Hallo,
jetzt sitze ich wieder hier alleine in meinem Wohnzimmer und denke nach. Dieses jahr ist ein sehr schlechtes jahr für mich und ich weiß langsam echt nicht mehr wie ich mich Tag für Tag aufraffen und motivieren soll.
Ich war fast 4 Monate zusammen mit meinem Mann im Krankenhaus und wir haben auf eine Spenderlunge gewartet. Die zeit war sehr hart, mal ging es ihm besser und mal schlechter. Es hat so wahnsinnig viel Kraft gekostet ihn immer wieder zum Kämpfen zu motivieren und das in so einem kleinen Krankenhauszimmer. Ende März bekamenwir dann die Chance einer neuen Lunge und Nieren und dann ging der kampf erst recht los. Immer dieses Hoffen und Bangen, mal bergauf dann wieder bergab. Eine Zerreißprobe für die Gefühle und für die Nerven, ich war kein Mensch mehr mein bzw. unser Leben zog an uns vorbei, Tag für Tag. Und dann kam der schlimmste tag in meinem Leben, ich ging früh ins Krankenhaus und die Ärzte sagten mir das mein Mann im Sterbeprozess drin ist, ich konnte es nicht glauben und musste mich selber davon überzeugen. nach so langer Zeit im Krankenhaus konnte man die Werte selber deuten und was ich da sah, schlug mir den Boden unter den Füßen weg. Ich habe es gesehen das seine Werte ganz schlimm waren und das er mich an diesem Tag verlassen wird. Mein über alles geliebter Mann, mein Anker in meinem Leben. Ich musste ihn gehen lassen obwohl ich nicht wollte und wir uns doch noch soviel vorgenommen hatten. Mir fiel jeder Tag so schwer, ich wollte auch nicht mehr weiter Leben weil mir alles so sinnlos vorkam aber meine Familie und Freunde stehen hinter mir.
Nun jetzt knapp 3 Monate nachdem Tod meines mannes ist mein geliebter Opa ganz plötzlich wegen einer thrombose und Lungenembolie verstorben. Ich weiß langsam echt nciht mehr weiter. Was soll ich tun, lohnt es sich weiter zu kämpfen und stark zu sein oder sollte ich aufgeben. ich habe langsam keine Kraft mehr und werde Lebensmüde, jeder Gang kostet so wahnsinnig viel Kraft. Jeden tag aufstehen ist eine enorma überwindung. Ich weiß nicht wieviel ein mensch verkraften kann, ich weiß aber das ich kaum noch Kraft habe.
Der 4 monatige Krankenhausaufenthalt, dieses Hoffen und Bangen hat soviel kraft gekostet. Dann die ganze Beerdigung die vielen Menschen die mir das Beileid ausgesprochen haben. Jetzt mein Opa, wieder die ganzean Beerdigungssachen und wieder dieser unerträgliche Schmerz der mit keinem Medikament zu unterdrücken geht.
ich fühle mich so leer und so hilflos, ich weiß einfach nicht wie es weiter gehen soll.
Ich habe Angst wenn ich an Morgen denke, ich weiß nciht was noch alles passiert.
Ich danke euch fürs zuhören. Ich musste das einfach mal rauslassen.
Ich rede zwar sehr viel und weine auch viel aber das bringt mich zur Zeit nicht weiter. ich bin so durcheinander.
Mir wächst alles übern Kopf!
Hallo!
Ich wollte dir nur mein herzliches beileid aussprechen, ich kann mich in deine Situation nicht hinein versetzten. Ich kann mir nur vorstellen, das es jede menge Kraft kostet immer wieder auf zu stehen und das es unendlich schwer sein muss seinen Mann zu grabe zu bringen.
Schmerz kenne ich auch, habe am 22.05.09 meinen Schwiegervater verloren. Er war erst 53 Jahre, hatte auf einmal eine Lunegnembolie.
Ich denke an dich und wünsche dir ganz, ganz, ganz viel kraft und das du es schaffst.
Von Herzen alles Liebe!
Liebe Sonnenblume,
es tut mir sehr leid für Dich. Ich weiß, Worte können nicht viel helfen. Fühl Dich einfach mal aus der Ferne in den Arm genommen und herzlich gedrückt.
Du schreibst das Medikamente den Schmerz nicht unterdrücken können, da hast Du Recht, das können sie nicht schon gar nicht in Deinem jetzigen Ausmaß.
Da Du Medikamente hast gehe ich davon aus Du hast einen Hausarzt. Tu mir den Gefallen und geh gleich morgen hin, vielleicht kann er Dir helfen oder kennt gute professionelle Hilfe für Dich. Einen guten Psychologen oder eine passende Trauerbegleitung.
Traurig und dadurch verwirrt zu sein ist keine Schande ! Ich hatte und habe auch immer noch ein großes Gefühl der Leere im Kopf, das Gefühl der Kopf ist ein überdimensionaler Luftballon und man ist nur am funktionieren. Laß Deinen Schmerz raus, schrei, sei wütend, sei enttäuscht wenn Du das Gefühl hast alle lassen Dich allein.
Ich habe für mich gemerkt (mal sind die Tage besser, mal schlechter und heute war auch für mich einer der Tage, die schlechter sind), so dass ich fremde Hilfe in Anspruch nehmen muss um weiter zu kommen und meiner Trauer zu entfliehen, auch wenn ich durch die Familie gestützt werde. Das reicht leider nicht
Bitte laß Dir helfen und geh zu Deinem Hausarzt oder einer Einrichtung wie Pro familia oder einer Trauerbegleitung, den Kontakt wird auch sicher der Bestatter gern herstellen.
LG nonas mit 2
und 2 Söhnen von denen einer gestorben ist und allen 4 in meinem 
Liebe Sonnenblume,
bei mir waren es keine 4 Monate sondern "nur" 8 Tage, die ich mit der Liebe meines Lebens im Krankenhaus verbracht habe. Am 8. Tag ist er für immer eingeschlafen. Und die Welt blieb stehen für mich in dem Moment...
Aber für alle anderen dreht sich die Welt weiter.
Wenn Du Familie und wirkliche Freunde hast, die zu Dir stehen, dann ist das schon ein großer Gewinn. Den sie wissen Dich zu verstehen, egal ob Du reden oder schweigen, weinen oder lachen willst.
Es ist ein langer Weg, der noch vor Dir liegt. Manchmal kommt es einem so vor, als würde es besser, manchmal nicht. Ich kann heute nach über 4 Jahren sagen, es ist nicht besser geworden, aber anders. Er ist da, ganz tief in meinem Herzen und die Gedanken an ihn treiben mir auch heute noch manchmal die Tränen in die Augen. Aber heute kann ich mich auch an die schönen Momente zurück erinnern und ich weiß, welchen kostbaren Schatz er für mich zurück gelassen hat, die Liebe zu mir und den Mut weiterzuleben.
Was Du beschreibst, wie es Dir geht - wenn Du alleine nicht weiterkommst oder mit der Unterstützung Deiner Familie / Freunde - such Dir Hilfe. Trauerbegleitung oder eine Selbsthilfegruppe etc. Das kann wirklich helfen.
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft in der nächsten Zeit.
Aber auch mal die Kraft zu sagen - ich kann alleine nicht weiter, ich brauch Hilfe.
LG
Ricy
Du kannst mich gern auch über VK anschreiben, wenn es Dir hilft, über Gedanken und Gefühle zu schreiben. Das Angebot steht...