Partner braucht nicht mehr arbeiten

Mein Partner hat dank einer sehr guten Abfindung die er nach 20 Jahren in einem Großkonzern heraus geholt hat, einer Erbschaft im letzten Jahr, und einigen Rücklagen, mit 50 nicht mehr die Notwendigkeit zu arbeiten.
Er ist seit drei Monate zu Hause, macht den gesamten Haushalt, war schon zwei Wochen alleine in Urlaub und plant gerade einen längeren Auslandsaufenthalt, und hat also Zeit.
Alles gut soweit , allerdings habe ich einen anstrengenden Beruf, muss auch oft Samstags arbeiten, also 6 Tage Woche und komme auch sonst meist erst um 19.00 oder später nach Hause, hab fast 45 Minuten Fahrtzeit und 1.5 Stunden Pause.
Bin also 11bis 12 Stunden außer Haus.
Er ist natürlich abends und am Sonntag voller Tatendrang, will wandern, Motorrad fahren.
Außerdem thematisiert er jetzt öfter meine Arbeitszeiten, dass ich ja viel zu lange weg bin, zu nichts mehr komme und am Wochenende müde sei, was auch stimmt.
Er möchte lieber lange Wochenenden weg fahren, er hat ein Wohnmobil gekauft und redet davon dass er das dann halt alleine machen müsste und ich damit leben soll dass er ständig ohne mich unterwegs ist.
Und dass es unserer Beziehung schadet, dass wir jetzt so unterschiedlich leben.
Früher war er abends auch müde, hat viel gearbeitet und wir hatten gegenseitig einfach Verständnis für den anderen.
Ich merke, dass ich einfach genervt bin, ich gönne es ihm ja, aber wo komme ich da noch vor bei all den Plänen?
Wie geht man damit um wenn sich das Leben für einen radikal ändert und der andere sein Leben weiterlebt wie bisher?

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Also ich finde dieses Vorgehen sehr befremdlich.
Wieso ist er jetzt 100% Zuhause und du arbeitest noch voll?
Bei so einer Konstellation würde ich es so organisieren, dass beide Zuhause bleiben können!
Also wenn ihr euch von dem Geld nicht leisten könnt beide Zuhause zu bleiben dann hätte ich es so organisiert, dass er noch ein paar Jahre woanders arbeitet oder ihr beide Teilzeit macht o. Ä., sodass ihr gleich viel Zuhause seid.

Von wegen ich bin dann mal allein mit dem Wohnmobil weg... das ist für mich keine Partnerschaft mehr sondern eher eine Aufforderung zur Trennung.

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Er hat auch viel Zeit für Sport, hat abgenommen, ich dagegen Kämpfe mit den Wechseljahren, Gewichtszunahme seit drei Jahren, und Sport ist außer Walken einmal die Woche nicht zu machen, ich bin einfach kaputt.
Das bekomme ich dann auch vorgehalten.
Sein neues Ich, und ich , die nicht mithalten kann.

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Ganz ehrlich, das hört sich stark danach an als ob eure Beziehung nicht mehr lange halten wird.
Hat er nicht schon von sich aus vorgeschlagen, dass du weniger arbeiten könntest? Musst ja nicht gleich ganz aufhören.
Wie stellt ihr euch denn die Zukunft vor? Hat er auch konstruktive Vorschläge oder nur "du musst damit klarkommen und sei mal am Wochenende gefälligst für alles zu haben!"?

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Puh das klingt schon sehr hart für dich.
Wäre es denn keine Möglichkeit das ich beide in Teilzeit arbeitet ?
Habt ihr Kinder ? Hast du viel Zeit in Kinderbetreuung investiert ? Ich würde ihm das mal klarmachen versuchen das eine Partnerschaft nur funktioniert wenn man Rücksicht nimmt
Du hast bestimmt schon viel für deinen Partner getan und ich finde es unmöglich wie er sich jetzt verhält
Da würde für mich die Beziehung grundlegend in Frage stehen - man baut sich gemeinsam ein Leben auf und hält in Höhen und Tiefen zusammen. Für mich wäre es da selbstverständlich dass ich meinem Partner auch etwas gebe von meiner neuen Freiheit !

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Wir sind seit 5 Jahren ein Paar, sind beide geschieden, gemeinsame Kinder haben wir nicht.
Ich möchte auch gar nicht mit 50 aufhören zu arbeiten, ich mag meinen Beruf, aber natürlich nimmt dieser viel Zeit in Anspruch, wie bei vielen anderen Menschen auch.
Meine Freundin hat einen 20 Jahre älteren Mann, sie ist Ende 40, er 70.
Seit er in Rente ist, seit 5 Jahren, gibt es da auch oft Spannungen, scheint also nicht nur bei uns zu Unstimmigkeiten gekommen zu sein.
Er könnte ja auch einen anderen Job machen, ein Ehrenamt.
So nur noch Privatperson sein ohne sinnvolle Beschäftigung finde ich jetzt auch nicht besonders erstrebenswert.
Es sind einfach unterschiedliche Vorstellungen die jetzt raus kommen.
Wäre ich diejenige die genug Geld hätte, würde ich trotzdem arbeiten, vielleicht was ganz anderes als in meinem jetzigen Beruf, aber nur noch Reisen und zu Hause, das wäre nicht meins.

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Wenn ich das so lese, graut es mir etwas vor der Zukunft. Mein Mann ist 18 Jahre älter als ich. Da wird er natürlich auch früher in Rente gehen.

Wirklich konstruktiv kann ich nichts beitragen, sondern nur mein Mitgefühl ausdrücken. Ich kann sehr gut verstehen, dass dich sein Verhalten stört.

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Ich finde es ziemlich schraeg, dass er dir nicht vorschlaegt, Stunden zu reduzieren. Finde ich ehrlich gesagt sehr egoistisch und nicht partnerschaftlich.

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Ich würde ihn mal fragen, wie er sich vorstellt, was man da tun kann. Er thematisiert Deine vielen Arbeitsstunden. Ok. Du stimmst ihm zu, daß Du echt viel arbeitest. Du hättest nix dagegen, kürzer zu treten. Aber wie?

Ansonsten kommt es drauf an, wie Ihr bisher finanziell gelebt habt. Gemeinsame Kasse? Kinder, die einer versorgt hat? Darf man erwarten, daß er Dich jetzt mitfinanziert?

Ich würde mal Vorschläge von ihm hören wollen.

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Keine gemeinsame Kasse, keine gemeinsamen Kinder.
Seit 5 Jahren zusammen, beide geschieden.

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Hallo

dann haut er aber ganz schön auf die Kacke.... er hört jetzt auf zu arbeiten. Zahlt nicht mehr in die Rente sein. Naja irgendwann ist sein Geld auch weg und steht dann mit einer Mini Rente da. Vor allem protzt er dir gegenüber ganz schön herum... geht meiner Meinung nach gar nicht..

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Woher weißt du, dass er nicht in die Rentenkasse einzahlt?
Woher weißt du, dass er nicht privat vorsorgt?

Vorverurteilungen gehen meiner Meinung nach gar nicht.

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Ich habe ihn nicht vorverurteilt, weil er evtl nicht in die Rentenkasse einzahlt.. nur irgendwann ist das Geld weg und dann ist das Gejammer da.

Und wenn er in die Rentenkasse einzahlen sollte finde ich sein Benehmen gegenüber der Partnerin dennoch scheiße... jetzt wo er nicht mehr arbeiten geht kann er über die Arbeitszeiten der Frau meckern.

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Ich kann sehr gut verstehen, dass es dich nervt: Er hat viel mehr Freiheiten als du und du kannst, auch wenn du willst, nicht mit machen, weil es dir schlichtweg an Zeit fehlt.
Was ich nicht verstehe: Warum seht ihr euch nicht als wirtschaftliche Gemeinschaft an? Das muss ja nicht einmal auf ein gemeinsames Konto hinauslaufen, aber derjenige mit dem höheren Einkommen (= verfügbaren Kapital) sollte sich zumindest mehr beteiligen., mit dem Ziel die gemeinsame freie Zeit zu maximieren. Je nachdem wie gut er jetzt situiert ist, wäre es angebracht dich zu "finanzieren" und dir eine Stundenermäßigung zu verschaffen, sodass du vll. einen Tag (Freitag/Montag) in der Woche frei hast. So könnte ihr die von ihm gewünschten Ausflüge machen.

Ach ja, ich war in meiner Ehe auf der anderen Seite und habe meinen Ex-Mann finanziert, damit er es leichter hatte. Bevor jetzt der Kommentar kommt, dass ich das nur so dahin sage und Männer ausnehmen will. ;-)

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Ich habe immer Mittwochs frei, wenn ich Samstags arbeiten muss, da kann ich auch nichts machen.
Er hatte einen Job wo er viel und hart arbeiten musste, hat das 3 fache von mir verdient, hatte natürlich entsprechend Verantwortung und Flexibilität.
Ich konnte da schon finanziell nicht mithalten.ich habe drei Kinder, die ich finanzieren muss gemeinsam mit meinem Ex Mann.
Jetzt kann ich weder finanziell noch was die Freizeit angeht mithalten, es passt einfach nicht mehr.

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Hi,
also ihr seit verpartnert, um die 50 Jahre alt und Dein Partner muß noch 18 Jahre warten, bis Du endlich mitmachen kannst.

18 Jahre lang.............................

Will er wirklich als "Privatier" "enden", weitermachen, oder denkst Du er erholt sich mal 2 Jahre und sucht sich dann was als Zeitvertreib?

Könntest Du, wenn Du Teilzeit arbeiten gehst, noch Privat für Deine Rente vorsorgen und das "normale Leben"?

Würdest Du es Dir dann leisten können, Teilzeit arbeiten zu gehen, daß Du schonmal viel früher daheim wärst?

Selber den Arbeitsplatzwechseln, daß Du wenigstens keine 1,5 Stunden Pausen hast, evtl. auch kürzeren Arbeitsweg?

Würde er Dich finanziell unterstützen, wenn Du die Arbeitszeit verkürzt?

Freunde von uns wird es in 7 Jahren ähnlich gehen. Er ist in Rente und sie noch keine 50 Jahre alt. Sie sind aber verheiratet und haben eine Kasse. Da wollen sie mal sehen, wieviel es ist, und daß sie dann nur noch 3 volle Tage arbeitet, daß ist aber von 7 bis 16 Uhr.

Also, wie sehr liebt er Dich?
Würde er sich finanziell mehr beteiligen, wenn Du dafür mehr Freizeit hättest? Das kann nur er beantworten!

Alles alles Gute!

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Naja, selbst wenn es nur 2 Jahre wären wo ich nur zugucken kann, während er tolle Reisen macht, mir abends von seinen Motorrad Touren erzählt oder dass er Stundenlang im Fitness Studio war, und das xte Buch gelesen hat und mit mir darüber diskutieren will, selbst angefangen hat ein Buch zu schreiben, Kurse besucht, eine neue Fremdsprache lernt , mir erzählt welche tollen Leute er kennen gelernt hat und was die so alles machen....
Und ich...gestresst und müde von der Arbeit .
Hab nix erlebt außer das was immer ist.
Er sagt , ich bin langweilig und würde ja gar nichts erleben.

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Och Mensch !

Würde er Dir dann finanziell helfen, wenn Du in Teilzeit umschwengst?

Liebt er Dich genug, um teilen zu können?

Bekommst Du sofort wieder ordentliche Arbeit, falls ihr euch trennt, er verstirbt, und das ganze Geld an seine Kinder geht, wenn er kein Testament gemacht hat, wo er Dich ordentlich bedenkt?

Wenn er sich nicht finanziell beteiligen will, muß er aufhören zu motzen. So schnell gewinnst Du nicht im Lotto, um ihm folgen zu können. Er kann aber daran was ändern, daß Du mehr dabei bist!

Gruß

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Warte mal ab ob er seine Freizeit in einigen Monaten immer noch so toll findet. Könnte leicht passieren, dass es ihm zu fad, zu eintönig wird und er sich nicht doch wieder eine Beschäftigung, die ihn fordert in Form eines Jobs sucht.

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Hallo,
Ehrlich gesagt kann ich deinen Partner durchaus verstehen. Mit 50 in Rente und ohne Geldsorgen die Welt bereisen? Ich würde es sofort tun. Ob ich dann einen Partner (teilweise) mitfinanzieren würde, würde stark von meinen Gefühlen und der Qualität der Partnerschaft abhängen. Und natürlich von der Summe meines Vermögens.
Ihr seid um die 50, seit 5 Jahren zusammen...das ist etwas anderes, als eine Beziehung die in den Zwanzigern begonnen hat, und bei der sich ein gemeinsames Leben aufgebaut wurde.
Im Moment scheint ihm seine Freiheit auf jeden Fall wichtiger zu sein, als Zeit mit dir zu verbringen oder dich zu entlasten. Deswegen würde ich die Beziehung stark in Frage stellen. Aber ich bin auch ein sehr emotionaler Mensch