Tod meines Vaters, weil Ärzte nicht mehr mitdenken

Mein Vater hatte im April eine große Krebs-Op. Seit dem hatte er zwei Stoma. Im Juli wurde ein weiterer Tumor am Darmausgang entdeckt, der meinem Vater starke Schmerzen bereitete. Nur deshalb wurde er gefunden.
Mein Vater wollte eine Chemo, aber die Ärzte fanden eine Bestrahlung besser. Ihm ging es während der Bestrahlung sehr gut, bis er Ende September einen Schlaganfall erlitt. Anstatt meinem Vater Trombose-Spritzen zu geben meinte man ASS-Tabletten reichen aus. Am 10.10. war seine letzte Bestrahlung.
Seit dem 11. Oktober ging es meinem Vater immer schlechter, er wurde immer schwächer und konnte nicht mehr verdauen. Meine Mutter rief am 15.10. in der Strahlentherapie an, und die meinten, dass das nicht von der Therapie käme und für sie mein Vater als geheilt entlassen wurde. Er sollte sich im Januar nochmals zu einer Kontrolle melden.
Am 16.10. kam die Schwester unseres Hausarztes um eine Blutkontrolle zu machen, als sie meinen Vater sah sagte sie gleich da stimmt etwas nicht. Er war ganz gelb und sie machte gleich noch die Leberwerte mit. Ein paar Stunden später rief der Hausarzt an und sagte, dass er einen Krankentransport schicke. Mein Vater müsse sofort ins KH.
Dort machte man Ultraschall und etliche andere Untersuchungen mit ihm. Am 18.10. wurde, weil sich troptz Antibiotika (man ging von einer Leberentzündung aus) die Werte nicht besserten, eine Leberbiopsie gemacht.
Ihm ging es schlecht danach. Ich war mit den Kindern im KH, aber wegen einiger Durchfallpatienten durften wir nicht zu ihm. Ich war nur kurz bei ihm. Er war so schwach.
In der folgenden Nacht brach der Kreislauf meines Vaters zusammen. Er wurde ins künstliche Koma gelegt, damit er nicht so starke Schmerzen hat.
Wir wurden nicht darüber informiert. Am Nachmitteág des 19.10. kam meine Mutter ins KH und fiel aus allen Wolken. Mein Vater wurde künstlich beatmet und die Er gebnisse der Biopsie ergaben, dass Leber und Nieren voller Metastasen waren. Die Leber und Nieren versagten. Eine Trombose in der Leberarterie verursachte den Zusammenbruch des Kreislaufes. Sein Herz wurde immer schwächer. Ich bin mit meiner Mutter am Abend nochmals ins KH und da war er schon so schwach. Er wurde nur noch von der Maschine und dem Herzmedikament am Leben gehalten. Wir wollten nicht, dass man ihn unnötig quält, da sein Sterben nicht mehr aufzuhalten war. Die Ärztin drehte das Medikament etwas runter. Nach einer dreiviertel Stunde hörte sein Herz auf zu schlagen.
Ich bin so sauer:
1. auf die Ärzte die eine Chemo ablehnten. Die hätte ja im ganzen Körper gewirkt und hätte die Metastasen, verlangsamen können oder sogar zurückbilden.
2.auf die Ärzte in der Strahlentherapie, da sie eine Aussage getroffen haben, für die sie gar keine Ergebnisse hatten. Ein weiteres MRT hätte die Metastasen gezeigt und wir hätten gewußt, dass ihm nur noch drei Monate geblieben wären.
3. auf die Ärzte die ihn nach dem Schlaganfall behandelten, weil eine Spritzen Therapie gegen Trombose die Leber Trombose verhindert hätte, und wir die drei Monate noch gehabt hätten.

Ich weiß nicht wem ich mehr Schuld geben soll, aber für mich ist das unentschuldbar, dass Mediziner solche Fehler machen.

Morgen ist die Beisetzung. Es wird der schwerste Weg den ich bis jetzt zu gehen hatte.

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He. gräm dich nicht so und hör auf dich mit solchen Gedanken zu quälen. Ich drücke dich und tröste dich. Es ist wirklich furchtbar, dass man den Krankenhäusern und Ärzten so hilflos ausgeliefert ist. Gegen Krebs ist man leider so furchtbar machtlos... Behalt deinen Papa immer in Erinnerung. Vergiss nie die gute Zeit, die du mit ihm hattest, so wird er immer in dir weiterleben.
Ich hoffe das es dir bald etwas besser geht.

gruß von celini13

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Danke für deine Worte.

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Ich bin Aerztin und ich denke du brauchst gerade jemandem dem du die Schuld zuweisen kannst. Chemo haette im ganzen Koerper gewirkt aber zu dem Zeitpunkt haette es deinen Vater auch nicht mehr retten koennen, da muss der krebs schon laengst gestreut haben.
Es gibt unterschiedliche Arten von Krebs, die haben alle andere Eigenschaften und Chemo hilft nicht bei jeder, manche Zellen sprechen nicht darauf an. Strahlentherapie hilft manchmal besser und jemandem dem es sowieso schon sehr schlecht geht kann man keine Chemo mehr zumuten. Die Strahlentherapie ist dann dafuer die Lebensqualitaet zu besser. Etc etc. Ich kann dir versichern wir denken sehr viel darueber nach wie wir den Patienten fuer sie am besten helfen koennen. Gerade Krebspatienten werden interdisziplinaer von allen moeglichen Fachrichtungen intensiv besprochen.
Fuer Krebs kann man niemanden verantwortlich machen, ihr seid so stark gewesen das Richtige fuer ihn zu tun. Ich wuensche eurer Familie alles Gute und das ihr es schafft das zu verarbeiten. Ich zuende eine Kerze fuer ihn an#kerze

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Endlich sagt es mal jemand #pro

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Ich weiß, dass es für Ärzte immer einen Gardwanderung ist für einen Patienten die richtige Therapie zu wählen, aber meinem Vater ging es nach der OP im April sehr gut, als der Tumor am Darm entdeckt wurde. Sogar sein Hausazt verstand die Entscheidung der Ärzte gegen die Chemo nicht.
Niemand kann sagen, ob sie gegen diese Metastasen gewirkt hätte, aber da man ja nichtmal auf den zahlreichen MRT´s, die man vor der Bestrahlung machte, Metastasen gefunden hat, weiß ich nicht was ich glauben soll. Laut den Ärzten der Strahlentherapie war er frei von weiteren Metastasen, als die Bestrahlung begann.
Ich will auch nicht sagen, dass alle Ärzte sich nicht ausreichend um ihre Patienten bemühen, aber einige machen sich die Sache sehr leicht.
Ich bin froh, dass unser Hausarzt uns gut zur Seite steht und uns jederzeit Fragen beantwortet und Diagnosen erklärt.
Ich danke dir für deine Antwort und dein Mitgefühl.

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hey laß dich mal ganz fest drücken.
als ich deine geschichte gelesen habe,habe ich dich für deine kraft bewundert.wie gefaßt du wirkst.
meine frage an dich:hast du denn anstatt wütend zu sein und nen schuldigen für den tod deines vaters zu suchen einfach mal hemmungslos geweint? das tut meist viel besser als wenn du dich damit fertig machst nen schuldigen zu suchen.als mein opa starb war ich ganz allein mal bei ihm in der leichenhalle gewesen um mich zu verabschieden und um ihm noch das zu sagen was ich nicht mehr geschafft habe ihm zu sagen...
auch er hatte krebs und ist innerhalb eines halben jahres qualvoll gestorben.
und gefühle,egal welcher art aufschreiben,tat mir auch sehr gut.
bis vor einen halben jahr bin ich auch noch regelmäßig zum grab,hab schöne dinge wie blumen und einen engel mitgebracht.
doch leider hat meine oma was dagegen und hat es wieder runter genommen.ich würd das gewächs auf dem boden damit kaputt machen und der engel auf dem grabstein würde ihn ruinieren.
naja,egal....
jedenfalls wünsche ich dir ganz viel kraft für die beerdigung.dir und deiner mum alles liebe,seid fest gedrückt.

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Ich weine viel, aber meist in aller Stille, fernab vom Alltag, wenn alle anderen nicht da sind.
Ich muss stark sein, für meine Kinder muss ich zeigen, dass man nach vorn blicken muss und den Menschen den man liebte auch gehen lassen muss.
Sie sind gerade in einem Alter in dem sie noch nicht richtig verstehen was der Tod bedeutet.
Ich danke dir für deine lieben Worte.
Die Beerdigung haben wir nun hinter uns und jetzt muss das Leben weitergehen.

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du hast kinder?wie alt sind die denn?ich habe drei wunderbare kinder im alter von 2,3,5jahren.glaub mal das die mehr mitbekommen und verstehen als man als erwachsener denk. und man darf nicht nur traurig sein wenn keiner da ist. denn ich hab die erfahrung gemacht die kinder merken eh das etwas nicht ok ist und man sollte denen das kindgerecht versuchen zu erklären. laß dich von ihnen trösten.
sag du bist traurig weil der opa nun nicht mehr da ist sondern im himmel.
das er sehr krank war und deshalb nicht mehr bei uns bleiben konnte. nun denn ich hab so die besten erfahrungen gemacht.ich wünsche dir das der schmerz bald vergeht und du die kraft findest für dich und deine familie stark zu sei. ich bewundere ehrlich wie du damit fertig wirst.

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