Am Muttertag gestorben

Meine Mutter ist am Sonntag nach einem Monat Krankheit verstorben. Für mich war es sehr plötzlich, da sie uns leider nicht gesagt hat dass es Lungenkrebs war. Gestorben ist sie aber anscheinend nicht am Krebs selbst, sondern einer Embolie. Sie hat es vermutlich erst seit Donnerstag gewusst. Ich bin zwar froh dass ihr die ganze Krebstherapie erspart blieb, aber ich hätte gerne noch das Wochenende genutzt um Dinge mit ihr zu klären und ihr noch Wichtiges zu sagen. Aber sie wollte uns in ihren letzten Tagen wohl nicht weinend am Bett sitzen haben. Ich hoffe so sehr dass sie nun oben auf uns herabschauen kann. Leider, sie war auch erst 59, konnte ich ihr den Wunsch einmal Oma zu werden nicht mehr erfüllen. Wenn ich gerade besonders schlimme Minuten habe sitze ich hier und schreie und tobe wie ein trotziges Kind, weil ich einfach nicht weiß wohin mit mir. Sorry für den ganzen Text, ich könnte noch seitenweise weiterschreiben... Wenn jemand von euch ähnliches erlebt hat (einziges Kind der Mutter, kein Enkelkind und plötzlicher Verlust der Mutter) würde ich gerne von euch hören wie es euch ging und was euch bei der Trauerbewältigung geholfen hat. Gerne auch als PN. Euch allen einen schönen Abend und viel Kraft wenn es euch ähnlich geht - ich glaube es ging mir noch nie so schlecht wie an diesen Tagen.

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Ach mensch... wie schrecklich :-(

Meine Augen haben sich beim Lesen mit Tränen gefüllt.

Es tut mir unendlich leid. Ich denke... ich habe ja leider "Trauererfahrung"... es wird eine Weile dauern bis der Schock vorüber ist und Du anfangen kannst zu trauern.
Es wird ein langer Weg. Aber geh Deinen Weg.

Irgendwann kannst Du wieder an Deine Mama denken ohne zu weinen, dann bist Du einfach nur dankbar für Eure gemeinsame Zeit. Versprochen!

Mein herzliches Beileid.

Fühl Dich gedrückt.

LG Niki

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Hallo!#liebdrueck

Erstmal Herzliches Beileid.

Es tut mir sehr leid. Es ist natürlich alles noch sehr frisch.

Du schreibst: ich sitzt hier und schreie und tobe...

Das ist ganz normal.

Laß es ruhig zu, laß diese Gefühle raus.

Ich wünsche dir viel Kraft und Menschen, die dir zu Seite stehen.

LG

Susanne

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Hallo Niki und Susanne,

danke für eure lieben Worte. Mein Mann steht mir zur Seite, im Zweifel weinen wir momentan gemeinsam...

Ich fürchte mich vor der Beerdigung, weil ich schon die von Oma und Opa so schwer verkraftet habe. Andererseits will ich für den Tag nichts beruhigendes nehmen, weil ich nicht glaube, dass es in dem Moment etwas bringt sich der Situation quasi zu entziehen - wenn ihr versteht wie ich es meine.
Wir sind nur sehr dankbar dass ihr das ganze Bestrahlungsgedöns erspart blieb und wir denken, dass es jemand gut mit ihr gemeint hat, sie sofort zu erlösen. DAs passte auch zu ihr: Wenn ihr was zuviel war, ist sie einfach ihren eigenen Weg gegangen. Sie wusste sicher, dass es nichts bringt, den Angehörigen zuliebe noch zu bleiben.
Als sie vor 20 Jahren beinahe gestorben wäre, wusste sie dass sie noch als Mama gebraucht wird und damals konnten die Ärzte auch helfen.
Jetzt hab ich schon wieder so viel geschrieben...

Ich sag nochmal dankeschön für eure hilfreichen Worte - jeder Mensch der Anteil nimmt, tut einem so gut, das hätte ich nie geglaubt.

#kerze - Mama, du weißt sowieso wie sehr du uns allen fehlst, aber diese Kerze kann keiner auspusten!!!!!

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mein herzliches beileid.
du bist tapfer und stark, das kann ich lesen. hab keine angst.
du siehst das schon richtig, es ist ihr so viel erspart geblieben. ein segen.
meine mama ist nach langem schlimmen leid, auch für alle drumherum gestorben. das ist nun bald 2 jahre her. es hat seine zeit gebraucht, aber ich fühle keinen schmerz mehr. ich vermisse sie aber ständig bei so vielen sachen. ich rede mit ihr - in mir - da wird sie immer leben. sterben gehört zum leben und ich glaube du bist eine sehr starke frau!

meine mama ist überall, in den tausend dingen die sie liebte und ich spüre ihre liebe zu mir.
in meinen adern fleißt ihr blut, ich hab so viel von ihr. das genieße ich heute sehr udn ich glaube ganz fest daran das wir uns wieder sehen.

du wirst die beerdigung aushalten! wie tausende vor dir udn tausende nach dir.
alles gute und viel kraft

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#kerze Für deine Mutter und meinen Opa, der heute vor 3 Jahren gestorben ist. Am Todestag meines Opas feiern wir seit 2 Jahren ein fröhliches Fest. Denn da wurde unsere 2. Tochter geboren. Irgendwie sehr komisch. Vielleicht widerfährt dir irgendwann auch so ein "Zeichen".

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hallo liebe lakritzfan

ich habe vor 3 jahren auch meine mutter verloren konte auch nicht richtig abschied nehmen da wir zu spät gerufen worden sind als meine schwester und ich in getrennten taxis ankamen da wir in gtrennten orten leben war meine mama leider schon tot aber ihre hand war noch warm ich hab sie auf de der stirn geküsst und die hand gestreichelt ich war äusserlich ruhig aber innlerlich tobte es in mir wir waren geschockt ich konnte es auch nicht mit ansehen das meine mam vom transport unternehmen abgeholt wurde deswegen war ich relativ nach hause gefahren und zu hause gings los als ob meine schleusse sich öffnete ich weinte weinte und weinte immer wieder ich verkrafte ihren tot auch heute noch nicht ich rede viel mit ihr und nenne immer das wort mama ich wünsche dir das du die kraft findest um damit klar zu kommen und dich nicht länger vorwürfe machst , ich hätte auch noch soviel mit ihr geredet oder auch fragen gestellt leider ist das für uns vorbei ich drücke dich in liebe lg an dich von daggy50

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Hallo Daggy,

du scheinst ja ähnliches erlebt zu haben wie ich. Als das Krankenhaus meinen Vater benachrichtigt hat, war Mama allerdings schon tot. Für mich war das insofern "gut", weil ich so wenigstens während der Fahrt zum KH (wohne auch auswärts) nicht bangen müsste, ob ich zu spät bin. Da auf der Autobahn Rückreiseverkehr vom langen Wochenende herrschte, hätte ich es vielleicht eh nicht mehr rechtzeitig geschafft. Aber als ich sie nochmal in die Arme nehmen konnte, war der Körper noch ein bißchen warm und ihr Gesicht noch relativ "rosig", die Haut war ganz weich. Ich hätte dort noch Stunden verbringen können. Dann habe ich meinen Kopf auf ihren Brustkorb gelegt um mich selbst davon zu überzeugen dass das Herz nicht mehr schlägt. Mir wurde inzwischen indirekt bestätigt, dass sie dem Personal gesagt hat, man möge uns nichts von ihrer Krankheit sagen. Der arme Oberarzt - bevor ich das wusste habe ich den vor meiner Familie zusammengeschissen wie schwer jemand krank sein müsse, bis man die Angehörigen über die Krankheit informiert. Der kam richtig ins stottern weil er es einfach nicht sagen wollte, dass alle außer uns es wussten. Ich hab's auch über andere Leute indirekt erfahren. Schade, dass er auch nach ihrem Tod nichts gesagt hat, denn da war klar dass wir es erfahren würden. Andersherum sehr geradlinig von ihm, sein Versprechen auch über den Tod hinaus einzuhalten. Morgen nehmen wir endgültig Abschied. Ich hoffe, dass Mama mich wie Opa vor 3 Jahren auch mich nachts besucht und mir sagt wie es ihr geht. Ich glaube daran, dass das keine Träume sind, auch wenn ich das früher für Unsinn hielt.

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Mein aufrichtiges Beileid.

Weinen, toben, schreien, das alles ist notwendig und richtig, lass den Schmerz raus, nur dann kann es irgendwann besser gehen. Und gibt dir Zeit dafür, alles zu verarbeiten.

Zum Enkelkind. Kleine Geschichte von mir: Mein Paps ging heute vor 6 Wochen für immer von uns. Er war lang krank, hatte viele Tiefs, aber rappelte sich immer wieder auf. Er liebte seine Enkel, meine beiden Kinder. Im Januar hatte mein Paps wieder einen Rückschlag und lag mit einem guten Bekannten im gleichen Zimmer im KKH. Dort fragte ihn der Bekannte, wie mein Paps es schaffe, immer wieder nach vorne zu sehen, weiter zu machen, trotz der Rückschläge. Mein Vater antwortete darauf nur stumm, indem er das Foto meiner Kinder zeigte. - Diese Geschichte erfuhr ich nach seinem Tod und bin auch erstmal zusammen geklappt.

Immer wenn meine Kinder was Neues gelernt haben, besonders süß waren usw., habe ich es fast nicht ertragen, sie anzusehen, weil ich immer daran dachte: Euer Opa bekommt das nicht mehr mit. - Diese Gedanken tun so furchtbar weh, man fragt sich die ganze Zeit was hätte man noch anders machen können. Hätte ich früher Kinder bekommen sollen? Hätte ich noch mehr bei meinen Eltern bleiben sein sollen?

Das Leben nimmt seinen Lauf und wir sind nur die Spielfiguren. Wir wissen nicht, was die Zukunft bringt, so dass wir alles planen können, damit es für alle das Beste ist. Es ist, wie es ist.

Diese Gedanken, die machen deine Trauer noch schlimmer, als sie eh schon ist. Versuche an die gemeinsame Zeit mit deiner Mutter zu denken, an die Liebe die du ihr und sie dir entgegen gebracht hat. Weine darum, dass sie viel zu früh gegangen ist. Aber belaste dich bitte nicht mit den Dingen, die du ihr noch nicht geben konntest, denn das ist das Leben und sein Plan für dich.

Ich habe die ganze Wohnung mit Fotos meines Paps dekoriert (schon vorher), wir reden viel mit den Kindern über den Opa und darüber, was sie mit ihm erlebt haben. Mir ist klar, meine Kleine ist zu jung, sie wird ihn vergessen, aber wir tun alles, um dieses Vergessen aufzuhalten. Das ist das Einzige was wir tun können. ... Und erst heute Morgen stellten wir fest, wie sehr sich der Opa freuen würde, würde er wissen, wie oft seine Enkel von ihm sprechen.

Ich wünsche dir viel Kraft für die kommende Trauerzeit. Gib und nimm dir Zeit dafür.

VG, GeNi

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"Diese Gedanken tun so furchtbar weh, man fragt sich die ganze Zeit was hätte man noch anders machen können. Hätte ich früher Kinder bekommen sollen? Hätte ich noch mehr bei meinen Eltern bleiben sein sollen?

Das Leben nimmt seinen Lauf und wir sind nur die Spielfiguren. " #heul#heul
Das hast du so schön geschrieben, es trifft den Nagel auf den Kopf!!!

Erst mal dir auch mein herzliches Beileid! Ich glaube aber fest daran, dass dein Papa oben im Himmel sieht, was unten geschieht und wie es dir und seinen Enkeln geht. Ich hoffe, dass Mama mich auch weiter "sehen" kann, dass sie weiß, dass ich ihr dankbar für alles bin was sie für mich getan hat und dass sie weiß, dass alles irgendwann im Groll Gesagte und Gemachte (Stichwort Pubertät sag ich nur) nie aus tiefem Herzen kam sondern nur aus einer Laune heraus.
Ich weiß nicht, wie alt deine Kinder sind, aber meinen Opa der starb als ich 6 Jahre alt war, habe ich nie vergessen.

LG, Lakritzfan

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Danke.

Ich tröste mich auch damit, dass er uns vielleicht sieht. Ich bin nicht gläubig oder ähnliches und ich überlege, wie er uns sehen könnte, aber auch wenn ich keine Antwort finde, es nimmt den Schmerz etwas.

Meine Kinder sind fast 5 Jahre und fast 2 Jahre. Der Große spricht derzeit weniger über den Opa, weil er merkt, dass er mich damit zum weinen bringt. Er malt mich schon ständig weinend.

Die Kleine quatscht drauf los was sie sieht: Opa Stuhl, Opa Tasse, Opa Zeitung, Opa hier und da. Es ist faszinerend, was sie noch weiß.

Über das schlechte Gesagte: Jeder erwachsene Mensch weiß, dass diese Dinge oft im Affekt gesagt werden und eigentlich nie so gemeint sind. Das merkt man doch auch am späteren Umgang miteinander. Deine Mama hat ganz sicher gewußt, wie sehr du sie geliebt hast.

LG