Angst wegen COPD (mein Vater)

Ich weiß nicht mit wem ich darüber reden soll deswegen schreibe ich einfach hier meine Sorgen auf. Mein Vater ist 56 Jahre alt und starker Raucher. Vor 2 Jahren wurde bei Ihm eine Lungenkrankheit COPD festgestellt. Natürlich meint er dass es nicht vom Rauchen kommen würde und auf Bitten und Rat doch endlich mit dem Rauchen aufzuhören will er gar nicht hören und ich mache mir so große Sorgen. Er hat zudem auch eine leichte Osteoporose und oft Gelenkschmerzen. Dazu arbeitet er auf dem Bau und ist immer sehr fertig und sieht erschöpft aus. Jedesmal wenn wir da sind muss ich mir anhören wie schlecht es meinem Vater geht, dass er sich einen Tag mal gut, den anderen sehr schlecht und schlapp fühlt. Er sagt er hat sehr hart gearbeitet oder er keucht und hustet wenn wir da sind (er arbeitet schwarz und darf eigentlich gar nicht so hart arbeiten). Wenn ich aber sage, Papa, Du darfst nicht mehr so hart arbeiten, Papa Du musst mit dem Rauchen aufhören das tut Dir nicht gut...tut er immer alles ab als würde ich Unsinn reden und er sagt, er braucht doch das Geld und und und. Andererseits lässt er mich immer spüren dass es ihm sehr schlecht geht, fasst sich an den Rücken und stöhnt und atmet sehr schwer. Ich weiß nicht was ich machen soll. Ich habe so große Angst davor dass alles viel schlimmer wird und ich weiß nicht was ich tun kann da er nicht auf mich hört. Meine Mutter sagt auch sie könnte ja nichts machen. Ich mache mir so große Sorgen und spüre immer diese Last nichts tun zu können...es tut so sehr weh. Tut mir leid für das ganze bla bla aber ich bin wirklich hilflos

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Hallo Juliane,
mein Vater hat auch hart auf dem Bau gearbeitet bis er 2004 vom Gerüst stürzte und sich das Becken gebrochen hat. Nun ist er Frührentner...
Wollte damit nicht von deiner Geschichte ablenken sondern zeigen das ich sehr großes Verständnis für deine Srgen habe denn der Bau ist ein Knochenjob gerade wenn man schon Vorerkrankungen hat. Dein Vater könnte tatsächlich Recht haben denn viele in seinem Alter haben früher mit Asbest gearbeitet woher die Lungenkrankheit rühren könte aber das hilft die leider nicht weiter.
Ich denke dein Vater weiß selbst das er mit dem rauchen aufhören und kürzer treten muß aber gerade weil er schon älter ist fällt es ihm umso schwerer. Was soll er machen wenn er nicht mehr auf dem Bau arbeiten kann? Still zu Hause sitzen? Glaub mir das kann er nicht!
Also eine andere lösung finden... Aber welche? Dein Vater sagt auch das er das Geld braucht etc.
Fakt ist leider das man ihn nicht zwingen kann! Er muß von selbst aufhören zu rauchen und auch zu arbeiten wenn er es für richtig hält!
Das Einzige was du machen kannst ist ihm zu sagen das er nicht nur für sich selbst verantwortlich ist, das er es seinem Körper schuldig ist, sondern das er auch noch eine Familie hat die sich sorgt und bangt und was ihm wichtiger ist?
Ihr müßte Knallhart argumentieren vielleicht bekommt ihr ihn über die Gefühlsschiene das er wenigstens darüber nachdenkt.

Ich wünsche deinem Vater alles erdenklich Gute und euch viel Kraft denn es wird nicht leicht werden und ich weiß wovon ich rede! Mein Vater wurde von einem auf den anderen Tag aus dem Beruf gerissen und er kommt auch nach 6 Jahren immer noch nicht wirklich damit zurecht denn der Bau war sein Leben und dann hat ihn die Firma nach 40 Jahren schwerstarbeit auch noch so abserviert nach dem Motto: nun kannst du nicht mehr?Gut dnn schmeißen wir dich jetzt raus und eine Abfindung kannst du dir abschminken...
Echt krass aber wie gesagt ist ein anderes Thema...

Alles Gute für euch

Mona

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meine Mutter starb an COPD

Es war ein langer Tod - über 2 Jahre hinweg.
Angefangen hats mit leichten Atembeschwerden.
Meine Mutter hatte aber aufgehört zu rauchen ganz am Anfang.......aber das verlangsamte das Sterben wohl nur.

Für sie war es eine Erlösung sterben zu dürfen.
Wir Kinder haben auch jegliche lebenserhaltende Möglichkeiten abgelehnt

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Hallo,

meine Mama hat COPD seit einigen Jahren. Sie hat noch nie geraucht und das kommt auch nicht vom rauchen. Sie war 2 Jahre fast durchgehend im KH bzw hatte ständig ne Lungenentzündung. Komischerweise ist es auf einmal gut und seit 2 Jahren ist sie beschwerdefrei.

Mehr kann ich Dir nicht sagen, nur das es auch Leute bekommen die nicht rauchen!

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Hallo

meine Mutter hat ganz schlimme COPD - von 50 Jahren rauchen -

hatte 2004 mal aufgehört ( 6 Monate ), dann haben sie Brustkrebs festgestellt, und dann hat sie wieder angefangen.

Wurde dann schnell schlechter, ging aber im Alltag noch.
Wir haben sie zu uns in die Nähe geholt, damit ich helfen kann, ging dann aber nach einem Jahr einfach nicht mehr.

Jetzt ist sie mit Dauersauerstoffgerät im Altenheim, kann kaum noch was selbst machen, ist schnell außer Atem, Atemnot, Infektionen der Atemwege, - sich bewegen nur noch mit mobilem Sauerstoffgerät und Rollator, aber nur an sehr guten Tagen

Sie ist sehr depressiv bis aggressiv weil sie so ausgeliefert ist und man nichts machen kann.
Sie vegetiert vor sich hin, und ist schwer etwas zu erheitern.

Wir wissen, daß das Ende meist schrecklich und lange ist - und hoffen es wird nicht zu endlos.

Meine Mama würde gerne "gehen"

Grüße Silly

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Hallo Juliane,

also ersteinmal, wenn gewünscht, fühl dich gedrückt....ich kann mir vorstellen, daß das für dich ganz schön schwer ist, nichts machen zu können und zusehen zu müssen.

Ein bißchen kann ich es nachfühlen, da meine Mutter auch an COPD leidet. Sie hat auch ca. 50 Jahre geraucht, war aber bis vor ein paar Monaten der Meinung, daß das ja auch Leute bekommen, die noch nie geraucht haben, und überhaupt, jetzt ändert das auch nichts mehr.

Aber: aufhören ändert was. Und auch wenn es nicht hilft: 80% der Menschen mit COPD haben es vom rauchen. Deshalb finde ich das etwas bedenklich, wenn es hier Beiträge gibt, die irgendwie einen anderen Eindruck vermitteln.

Tja, für dich ist die Situation natürlich schwer....allerdings auch wenn sich das jetzt hart anhört, verstehe ich auch nicht, warum du dir das Gejammer von deinem Vater dann weiter anhörst. Und schwarz arbeiten? Das ist doch Extrageld. Darauf kann er nicht verzichten? So leid es mir tut, ich habe schon kein Verständnis dafür den Sozialstaat (von dem er ja vermutlich eigentlich lebt) zu bescheißen (vermutlich schon über Jahre) und dann den armen Mann zu markieren...

wenn er nicht will, kann ihm keiner helfen, auch nur nicht, leider
schöne Grüße
Tanja