Morgen Beisetzung...wie am besten "vorbereiten"?

Hallo,

morgen wird mein Opa beerdigt.Er lag zuerst 2 Wochen auf der ITS lag,dann musste ihm das rechte Bein amputiert werden und dann versagten plötzlich seine Organe,deswegen mussten sie ihn ins künstliche Koma versetzen.Leider schaffte er es nicht und ist am 12.08 um 19.58Uhr zu den Engeln gegangen #heul

Ich weine jetzt schon jeden Abend,weil ich ihn so sehr vermisse.Ich bin quasi bei meinen Großeltern ausgewachsen,war immer Oma&Opa Kind.Und jetzt ist mein Opa weg!
Ich habe Angst das morgen nicht zuschaffen.Kann man sich irgendwie darauf vorbereiten?
Gibt es vielleicht irgendwas um die Nerven zu beruhigen?Ich habe zwar morgen meinen Freund bei mir,aber ich weiß nicht ob das reicht....

Ich hoffe jemand versteht wie ich es meine.

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Lass dich drücken. #liebdrueck

Du wirst es schaffen.
Ich hab letzte Woche meine Mama beerdigt. Sie ist ganz plötzlich von gestorben. Ohne Vorwarnung und niemand konnte sich verabschieden.
Mama hatte vor Jahren wegen einer Krankheit schon Lieder für die Beerdigung ausgesucht und die zu hören war dann schon schlimm. Ich hatte meinen Mann auf der einen Seite und meinen Papa auf der anderen. Festhalten und drücken hat geholfen.
Ich hab auch 2 Tage vorher eine Kerze gebastelt auf der stand das wir sie vermissen. Mir hat es geholfen die Kerze zu sehen. Die Kerze wurde in der Kirche angezündet und dann mit zum Grab genommen.

Du kannst dich nicht vorbereiten und wenn du mit Medikamenten deine Nerven beruhigst dann bekommst du vielleicht nicht alles mit und bereust es später.

Du wirst es aber schaffen, genau wie ich. Es wird nie mehr so wie vorher aber das Leben geht weiter und die Beerdigung hilft dir beim Trauern und realisieren.
Hast du noch mehr Familie? Ihr müsst euch gegenseitig Halt geben.
Nutze die Beerdigung um dich zu verabschieden.

Ich wünsche dir alles liebe und viel Kraft! #kerze

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hallo,

ist es deine erste beerdigung? wenn ja, dann kommt ja zur trauer noch dazu, dass du gar nicht weißt, was dich alles erwartet. vielleicht hilft es dir, etwas über den ablauf zu erfahren?

vorbereiten kannst du dich nur insofern, als dass du jede minute nacheinander angehst. erwarte nicht dich so oder so zu fühlen oder zu benehmen, sondern nimm deine gefühle, wie sie sind und kommen.
es ist egal, wer dich wie sieht. weine, wenn du musst, aber versuche einfach durchzuhalten.

vielleicht hilft es dir auch ein paar persönliche worte über oder zu deinem opa zu sagen. ich war zu jung bei meinem vater, als dass ich auf diese idee gekommen wäre und ich fand das im nachhinein immer sehr schade. als mein opa starb habe ich ein paar worte aufgeschrieben und diese dann vorgetragen. für mich, meine mama und meine oma hauptsächlich - und natürlich meinen opa. das fand ich sehr schön und ich habe mich nicht so nutzlos gefühlt.

auch könnte es helfen, wenn du dich um deine oma kümmerst. sie wird trost und stütze brauchen und so kannst du deinen eigenen schmerz in etwas produktives umwandeln. jedenfalls zum teil. außerdem hast du eine aufgabe. bist beschäftigt.

und nach der beerdigung wirst du zwar total erledigt sein, aber dieser meilenstein ist dann erstmal geschafft.

lg

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Tut mir sehr leid für Dich.

Wie hast Du es heute überstanden?

Wir selbst haben heute meine Schwiegermama zu Grabe getragen, die letzte Woche ganz unerwartet und plötzlich verstorben ist. Für meinen Schwiegervater und meinen Schwager, aber besonders für meinen Mann war es sehr hart.
Wir hatten unsere ältere Tochter dabei, der ich die Teilnahme freigestellt hatte und ich kam mir heute vor, als würde ich auf einem Drahtseil balancieren.
Ich bin selbst sehr, sehr traurig aber war heute in erster Linie für meine Schwiegerfamilie, meinen Mann und dann noch für meine Tochter da, die damit ja auch erstmal umgehen musste.
Nun bin ich mal ein Stündchen zu Hause und versuche "runter zu kommen". Mein Mann kommt später und meine Große ist mit meinen Eltern heim gefahren, wo die Jüngere heute mit meiner Tante gewartet hat.
Ich hole beide Kinder gleich ab - und würde sie heute am Liebsten einfach dort lassen. Bin sehr, sehr müde und ausgelaugt. Die ganze Woche ist mir sehr an die Substanz gegangen.

Ich hoffe, Du hast den Tag heute auch gut hinbekommen. Ich kann nachfühlen, wie es Dir geht. Meine Großeltern leben auch noch - sehr fit und rüstig - und ich habe bis zu meinem 18. Lebensjahr mit in ihrem Haus gelebt (Mehrgenerationenhaus) bis meine Eltern sich was eigenes geleistet haben.
Bin auch ein "Omakind" und mich gruselt es, wenn ich daran denke das auch ihre Zeit in den nächsten Jahren kommen kann.
Dabei bin ich ja sehr privilegiert. Andere verlieren in meinem Alter bereits ihre Eltern. Ich habe noch meine Großeltern...

Alles Gute weiter für Dich und noch mal mein Beileid.

LG