Hund gestorben und Tochter gibt sich schuld

Am osterwochenende ist bei uns eine wirklich Tragödie passiert.

Wir waren im Wald spazieren, kamen an eine Straße und wollten unseren kleinen Chihuahua anleinen. Sie war bei unserer Tochter auf dem Arm. Da springt der Hund unserer Tochter aus dem Arm und wurde überfahren. Er war sofort tot aber lag in einer Riesen Blutlache.

Unsere 10 jährige Tochter macht sich größte Vorwürfe. Wir nehmen sie in den Arm, trösten sie,
sprechen mit ihr dass keiner schuld sein und erst recht nicht sie. Dazu kommen die Bilder des toten blutüberstomten Hundes.

Hat jemand Tipps wie wir unsere Tochter besser durch die Trauer führen und ihr die Schuldgefühle nehmen können?

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Deiner Tochter kann jetzt leider keiner helfen, aber ich finde es schlimm dass ihr selbst nach dem Unfall der Meinung seid ihr hättet keinen Fehler gemacht ... ein Hund, auch ein kleiner, hat im April nix mehr unangeleint in einem Wald zu tun. Der Unfall hätte nicht passieren müssen wenn ihr Euch an die Empfehlungen oder in einigen Bundesländern sogar Gesetze gehalten hättet die klar sagen dass am 1. April Schonzeit ist, da viele Tiere brüten und Junge haben. Vielleicht hilft es ja Eurer Tochter wenn ihr einsehen würdet dass ihr falsch gehandelt habt indem ihr es erlaubt habt.

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Du hast natürlich Recht, aber das ist wieder typisch Urbia :-D

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Hilft der Tochter sicher sehr wenn man zu ihr sagt tja falsch verhalten. Würde ich meiner Tochter in so einem Fall nie sagen. Wenn sie es mal verarbeitet hat redet man darüber, dass es sicherlich nicht die beste Idee ist aber jetzt wo alles noch frisch ist würde sie sich noch mehr Vorwürfe mach. Ein wenig Feingefühl wäre schon angebracht.

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Das tut mir schrecklich leid für euch :(
Unfälle passieren, leider.

Viel mehr, als ihr zu sagen, dass es nicht ihre Schuld ist und sie in den Arm zu nehmen, könnt ihr, glaube ich, nicht machen.


Als ich ein Kind war, ist auch eine Tragödie passiert. Mein Bruder hatte seinen Freund zu Besuch und sie haben das Auto auf dem Hof hin und her geschoben. Unsere Hündin lag irgendwann da drunter im Schatten. Der Reifen hat sie wohl am Genick erwischt. Sie krächzte ganz furchtbar und kam noch zu uns und ist dann gestorben.
Ich weiß noch, dass ich unsere Eltern die ganze Zeit rief mit "leika stirbt! Leika stirbt!"

Das war alles sehr sehr traumatisch. Und ich könnte auch 20 Jahre später noch heulen, wenn ich dran denke.
Allerdings kam ich nie auf die Idee, meinem Bruder die Schuld zu geben.

Aber ich weiß, dass er lange mit den Schuldgefühlen zu kämpfen hatte.

Letztendlich hat die Zeit geholfen. ?

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Danke für deine Antwort! Ich hoffe einfach dass es kein Trauma bleibt.

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Liebe TE, eure Tochter ist traumatisiert, da ist es wirklich wichtig, jetzt zu handeln. Das Leben ist endlich und durch Verluste müssen sich Menschen früher oder später damit auseinander setzen. Ein plötzlicher Unfall wie dieser verstärkt neben der Trauer natürlich die Selbstvorwürfe. Umso wichtiger ist es, dass eure Tochter nicht verdrängt, sonst geht es ihr in 20 Jahren noch wie der Dame in einer Antwort hier im Thread, dass immer noch Tränen laufen, wenn die Situation ins Bewusstsein kommt. Vielleicht nutzt ihr die Situation, um allgemein mal über den Sinn des Lebens zu sprechen und vor allem dass es nicht nur der Körper ist, den ein Lebewesen ausmacht, sondern die Seele der Kern des Ganzen ist und die ist unsterblich! All das, was den Hund ausgemacht hat, ist nicht verloren. Es ist natürlich eine Glaubenssache, aber manchmal tröstlich zu glauben, dass der Tod nicht das Ende ist! Wenn ihr merkt, dass sie verdrängt und darunter leidet, würde ich mir professionelle Hilfe suchen! Und bitte bitte nehme dir manche Antworten hier nicht zu Herzen, Unfälle passieren nie gewollt und bringen viel Leid über den Menschen, da ist der Tod eines Hundes, so traurig es für den Einzelnen auch ist, wirklich das geringste… „Schonzeit“ sollte vielleicht für manch einen hier mal ein Begriff sein, der verinnerlicht wird und dazu beiträgt, die Finger einfach mal von der Tastatur lassen und sich mit den Abgründen des eigenen Lebens zu befassen! Ich wünsche euch ganz viel Kraft, damit das Geschehene verarbeitet werden kann und nur noch Platz für die Liebe ist, die ihr empfindet, wenn ihr zurück denkt!

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Was ich noch vergaß zu schreiben, es ist enorm wichtig, dass sie sich selbst verzeiht! Nur wenn sie sich verteilt, kann sie auch lernen, das Geschehene zu verarbeiten. Ansonsten wird sie es wahrscheinlich nur durch die Zeit verdrängen.

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Danke für deine tollen Worte. Genau so sehen wir es auch, wir wissen dass sie nun ein Hundeengel ist.

Ich würde nur gerne wissen, wie man unserer Tochter helfen kann, sich selbst zu „verzeihen“ auch wenn sie nicht schuld war. Sie selbst es aber so sieht.

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