Mann kennengelernt mit extremen Zweifeln

Hallo,

Ich möchte einfach mal ein paar Meinungen hören, da ich nicht ganz genau weiß wie ich damit umgehen oder helfen soll.
Ich habe einen Mann kennengelernt, ebenfalls so alt wie ich. Wir mögen uns und es passt soweit gut zwischen uns. Wenn wir uns sehen verstehen wir uns ziemlich gut.
Aber...Er hat schon relativ früh mich vorgewarnt, dass er eine Person ist die nicht gerne über sein "Chaos" im Kopf spricht da er sich nur schwer öffnen kann und die Familienverhältnisse nicht der Knaller sind.
Ich habe mir dabei nicht viel gedacht.
Er hat viel Ablehnung seitens der Familie erfahren, der Job läuft nicht und er vertraut niemandem.
Ich würde ihm gerne helfen, aber er redet halt einfach nicht.
Jetzt meinte er das er sich nicht gut genug für mich fühlt oder er es nicht wert ist mich auf ihn einzulassen. Ich habe ihm gesagt das er mir wichtig ist und er für mich viel Wert ist, aber er nimmt es irgendwie nicht so an.
Reden will er über seine Probleme auch nicht da er sich nur schwer öffnen kann.
Bin jetzt etwas hin und her gerissen wie ich mich weiter verhalten soll. Er hat sich etwas zurückgezogen und meinte das nicht ich das Problem sei sondern er selbst und er bräuchte erstmal einen klaren Kopf.

Vllt kann mir jemand Erfahrungen mitteilen oder Tipps. Mich macht das irgendwie alles traurig, dass jemand von sich selbst so denkt.

LG :)

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Ich würde dir von einer Beziehung mit dem Mann abraten. Solange er nicht selbst mit sich und seinen Problemen klar kommt, wird er sich nicht auf eine vertrauensvolle Beziehung einlassen können. Was letztlich zu Spannungen und Streit führen wird, da er dir als Partner nicht das geben können wird, was du dir erhoffst.

Es ist toll, dass du ihm helfen willst! Biete ihm Hilfe an, sucht professionelle Hilfe aber verliere dich nicht als Mutter Teresa selbst in dieser Geschichte.

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Dein Partner brauch wohl eine Therapie um vieles Aufzuarbeiten.
Wenn er sich selbst nicht liebt wie soll er dich dann richtig lieben?
Auf Dauer kann man so sicher keine glückliche Beziehung führen.

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Hallo
Vielen Dank für die schnellen beiden Antworten!

Ich denke auch das wohl professionelle Hilfe am besten wäre, da wohl einiges im Kopf vor sich geht.

Danke fürs zuhören und die ehrlichen Meinungen!

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Er kann sich nur selber helfen. Dazu muss er es wollen. Will er aber scheinbar nicht.

Von daher, so schwer es dir auf fallen mag, würde ich da nicht weiter meine Zeit investieren. Er weiß um seine Probleme, kümmert sich nicht drum. Mach seine Probleme nicht zu deinen.

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Wenn du dich nicht selbst kaputt machen willst, solltest du von Leuten mit schwieriger Kindheit und desolaten Familienverhältnissen die Finger lassen. Als lockere Bekanntschaft bzw. Freundschaft wo man mal mit Rat und Tat zur Seite steht, ja. Aber als Partnerschaft machen die dich kaputt. Klar hat man Mitleid, aber Mitleid ist keine Basis für eine Beziehung auf Augenhöhe und es wurde auch noch niemand gesund geliebt. Denn den wenigsten gelingt es, Kindheitsmuster dauerhaft zu überwinden. Die sitzen einfach zu tief.

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Wenn seine "Strategie" ist, nicht zu reden, hast du eigentlich schon verloren. Das ständige Herumrätseln, was denn wieder los ist, wenn er schweigt; nicht an ihn herankommen können.. Du wirst dich fertigmachen und dennoch nichts erreichen.

Ich würde das freundschaftlich beenden. So wie er tönt hat er das größte Verständnis dafür.

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Auch ich kann dir nur raten:

Entweder du lebst damit oder du beendest es direkt.

Verliebt hast du sicher die Hoffnung, dass du ihm jetzt „beweisen“ kannst, dass er sich öffnen und dir vertrauen kann; dass du ihn „retten“ kannst. Das wird nicht klappen!

Er selbst muss an sich arbeiten, du wirst letztlich nur unter seiner eigenbrötlerischen Art leiden, wenn sowas nicht deinem Charakter entspricht und du sehr Harmonie bedürftig bist.

Also so leid es mir tut, ich sehe da leider auch eher viele Probleme auf euch zu kommen und würde mir stark überlegen, ob das eine Zukunft hat!

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Ich rate davon ab eine Beziehung mit Helfersyndrom und Therapieersatz zu beginnen. Solche Menschen saugen dich aus...geistig, emotional. Es gibt einige Frauen, welche dann meinen die Retterin zu sein und helfen zu wollen. Lass es. Du wirst zugrunde gehen, weil seine Probleme ständig im Raum stehen und deine Bedürfnisse vernachlässigt werden. Für seine Probleme hat er selbst ein Netzwerk...Familie und Freunde, aber nicht die neue Freundin/Partnerin sollte dafür herhalten.

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Hey!

Gerade am Anfang der Beziehung würde ich alles ernst nehmen, das er sagt.
Ihr werdet niemals eine Beziehung auf Augenhöhe haben, in diesem Setting landest du direkt in einer emotionalen und Co-Abhängigkeit.

Hak es ab.
Es gibt Menschen, die sich aus der Situation befreien können. Die sind willig, öffnen sich, suchen sich Hilfe. Dein Typ will sich selbst nicht anpassen, sondern fordert dies von dir. Damit ist doch eine Besserung direkt ausgeschlossen.

Geh mal davon aus, dass er dir auch erstmal nur das Offensichtliche erzählt. Auch, wenn es vielleicht erstmal beeindruckend ist, dass er so offen von seinen Problemen erzählt. Irgendwie passt es aber auch nicht zusammen, dass er direkt mit seinen schlimmen Problemen um die Ecke kommt, aber dann angibt, verschlossen zu sein und sich nicht öffnen zu können.

Da ploppen bei mir ganz viele red flags auf.
Ich würde nun davon ausgehen, dass dich eine toxische Beziehung erwartet, in der es nur um ihn und seine Befindlichkeiten und Bedürfnisse geht. Jedes Mal wird dir dann der Beziehungsbeginn um die Ohren gehauen, er geht auf Abstand. "Ich hab es dir doch gesagt, dass ich so bin." Oder "Wenn du das so nicht willst, bin ich nicht der Richtige."
Letzteres macht er doch jetzt schon, indem er dir sagt, dass er es nicht wert ist, mit dir zusammen zu sein. Ich frage mich, wie er zu diesem Urteil kommt? Eigentlich ist das doch, wenn, deine Entscheidung.
Er fährt die typische Taktik, dich weichzukochen und dich emotional abhängig zu machen. Du bibberst gerade darum, ob eure Beziehung zu Stande kommt, willst ihn, dein Helfersyndrom ist schon aktiv. Du hast Angst, abgelehnt zu werden. Das sind die Voraussetzungen, um deine Bedürfnisse ihm komplett unterzuordnen, um ihn zu halten. Das unterstützt er mit Zuckerbrot und Peitsche. Peitsche jetzt, weil er sich zurückzieht. Zuckerbrot gab es bestimmt schon, sonst wärst du nicht so aktiv. oder es folgt, wenn du genug bettelst

Was du übersiehst:
Wärst du seine Priorität, dann hätte er keine Motivationsprobleme. Dann würde er nicht dich den Problemen unterordnen, sondern den Poppes hochkriegen und um dich werben. Dann hätte er nämlich Angst, dich mit seinen Problemen und dem Chaos zu vergraulen. Dir bietet er ja jetzt schon an, zu gehen- so viel kann ihm an dir also nicht liegen. Bestenfalls bist du ein "nice to have".

Daher: Lauf und such dir jemanden, der eine wirkliche Beziehung mit dir will.
Wenn du wirklich eine arme Seele retten willst, kannst du einen Hund aus dem Tierheim oder der Tierrettung adoptieren. Der wird dir mehr Dankbarkeit zeigen.

Liebe Grüße
Schoko

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joah, dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
Ich selbst lebe in so einer Beziehung mittlerweile und ja, wenn man sich nicht sehrrrrr stark abgrenzt, dann wird man schnell coabhängig. Bei uns war es am Anfang nicht ganz so offensichtlich, es hat sich dann aber recht schnell entwickelt. Hätten wir kein Kind zusammen bekommen, hätte ich die Reißleine gezogen. So achte ich nun stark auf meine Grenzen (findet er nicht toll...grins) und zum Kind ist er ein guter Papa. Von daher läuft es so einigermaßen. Aber dir gebe ich auch den Tipp: vergiss ihn als Partner. Er WILL nicht an sich arbeiten und das wird sich auch nicht ändern. Kannst es ihm ja so sagen, aber es wird ihn nicht interessieren. Sollte es ihn interessieren, dass er dich dann verlieren wird, dann würde er sich um eine Therapie oder dergleichen kümmern.