Selber am trauern wie Hilfestellung

Hallo ihr lieben Menschen!
Ich brauche Hilfe.
Meinem Mann und auch mir geht es nicht gut. Aber meinem Mann geht es schlechter und ich weiss nicht wie ich mich verhalten soll.
Wir haben vor 1 Woche meine Schwiegermama verloren. Sie war erst 61. Wehen der corona Zeit konnten wir nicht mal zur Beerdigung ( ausland ) seit einer Woche sind wir nur am weinen und reden und weinen . Selbstzweifel , Wut, Trauer, Hilflosigkeit alles in einem. Wir haben 2 kleine Kinder deshalb versuchen wir uns seit 3 Tagen zusammen zu reisen. Zudem hat mein Mann genau vor 1 Monat seine Arbeit wegen werkschließung verloren.
Wie kann ich ihm bei stehen. Wenn mit selber das Herz blutet? Ich höre ihm zu. Weine seltener in seiner Gegenwart..versuche die Kinder alleine zu wuppen schicke ihn einkaufen. Er versucht sich mit Handarbeit abzulenken. Aber wann wird der Schmerz erträglicher?
Wann kann man wieder normal atmen und essen und denken ?
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Liebe Biva86.
Es tut mir Leid was euch passiert ist. Ich kann mich gut hineinversetzen. 61 Jahre ist ja kein Alter. Meine Mutter hat vor 5 Monaten ihren Patner verloren. Er lag eines morgens tot im Bett. Ohne Vorankündigung. Herzinfarkt und wurde nur 63 Jahre alt. Für uns ein Schock. Jeder verarbeitet die Trauer ja anders, aber bei uns ist es jetzt immer noch nicht so wie es mal war....mir geht es auch noch nicht gut.ich denke einfach, dass sowas einfach Zeit braucht. Es ist schlimm und wir warten auch darauf , dass es besser wird. Meine Mutter sagt auch, sie will und kann nicht mehr trauern. Es dauert und dafür wünsche ich euch ganz viel Kraft. Besonders jetzt in der schweren Zeit.

Fühl dich gedrückt.

Lg

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Hallo, Ihr meistert die Situation doch schon wirklich gut und den Umständen entsprechend. Seid weiterhin füreinander da, trauert mal gemeinsam und mal jeder für sich, wie es gerade passt. Vielleicht stellt ihr ein Bild von ihr auf und eine Kerze? Oder überlegt euch etwas anderes, um die Trauer zu verarbeiten.
Alles Liebe Euch, viel Kraft und alles andere regelt die Zeit.
Mein Beileid zu eurem Verlust.

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Hallo,

da kommt ganz schön viel bei euch zusammen. Fühl dich gedrückt.

Eine Nachbarin sagte mal, dass man nach einem Jahr wieder erste Lichtblicke sieht, denn dann hat man alles - also Geburtstage, Feste, Jahreszeiten - 1x ohne den geliebten Menschen gemacht und hat eine Erinnerung an diese Ereignisse ohne ihn.

Bei der Beerdigung meines Vaters sagte meine Tante zu mir, dass es zwei Jahre dauern würde, bis die Trauer abgeschlossen ist.

Trauer und Leid kann man nicht miteinander vergleichen, das ist für jeden unterschiedlich. Aber irgendwo waren alle Ratschläge, die ich nach dem Tod meines Vaters bekommen habe, zu einem Teil treffend und im Nachhinein betrachtet nicht unsinnig. Und alle sind aus Liebe an mich herangetragen worden, damit ich mich nach dem Verlust nicht verloren fühle.

Gib deinem Mann mehr Zeit. Und haltet daran fest, nach der Corona-Zeit unbedingt zum Grab zu fahren und dort Abschied zu nehmen. Und versuch ihn von der Jobsituation abzulenken. Zu der Trauer kommen nun auch Existenzängste hinzu und die Ungewissheit, wie es weitergehen wird.

Gehört ihr einer Gemeinde an? Es gibt gerade in der aktuellen Zeit viele Telefonangebote und man kann dort mit jemandem reden, der zuhört und tröstende und stärkende Worte hat. Das hilft von außen manchmal mehr als wenn man mit dem Bruder oder einem Freund telefoniert, der gerade auch Angst um den Job oder seine Familie hat und dadurch nicht unvoreingenommen in eine Gespräch gehen kann.

Alles Gute für euch #klee
lilavogel

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Hallo!

Erstmal mein Beileid. Ich denke einfach da sein, ihn in den Arm nehmen, wenn er das mag, oder ihn alleine lassen, wenn er das eher braucht.
Ich bin immer dafuer, offen und ehrlich den Kindern gegenueber zu sein, also zeigt eure Trauer (auch du deinem Mann... vielleicht hilft es ihm, wenn er dich trösten kann) erklaert was passiert ist, redet.
Natürlich muss man sich zusammen reissen und weitermachen, aber die Gefühle rauslassen ist auch wichtig.

Alles Gute