Negativ:
- wenn unsere Tochter krank ist, sind wir schneller besorgt und fahren schneller mal in die Notaufnahme als andere Eltern
- auch die Umstellung auf feste Nahrung und das typische Verschlucken hat unseren Puls höher schnellen lassen, als bei anderen Eltern. Wir sind jetzt noch vorsichtig mit Brötchen und Obst. Ohne unsere Aufsicht wird nicht gegessen.

Wir haben für uns einfach entschieden, dass wir unser Schicksal annehmen (und die Veränderungen in unseren Persönlichkeiten die es mit sich gebracht hat), dies nun einmal zu unserem Leben gehört und nehmen das einfach an.

Ich wünsche euch auch, dass ihr das Leben mit eurem Baby genießen könnt, während ihr in eurem Herzen einen festen Platz für das Geschwisterchen schafft.

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Hallo, das tut mir unendlich leid, dass ihr auch diesen schweren Weg gehen musstet... aber ich danke dir ,fürs teilen eurer geschichte 🙏
Ich muss ehrlich sagen, die wenigen Wochen die uns bis zum et bleiben, machen wir Sorgen und Angst zugleich.... aber das ist wohl normal und gehört dazu...

Ich wünsche euch alles erdenklich Gute und eine wunderschöne Zukunft mit eurer Tochter🍀🤗

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Bitte frag in dem Krankenhaus, wo Du entbindest schon vorab, ob Du psychologische Unterstützung bekommen kannst, wenn es soweit ist. Der Sozialdienst weiß das. Ein Psychologe kann Dir auch über die erste Zeit helfen. Vielleicht gibt es auch eine Elterninitiative, die hier hilfreich wäre, die z.B. auch Frühchenmamas unterstützen.
Frag einfach mal nach- und wenn es seelsorgerische Begleitung ist, aber jemand an Deiner Seite wäre ganz sicher hilfreich, der nicht in eure Sorgen und Ängste involviert ist.
Ich wünsche Dir alles alles Liebe, ihr schafft das ganz sicher, wenn euer Baby da ist.
Liebe Grüße von Moni ❤

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Dankeschön, da werd ich mich erkundigen...

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Bist du bereits in Psychologischer Behandlung? Wenn nicht würde ich defenitiv vor der Geburt noch versuchen mal mit einer psychologin über deine Gefühle zu reden.
Lg Ti mit Mädel an der Hand und Mädel im Herzen, stille Geburt 17ssw

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nee, das bin ich nicht... wir haben morgen den Termin beim Bestattungsinstitut, da werde ich mal einige fragen versuchen zu klären... und sonst spreche ich viel mit meinen Ärzten und meiner hebamme...

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Jeder geht anders damit um.
Ist ja auch kein Muss, aber es kann echt gut sein, solch ein Gespräch warzunehmen.
Während der Einleitung im kh hatten wir ein Gespräch mit der Krankenhausseelsorgerin, das hat mir unheimlich Kraft gegeben.
Auch wenn ich mit dem ersten Termin, während der SS nicht so überzeugt von dem Gespräch war, hab ich meherere Wochen nach der stillen Geburt, Das Gespräch mit einer anderen Psychologin gesucht und das hat mir auch in Bezug auf die Trauerarbeit sehr geholfen.

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