angst- meine Mutter liegt im Sterben

Ich habe angst, seit heute liegt meine mama auf der palliativstation und die Ärzte meinen sie hätte nur noch ein paar tage. Vor 4 Monaten wurde bei ihr ein glioblastom diagnostiziert und es ging nur noch berg ab. Ich weiss nicht wie ich das schaffen soll. Sie war mein bester Freund. Nächste woche wird mein kleiner Sohn 1 jahr alt und ich habe zu allem Überfluss auch noch nächste woche Geburtstag. Und dann noch Weihnachten. Mein grosser sohn (4) würde es glaube ich nicht verstehen wenn weihnachten ausfallen würde. Wie soll ich das alles schaffen. Mein papa ist auch nur noch am weinen.

1

Deine Angst kann ich nachempfinden...... und ich kenne ihn nur zu gut.... leider.....

Ich habe schon drei enge Menschen in den Tod begleitet und weiß was es bedeutet.... Erzähle Deiner Mama bitte noch wie sehr Du sie liebst und Ihr für alles dankbar bist.... auch kleine schöne Geschichten die Euch verbinden.... es ist egal was.... als meine Cousine mit nur 30 Jahren im sterben lag habe ich Ihr aus einer Klatschzeitung vorgelesen.... es hört sich komisch an aber es war das letzte Mal das ich sie lachen gesehen habe.... einen Tag später war sie schon im Dämmerzustand und ist hinübergeglitten....und traue Dich auch zu weinen... aber mach Ihr keine Vorwürfe indem Du sagst das Du sie brauchst und Sie Dich nicht alleine lassen darf... das wird es Ihr noch schwerer machen.... ich hoffe Du verstehst wie ich es meine....

Kinder helfen durch Ihre unbekümmerte Art..... Du wirst es merken.... leider geht das Leben weiter.... und meinst Du Deine Mama würde wollen dass Du keinen Kindergeburtstag oder Weihnachten feierst mit Deinen Kleinen? Es wird anders werden als sonst... auch viel schwerer.... es werden viele Tränen fließen.....

Als mein Vater starb war ich 19 Jahre alt.... er hatte Bauchspeicheldrüsenkrebs ich habe ihn gepflegt bis er starb... andere Mädchen waren in der Disco.... Ich weiß noch dass ich am anderen Morgen einkaufen war... und mir es gruselig vorkam das das Leben einfach so weiter geht.... am liebsten hätte ich alle Leute angebrüllt.....aber es ist so das Leben geht weiter,,,,

Es wird lange dauern bis Du verstehst was ich meine.....

Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute, viel Kraft und höre auf Dein Herz es wird Dich führen!
Auch für Deinen Papa alles Gute...
... und Deiner Mama wünsche ich das Sie den #Stern weg findet...

Fühl Dich gedrückt...

LG Melli-4

2

liebe sanjos

meine mutter ist genau vor einem jahr am 25. november gestorben. sie war schon lange krank und ich wusste dass sie nicht mehr 10 jahre leben würde, aber so schnell.

am 23.11 rief mich das heim an dass es meiner mom nicht gut ginge. und von da an sass ich mit meiner halbschwester an ihrem bett und wir begleiteten sie beim sterben.

am 30.11 wollte ich den vater meines kindes heiraten. es war alles einfach zuviel an emotionen. an ihrem bett haben wir viel geweint aber auch gelacht. ich oder wir haben unserer mutter noch ganz viel erzählt. ich hab sie gestreichelt, ihr die angst vor dem tod genommen. es war intensiv.

in der nacht vom 25.11 konnte sie dann endlich gehen. die darauf folgenden wochen erlebte ich wie im traum.

mein kind hat mir sehr geholfen. für sie war dieser tod irgendwie ok. noch heute spricht sie von ihrem grosi heidi, dass sie uns vom himmel winken würde etc.

es gibt leider nichts schön zu reden. aber du wirst das schaffen, für deine kinder deinem papi und vorallem für deine mama. sie verlässt euch nicht sie geht nur in einen anderen raum wo ihr leider noch keinen zutritt habt oder zum glück, wie auch immer.

lg

baduk

3

Leider weiss ich genau, wie Du dich jetzt fühlst. Meine Mutter ist im August mit nur 56 Jahren an Krebs verstorben. Einen Tag später hatte mein Grosser (9 J.) auch Geburtstag gehabt. Er durfte ihn mit seinen Freunden feiern. Auch wenn es Dir schwer fällt, aber dein Kind kann nichts dafür, dass die Oma dann nicht mehr da ist. Und so habe ich versucht ihm zu versehen gegeben, das der Tod auch zum Leben dazu gehört, wie Geburtstage auch. Ich wünsche Dir in dieser Zeit sehr viel Kraft. Und versuche jetzt so viel Zeit, wie es Dir möglich ist, mit deiner Mama zu verbringen. Auch wenn Du meinst sie hört/versteht Dich nicht, rede mit ihr, SIE HÖRT UND VERSTEHT ES!

4

Entschuldige, wenn das jetzt emotionslos klingt, aber ich versuche dir mal ganz pragmatisch zu helfen, aber du kannst mir glauben, ich kann mir dennoch vorstellen, wie dir zumute ist.

Dein Geburtstag
Kann ausfallen, dir ist ohnehin nicht nach feiern zumute

Geburtstag Sohn
Kann auch ausfallen, wenn dir danach ist, da das Kind ohnehin nichts von seinem Geburtstag weiß mit einem Jahr

Weihnachten
Kann ausfallen, sollte aber nicht.
Kein großes Tamtam veranstalten, aber wenigstens eine Bescherung für den vierjährigen, das wäre sicher auch der Wunsch deiner Mutter

Palliativstation
Hier wird nur noch gelindert, nicht mehr geheilt.
Ihr seid jetzt an dem Punkt, wo ihr Abschied nehmen könnt.

Hört sich zwar blöd an, aber manche haben nicht mal das.
Geh sooft hin, wie dir danach ist, bleib solange du willst, sag, was du noch sagen möchtest, damit nichts unausgesprochen bleibt.
Sei einfach da.
Und falls sie nicht mehr bei Bewusstsein ist, halte einfach ihre Hand.

5

Hallo du liebe,

wein, das ist ok.

Meine Mutter hatte die selbe Diagnose. Gliobastom multiforma. Wir hatten allerdings 1 1/2 Jahre um uns an den Gedanken zu "gewöhnen" dass sie sterben wird.

Macht es aber auch nicht leichter, denke ich.

Mein sohn wurde ein paar Tage nach dem sie gestorben war 1 Jahr alt.

Es ist kein Trost, aber wenn eure Palliativ station nur halbwegs so istwie unsere es war, dann ist deine Mutter in ganz liebevollen Händen, die sehr behutsam und respektvoll mit ihr umgehn.

Meine Mutter war ungefähr 3 Wochen auf der Palliativstation bevor sie starb. Ich war in den Moment bei ihr.

Mein einziger Rat ist, rede mit ihr. Ob sie nun ansprechbar ist oder nicht. Lass raus, was in dir geht. Wünsch ihreine gute Reise, nimm sie in den Arm.

Weihnachten muss nichtausfallen. Es wird aber dieses Jahr mit sicherheit traurig. Und auch im nächsten Jahr werdet ihr zusammen sitzen und deine Mutter wird Gesprächsthema sein. Und auch im übernächsten Jahr. Dieses Weihnachten ist bereits das Dritte ohne meine Mutter. der Schmerz wird weniger. Irgendwann. und auch 3 Jahre später, kommen mir immer noch tränen wenn ich darüber spreche oder schreibe.

Es ist normal. die die gehn, hinterlassen eine Traurigkeit in uns, für die kommenden Jahre.

Wie du das alles schaffen sollst? was willst du alles schaffen? Immer stark sein? Verabschiede dich von dem Gedanken. Das erwartet kein Mensch. Rede mit dem 4jährigen so ehrlich wie möglich. Kinder gehen mit dem Thema sterben und tod ganz anders um.

Ich wünsch euch von Herzen alles Gute.

6

Hallo sanjos,

ich kann sehr gut nachvollziehen wie du dich fühlst.
Ich habe vergangenes Jahr Mitte November das selbe durchleben müssen. Meine Mutti, sogleich auch beste Freundin und allerbeste Omi für meine Tochter (8) ist am 16. November verstorben.
Es war eine sehr harte Zeit und ganz ohne sie durchweg kein leichtes Jahr, denn sie fehlt an allen Ecken und Enden.
Doch habe ich irgendwie die Kraft aufgebracht Weihnachten, Ostern und alles andere so zu feiern wie es auch in ihrem Sinne gewesen wäre, denn sie war immer mit dabei.
Wir haben gemeinsam zu hause einen Bereich, der eine nennt es Altar, der andere Platz der Erinnerungen , eingerichtet. Vor allem die Weihnachtszeit haben wir genutzt um unseren Erinnerungen freien Lauf zu lassen. Trauer soll man leben und meine Tochter habe ich hier gedanklich immer mitgenommen. Das tat ihr gut. Sie hat selbst kleine Erinnerungsalben gestaltet.

Das Jahr 2013 haben wir dafür genutzt um Plätze aufzusuchen an denen wir gemeinsam waren.

Ich hätte nie gedacht , dass wir das alles so hinbekommen.
Ich habe meinen Vater sehr früh verloren..... sicher sollte euch die jetzige Situation euch mehr zusammen schweißen.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft und drück dich einfach mal.

LG