Liebe Mama...

Hallo,

einige erinnern sich vielleicht an mich. Meine Mama starb am 05.02.2012 an der unheilbaren Krankheit Amyotrophe Lateralsklerose. Oft schrieb ich hier, wenn ich nicht weiter wusste. Jetzt ist es wieder so weit...

Liebe Mama,

es ist lange her das ich dir schrieb oder mit dir sprach. Abends sage ich dir noch Gute Nacht und das ich dich liebe,aber weißt du Mama, es ist nicht das selbe wie mit dir zu reden. Es ist nicht das selbe wie deine Umarmungen und Küsse. Deine festen Drücker und deine wahre, echt Liebe zu mir zu spüren.

Es tut noch weh! Sehr sogar! Ich dachte es wird besser, aber ich habe mich selbst belogen, ich habe alle belogen. Nein es geht mir nicht gut und nein, ich bin noch lange nicht "drüber weg".

Du fehlst mir einfach. Jeden verdammten Tag. Ich bekomme ein Baby und du wirst nicht da sein. Du wirst es nicht in deinen Armen halten. Du wirst es nie Küssen. Wir wollen nächstes Jahr heiraten und weißt du, warum das nicht der schönste Tag meines Lebens werden kann? Weil du nicht da bist! Du wirst nicht da sein um mir mit dem Kleid zu helfen, um mir zu sagen wie schön ich aussehe. Du bist dann einfach nicht da. Du wirst nicht sehen wie Papa mich zum Altar führt... Ich will dein Hochzeitskleid tragen, das hast du dir so gewünscht...Aber du wirst es nicht sehen...

Und unser Baby... Ein Mädchen wird Melina Petra heißen. Petra nach dir. So wie Jonas schon hätte heißen sollen wenn er ein Mädchen geworden wäre. Du hast dir immer für mich ein Mädchen gewünscht. Und wenn es diesmal so ist? Wird sie ähnlichkeit mit dir haben? Werd ich auch für ein Mädchen eine so gute Mama sein wie du es für uns warst? Wird sie mich genauso lieben wie ich dich geliebt habe?

Ich weiß grad nicht weiter, denn du fehlst mir so sehr. Es tut einfach weh. Überall. Ich wünschte du könntest da sein. Ich wünschte du könntest mich in den Arm nehmen und mir den Halt geben den ich brauche...

Du fehlst mir einfach so schrecklich doll Mama. Hört das jemals auf? Tut es irgendwann nicht mehr weh? Ich glaube nicht daran...

Ich spüre nur jeden Tag das mir noch immer nicht bewusst ist, das du nie wieder kommen wirst....

Ich liebe dich so sehr!

Dein "karlchen"

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Ich weiß nicht, was ich scvhreiben soll - ich habe Tränen in den Augen!

Eine #kerze für deine Mama und ein großes Kraft#paket für dich!
Alles Gute für die Schwangerschaft #klee
#liebdrueck

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Hi germany,

ich "kenne" Dich noch, vielleicht ja Du mich auch...

Meine Eltern leben beide noch, aber meine erste Tochter nicht mehr.
Ich kann Deinen Schmerz nachvollziehen, auch wenn er vielleicht doch etwas anders ist.
Schau, Deine Mama ist "erst" 1,5 Jahre tot. Gib Dir mehr Zeit.

Ich finde es sehr schön wie Du über bzw. an Deine Mama schreibst.
Sie kann sich glücklich schätzen, denn Deine Zeilen sind voller Liebe und Sehnsucht.
Aber auch voller Unsicherheit und Angst. Die musst Du nicht haben.

Die Zeit heilt leider nicht alle Wunden, so wie es immer gesagt wird.
Man muss auch etwas dafür tun. Mir hat reden sehr geholfen. Und ich hatte Rituale die mir im Alltag Sicherheit gaben (jeden Tag ans Grab, jeden Abend dem Foto auf meinem Nachttisch gute Nacht sagen, ihr Bild im Medaillon um meinen Hals tragen, usw.)

Irgendwann wird der Schmerz weniger, die Dankbarkeit überwiegt.
Ich wünsche Dir dass Dein Schmerz bald nachlässt und Du nur noch gerne zurück denkst an die schöne Zeit mit Deiner Mama. Behalte sie fest in Dir, denke zurück wie sie war und was ihr zusammen erlebt habt, vielleicht schreibst Du es auch auf? In einem kleinen Buch, für Deine Kinder? Manche Dinge geraten schnell in Vergessenheit.

Kennst Du den Spruch "Nur wer vergessen wird ist wirklich tot"?

Das war und ist immer meine größte Angst... dass meine kleine Tochter vergessen wird. Ich möchte dass sie in den Herzen aller die sie kennenlernen durften weiter lebt.

Ich wünsche Dir alles Gute und weiterhin viel Kraft.
Verzweifel nicht an Deiner Trauer, sieh sie positiv.

LG Niki

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Hallo germany,

ich weine, wenn ich deine Zeilen lese...mir geht es ähnlich.
Meine Mutti ist am 16.11.2012 gegangen und hat vorher noch einige OP s über sich ergehen lassen.
Wenn ich an diesen Tag zurückdenke, dann liegt mir ein dicker Klos im Hals und ich habe das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen.
Jeden Tag aufs Neue weine ich , wenn ich z.Bsp. Lieder höre die sie sehr gemocht hat oder wenn ich einfach nur an ein schönes Erlebnis mit ihr denke.
Ich schaue meine kleine Tochter an und habe sofort einen Film vor meinem inneren Auge, wie sie immer herumgeflaxt haben und Spass hatten.
Das ist jetzt alles kein Trost für dich. Ich möchte nur das du weißt du bist nicht allein.

Raten kann ich nur:
trauer so lange wie es dir gut tut
weine wann auch immer du magst
denke an die schönen Dinge die du mit ihr erleben durftest
teile deinen Schmerz mit anderen
rede über deine Traurigkeit

Ich drück dich und wünsche dir alles Gute...