Oma stirbt an Krebs - Buch für 3jährige?

Ihr Lieben,

meine Schwiegermutter liegt im Krankenhaus, Krebs im Endstadium.

Sie hat ein unheimlich enges Verhältnis zu meiner Tochter, die beiden haben einen Draht wie Seelenverwandte.

Lena weiß, dass Menschen in den Himmel kommen wenn sie alt und krank und müde sind und die Ärzte ihnen nicht helfen können. Sie weiß, dass meine Oma und meine Mutter da sind und dass ich sie manchmal sehen kann, wenn ich meine Augen schließe und ganz doll an sie denke.
Ich habe ihr gesagt, dass die Oma eine Krankheit hat, die Krebs heißt und von der die Oma ganz schwach und müde ist. Und dass sie nicht gerne essen mag und darum so dünn ist.

Das ist die Kurzfassung. Wir haben noch nicht gesagt, dass Oma bald in den Himmel kommt, weil sie bis vor kurzem noch doll gekämpft hat und man ja nie weiß, wie lange es gehen kann.

Ich würde gerne ein Buch kaufen.

Habt ihr einen Tipp für das Alter? Lena ist gerade 3 geworden, sie spricht sehr gut und versteht viel.

Danke!
Jana + Lena (3) + #stern + Karl (6 Wochen)

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Hallo...

ich hab das buch selber noch nicht sehr weit gelesen, aber wir hatten die empfehlung von unserem bestatter bekommen und durften von ihm das buch ausleihen.

das buch heißt: Wie ist das mit der Trauer? Weiß jetzt den Autor nicht genau, aber ich glaube Roland oder so. ist ein blaues buch.
und das was ich bisher gelesen habe war sehr schön geschrieben.
es ist extra für kinder.

das mit deiner schwiegermutter tut mir sehr leid. trotzdem alles gute.

lg chris

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Hallo Jana!

Ich bin gerade in einer ähnlichen Situation, wenn auch noch nicht so weit fortgeschritten. Meine Mutter wird nächste Woche operiert an Brustkrebs, es sieht nicht gerade gut aus. Auch ich habe ene 3 Jahre alte Tochter und weiss nicht genau wie/was ich ihr erklären und zumuten kann. Bislang weiss sie nur das die Oma ziemlich dolle krank ist und ins KH muss und operiert wird. Das hat sie erstaunlich gut aufgefasst und verstanden.

Ich kann dir selbst nicht helfen, wollte dir nur sagen, das du nicht alleine bist und es mir im moment sehr ähnlich geht.

Wie alt ist denn die Schwiegermutter?

LG
Nicole

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Mitte 60 #schmoll

Ich fühle mich der Situation eigentlich gewachsen und denke, dass ich das instinktiv schon richtig machen werde. Aber ein bisschen unsicher bin ich ab und zu auch.

Ich weiß ja schon seit einiger Zeit, dass es irgendwann so weit sein wird. Habe es aber wie gesagt Lena noch nicht so klar gesagt - weil ich auch nicht wollte, dass sie der Oma gegenüber etwas sagt und die dann glaubt, wir würden sie aufgeben.

Ich habe es aber unabhängig von der Oma ein bisschen"vorbereitet", das kam aber auch dadurch, dass Lena Fragen gestellt hat. Sie mag Musik, u.a. ein Stück von Mozart und eins von Pavarotti (habe eine Klassik-CD im Auto). Sie weiß auch, dass beide schon im Himmel sind. Und sie hat, wie gesagt, Fotos meiner Mutter und meiner Oma gesehen und nach ihnen gefragt.

Wichtig ist, ganz natürlich damit umzugehen. Auf alle Fragen eingehen, aber nicht zu komplex erzählen, möglichst simpel und greifbar. Als Lena nach Krebs gefagt hat, war ich kurz am Schwimmen, habe dann aber nur das gesagt, was für Lena sichtbar ist. Dass man davon müde und schwach wird (das sieht sie an der Oma) und nicht essen mag (sie sieht, dass Oma dünn geworden ist). Mehr nicht.

Ich kann Gott sei Dank auch jederzeit mit meiner ehemaligen Pflegemutter sprechen, sie hat jahrelang Sterbebegleitung und Lebenshilfe gemacht, gründet gerade ein Hospiz und hat 8 Kinder, eins davon adoptiert.
Auch Lenas Tagesmutter hat viel Ahnung und ein gutes Gespür.

Naja und dann kann ich auch leider ein bisschen von mir selbst ausgehen, ich war fast 3, als meine Mutter unerwartet gestorben ist. Das Schlimmste ist, wenn man keine Antworten bekommt. Ich wollte immer verstehen, was passiert ist und teilweise waren die Antworten sehr ausweichend und unbefriedigend.

Was enorm geholfen hat, war die Vorstellung, dass sie im Himmel ist und von dort aus zuschaut und aufpasst. Ich bin nicht gläubig, aber das Bild habe ich mir trotzdem bis heute bewahrt.

Alles Gute für deine Mutter. Ich würde noch nicht von ihrem möglichen Tod sprechen, das ist ja noch recht weit weg bei euch und demnach zu abstrakt.
Oh Mann, ist schon

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Danke dir, da sind viele gute Ideen bei. Ich habe leider selbst keine gute Erfahrung gemacht, mein Vater hat sich als ich 10 Jahre alt war das Leben genommen, ich wäre froh gewesen über so ein "Bild", das er im HImmel ist, bei uns wurde alles totgeschwiegen. Daher weiss ich selbst schlecht damit umzugehen.

Svenja, also meine Tochter, hat kürzlich ihren Hamster verloren, er was sehr sehr krank, den sah sie sogar in den Himmel fliegen, so groß war ihre Vorstellungskraft. Jetzt sitzt er auf einem Stern, so haben wir es vereinbart. Und das reicht ihr und tat auch viel weniger weh als ich dachte.

Danke dir!

Nein, wir wollen auch noch nicht von einem möglichen Tot sprechen , keineswegs, aber ich muss mich eben mit dem Thema vertraut machen.

Hat deine Tochter die Oma im KH mal besucht? Ich will sie zunächst mal nicht mitnehmen, weiss nicht wie sie das mit den Kabeln, Schläuchen etc auffasst.

LG und alles alles Gute
Nicole

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Hallo,
als meine Schwiegermutter damals starb (nach langer Krankheit) hat meine Schwägerin denen das Buch "Leb wohl kleiner Dachs" mehrmals vorgelesen. Die Kinder waren drei und sechs Jahre alt.
Sie sagte sie hätten es damit sehr gut verstanden, da der Tod in diesem Fall eben auch als Erlösung dargestellt ist.
Euch alles Gute! #herzlich

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Als meine Mutti 2005 gestorben ist, war meine Tochter fast 4 Jahre alt.
Unsere Nachbarn haben uns ein schönes Buch geschenkt.
Es heisst "Ein Himmel für den kleinen Bären"

Da geht es darum, dass der Opa des kleinen Bären stirbt und die Eltern ihm sagen, dass Opa jetzt im Bärenhimmel sei, wo alle Bären glücklich sind. Der kleine Bär möchte auch dorthin und macht sich eines Nachts auf die Suche nach jemanden, der ihm hilft, auch in den Bärenhimmel zu kommen. Das ist aber nicht so einfach. So trifft er zum Beispiel das Krokodil, dass zwar den kleinen Bären fressen will, nicht aber seine Pfoten. Da der kleine Bär aber seine Pfoten im Bärenhimmel braucht, lehnt er ab. So trifft er noch auf ein paar Tiere.
Am Ende des Buches kommt er wieder nach Hause und erkennt, dass er noch nicht an der Reihe ist und sein Zuhause und seine Familie der Bärenhimmel auf Erden ist.

Ich wünsche euch ganz viel Kraft für die bevorstehende schwere Zeit.
Deine Tochter wird das mit Sicherheit besser verkraften, als du denkst. Kinder sind unglaublich stark, hab nur Vertrauen!

LG