Unser Frühchen musste gehen 😭

Vor zwei Wochen hat sich bei 23+1 unser zweiter kleiner Sohn ganz plötzlich auf den Weg gemacht. Er wurde per Not-Kaiserschnitt geholt. Keiner weiß warum es passiert ist.

Die ersten Tage hat er gekämpft wie ein ganz großer. Doch dann kamen Hirnblutungen, ein Lungenbläschen ist geplatzt und dann konnte die Niere nicht mehr.

Am 5. Tag mussten wir ihn dann gehen lassen. Wir sind alle so endlos traurig. Heute ist die Geburt genau 2 Wochen her.
Und ich weiß überhaupt nicht, wie ich damit umgehen soll. Hinzukommt natürlich auch noch der große Bruder mit seinen 6 Jahren, der sich so sehr gefreut hat und so verdammt stolz war/ist. Und nun auch damit leben muss.


Kann uns vielleicht jemand empfehlen wie wir uns helfen lassen können?

Es ist im Moment einfach so schwer.

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Hallo,


mein Beileid zum Verlust eures Sohnes.

Ich musste vor 11 Jahren meine Zwillinge (auch Extremfrühchen) gehen lassen. Neben uns Eltern war noch unsere damalige 4 jährige Tochter betroffen.

Wir haben die Zwillinge bestattet, dass war ein großer Trost für meinen Mann, der wann immer er mag, zum Grab gehen kann.

Ich selbst habe eine Therapie gemacht, aber es braucht sehr viel Zeit die Trauer zu verarbeiten.

Ein Patentrezept gibt es nicht, da muss jeder seinen eigenen Weg der Trauer finden und gehen. Rückschritte einplanen und sich nicht von außen kirre machen lassen. Viele Menschen sind hilflos und wissen nicht, wie sie euch entgegentreten sollen. Da passieren die absurdesten Dinge.

Ich kann dir nur raten, bleib im Gespräch mit deiner Familie, nehmt euren zweiten Sohn auf und macht euch keinen Zeitdruck nach dem Motto „jetzt muss es aber wieder gut sein.“

Es nie wieder wie es mal war, das Leben wird anders, aber es kommt eine Zeit, wo ihr auch dann wieder Freude habt und haben dürft.

Ich wünsche euch, dass ihr euren Weg der Trauer geht. Lasst euch nicht beirren und verunsichern.

VG

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Ja mir ist das auch passiert. In der 23. Woche, such ein Sohn und mein Sohn war damals 6.
es war das schlimmste was mir je passiert ist. Wir waren erstmal wie betäubt. Aber für meinen großen musste ich ja weiter machen. Ich glaube das ist was mir am meisten geholfen hat nicht in ein tiefes Loch zu fallen.
Ich habe viel geredet, auch über Vorwürfe und Gedanken die man sich macht was man falsch gemacht haben könnte. Ich habe meine verstorbenen Sohn einen Brief geschrieben. Den habe ich bei seiner Beerdigung vorgelesen und mit in das Grab gelegt.
Eine Weile hat es mich wieder etwas religiöser werden lassen, um Trost zu finden. Habe Bücher über den Tod gelesen, mich damit befasst und dadurch Hoffnung geschöpft meineN Sohn irgendwann wieder zu sehen. Es ist jetzt fast 6 Jahre her und ich denke oft an ihn. Wie alt er jetzt wäre. Ob er so lustig wäre wie seine kleine Schwester?
Ich habe es aber auch viel verdrängt. Manchmal kommt es durch irgendwas hoch und dann muss ich wieder weinen. Aber meistens kann ich damit leben.
Du bist jetzt in Schockstarre. Du brauchst Zeit und, ja, es wird besser. Aber daran ist jetzt noch nicht zu denken.
Es tut mir so leid, so furchtbar leid. Ich wünschte wir müssten nicht so schlimme Dinge durchstehen. Aber nun gehört diese Erfahrung zu uns, so wie unsere Babies zu uns gehören, die nie die Welt kennenlernen durften.

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Es tut mir so leid, das auch ihr diesen fürchterlichen Verlust erleiden müsst. Wenn ein Kind stirbt, bricht eine Welt voller Hoffnung mit einem Schlag zusammen. Nichts ist mehr wie zuvor.
Unsere Tochter Rieke hat vor 5 Monaten ihren Weg zu den Sternen angetreten. Wir durften 2 Tage mit ihr auf der Frühchen Station verbringen.
Als sie verstarb durften wir uns gemeinsam mit unserem Sohn (5) von ihr verabschieden. Eine Fotografin von dein.sternenkind hat Fotos von ihr gemacht. Rieke hat nun einen Platz in unserer Wohnung mit ein paar Erinnerungsstücken. Dies ist für mich ein Ort um mit ihr ins Gespräch zu kommen oder einfach nur zu weinen.
In meinem Mutterschutz habe ich mir Hilfe gesucht. Bei der AWO gibt es Damen die sich auf Trauerbewältigung spezialisiert haben. Meine Dame ist auf Geburtstraumata spezialisiert. Es tut mir gut in einem geschützten Raum all meinen Schmerz, meine Trauer und auch Wut rauszulassen.
Da jeder anders trauert, musst du deinen Weg finden. Manche Frauen gehen auch zu Selbsthilfegruppe, andere zur Psychologin und wieder andere machen es sich mit sich selbst aus.
Wichtig ist nur durch die Trauer hindurch zu gehen und sie nicht zu verdrängen. Nur dann wird es irgendwann erträglicher.
Bei Facebook gibt es auch eine zauberhafte Institution, die kleine Dinge als Erinnerung an dein Sternchen näht und kostenlos zuschickt. Sternenkind und Frühchenwunder. Das ist auch eine gute Anlaufstelle. Völlig anonym und sehr herzlich!
Unserem Sohn fällt der Abschied auch nicht leicht. Er weint sehr viel um seine Schwester. Das tut unglaublich weh.
Jedoch ist es bei Kleinkindern immer nur ein Moment der Trauer und im nächsten Augenblick sind sie wieder ganz woanders und glücklich.
Wir als Familie fahren demnächst in Kur nach Rügen. Dort gibt es 4x im Jahr eine Schwerpunktkur mit dem Thema verwaiste Eltern bei der auch Kinder ab 5 Jahren therapiert werden. Vielleicht ist auch das etwas für euch.
Die Zeit heilt zwar nicht alle Wunden, aber sie lässt sie vernarben.
Ich wünsche euch von ganzem Herzen alles Gute und viel Kraft für den weiteren Weg! Ihr seid nicht allein!

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Mein Beileid,
Ich musste meine zweite Tochter vor fast 4 Wochen in der 17 ssw still zur Welt bringen. Unsere grosse ist erst 2.5 Jahre.
Mir hilft es es darüber offen zu reden.
Eine psychologische Betreuung hab ich nicht, war nur einmal vor dem Tod der kleinen dort, da wir bereits vorher wussten das sie nicht lebensfähig ist, aber nicht wussten wie schnell sie sterben wird. Das Gespräch hat mich mehr aufgewühlt als es mir geholfen hat.
Wenn es dir gut tut such dir Hilfe.
Mir tut es auch gut sie auf dem Friedhof zu besuchen.
Lg

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Ich kann mir sehr gut vorstellen wie es dir geht, ich habe am 28.05.19 meine Tochter in der 29ssw tot zur Welt gebracht. Ich wusste gar nicht, was ich mit mir anfangen soll. Ich wollte nicht einfach so weiter machen. Ich war jetzt 3 Monate später wieder schwanger, leider eine Fg. Ich hatte mir damals noch schwanger einen Welpen rausgesucht, sie hatten wir uns dann trotzdem geholt. Was soll ich sagen, mein kleiner Sturkopf war und ist eine super Ablenkung. Es ist nur ein Trostpflaster, aber am wichtigsten ist das man gemeinsam mit dem Partner trauert. Selbsthilfegruppen sind für uns nichts, aber das muss jeder für sich entscheiden. Alles Gute dir