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Ich würde eine Karte mit etwas Geld schicken. Mein Opa starb im Juni, wir haben die Trauergesellschaft gebeten keine Blumen mit zubringen. Es lagen kleine Handsträuße bereit und Rosen. Es gab dann zwei Kränze auf dem Grab, einer von Oma und der anderen von meiner Mama und ins Kindern. Das lag daran das mein Opa ein Baumbegräbnis bekam. Mehr wäre da eh nicht gegangen. Also wenn du die Gegebenheiten nicht kennst würde ich eine Karte schicken.

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Hi,

es ist eine Aufmerksamkeit und sie dient ja nicht dem Verstorbenen selbst - sondern seinen Angehörigen. Tote können sich über nix mehr freuen, auch nicht über Blumen. Aber für deren Angehörige dient die Aufmerksamkeit als Trost und Zeichen "du kannst jederzeit zu mir kommen wenn du Hilfe brauchst". Ergo schenkst du die Blumen deinem Freund und den kennst du und du stehst ihm sehr Nahe! Und selbst wenn nicht, kann eine aufrichtige Beileidsbekundung nie falsch sein. Kein Mensch wird es als unpassend empfinden, wenn jemand ihm Blumen oder eine Karte als Aufmerksamkeitsgeste überreicht. Hab ich jedenfalls noch nie erlebt.

Ich hab es damals etwas anders rum gemacht. Bei meinem Mann ist vor eineinhalb Jahren die Oma gestorben. Wie mein Opa (der schon 2014 verstorben ist) war die Oma die Prägende Figur die alles zusammengehalten hat. Und war für alle mehr Mutter als Oma. Mein Mann und meine Schwiegermutter sind dann nach Polen zur Verabschiedung und Beisetzung. Ich wusste das mein Mann in einem Fotoalbum von der Taufe seines Patenkindes/Nichte ein paar Fotos seiner Oma drin hatte. Aber echt kleine Fotos. Also hab ich ein besonders schönes eingescannt, zugeschnitten und vergrößert 2x ausdrucken lassen. Da ich den Wohnungsschlüssel meiner Schwiegermutter auch da hatte, hab ich das Foto von Omi, nicht nur neben dem meines Opas in unserer Wohnung aufgehangen (was mein Mann sehr sehr schön als Geste fand) sondern auch meiner Schwiegermutter die extrem stark unter den Verlust gelitten hat/fast zusammengebrochen ist. Das Foto mittig ins Wohnzimmer aufm Couchtisch gestellt, dazu eine Kerze und hab eine Topfpflanze besorgt mit besonders schönen Blumen kurz bevor sie wiederkamen. Sie wussten beide nicht das ich sowas vorbereitet hab und haben sich sehr darüber gefreut. Genauso wird sich dein Freund über die gedachten Blumen freuen, als Beistandsgedanke, das du für ihn da bist und ihn stützen wirst wann immer er es benötigt.

Trauer und Tot sind IMMER eine Belastung, sie wird nicht größer oder kleiner durch Aufmerksamkeiten von außen.

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Eine Beileidskarte mit ein paar persönlichen Worten. Ich persönlich würde niemals Geld schicken - ist bei uns auch nicht üblich. Das könnte hier als Almosen aufgefasst werden.

LG

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Danke Euch allen für die Gedanken.
Ich werde eine Karte schicken und später einen schönen Strauss für den Freund, als Zeichen, dass wir an ihn denken.
LG

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Darf ich mal die ungefähre Region erfragen? Nur aus Interesse, da es ja offensichtlich so unterschiedlich ist. Ich komme aus HH und hier verschenken wir Geld zur Beerdigung und im schwäbischen schrieb ja eine Userin sei das auch üblich.

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Okay, ich bin allgemein nicht der große Fan von Blumensträußen (auch an Geburtstagen oder Dates).
Meine Erfahrung ist allerdings, dass eine liebevolle Karte den Betroffenen besser tut.
Sowohl was andere Leute mir rückgemeldet haben, aber auch in eigener Betroffenheit, als mein Großvater letztes Jahr verstorben ist - meiner Familie ging es da genauso.

Ansonsten würde ich mich informieren (z. B. Todesanzeige), ob sie um Spenden im Namen des Vaters bitten.
Bei meinem Großvater war es die Jugendarbeit in seiner Gemeinde, weil ihm das immer wichtig war, bei einer Freundin eine Stiftung, die Krebskranken den letzten Wunsch erfüllt. Da gibt es ja noch viel mehr.
Da sehe ich viel mehr Sinn drin.
Ich weiß nicht, ob das so üblich ist, aber wir hatten eine Liste, wo stand, wer gespendet hat - da hat es uns alle noch mal sehr berührt, dass "entfernte Bekannte" (wie die Eltern der Freundin meines Bruders) gespendet haben, aber nahe Verwandtschaft nicht.

Wenn es dir möglich ist, würde ich versuchen, zur Beerdigung zu gehen. Das tut ungemein gut, auch, wenn du den Vater selber nicht kanntest.
Zwei meiner Tanten (andere Hälfte der Familie) sind nicht zur Beerdigung meines Großvaters gekommen - das hat in dem Moment wehgetan. Besagte Eltern der Freundin meines Bruders waren da, dabei hat nicht einmal seine Freundin meinen Großvater kennengelernt - das hat gutgetan.