Nachbar verstorben - brauch mal Hilfe...

Hallo...

Ich bräuchte mal eure Hilfe. Ich bin damit (zum Glück) noch total Unerfahren. Unser Nachbar ist gestern gestorben. Mit ihm selbst hatten wir nicht so viel zu tun, aber mit seiner Frau verstehe ich mich recht gut. Sie denkt auch immer an unsere Kinder an Weihnachten, Geburtstag...

Ich habe nun vorhin eine Karte gekauft und wir möchten dort auch etwas Geld hinein tun. Aber wie viel? Sind 20 € ok?

Und was schreibt man nun in so eine Karte? Habt ihr einen schönen Spruch?

Sie tut mir so Leid! Ich würde ihr so gern etwas Gutes tun, aber was? Sie ist ganz alleine da unten. Kinder sind aus dem Haus... Also Hilfe anbieten ist irgendwie überflüssig...

Und soll ich die Karte lieber einwerfen oder bei ihr klingeln?

Entschuldigt die vielen doofen Fragen! Aber ich bin so unsicher und möchte mich nicht falsch verhalten.

#danke

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Hallo,

ich würde einfach ein paar persönliche Worte an sie richten als irgendeinen Spruch! Ich finde sowas dann viel schöner, persönlicher.

Geld machst du das rein, was für dich angebracht ist, das, was dein Geldbeutel zulässt. Da schaut kein Mensch genau drauf, wer was drin hatte. Allein die Geste zählt.

Hilfe kannst du ihr anbieten, wenn sie jemanden zum reden braucht, wenn sie mal nen Abend rüberkommen möchte etc... vielleicht beim Tröster helfen etc... Anbieten kann man es immer, ob sie es dann annimmt ist ja ihre Sache ;-)

Alles Liebe.

Jenny

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Geh persönlich zu ihr!

Statt Hilfe kannst du ihr Gesellschaft und "ein offenes Ohr" anbieten!
Du kannst sie in der nächsten Zeit zu Spaziergängen (später evt auch mal zum Grab), Kaffeetrinken, Glas Wein oder ähnlichem einladen.

Sie wird dann schon gut entscheiden, ob sie deine Angebote annehmen kann.
Also nicht enttäuscht sein, wenn sie das eine oder andere Mal ausschlägt.
Zeige dich interessiert an ihrem Befinden und dann ist deine Intuition gefragt wie du deiner Nachbarin helfen kannst.

LG
Karna

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Gerade wenn sie alleine ist, geh einfach mal runter zu ihr, nimm die Karte mit und biete ihr ruhig Deine Hilfe an, sei es dass Du ihr evtl. das ein oder andere abnimmst oder ihr anbietest, dass sie z.B. einfach mal zu Euch zum essen kommt.

In der Phase bis zur Beerdigung gibt es immer viel zu erledigen, sei es, dass was ausgesucht werden muss oder dass die Trauerkarten geschrieben werden müssen, da könnte sie evtl. froh sein über ein wenig Unterstützung.

Sei ihr aber nicht böse, wenn sie ablehnt, letztenendes ist da jeder anders.

Genauso wichtig ist es aber auch, dass Du, wenn Du willst und sie es zulässt, nach der Beerdigung mal für sie da bist.

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Ist das mit dem Geld in der Karte denn bei Euch üblich?

Hier ist das vollkommen unüblich. Was sollen 20 € auch nützen? Und als Geste zählt die Karte und nicht das Geld.

Geht sie gerne irgedwohin (Theater, Zoo etc.). Dann würde ich eher einen Gutschein dafür reinlegen das sie mal unter Leute kommt.

Geld halte ich für zu unpersönlich, außer das wäre bei Euch so üblich, dass das Fehlen wiederum negsativ aufstößt. Aber so recht vorstellen kann ich mir so etwas gar nicht, dass es das gibt.

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Hier ist es auch üblich, dass man Geld in die Karten legt. Damit bezahlen die Hinterbliebenen meist einen Teil der ganzen Kosten, die durch die Beerdigung und die Grabpflege anfallen.

In einigen Todesanzeigen in der Zeitung steht aber auch, dass statt Geldgeschenken lieber eine Stiftung / ein Hospiz unterstützt werden soll.

lg

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Also ich kenne das mit dem Geld auch überhaupt nicht - ich wäre da sehr vorsichtig und würde mich vorher umhören - ich persönlich würde sowas als totale Beleidigung auffassen und das Geld wahrscheinlich postwendend zurückgeben - egal, wieviel drin ist!

Viel wichtiger finde ich ein paar persönliche Worte, kleine Gesten auch NACH der Beerdigung - einfach Gesellschaft. Gerade wenn die Frau nun Witwe ist und ihre Kinder aus dem Haus freut sie sich vielleicht über ein bisschen Leben.....

Lg, evi

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Ich finde 20 Euro total in Ordnung.

Mit der Karte in der Hand würde ich nicht bei ihr klingeln. Aber ruhig etwas später. Auch wenn die Kinder aus dem Haus sind, kann sie sicherlich ein offenes Ohr und eine Schulter zum anlehnen gebrauchen.

Als der Vater einer Kindheitsfreundin von mir verstarb, hatte ich auch KEINE Ahnung, wie ich bei der Beerdigung nur ihrer Mutter gegenübertreten könnte, was ich sagen sollte, was ich tun sollte. Ich habe sie dann einfach spontan ganz feste in die Arme genommen. Später meinte sie zu mir, wie sehr sie diese herzliche Umarmung gefreut hätte.

Grade in solchen Situationen kommt es in meinen Augen auf die kleinen Gesten an. Da kann eine Tasse Kaffee und ein Stück Kuchen mehr bedeuten als alles andere.

lg

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Ich würde keinen vorgefertigten Spruch schreiben, sondern etwas persönliches. Dass du sehr betroffen bist, vielleicht auch etwas hilflos, aber dass du dich freuen würdest, wenn du etwas für sie tun kannst.
Wichtig finde ich auch, dass du in Zukunft den Kontakt weiter hältst, viele Trauernde vereinsamen, weil die anderen denken nach der Beerdigung ist der Trauerfall "abgeschlossen". Für die Angehörigen beginnt dann erst die Trauer, und viele Menschen können damit nur schwer umgehen und ziehen sich zurück. Also ruhig sie mal einladen, das Gespräch suchen, einfach Euch gut nachbarschaftlich kümmern. Wenn sie Euere Kinder mag, vielleicht sie da auch mal einbeziehen, vielleicht auch umgekehrt, sie mal um Hilfe bitten. Das hilft in der Trauer trotzdem nicht zu vereinsamen und ist ein großer Trost. Wenn sie nicht möchte, dann wird sie es sagen, das heisst aber nxiht, dass sie sich nciht gefreut hat, dass du gefragt hast.
Und, sehr wichtig: lieber zuhören als Rat geben. Jeder muss seinen eigenen, persönlichen weg finden, die Trauer zu bewältigen. Wenn du nicht weisst, was du sagen sollt, dann sage lieber nichts. Aber trau' dich trotzdem da zu sein.
LG doremi

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Hallo

Man geht runter klingelt und spricht sein Beileid aus.
Nimm dir ein paar Minuten Zeit it denn sie wird dich vielleicht rein bitten was man nicht ablehnen sollte.

Die Trauerkarte gibt man bei der Traurfeier ab.

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In meiner Region (Rheinland-Pfalz) ist es üblich Geld der Karte beizulegen.

Bekannte, Nachbarn usw. geben meist zwischen 5 und 25€.
Verwandtschaft gibt sogar bis zu 100 €.
Hier fühlt sich keiner auf den Schlips getreten, das Geld wird natürlich für die Beerdigungs- und Grabkosten genommen.
Was auch schön ist, einfach einen Gutschein eines Blumenladens beilegen.

20 € finde ich ok an deiner Stelle. Ich würde persönlich rüber gehen und ihr die Karte überreichen.

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Die Diskussion schon wieder, ob Geld in einem Umschlag üblich ist oder nicht, finde ich schon wieder total unnötig.

Bei oooJuleooo scheint es ja wohl üblich zu sein, sonst würde sie nicht drüber nachdenken, Geld in einen Umschlag zu stecken.

Es wurde auch nicht geschrieben, das in JEDEM Umschlag Geld drin steckt, in 1/3 davon ist nur die Karte.

Und weil es bei manchen NICHT üblich ist, sollte man vielleicht mal drüber nachdenken, ob Geld nicht doch sinnvoll wäre.
Wo heutzutage KEINE Krankenkasse mehr was dazu gibt, viele sich keine Sterbeversicherung mehr leisten können, die Unterhalts-/ Haushaltskosten immer teuerer werden, Beerdigungskosten/Gebühren immer teurer werden.
Manchmal sollte man vielleicht mal mit veralteten Gebräuchen brechen und Neues einführen.

"Reiche Leute" schreiben meist selbst in die Todesanzeigen, wenn lieber an eine Organisation gespendet werden soll.