Bin so traurig. Wie geht es für euch weiter als Sternen-Mama?

Hallo,
ich weiß gar nicht ob es hier her gehört aber ich bin sehr traurig zurzeit.
Ich habe eine gesunde Tochter von 6 Monaten und sie ist mein Sonnenschein, darüber bin ich sehr dankbar. Aber ich habe große Angst sie zu verlieren und kann somit die Zeit mit Ihr nicht richtig genießen, da die Angst immer da ist. Aber ich fang vielleicht von vorne an warum das so ist.

Ich hatte im Mai 2006 eine FG in der neunten Woche mit anschließender AS, der GT wäre der 1.1.2007 gewesen. Es war ein absolutes Wunschkind und als wir wussten dass ich schwanger bin, haben wir es sofort jeden erzählt. Es war sehr bitter, allen die traurige Nachricht zu übermitteln, dass wir jetzt ein Sternchen haben. Ich war auch nur eine Woche zu Hause und bin dann wieder arbeiten gegangen ( Ich arbeit in einem kleinen Betrieb von fünf Leuten und habe den Papierkram alleine erledigt, somit kamen immer Anrufe: wo ist dieses, Wo find ich das...) Außerdem dachte ich dass die Arbeit mich ablenken würde. „Leider“ hatte an meinen ersten Arbeitstag nach der AS die Nichte meiner Chefin ein kleines Mädchen bekommen. Somit war an diesem Tag nur das Baby Thema.
Ich hätte nur heulen können. Auch mein Mann hat das alles sehr mitgenommen.
Wir haben dann schnell unsere Hochzeit organisiert, jetzt denke ich es war nur um nicht an dieses verlorene Kind denken zu müssen. Wir wollten heiraten, wir sind ja auch schon damals über neun Jahre ein Paar gewesen. Aber für die Hochzeit haben wir nur sechs Wochen gebraucht, um alles zu organisieren. Eine sogenannte „Blitzhochzeit“ . Die Ablenkung war auf jeden Fall da.
Zwei Wochen nach der Hochzeit ist mir schlecht geworden, wir haben nicht daran gedacht dass es ein Baby ist. Umso größer war die Überraschung für uns dass ich wieder schwanger war.
Die Schwangerschaft war super überhaupt keine Probleme. Auch als der GT des ersten Kindes näher kam waren wir zwar nachdenklich aber nicht richtig traurig, da ja unsere Tochter schon unterwegs war.
Aber diesmal ist es anders. Ich denke immer öfters an unser Sternchen. Ob es auch ein Mädchen geworden währe, oder doch ein kleiner Junge? Es währe jetzt schon fast ein Jahr alt und hätte bald Geburtstag. Währe es meinem Mädchen ähnlich? Könnte es jetzt schon laufen und Mama sagen usw.

Und jetzt kommt die Angst, dass meiner Tochter auch etwas passieren könnte. Wenn sie ganz fest schläft geh ich hin und schaue nach ob sie noch atmet. Ich habe angst einzuschlafen und sie dann nicht mehr bei mir zu haben. Ich könnte jetzt noch sehr viele Dinge schreiben aber es ist eh schon so lang geworden.

Geht es euch Sternen-Mamas auch so? Habe ich nicht richtig um dieses Kind getrauert?
Ich verstehe mich selbst nicht mehr.
Danke für lesen, das musste jetzt mal raus.
Liebe Grüße aus Berlin
Silke mir Sarah-Sophie hier und Sternchen im Himmel#stern

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Hallo liebe Silke,

ich weiß gar nicht warum ich jetzt schreibe.. doch eigentlich schon.. ich habe das Bedürfnis Dir zu schreiben. Vielleicht hast Du meinen Beitrag ein Stück weiter unten gelesen und... ich weiß nicht, warum ich das denke.. aber vielleicht hat Dich das noch mehr verunsichert.. und die Angst noch mehr geschürt!
Ich habe viele Messages bekommen in den letzten Tagen und ich weiß, dass mit der großen Anteilnahme oft auch ein Stückchen Angst zwischen den Zeilen klebte.. und ich verstehe das, mir würde es sicher nicht anders gehen...

Jetzt zu mir .. ich hatte vor 5 Jahren eine MA .. ich habe allerdings damals von meiner FÄ erst erfahren, dass ich schwanger war, als ich schon nicht mehr schwanger war.. ich denke, deswegen sollte man unsere "Geschichten" nicht vergleichen... obwohl diese Schwangerschaft weder geplant, noch sonstwas war... war ich danach fix und fertig... hab mich aber auch schnell mit meinem Studium abgelenkt und eigentlich lange nicht mehr dran gedacht! Aber als ich dann mit Cara schwanger wurde, ging mir diese MA oft durch den Kopf ...nicht nur aus Angst, sondern auch .. was wäre wenn sie/er jetzt da wäre etc. ....... und jetzt.. in dieser schweren Zeit .. auch wieder!

..und jetzt zu dem, warum ich Dir schreibe! Egal, was Du tust.. welche Vorkehrungen Du triffst, es hilfst nichts! Das klingt jetzt grade hart und hilft Dir vielleicht im ersten Moment nicht.. aber Silke, genieße Dein Kind und mach dir die Zeit mit ihr nicht kaputt durch Sorgen machen und übertriebene Vorsicht! Natürlich kam Caras Tod plötzlich und .. ich hätte gerne noch Zeit gehabt, mich von ihr zu verabschieden! Aber ich bin auch froh, dass es vorher keine Zeichen gab.. dann hätte ich die Monate mit ihr nämlich niemals so unbeschwert genießen können. Verstehst Du, was ich damit sagen will..? Genieß jede Minute Deines Mutterseins.. sieh ihr zu, wie sie groß wird und denke nicht "was ist, wenn..." ..und wenn Du Dich schlecht fühlst wegen Deinem Sternchen, vielleicht hilft es Dir dies niederzuschreiben.. das hat mir in Caras Schwangerschaft geholfen!

So,
genug der Worte.. ich hoffe, Du hast den "Kern" entdeckt..

Alles Liebe,
Julia

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"Es ist der Stärkste im Leben, der unter Tränen lacht; der sein eigenes Leid vergisst und anderen Freude macht."

Liebe Julia!

Dieser Spruch trifft so sehr auf Dich zu. Dir geht es selbst sehr schlecht und dennoch weißt Du tröstende Worte für Silke zu finden. Davor ziehe ich meinen Hut .- Respekt!

Ich wünsche Euch beiden alles Liebe!

LG Yvonne

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..für mich ist das selbstverständlich, Yvonne!

Danke für deine Wünsche!

lG,
Julia

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liebe silke,sei erst mal ganz lieb gedrückt.und dann sage ich dir,aus eigener schmerzvoller erfahrung,daß man mit der trauer um sein sternchen nicht so schnell fertig wird trauerarbeit,ist schmerzvoll und langwierig.das heißt jetzt nicht,daß du nicht richtig getrauert hast,aber du mußt dich davor hüten,dich in die angst um deine tochter noch mehr reinzusteigern.das tut deiner kleinen und auch dir nicht gut.ich selbst hatte zwei fehlgeburten,11.w. und 10.woche,und mußte unseren sohn lucca,in der 24.woche still zur welt bringen.ich weiß also durchaus wovon ich rede.es gibt im internet ein sternenkinder-forum,wo sich betroffene eltern austauschen können,und es gibt auch selbsthilfe-gruppen,wo betroffene eltern,mit einer speziell zu diesem thema ausgebildeten psychologin,sich austauschen und probieren sich gegenseitig zu helfen.dort kannst du sämtliche fragen stellen,und es schaut auch keiner dumm,wenn man plötzlich anfangen mußt,zu weinen.vor allem rede über deinen kummer,fress nicht alles in dich herein.hier bei urbia,gibt es speziell,das forum frühes ende,schau auch dort einmal nach.und auch gerade hier in diesem forum,gibt es herrliche frauen,die immer ein offenes ohr für dich haben werden.auch das weiß ich aus eigener erfahrung,denn in meinem leben sind in den letzten langen monaten viele schreckliche dinge passiert,und diese frauen hier haben mich ein großes stück weit mitgetragen,und ohne den regen austausch,wäre ich manchmal hier abends verzweifelt,und es sind wunderbare freundschaften entstanden.sprich auch mit deinem gyn.,der kann dir auch tips zur trauerarbeit von sterneneltern geben,oder schreibe mich mal über meine v.k. an,vielleicht kann ich dir da auch weiterhelfen.auch ich bin im moment wieder schwanger,14.w.,und das nicht ohne schwierigkeiten.und auch bei mir ist die angst und die sorge immer dabei,aber man muß drüber reden,und nichr sein leben von der angst bestimmen lassen.dir wünsche ich alles liebe und gute,und das es dir bald wieder besser geht.hier findest du jedenfalls immer liebevolle menschen,die ein offenes ohr,für deine sorgen haben werden.dagmar,mit 3sternchen#stern#stern#stern fest im herzen,und #baby inside.

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Hi,
ich weiß nicht, ob du mich verstehst - aber mein gesundes Kind ist für mich Grund genug, nie wieder um mein Sternchen zu trauern.

Ich hatte im Juli 2005 einen MA in der 9. Woche, wir haben nur einen Zyklus gewartet, dann wieder geübt - und ich wurde auf Anhieb schwanger.

Und ab dem Zeitpunkt war die Trauer vorbei. Klar, anfangs war die Angst größer, dass wieder was passieren könnte.

Und bei bzw. kurz nach der Geburt wurde mir schlagartig eines klar: Maximilian würde es nicht geben, wenn ich die Fehlgeburt nicht gehabt hätte. Wer weiß, was dann wäre - so habe ich etwas, was ich mehr liebe als alles andere in der Welt.

Warum also noch das Sternchen, das nie "Geschwisterchen" von Max gewesen wäre (weil es ihn dann halt nicht geben würde) betrauern. Ich denke, den ganzen Sternenkindern geht es gut da, wo sie jetzt sind. Ob das nun auf einer Wolke oder auf dem Regenbogen ist.

Mein Sohn war der beste und vollständigste Trost, den ich bekommen konnte.

Natürlich habe ich Angst, dass ihm mal was passieren könnte. Aber das hat jede Mutter, das gehört einfach zum Muttersein dazu (und hört auch für den Rest deines Lebens nicht mehr auf). Daran ist nichts ungewöhnliches. Jede Mutter, die ich kenne ist nachts schon aufgestanden um zu gucken, ob ihr Kind noch atmet. Jede Mutter, die ich kenne hat eine tief verwurzelte Angst davor, dass ihrem Kind etwas zustößt. So lange die Angst nicht Euer Leben bestimmt, ist das alles normal und in Ordnung.

Ob du Dein Sternchen richtig und genug betrauert hast, kann ich dir nicht sagen. Jeder Mensch geht anders mit so etwas um. Ich war nur 2 Tage zu Hause nach der Ausschabung, und wir hatten auch noch niemandem von der Schwangerschaft erzählt - für uns war das gut so.

Alles Gute für Euch,
Miau2 mit #sonne Maximilian (18 Monate)

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Hallo Miau2,
ich verstehe mich ja selber nicht.
Der Verstand sagt geniesse die Zeit und es wird nichts schlimmes passieren. Aber mein Herz und meine Gefühle sehen das leider ganz anders.
Es ist ja auch jetzt erst seit ca. einer Woche das es mir so schwer fällt. Vorher war alles richtig schön.
Grüße Silke

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Hallo Silke,

ich habe kein Sternchen und trotzdem lebe ich in einer ständigen Angst, dass meinen Kindern etwas passieren könnte. Hab schon die schlimmsten Vorstellungen gehabt.

Ich denke, das ist normal.

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Ich möchte euch allen Danken für die lieben Worte und auch die Tipps sind sehr nutzlich für mich.
Vielen Lieben Dank
Silke