Mama hat Krebs wie gehe ich damit um????

Am Montag habe ich erfahren das meine Mama im Großhirn,Kleinhirn,Lunge,Nebennieren Krebs hat.Die Ärzte werden sie nicht mehr operieren.Wenn sie Chemo oder Bestrahlung möchte werden sie es tun.Der Arzt sagt es ist ein Wunder das sie überhaupt noch lebt.Ich weiß die genaue Diagnose nur meine Mutter nicht und so wie es aussieht wollen die Ärzte es ihr nicht sagen.Nun steht im Mai unsere Kirchliche Trauung und Taufe unserer jüngsten an.Gerne will ich ihr dieses Erlebnis geben.Wie gehe ich nur damit um das sie es nicht weiß,das sie sterben wird.Ich kann an nichts mehr denken.Mein Mann versucht alles um mich abzulewnken nur meine Gedanken wandern immer wieder dahin.Ich könnte nur heulen.Wenn es meine große erfährt die wird zusammen brechen.Es war letztes Jahr schon schlimm für sie als unser Baby zu den Sternen geholt worden ist.Wie soll ich es ihnen nur sahen.Bald werden sie es merken,denn als zu lange kann ich es nicht mehr verstecken.Sollte man meiner Mutter nicht die Wahrheit sagen.In der Hoffnung sie lassen und dann erlebt sie ihre letzten Tage mit Chemo wo es einem auch nicht gutgeht.Ist das richtig soooo?Ich bin so verzweifelt ich weiß nicht was ich machen soll.Könnt ihr mir einen Rat geben?????
Vielen Dank fürs zuhören:-(#heul#heul#heul#heul#heul

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Jetzt lass dich erst mal richtig drücken#liebdrueck

Meine Mutter hat auch Krebs erst war er in der Brust und jetzt ist er in der Leber und die letzte Chemo hat nichts gebracht.

Auf jeden Fall finde ich, dass deine Mutter die Wahrheit über Ihren Gesundheitszustand erfahren sollte. Sie ist eine erwachsene Frau und hat das Recht zu erfahren was in ihr vorgeht. Sie muss sich ja auch ggf. selber für oder gegen eine Chemo entscheiden.

Chemo ist nicht toll und hat viele Nebenwirkungen. Ich würde versuchen ihr noch ein paar schöne Tage zu machen und viel mit ihr unternehmen. Ihr einfach das Gefühl geben, dass jemand für sie da ist und sie lieb hat egal was kommt.

Zu schnell vergeht die Zeit....

Liebe Grüße

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Hallo!

Lass dich erstmal ganz lieb#liebdrueck drücken! Ich haben meine Mama vor einem Jahr an Krebs verloren und für sie gab es auch keine Chance mehr! Sie hat alles mitgenommen von Chemo bis Bestrahlung. Aber heute denke ich, dass nicht der Krebs alleine meine Mama hat sterben lassen, sondern die ganze Therapie! Meine Mama konnte nichts mehr essen da durch die Bestrahlung die Speiseröhre verbrannt ist und so quälte sie sich dahin. Wenn die Ärzte nur einen Funken Herz gehabt hätten, dann hätten sie nicht die blöde Therapie gemacht. Da hätte ich meine Mama wenigstens noch ein bißchen länger gehabt, gerade weil ich damals mit meinem zweiten Kind schwanger war!! Ich sehe das so: Sag ihr was kommen wird und wenn du es nicht kannst (was ich nur gut verstehen kann), dann lass die Ärzt mit deiner Mama sprechen! Sie muss doch erfahren um was es geht, es ist ihr Schicksal und sie entscheidet ob sie die Therapie macht oder nicht.

Entscheidend finde ich auch, dass ihr über das bevorstehende Ereignis sprecht auch wenn es schwer ist! Wir haben in unserer Familie nicht mit meiner Mama gesprochen und heute könnte ich mich heulend ins Bett schmeißen! So schwer wie das Thema auch ist (Sterben) aber ich weiß z.B nicht ob sich meine Mama ihre Beerdigung sich so vorgestellt hat oder ob wir Trauerkleidung tragen sollten für 1 Jahr. Sozusagen sind mir die ganzen Wünsche und Träume von meiner Mama entgangen, weil wir feige waren! Und nun ist diese Situation da (sie ist gestorben)! Aber was erwartet sie von uns!!!

Bitte lass sie bei der Prognose keine Therapie machen!!! Hoffnung gibt es immer aber rede mit deiner Mama offen und ehrlich, sonst sitzt ihr irgendwann mit Selbstzweifeln da genau wie ich!!!

Ich wünsche euch von ganzen Herzen, dass ihr noch eine schöne und engverbundene Zeit habt!

Lg Melanie

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lass dich auch von mir mal #liebdrueck

also, ich würde darauf bestehen, dass der arzt ihr die diagnose mitteilt. vielleicht in deinem beisein, aber mach es auf keine fall selbst! die belastung ist zu groß für dich alleine!

stell dir mal vor, deine mutter erfährt es von dir? ich würde das furchtbar finden und mir die frage stellen: warum sagt mir der arzt das nicht? stimmt es vielleicht nicht? ausserdem.... wie ist das mit dem arztgeheimnis? hat deine mutter ihn davon entbunden?

hab den mut und bitte den arzt es ihr zu sagen! und dann macht euch noch so viele schöne tage wie ihr habt! beziehe sie in alles mit ein (was du bestimmt jetzt schon tust). dann hast du später (hoffentlich viel später) auch noch sehr viele schöne und gemeinsame erinnerungen!

lg
kim

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Hallo,

hab deine Zeilen eben sehr bewegt gelesen.

Ich hab meine Mama vor 9 Monaten auch durch Krebs verloren. Bei ihr war es ähnlich, wie eine andere Schreiberin es hier schon berichtet hat. Diese verfluchte Chemotherapie hat sie kaputt gemacht. Die Nebenwirkungen waren einfach zu schlimm. Der ganze Körper ist daran regelrecht zu Grunde gegangen. Beinahe 1,5 Jahre am Stück hat sie Woche für Woche Chemo bekommen.

Es war grausam zu sehen, wie ihr mehr und mehr die Kraft zum Leben ausging.

Deine Mutter muss erfahren, wie es um sie steht. Das ist ganz wichtig. Sie muss doch wissen, was ihr bevor steht. Niemand hier kann dir sagen, wie du damit umgehen musst, wie es leichter wird.
Es gibt kein leichter. Es ist schrecklich, traurig und es tut entsetzlich weh.

Deine Mama muss selber entscheiden können, ob sie Chemo will. Oder ob es vielleicht bereits nichts mehr bringen könnte.

Nachdem ich meine Mama leiden gesehen hab, bin ich überzeugt, dass die Ärzte lange schon wußten, dass sie nicht mehr geheilt werden konnte. Man hätte ihr nicht wieder und wieder zur Chemo raten sollen.
Schmerzbehandlung wäre vielleicht angebrachter gewesen...aber all diese für und wider sind inzwischen nutzlos geworden.

Legt die Karten für deine Mama auf den Tisch.
Es ist sooo schwer. Ich weiß das. Aber es gibt jetzt kein Entkommen aus dieser Situation. Ich weiß, dass du verzweifelt bist.
Steh deiner Mama bei. Egal wie die nächsten Tage ausgehen.

Meine Mama fehlt mir schrecklich. Ich bin fast 40...und glaube ich fühle in dieser Sache wie ein Kind.

Ich kann dir nichts raten, außer, dass ihr ehrlich mit ihr sein solltet. Vielleicht will sie auch noch gewisse Dinge regeln...ihr dürft sie keinesfalls im Ungewissen lassen.

Ich wünsch dir Kraft und Mut zur richtigen Entscheidung. Es wird so oder so unendlich schmerzhaft sein.

Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Aber an Wunder glaube ich nicht mehr.

Alles Gute.

Steffi

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hallo sternenkind,


mein papa hatte auch krebs, und wenn ich nicht bei den ärzten um ein klärendes gespräch gebeten hätte, wäre die gesamte familie noch in hoffnung auf eine genesung gewesen. seine chemo war am ende palliativ, also lebensverlängernd, sollte seine lebensqualität verbessern.

er bekam anfangs nur bestrahlung, da er an einer weltweiten studie teilnahm, die untersuchte, ob DIESR tumor (plattenephitelkarzinom) auch ohne chemo einzudämmen wäre. als ich davon erfuhr, konnte ich meinen ohren icht trauen!

nun, er war nicht einzudämmen, und die später folgende chemo nach befund der neuwucherung des tumors half dann auch nichts mehr. ABER: wäre er ohne chemo oder bestrahlung eher gestorben? oder später?

ich weis es nicht, aber ich weis, so lange auch nur das letzte fünkchen hoffnung besteht, wird jede medizinische notwendigkeit versucht.

mein papa konnte seinen jüngsten enkel noch sehen, 8 wochen nach dessen geburt starb er.
ich bin froh, daß er ihn gesehen hat. und ich bin froh über jeden tag, den mein papa noch bei uns war.

mein papa wußte auch nicht, wie es um ihn stand. er machte noch zukunftspläne, wollte wissen, ob er auch mit einem auge auto fahren kann (das andere war vom krebs zerfressen).

was ist richtig? die hoffnung stirbt zuletzt, und wunder gibt es immer wieder, wie abgedroschen das auch klingt. wenn ein mensch von seinem nahen tod weis, wie soll er damit umgehen?
gibt er sich vollendes auf? oder fängt er an zu kämpfen?

hol deine mama zu dir, laß sie nicht allein, das mag alles sein, was du für sie tun kannst.

es gibt ein buch, welches mir geholfen hat, im nachhinein mit dem tod meines papas fertig zu werden, weil ich darin erkannte, daß wir ihm seine letzte reise so angenehm wie möglich gestaltet hatten, titel: "vom umgang mit sterbenden" -es wird das letzte sein, was du für deine mama tun kannst, und es wird dir selber helfen, mit dem bevorstehenden verlust fertig zu werden.

auch wenn ich selber mama bin, nach dem tod meines papas fühlte ich mich wie ein waisenkind, eben halbwaise. es macht erwachsener, und es tut unsagbar weh. es nimmt einem einen teil des inneren kindes.


ich wünsche dir viel kraft für die nächste zeit!

anna